Wesener, Entwicklung des Konkursrechts (1978) :: Transkription Speer 2019

Wesener, Entwicklung des Konkursrechts (1978) :: Transkription Speer 2019

[Editorial]

Gunter Wesener, Zur Entwicklung des Konkursrechtes in den altösterreichischen Ländern, vornehmlich im 16. und 17. Jahrhundert, in: Festschrift Hermann Baltl zum 60 Geburtstag ... Hrsg. Kurt Ebert (Innsbruck 1978) S. 535-556.

Digitalisiert, mit XML-Markup nach TEI P4 versehen und mit digital bereits vorliegenden Quellen verlinkt von Heino Speer (2019)

Der verehrte Jubilar hat sich in hohem Maße um die Erforschung der Österreichischen Rechtsgeschichte verdient gemacht. Es sei gestattet, zur Festgabe einen kleinen Beitrag aus dem Bereich der österreichischen Privat- bzw. Prozeßrechtsgeschichte zu leisten.

I.

Arthur Skedl hat in seiner Untersuchung über die Grundlagen des österreichischen Konkursrechtes1 dessen Entwicklung im 17. und 18. Jh. verfolgt und insbesondere die beiden Komponenten — böhmisches und altösterreichisches Recht — herausgestellt2. Eine einheitliche Regelung für die böhmisch-österreichischen Erblande brachte die Allgemeine Konkursordnung Josephs II. vom 1. Mai 1781 (JGS Nr. 14), die ein Produkt der böhmischen und österreichischen Rechtsentwicklung darstellt3.

Die Entwicklung des Konkursrechtes in Österreich läßt sich weiter zurückverfolgen; schon im 16. Jh. ist ein Konkursverfahren, ein Cridaverfahren, in den altösterreichischen und böhmischen Ländern nachzuweisen. Die Ansätze eines selbständigen Konkursverfahrens lassen sich bis ins Spätmittelalter zurückverfolgen4. [Seite: 536]

Zahlreiche spätmittelalterliche deutsche Stadtrechte haben einen eigenen Konkursprozeß gekannt, der trotz großer partikulärer Verschiedenheiten in den Grundzügen einheitlich war5.

Das Konkursverfahren hat sich im Spätmittelalter auf Grundlage des deutschen Arrestverfahrens6 bei Gläubigermehrheit ausgebildet7. Maßgeblich für das Aufkommen eines Konkursverfahrens war das Abgehen vom Prioritätsprinzip und der Sieg des Prinzips der anteiligen Gläubigerbefriedigung8.

Im Arrestverfahren erfolgte die Befriedigung der Gläubiger in der Reihenfolge der von ihnen vorgenommenen Beschlagnahmehandlungen; wer das Gut des flüchtigen, fluchtverdächtigen, gestorbenen oder fremden Schuldners zuerst besetzte, hatte den Vorrang bei der Befriedigung.

Aber schon Mitte des 13. Jhs. findet sich in den Hansestädten Lübeck und Hamburg das Prinzip der anteiligen Gläubigerbefriedigung; alle Gläubiger, die nach der Flucht oder dem Tode des Schuldners das von diesem zurückgelassene Gut beschlagnahmen, werden anteilig (na marketale, nach marchzahl) befriedigt9.

[Seite: 537]In mittel- und süddeutschen Städten und in der Schweiz findet sich das Prinzip der anteiligen Gläubigerbefriedigung erst einhundert, ja zweihundert Jahre später, und auch da zuerst nur bei Flucht oder Tod des Schuldners. In Prag10 ist es 1360 nachweisbar, in Ulm11 um 1400, in Nürnberg12 1431, in Augsburg13 1439, in Zürich14 zunächst schon 1343, in Basel15 erst 1459.

Die quotenmäßige Aufteilung ("nach marchzal") findet sich im Freiburger Stadtrecht von 1520 (I, 14)16; dieses hatte insofern die Bestimmung der Basler Gantordnung von 1459 zum Vorbild17. Die Vorschrift ist fast wörtlich in das Württembergische Landrecht von 1555 (I, 2, 39 ff.)1818 übergegangen19.

Im weiteren Verlauf der Entwicklung wird ein Konkursverfahren auch gegen den anwesenden Schuldner zulässig20. Die Insuffizienz des schuldnerischen Vermögens wird zum typischen Konkursgrund21. Im Konkursverfahren haben sich bestimmte Grundsätze über die Form und Wirkung der Beschlagnahme zugunsten der Gläubigergemeinschaft entwickelt, über die fristgerechte Anmeldung und Feststellung der Forderungen, die Feststellung und den Umfang der Konkursmasse sowie deren Versilberung, die Verteilung des Erlöses unter die Gläubiger, insbesondere deren Rangordnung22.

Umstritten ist nach wie vor die Frage, ob es sich bei der Ausbildung der quotenmäßigen Gläubigerbefriedigung in den deutschen Stadtrechten um eine eigenständige [Seite: 238] Entwicklung handelt, oder ob Einflüsse des italienischen Rechtes anzunehmen sind. Auf Grundlage des justinianischen Rechtes23 hatte sich in den italienischen Stadtrechten des Mittelalters im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung ein Konkursverfahren ausgebildet24; in den italienischen Statuten findet sich das Prinzip der par condicio creditorum, der solutio per soldum et libram, pro rata creditorum25, wobei privilegierte Ansprüche anerkannt waren26.

Otto Stobbe27 und Josef Kohler28 sind für italienische Einflüsse auf die Entwicklung des Konkursrechts in Deutschland eingetreten. Stobbe (S. 21) hält es für wahrscheinlich, daß das neue Konkursprinzip, die anteilige Gläubigerbefriedigung, seine Verbreitung den Interessen der Großkaufleute verdankt, und daß auf die Verbreitung im nördlichen Deutschland, insbesondere im Hansegebiet, der Verkehr mit Italien hingewirkt habe. Nachdem sich das Prinzip bewährt habe, sei die Verbreitung in das innere Deutschland hinein erfolgt. J. Kohler (S. 33 ff.) sieht starke Übereinstimmungen zwischen dem lübischen Recht und den italienischen Statuten, so etwa in der Aufstellung von Konkurskuratoren29 mit weitgehender Verwaltungs- und Veräußerungsmacht30.

Viktor von Meibom31, Robert Oertel32 und Hans Planitz33 nehmen hingegen eine selbständige Entwicklung des pro rata-Prinzips in Deutschland an. H. Planitz34 sieht den Übergang zum Grundsatz anteiliger Gläubigerbefriedigung für den Fall der Flucht und des Todes des Schuldners im "Wesen der Fluchtfolgen" unmittelbar begründet. Alle Gläubiger, die nach der Flucht oder dem Tode des Schuldners das von diesem zurückgelassene Gut beschlagnahmen, sind gleich nahe zum Gute und werden daher anteilig befriedigt. Planitz35 räumt allerdings ein, daß nicht auszuschließen sei, "daß dem hansischen Rechtskreise die Anregung, diese in der Natur der Fluchtfolgen gegebene Möglichkeit so früh zu erkennen, aus dem italienischen Rechte kam".

R. Oertel36 weist zu Recht darauf hin, daß die Idee einer Verlustgemeinschaft, [Seite: 239] wie sie auch die Gläubigergemeinschaft eines flüchtigen Schuldners darstellt, den niederdeutschen Seestädten vom Institut des Seewurfs, der Haverei, her bekannt war; beim Seewurf solle das Schiff "ghelden na marctal" oder "marc markelike"37. Diese Ausdrücke stimmen mit denen überein, die in Lübeck (1294, Art. 183) und Hamburg (Stadtrecht 1270, VI, 15) für die anteilige Befriedigung der Gläubiger gebraucht werden. Oertel führt diese Übereinstimmung als Stütze für seine These einer selbständigen Entwicklung der anteiligen Gläubigerbefriedigung in den Hansestädten an.

Heinrich Reincke, einer der besten Kenner der niedersächsischen Stadtrechte, hat aber nachgewiesen38, daß gerade die Bestimmungen über den Seewurf im Hamburgischen Ordeelbook von 1270 eine Rezeption der Bestimmungen der Digesten über die lex Rhodia darstellen39. Verfasser des Hamburger Ordeelbooks von 1270 war der gelehrte Stadtschreiber Magister Jordan von Boitzenburg (seit 1236 als solcher in Hamburg tätig). In Lübeck erfolgte 1242 die Anstellung eines mit der italienischen Notariatskunst vertrauten Stadtschreibers in der Person des Heinrich von Braunschweig. Seit 1270 besaß mindestens einer der Ratsnotare regelmäßig den Magistergrad40.

Diese Fakten zeigen jedenfalls, daß das römische Recht und die italienische Praxis in den Hansestädten im 13. Jh. durchaus bekannt waren. Dieser Umstand spricht dafür, daß doch die italienischen Statuten für die Einführung des Prinzips der anteiligen Gläubigerbefriedigung und die Ausbildung des Konkursverfahrens in den Hansestädten von Bedeutung waren und als Vorbild dienten41.

Deutlich bemerkbar ist der römischrechtlich-italienische Einfluß bei den Stadt- und Landrechtsreformationen des 16. Jahrhunderts42.

Die dogmatische Ausbildung des gemeinen deutschen Konkursprozesses erfolgte im 17. Jh.43. Gegen Ende des 17. Jhs. geriet das Konkursverfahren in Deutschland unter den Einfluß des spanischen Konkursrechtes44. Standardwerk war der "Labyrinthus creditorum concurrentium" des Franciscus Salgado de Samoza (Valladolid 1646, Antwerpen 1653, Venedig 1653, Frankfurt 1663, Lyon 1665)45. Der gemeinrechtliche Konkursprozeß stand unter der Leitung des Gerichtes und erwies sich als äußerst schwerfällig und formalistisch46.

II

Auch in den österreichischen Ländern hat sich ein Konkursverfahren zweifellos zunächst in den Städten auf Grundlage des Arrestprozesses entwickelt47. Für Arrest war in Österreich der Ausdruck "Verbot" üblich48. Der mittelalterliche Arrestprozeß ist ein typisches Rechtsinstitut des Stadtrechtes49.

Im Wiener Stadtrechtsbuch (Anfang 14. Jh.50) findet sich bei Gläubigermehrheit noch das Prioritätsprinzip51. Wenn der Schuldner nicht zahlungsfähig ist, soll er dem Kläger einen Eid schwören, daß er von dem, was er erarbeiten werde, "den dritten Pfennig" (d. h. ein Drittel) dem Kläger geben werde; mit den zwei übrigen Dritteln solle er sich und seine Familie ernähren (Wiener StRB Art. 9)52.

Das Wiener Stadtrecht von 1340 (c. 59)53 sieht für den Fall der mangelnden Zahlungsfähigkeit folgendes Verfahren vor: Schuldner und Gläubiger sollen zwei Vertrauensleute und der Rat soll zwei Mitglieder des Rates bestellen, "und die vier sullen die Sache nach irn treuen besorgen, so sie pest muegen, also daz von des gelters varenden guet ein phenningwert umb einen phenning werde gegeben dem manne, dem er sol gelten. Hat aber der gelter so vil nicht varendes gutes, damit er mug gewern, so sol diser des uberigen geltes von des gelter erbguet nach der vier manne rat [Seite 541] in derselben weise werden gewert. Mag aber der gelter weder varendes guetes noch erbes, wie daz gnant ist, so vil nicht gehaben, da von diser mug werden gewert, so sol er im der stat recht laisten, als ez von alter herchomen ist. ..."54.

Stobbe55 betrachtet diese vier Männer, die hier vorgesehen sind, als eine Art von Konkurskuratoren56, doch ist in der Stelle des Wiener Stadtrechtes nicht von einer Gläubigermehrheit die Rede; es handelt sich allerdings um eine Art Vermögensverwaltung, die wohl eine Neuregelung des Stadtrechtes von 1340 darstellt57. Die Unterscheidung fahrendes Gut und Erbgüter ist für das Wiener Privatrecht charakteristisch58.

Die Summa legum des Raimundus Neapolitanus (14. Jh.)59, die jedenfalls im östlichen Teil von Österreich, in Ungarn und Polen starke Verbreitung gefunden und bei einer Umarbeitung wohl österreichisches Landesrecht berücksichtigt hatte, sieht (III 7) bei Gläubigermehrheit Priorität nach dem Zeitpunkt der Anstellung des Interdikts (Verbots) vor, weist aber auf das Recht von Venedig hin, wo quotenmäßige Gläubigerbefriedigung erfolgt: "Est autem conswetudo Venetis, quod tota debitoris substanda dividitur inter omnes creditores unicuique secundum partem se contingentem. Et est bona conswetudo, ne unus totum suum debitum acquirat, alter vero nichil habeat"60.

Am 29. Okt. 1404 klagten vier Gläubiger vor dem Stadtrichter zu Wien in der Bürgerschranne61 den "vorflüchtigen Gelter"62 Hannsen den Siedendorfer, den Kürschner, und erlangten hintereinander ein "verpot"63 auf des Schuldners Haus, "gelegen in der Sünigerstrass [Singerstraße] ze Wienn zenechst der padstuben". Der Stadtrichter machte die Kläger des Hauses gewaltig, den ersten Kläger des Hauses und der fahrenden Habe, die weiteren des Hauses, wobei er ihnen das Recht zusprach, sich gegebenenfalls aus anderem Gut des Schuldners bezahlt zu machen64.

Am 11. Dez. 140465 verkaufte der Erstkläger mit Handen des Bürgermeisters dieses Haus, das er für Geldschulden "mit rechten nottêdingen in der Purgerschrann ze Wienn anerlangt und anbehabt" hat, dem Wiener Bürger Niklasen dem Hausen, [Seite 542] dem Kürschner, um 117 µ 7 sh. 3dn. Der Erlös reichte gerade aus, um die vier Gläubiger voll zu befriedigen.

Von einem Konkursverfahren ist hier nicht die Rede, freilich schon deswegen nicht, weil keine Überschuldung vorhegt; bei den Verboten besteht eine Rangordnung66. In Wien war jedenfalls noch im 15. Jh. die Priorität entscheidend.

Das älteste Zeugnis eines in Wien durchgeführten Konkursverfahrens, eines Verlassenschaftskonkurses, stammt, wie H. Demelius66a gezeigt hat, aus dem Jahre 1545.

Die Gerichtsordnung Ferdinands I. für das Landrecht des Erzherzogtums Österreich unter der Enns von 1557 sieht bei Prozessen noch vor, Verbot und Interdikt auf die Güter oder Person zu legen, wenn der Beklagte seine Güter oder Obrigkeit veränderte, oder nicht angesessen und eine "streichende" Person wäre67.

Reutter68 berichtet im 17. Jh., daß in Wien die Crida- und Convocations-Commissionen bei Verlassenschaftsabhandlungen sehr häufig seien.

Sehr gut unterrichtet sind wir dank der Untersuchungen Karl Torgglers69 über das Konkursverfahren vor dem Klagenfurter Stadtgericht70. Klagenfurt besaß schon in den ersten Jahrzehnten des 16. Jhs. ein ausgebildetes Konkursverfahren mit gerichtlicher Beschlagnahme des gesamten Vermögens des Schuldners, Verlautbarung der bevorstehenden Verteilung auf eine Weise, die den Gläubigern Gelegenheit zur Anspruchsanmeldung gab, sowie Vermögensverteilung auf die Gläubiger unter gerichtlicher Leitung71.

Das Konkursverfahren hat sich in Klagenfurt nicht im alten Stadtrecht, sondern im jüngeren Stadtgerichtsverfahren ausgebildet72. Die Konkurseröffnung erfolgte durch Ausschreibung eines "offenen" Ediktes über das Vermögen des Schuldners. Die Eröffnung erfolgte entweder auf Gläubigerantrag oder von Amts wegen73.

Ausgangspunkt dürfte auch in Kärnten der Konkurs über das Vermögen eines flüchtigen Schuldners sowie der Verlassenschaftskonkurs gewesen sein. Eine [Seite 543] Konkurseröffnung ist für das Vermögen eines lebenden Schuldners 1550 nachweisbar74. Als Konkurseröffnungsgrund wird mehrmals das Vorhandensein allzu vieler Schulden erwähnt, ohne daß zwischen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung streng unterschieden würde75.

Eine feste Klasseneinteilung ist für das Klagenfurter Stadtgericht im 16. Jh. noch nicht nachweisbar; es bestehen gewisse Vorzugsrechte76. Die anteilige Befriedigung der "gemeinen Schulden" ist erstmals 1538 (bei Verlassenschaftskonkurs) bzw. 1550 nachweisbar77. Zu den "gemeinen Schulden" gehören die unverbrieften Forderungen78 und die Nebengebühren der Vorzugsposten79.

Der Fremdenarrest wurde 1308 für St. Veit a. d. Glan80, 1320 für Laibach und 1338 für Klagenfurt in etwas verschiedenen Varianten verbrieft. Dagegen verboten die beiden Privilegien für Kärnten81 und Krain von 1338 im Interesse des Adels und zugunsten seiner Untertanen den Arrest ohne vorhergehende Klage82.

III.

In den österreichischen Landesrechten hat sich das Prinzip der anteiligen Gläubigerbefriedigung um die Mitte des 16. Jhs. durchgesetzt. Die Entwicklung läßt sich deutlich verfolgen.

In Bernhard Walthers Crida-Ordnung83, entstanden wahrscheinlich 1555 oder 155684, ist für die Klassen der "befreiten" (persönlich privilegierten) und "unbefreiten Gelter" (nicht privilegierten Gläubiger) das Prinzip der quotenmäßigen Befriedigung klar ausgesprochen:
Cap. 7/3: "Zwischen den befreiten Geltern ist der Zeit halben kein Unterschaid; dan wan gleich eines Gelters Schuld elter ist dan des andern, so werden sie doch nicht desto weniger alle zugleich ein yeder pro rato bezalt."
Cap. 8: "Die Gelter, so weder Undterpfandt haben, noch sonst im Rechten für andere Glaubiger befreit sein, die werden zum letzten bezalt, und ob gleich eins Schuldt elter were dann des andern, so hat doch keiner vor dem andern den Vorgang, sondern die Bezalung soll inen all zugleich, einem yeden zu seiner Gebürnuß und rata, so weit sich des Verstorbnen Verlassung erstreckt, ervolgen und beschechen."85. [Seite 544]

Suttinger86 überliefert uns einen Bericht des Landmarschalls von Österreich unter der Enns an die niederösterreichische Regierung de dato 12. Sept. 155587 auf deren Anfrage hin:
"Darauf geben wir eur freundschaft und gnaden disen bericht, daß allezeit auf die data und priorität der unverpfändten schulden gehandelt und erkennt worden und unsers bedunkens niemand pro rata gerichtliche austheilung beschehen, setzen aber gleichwol in bedenken daß etliche partheien (doch ausser erkantnuß) sich gutwillig der austheilung ihrer schulden pro rata verglichen und bewilliget haben, als da in der cridasachen herrn Balthasarn von Puechaimb beschehen. wollen aber euer freundschaft und gnaden anzuzeigen nicht unterlassen, daß an vielen orten im land unter denen bauersleuten und auf dem gei und da die gläubiger meistentheils in denen schuldbriefen nicht unterpfand haben, auch wol gar keine schuldbrief, aber doch sonsten beweißliche schulden seind, gebräuchlich ist, daß die verlassungen des schuldners pro rata nach eines jeden schuld ausgetheilet werden als weit sich das verlassene gut erstrecket."

Die n. ö. Regierung entschied in der Zelkingischen Crida-Handlung, daß die unverpfändten Gläubiger, d. s. Gläubiger, deren Forderungen nicht pfandrechtlich gesichert sind88, "pro rato ihrer Anforderungen bezahlt werden sollen" (12. Sept. 1555)89. Damit hatte sich die n. ö. Regierung für das Prinzip der anteiligen Glaubigerbefriedigung entschieden, obwohl das landmarschallische Gericht, das Gericht des Adels in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, stets dem Prioritätsprinzip gefolgt war. Die Bedeutung, die der Frage Priorität oder pro rata-Befriedigung zukam, zeigt sich auch darin, daß Suttinger den Bericht des Landmarschalls dreimal wiedergibt90.

Der Entwurf Püdler von 157391, III 119 ("Von denen gemainen unbefreuten glaubingern und ihrer abfertigung")92 hält für den Herrenstand und Adel [Seite 545] auch für die Klasse der gemeinen unbefreiten Gläubiger am althergebrachten Prioritätsprinzip fest; "bei der burgerschaft aber mag es wie von alters herkomben mit obgehörtem abzueg pro rata gehalten werden" (Püdler III 119 § 2 am Ende).

Auch der Entwurf Strein-Linsmayr von 159593 hält für den Herrenstand, aber auch für Rechtsverhältnisse zwischen Herren und Bürgern, auch bei unbefreiten gemeinen Geltern am Prioritätsprinzip fest; hingegen besteht "under der burgerschaft und auf dem gei", also nach Stadtrecht und bäuerlichem Recht, das Prinzip der pro rata-Verteilung94.

In der als konservativ geltenden Tiroler Landesordnung von 1573 findet sich für die gemeinen Gelter das pro rata-Prinzip:
III 32: "Wann aber solch Hab und Gut zu bezalung der gemainen Gelter (die mit urtail und Recht zugelassen sein) und nit sundern Freyhait oder vorgang vor anndern Geltern haben, nit raichen mag, So soll dieselb Haab und Guet (nach entrichtung hievor geschribens Gerichtscostens) under solch gemain Gelter gleich nach gelegenhait ains yeden erlangten und behabten Schuld außgetailt und yedem pro Rata geben werden."

Die quotenmäßige Verteilung ist ferner vorgesehen in einem Salzburger Taiding, dem Land- oder ehehaft Taiding in der Rauris im Jahr 1565 und 162495:
"Wo die gueter nit langen mugen, so soll nach gelegenhait und ansechung ainer ieden schult, wie muglich sein mag, die bezallung taxiert, angechlagen und ausgetailt oder gleicht werden, was ainem ieden in ansechung der schuld und gueter auf ain iedes pfund pfening und Schilling abgesprochen soll werden, damit ainem ieden etwas bezalt wert und daz nit ainer gar bezalt und ander nichts sollten haben, alles treulich und ungeverlich."

Die Landtafel für Österreich ob der Enns von 1609, ebenfalls ein Entwurf ohne [Seite 546] kais. Sanktion, aber gewohnheitsrechtlich in Geltung96, sieht auch quotenmaßige Verteilung vor:
III 28 § 24: "So dann, zu zwelften, die so nur bloße handschriften oder gar unverbriefte anforderungen haben, iedoch dieselben genuegsamb liquidieren und beweisen khönnen, dergestalt für liquidierte schulden nit allain diejenige zu halten, welche, obangezogner maßen mit deß schuldnerß handschrift und fertigung erwißen, sondern auch die welche durch grichtliche erkhandnuß urthel abschied und andere glaubwürdige schein alßbald zu erweißen oder auch von dem gegenthail selbsten nit widersprochen worden. und bei disen creditoribus hat der vorgang der zeit halber (wie bei den hypothecariis) nit statt, sondern werden ohne underschied alle gleich gehalten, also daß da sich daß guet zu völliger bezahlung erstrekht sie alle völlig contentiert, da aber daß guet zu wenig, sollen sie secundum prportionem geometricam nit arithmeticam, daß ist nach gelegenheit aineß ieden anforderung mit ainem gleichen abbruch gesezt und zu bezahlen erkhent werden."

Spätestens Mitte des 17. Jhs. hatte das Prinzip der anteiligen Gläubigerbefriedigung für die Klasse der gemeinen Gläubiger in den altösterreichischen Ländern, auch beim Landmarschallischen Gericht in Österreich unter der Enns, allgemeine Anerkennung gefunden. Suttinger, Observationes practicae 150 n. 997:
"Ist es [das Vermögen] aber nicht solvendo, oder bestehet mehrern theils in unrichtigen Mitteln, muß man durch ordentliche Classen der Privilegien, und prioritäten die Austheilung machen, nach der Ordnung wie die Rechten und Landsbrauch mit sich bringen Und dieser Austheil- oder Ordnung nach, die richtigste Mittel unter die priorität Creditores nach und nach austheilen, die unrichtigen aber denen personal und unrichtigen Creditorn pro rata überlassen, und solches, so lang das Vermögen mit richtigem oder unrichtigen kleckt. ..."98

IV.

Für eine große Anzahl von Forderungen besteht ein Vorrang99. In Österreich unter und ob der Enns entwickelte sich im 17. Jh. eine feste Klasseneinteilung, nicht in der Steiermark100.

Suttinger (Obs. pract. 150 n. 9) führt aus: Wenn die Verlassenschaft oder das Vermögen nicht solvendo ist, "muß man durch ordentliche Classen der Privilegien, und prioritäten die Austheilung machen, nach der Ordnung, wie die Rechten und Landsbrauch mit sich bringen"101. [Seite 547]

Bernhard Walthers Cridaordnung (= CO)102 von 1555 oder 1556, die den Nachlaßkonkurs regelt, sieht, ohne noch von einer Klasseneinteilung zu sprechen, sechs Gruppen von Ansprüchen bzw. Gläubigern vor:
1. Ansprüche auf Güter, die nicht dem Schuldner gehören (Aussonderungsrechte) (c. 3),
2. Begräbniskosten (c. 4),
3. Lidlohn und Besoldung der Diener und Ehehalten (c. 5),
4. pfandrechtlich gesicherte Ansprüche (Absonderungsrechte) (c. 6),
5. befreite Gelter (persönlich privilegierte Gläubiger) (c. 7),
6. unbefreite gemeine Gelter (c. 8).

Mit Walthers Cridaordnung stimmt der Entwurf Püdler (III 109 - 128) weitgehend überein103.

1. Aussonderungsrechte: Wenn sich im Nachlaß fremde Güter befinden, "sollen dieselben dem Jenigen, dem sie zuegehören, vor allen Geltern und Ansprechern widerumb zuegestelt werden" (Walther, CO c. 3, Überschrift)104. Dazu gehören liegende und fahrende Güter, die die Witwe ihrem Ehemann zum Heiratsgut oder außerhalb des Heiratsguts zugebracht hat (Walther, CO c. 3/1)105; ferner Sachen, die dem Verstorbenen "behaltnußweiß", d. h. zur Aufbewahrung, übergeben worden sind (CO c. 3/2) und schließlich dem Verstorbenen verpfändete Sachen; diese sind nur gegen Erlegung der Pfandsumme den Verpfändern herauszugeben (CO c. 3/3).

2. An zweiter Stelle stehen nach Walthers Cridaordnung die Begräbniskosten. Cap. 4/1: "Was auf des Verstorbnen Begrebnus durch die Wittib oder yemanndts andern aufgewendt oder fürgestreckt worden, dasselb wierdt aus des Verstorbnen Verfassung vor allen andern Schulden und Anforderung bezalt"106.

Püdler III 110 führt neben den Begräbniskosten (§ 1) auch noch die Kur- und Apothekerkosten (§ 2) an107. Die Privilegierung dieser Forderungen ist wohl eine Erweiterung der römischrechtlichen Vorschrift, wonach Begräbniskosten Vorrang genießen108. [Seite 548]

3. Deutschrechtlicher Herkunft ist hingegen der Vorrang der Ansprüche des Gesindes auf seinen Lohn (Lidlohn)109:
Sachsenspiegel Landrecht I 22, 2: "Van deme erwe sal men aller êrst gelden deme ingesinde ir verdînete lôn als in geborde bit an den tach daz ir herre starph;..."110.
Walther, CO c. 5/1: "Nach bezalten Uncosten der Begrebnus sollen der verstorbenen Person Diener und Ehehalten ir yedes seines Lidlons und Besoldung entricht und abgeferttigt werden"111.

4. An vierter Stelle kommen die Pfandgläubiger112. Walther (CO c. 6/2) unterscheidet vertragliche, gesetzliche und richterliche Pfandrechte113. Unter den Pfandrechten besteht eine Rangordnung114.

5. An fünfter Stelle kommen nach Walther (CO c. 7) die "befreiten Gelter", das sind die persönlich privilegierten Gläubiger115.
Zu den befreiten Geltern gehören:
a) die Landschaft (CO c. 7/2, 1);
b) ein Darlehensgeber, wenn das Darlehen zum Ankauf eines Gutes oder Grundes gegeben wurde (CO c. 7/2, 2)116;
c) ein Unmündiger gegenüber demjenigen, der seine Geschäfte geführt oder verwaltet hat und nicht sein Vormund ist (CO c. 7/2, 3)117;
d) "Zum Vierten, wan ein Preuttigamb vor dem Beischlaff mit Todt abgehet, sover er dann das Heuratguett von seiner versprochnen Prauth eingenommen hat, so soll die Prauth desselben Heuratguets vor den andern gemainen unbefreiten Geltern bezalt werden." (CO c. 7/2, 4)118; [Seite 549]
e) ein Hinterleger in der Höhe des Wertes der hinterlegten Sache119;
f) Alimentationsberechtigte (alimenta)120.

Das persönliche Privileg ist natürlich nur dann von Bedeutung, wenn nicht ohnedies eine pfandrechtliche Privilegierung gegeben ist121.

In der Klasse der "befreiten Gelter" gilt das Prinzip der anteiligen Gläubigerbefriedigung122 (Walther, CO c. 7/3)123.

6. Die sechste "Klasse" bilden die "unbefreiten gemeinen Gelter", die nicht irgendwie privilegierten Gläubiger, gemeinrechtlich creditores chirographarii124. In dieser Klasse gilt, wie bei den befreiten Gläubigern, das Prinzip der quotenmäßigen Befriedigung125.

Die Landtafel für Österreich ob der Enns von 1609126 sieht zwölf Kategorien von Ansprüchen vor (III 28 §§ 7 - 24):
1. Aussonderungsrechte und mit Obrigkeitsfertigung verschriebene Pfandrechte (III 28 §§ 7 - 12),
2. Begräbniskosten, Gerichtskosten (28 § 13),
3. Herrschafts-Ausstände (28 § 14),
4. Apotheker- und Arztlohn (28 § 15),
5. die Witwe mit ihren Ansprüchen auf Herausgabe von Heiratsgütern, Widerlage und Morgengabe (28 § 16)127,
6. Ansprüche der Pupillen und Minderjährigen gegen ihren Gerhab (Vormund) (28 § 17),
7. was jemand zur notwendigen Erhaltung des Schuldnervermögens ausgelegt hat (28 § 18),
8. "alle diejenigen, welche herrn oder obrigkheitsfertigung haben, iedeß deß alters und vorzug der zeit nach" (28 § 19),
9. der Lidlohn der Ehehalten (28 § 20),
10. diejenigen, welche "durch grichtlichen ansatz die possess aineß guets bekhomen", sollen mit ihren Forderungen den anderen unprivilegierten Gläubigern vorgezogen werden (28 § 22),
11. Gläubiger, welche verschriebene Hypotheken haben, zwar nicht von der Obrigkeit, aber von ein oder zwei ehrlichen Personen gefertigt (28 § 23),
12. jene, die bloße Handschriften oder gar unverbriefte Forderungen haben, diese [Seite 550] aber genügend liquidieren und beweisen können (28 § 24); in dieser Klasse erfolgt pro rata Verteilung (s. o. III).

Der innerösterreichische Regimentsrat Nikolaus von Beckmann, einer der bedeutendsten Vertreter der österreichischen Rechtswissenschaft des 17. Jhs.128, führt in seiner Idea juris (Graz 1688, o. Anm. 47) s. v. "Edictum" (S. 123 f.) aus, daß die Gläubiger in Österreich regelmäßig in fünf oder sechs Klassen eingeteilt werden129.

Zur ersten Klasse zählen die Aussonderungsansprüche130, der Lidlohn des Gesindes, Begräbnis-, Arzt- und Medikamentenkosten, das honorarium des curator bonorum und der Kommission für Sperr und Inventur, ferner die Herrnforderungen.

Zur zweiten Klasse (Beckmann, aaO, S. 124 ff.) gehören die Gläubiger, die ein privilegium praelationis personale haben, wie die mulieres in bonis mariti, ratione dotis non amplius exstantis (Cod. Iust. 8, 17, 12 [a. 531]131) und der Fiskus. Zur zweiten Klasse gehören auf Grund von kaiserlichen Resolutionen von 1609 und 1618 auch "die Ansetzer und Arrestanten, so ihre arresta, ante casum edictalem justificiert haben, die wegen ihrer Schuldforderung über ihren Debitoren bey Gericht geklaget, und darauf in Gericht die Behebnuß erhalten, und nachgehend den Ansatz oder arrest auf ihres debitoris Gut, autore Praetore, gerichtlich erhalten, dieselben werden auf ihre angesetzte, und verarrestierte Güter zugreiffen gewiesen, weil sie ihren juribus, autore Praetore, in tempore rechtmäßig invigiliret haben ..."132.

Zur dritten Klasse (Beckmann, aaO, S. 127) gehören die "Wechsler" (Wechselgläubiger), die cambiarii133.

Die vierte Klasse bilden die Pfandgläubiger (Beckmann, aaO, S. 127).

Die fünfte Klasse (Beckmann, aaO, S. 127 unten) bilden die creditores privilegiati simplices, qui non hypothecam, sed saltem personale privilegium habent, cujus beneficio praeferuntur reliquis nudis chirographariis; das sind a) Hinterleger, deren hinterlegte Sache nicht mehr existiert, b) Alimentenansprüche: nam alimentatio ob vitae conservationem, in jure habetur valde favorabilis, et privilegiata, c) pupilli et viduae in bonis debitoris.

Die sechste Klasse bilden die einfachen Chirographargläubiger; diese teilen das Vermögen pro rata.

Beckmann (aaO, S. 128) erwähnt schließlich noch eine siebente Klasse: in diese gehören "die Außzügler und Kaufleute, so denen debitoribus Kauff-Waren auf Kredit geborget" haben, und von denen die Kaufleute "als creditores weder hypothecam in certis bonis, oder obligationem sive Chirographum zu Versicherung ihrer Schuld haben".

Bei Beckmann gehören die Begräbniskosten und der Lidlohn des Gesindes zur ersten Klasse, während diese Ansprüche bei Walther an zweiter bzw. dritter Stelle [Seite 551] stehen. Die Klassen vier bis sechs stimmen bei Walther (Mitte 16. Jh.) und Beckmann (Ende 17. Jh.) im wesentlichen überein134.

Eine gesetzliche Regelung der Rangordnung der Konkursgläubiger findet sich für altösterreichische Länder erstmals im II. Teil, Art. 8 der "Neuverfaßten Handlungs- und Falliten-Ordnung, welche erstere bey den respectiven Mercantil-Tribunalien, letztere aber bey allen in dem innerösterreichischen Littorali aufgestellten Gerichtsbarkeiten unüberschreitlich zu beobachten ist" vom 19. Januar 1758135. Diese Handlungs- und Fallitenordnung erging im Hinblick auf den in Triest und im Küstenland (Litorale) sich stark entwickelnden Handel136.

Die Fallitenordnung Karls VI. vom 18. August 1734 für Österreich unter und ob der Enns137 enthält noch keine Bestimmungen über die Rangordnung der Gläubiger, sondern verweist (V § 2 Abs. 2)138 auf eine demnächst zu publizierende Crida-Ordnung, die aber zunächst nicht ergangen ist. Auch die Fallitenordnung für Österreich unter und ob der Enns vom 10. Oktober 1743139 enthält noch keine Bestimmungen über die Rangordnung.

Erst am 27. November 1758 erging ein Crida-Interimale für Österreich unter und ob der Enns (k. k. Hofresolution)140, das durch die niederösterreichische Regierung in Justizsachen "dem in drey Klassen bestehenden Handlungsstand anzuzeigen"141; danach (Pkt. 11) sollen die Creditoren "den Rechten gemäß classificiret ... werden"142. [Seite 552] Dieses Crida-Interimale verweist hinsichtlich der Rangordnung der Gläubiger einfach auf das gemeine Recht.

Art. 8 der Handlungs- und Falliten-Ordnung für das Litorale von 1758 (II. Teil) lautet143:
"Von dem Vorrechte der Gläubiger unter sich.
Was das Vorrecht der Gläubiger belanget, ist sich in Cridafällen größtentheils nach Vorschrift der allgemeinen Rechte zu halten.
Es hat demnach der Richter, nachdem die Jura Dominii erwiesen, und von den Eigenthümern ihre noch existirende Sachen vindiciret worden, vornämlich die 6 nachfolgende Klassen zu beobachten.
In die erste Klasse kommen jene, qui de Jure, vel consuetudine singulari jus Praelationis habent, als da sind die zur Abhandlung des Concursus aufgewendete Gerichts- und andere Auslagen, dann die Belohnung der gerichtlich verordneten Commissarien, und Curatoren, die Funeralien, Liedlöhne, Medicamenta der letzten Krankheit.
Was die Unsrem Aerario gebührende Forderungen betrift, da haben sich alle Gerichtsbarkeiten im Littorali nach der unterm 4. März 1756 an das I. Oe. Revisionscollegium erlassenen allerhöchsten Resolution zu richten, welche eben bey Gelegenheit dieses Gesetzes erneuert, und zu Ende beygedrucket wird.
In der zweyten Klasse darauf folgen jene, qui habent hypothecam Privilegiatam, id est, cum personali Privilegio conjunctam, und hierunter gehören auch die Grundherrschaftliche Forderungen.
3tio. Simplices hypothecarii.
4to: Qui personale Privilegium habent.
5to: Cambia regularia vera. 6to: Creditores simplices, et Chirographarii.
Nach allen diesen folgen kraft der fast in den meisten unsrer Länder üblichen Gewohnheit allererst die Interessen in jener Ordnung, wie die Kapitalsposten classificiret worden, und zum Beschlusse endlich werden jene in Contumaciam für ausgeschlossen erkennet, welche sich in bestimmter Zeit bey dem Concursu nicht angemeldet haben."

Auch diese Ordnung, die zehn Monate vor dem Crida-Interimale (s. o.) ergangen ist, verweist bezüglich der Rangordnung grundsätzlich auf die gemeinen Rechte. Die Aussonderungsberechtigten werden nicht mehr zu den Konkursgläubigern gezählt.

V.

Walthers Cridaordnung sieht für die Eröffnung des Nachlaßkonkurses eine Gläubiger-Konvokation durch Edikt vor144.

CO c. 1/1: "Wann einer mit Todt abgeet, und sich seine verlassne Güetter zu Bezallung der Glaubiger und Ansprecher nit erstrecken, so ist gebreuchig, das ein endtlich und peremptorischer Tag allen und yeden Glaubigern und Ansprechern durch ein offne Crida oder Edict benennt und angesetzt wierdt, darauf ein yeder Gläubiger oder Ansprecher sein Anforderung in Schriften thuen und sein Gerechtigkeit fürbringen mag."

Auch im Klagenfurter Stadtgericht erfolgte die Konkurseröffnung durch die Ausschreibung eines "offenen" Ediktes über das Vermögen des Schuldners145.

Die Gläubigereinberufung146 hat in den österreichischen Ländern einen Vorläufer im Rechtsbrauch des sog. "Berufen von Brief und Siegel", auf das Arnold [Seite 553] Luschin147 und Ferdinand Bischoff148 fast gleichzeitig aufmerksam gemacht haben.

Ein Schuldner konnte vor Gericht seine Bereitschaft zur Begleichung aller Forderungen, welche bei bestimmten Tagfahrten gegen ihn geltend gemacht würden, mit der Absicht und Wirkung öffentlich verkünden lassen, daß die nicht angemeldeten Ansprüche durch Gerichtserkenntnis für erloschen erklärt werden konnten. Da das "Berufen" in "offener Landschranne" erfolgen mußte und nur gegen jene Gläubiger wirksam war, welche zur Zeit im Lande waren, läßt sich der deutschrechtliche Gedanke der Verschweigung darin erkennen149.

Beim Landmarschallischen Gericht in Österreich unter der Enns wurden mit der Durchführung der Crida drei Kommissare beauftragt, an welche ein Kommissionsbefehl ausgefertigt wurde (Suttinger, Obs. pract. 150 n. 1). Es fanden nun drei Tagsatzungen statt, bei welchen die Gläubiger ihre Forderungen schriftlich anmelden mußten. Die dritte Tagsatzung war peremptorisch (Suttinger, obs. 150 n. 5). Bei der vierten Tagsatzung konnte der Schuldner oder Erbe gegen die angemeldeten Forderungen Einwendungen Vorbringen (Suttinger, obs. 150 n. 4)150. Ist die Kommission geschlossen, so beratschlagen die Crida-Kommissare "alle vorkommene Nohtdurfften und Behelff und formiren darüber ihr Gutachten" (Suttinger, obs. 150 n. 8). Auf Grund der Gutachten erläßt das Gericht "in den Lands-Rechten, oder in der Extraordinari Erledigung einen Ausspruch" (Suttinger, obs. 150 n. 9), einen Abschied. Der Ediktsabschied hat die Feststellung und Reihung der Forderungen sowie die Aufteilung des Vermögens auf die einzelnen Gläubiger zu enthalten151.

Der Abschied enthielt einen Ausspruch aber nur über die "liquidierten Schulden", das sind diejenigen Schulden, die durch einwandfreie Schuldbriefe, Urteile oder Abschiede oder andere Urkunden von den Gläubigern bewiesen werden konnten (Walther, CO 9/1). Diejenigen Gläubiger, die ihre Forderungen im Crida-Verfahren nicht auf diese Art beweisen konnten, wurden auf den Prozeßweg verwiesen. Den "unliquidierten Gläubigern" wurde aber im Abschied vorbehalten, daß sie, sobald sie ihre Ansprüche bewiesen hätten, diese bei den "liquidierten Gläubigern" geltend machen könnten. Den liquidierten Gläubigern konnte eine Kaution auferlegt werden (Walther, CO c. 9/2)152.

Wie Skedl153 zutreffend ausführt, unterschied das österreichische ebenso wie das böhmische Recht grundsätzlich zwischen dem Liquidierungs- und dem [Seite 554] Prioritätsverfahren und ließ bei letzterem bis Ende des 18. Jhs. primär die Gläubiger handelnd auftreten154.

Walther, CO c. 10 sieht eine Gläubigeranfechtung155 vor: "Wann der Verstorben bey seinem Leben ichzt von seinen Güettern zu Nachthail und Abpruch seiner Gläubiger gefärlicher Weiß vergeben het, so stehet den Gläubigern bevor, das sie die Innhaber derwegen ersuechen mügen, die innen auch solliche Güetter (wann die geferliche Handlung bewisen würdet) widerumben zuezestellen schuldig sein."

Die römisch-gemeinrechtlichen Institute des beneficium inventarii (Walther, CO c. 1/2 u. c. 2/1)156 und der separatio bonorum (Walther, CO c. II)157 wurden in Österreich rezipiert.

VI.

Die cessio bonorum158 war noch in der ersten Hälfte des 17. Jhs. in Österreich nicht zulässig159. In einem Urteil der nö. Regierung vom 16. August 1651160 wurde die cessio bonorum in einem Fall zugelassen. Unter gewissen Voraussetzungen wurde die cessio bonorum dann zugelassen durch die Exekutionsordnung für Österreich unter der Enns von 1655, Tit. 3 § 12161:
"So nun der Landmann, welcher in das Land-Hauß, oder der, so unserer Regierung in Oesterreich unter der Ennß unterworffen, zum Profosen in Arrest gebracht, gleichwohl keine Güter namhafft zumachen, oder Mittel seine Glaubiger völlig zubezahlen hätte; Setzen und ordnen Wir, daß auff solchen Fall dergleichen Persohnen, wann sie anderst durch Casus fortuitos, oder unversehene Zufäll, und ohne ihr Verschulden, in Armuth gerathen, all ihr habendes Gut ihren Glaubigern, ohne einige gefährliche Hinterhaltung, würcklich übergeben und einraumen, benebens den Eyd der Armen, daß sie nemlich in ihrem Vermögen weiter nichts haben noch wissen, leisten: Darauff sie alsdann der Personal-Execution zwar befreyt, doch nichts desto weniger denen Glaubigern so weit verhafft bleiben, daß, wann sie zu mehrern Vermögen kommen, sie die Schuld zubezahlen verbunden seyn." [Seite 555]

Reutter162 berichtet: "Deßgleichen hat die Cessio bonorum in diesem Land auch statt, jedoch nur in dem Fall, da die de Jure Civili erfordernde circumstantien concurrieren." Es sind die Voraussetzungen des römisch-gemeinen Rechtes erforderlich163.

Für die Steiermark berichtet N. von Beckmann164:
"Hier ist mit mehren wol zu wissen, juxta praxin Stiriacam, daß wann des verstorbenen Güter nicht solvendo seynd, und die Güter post mortem debitoris zur bonorum cessione und zum edict gelangen, so werden des verstorbenen debitoris alle seine Güter in favorem creditorum sequestriret, ne dolose distrahantur, vel supprimantur, und dem sequestro zu administriren übergeben, der den usumfructum bonorum interim zu verrechnen annimt, und ob schon sich der negste Freund pro herede cum beneficio legis, et inventarii erkläret, so wird ihm dennoch durante casu edictali, der ususfructus bonorum nicht concediret, ne creditoribus damnum inde inferatur, ob bona non solvendo existentia, wie solches noch rühmlich den 5. Novemb. 1683 in der Hochlöbl. Regierung ist declariret, me praesente et votante."

VII.

Wie beim Institut des Pfandrechtes165 zeigt sich auch bei der Entwicklung des Konkursrechtes, daß auf dem Gebiete des materiellen Rechts (Rangordnung der Gläubiger, Vorzugsrechte, Prinzip der anteiligen Gläubigerbefriedigung, Gläubigeranfechtung, cessio bonorum) weitgehend das römisch-gemeine Recht rezipiert wurde166. Das Prinzip der anteiligen Gläubigerbefriedigung hat sich in den österreichischen Ländern Mitte des 16. Jhs. durchgesetzt (s. o. III). Im Bereiche des Verfahrensrechts haben sich hingegen gewisse deutschrechtliche Institute, wie die Gläubigereinberufung durch "offenes" Edikt (s. o. V), erhalten167.

Auch die Entwicklung des Konkursrechtes zeigt wieder, daß die Romanisierung der Rechtsordnung in den altösterreichischen Ländern zwar relativ langsam, aber stetig verlief und noch Mitte des 18. Jhs. in gesetzlichen Bestimmungen ihren Niederschlag fand (Handlungs- und Fallitenordnung für das Litorale von 1758, [Seite 556] Crida-Interimale für Österreich unter und ob der Enns von 1758). Das Institut der cessio bonorum wurde erst Mitte des 17. Jhs. anerkannt (s. o. VI). Diese späten Romanisierungsvorgänge lassen sich mit dem Begriff einer Spätrezeption168 erfassen.

Fußnoten
1.
Die Grundlagen des österreichischen Konkursrechtes in ihrer historischen Entwicklung, FS A. Wach III (Leipzig 1913) 227ff. — Einen instruktiven Überblick über die Entwicklung des Konkursrechtes in Österreich, insbesondere über die Rechtsquellen, gibt E. C. Hellbling, Zur Entwicklung des österr. Insolvenzrechtes, Österr. Notariats-Ztg. 89 (1957) 49ff. u. 65ff. Vgl. ferner A. v. Domin-Petrushevecz, Neuere österr. Rechtsgeschichte (1869) 80ff., 137ff.; J. Kaserer, Commentar zur österr. Concursordnung mit sämmtlichen Materialien, dem Gesetze vom 9. Jänner 1869 nebst Motiven und mit Formularien (Wien 1869) 1 ff.; C. Schwarz, Das österr. Concursrecht I (1894) 2 ff.; R. Oertel, Entwicklung und Bedeutung des Grundsatzes anteiliger Gläubigerbefriedigung im älteren deutschen Rechte (Leipzig 1901) 58f.; A. Rintelen, Handbuch des österr. Konkurs- u. Ausgleichsrechtes (1915) 11ff.; R. Bartsch, Grundriß des Ausgleichs-u. Konkursrechtes2 (1949) 1ff. — Zum geltenden österr. Insolvenzrecht G. Petschek - O. Reimer - K. Schiemer, Das österr. Insolvenzrecht (1973); J. Wegan, Österr. Insolvenzrecht (1973). — Zur geschichtlichen Entwicklung des Konkursrechtes im allgemeinen vgl. J. Kohler, Lehrbuch des Konkursrechts (1891) 3ff.; L. Seuffert, Deutsches Konkursprozeßrecht (1899) 4ff.; F. Hellmann, Lehrbuch des deutschen Konkursrechts (Berlin 1907) 2ff.
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2.
Vgl. Skedl, FS Wach III, 246f. [= Die Grundlagen des österreichischen Konkursrechtes in ihrer historischen Entwicklung, Leipzig 1913, 175 S. (Anm. H. Speer)]
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3. Zum Text: ↵
4.
Gegen Skedls Auffassung, daß sich der Konkursprozeß erst im 17. Jh. selbständig aus der Praxis zu einer besonderen Verfahrensart entwickelt habe (Skedl, a.a.O., 232, 240ff., bes. A. 32 a. E., 243f.) zu Recht H. Planitz, Grundlagen des deutschen Arrestprozesses (Leipzig 1922) 59ff. (bes. A. 248); vgl. Ders., ZRG Germ 34 (1913) l0lff.
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5.
Planitz, Grundlagen 60. — Zum älteren deutschen Konkursverfahren C. Fuchs, Das Concursverfahren (Marburg 1863) 22ff.; O. Stobbe, Zur Geschichte des älteren deutschen Konkursprozesses (Berlin 1888); L. Seuffert, Zur Geschichte und Dogmatik des Deutschen Konkursrechts I (Nördlingen 1888) 54ff.; J. Kohler, Lehrbuch des Konkursrechts (1891) 32ff.; R. Oertel, Entwicklung und Bedeutung des Grundsatzes anteiliger Gläubigerbefriedigung im älteren deutschen Rechte (Leipzig 1901); G. Kisch, Der deutsche Arrestprozeß in seiner geschichtlichen Entwicklung (Wien-Leipzig 1914); H. Planitz, Studien zur Geschichte des deutschen Arrestprozesses. (1) Der Arrest gegen den fugitivus. (2) Der Fremdenarrest, ZRG Germ 34 (1913) 49ff.; 39 (1918) 223ff.; 40 (1919) 87ff.; Ders., Grundlagen des deutschen Arrestprozesses (1922) 52ff.; H. Conrad, Deutsche Rechtsgeschichte I2 (1962) 388f.; W. Ogris, Art. Konkurs, HRG II, Sp. 1083 ff.; G. Buchda, Art. Kummer, HRG II, Sp. 1257 ff. — Zur Entwicklung in den Landesrechten des 16. u. 17. Jhs.: Kohler, a.a.O., 36ff.; Stobbe, a.a.O., passim; Oertel, a.a.O., passim; Fr. Hellmann, Lehrbuch des dt. Konkursrechts 75ff. — Zur Entwicklung des Konkursprozesses in Sachsen G. Kisch, Der dt. Arrestprozeß 168ff. — Zu einzelnen Städten: Fr. Hellmann, Das Konkursrecht der Reichsstadt Augsburg (Breslau 1905); Ders., Zur Geschichte des Konkursrechts der Reichsstadt Ulm (Heidelberg 1909); W. Schorr, Zwangsvollstreckung und Konkurs im Recht der freien Reichsstadt Nürnberg (jur. Diss. Erlangen, Nürnberg 1961); D. Pinter, Das Gantrecht der Reichsstadt Regensburg im Vergleich mit dem Gantrecht Nürnbergs und Münchens (jur Diss. München 1951, mschr.). — Zur Entwicklung in der Schweiz: F. Wyss, Geschichte des Concursprozesses der Stadt und Landschaft Zürich bis zum Erlasse des Stadt- und Landrechtes von 1715 (Zürich 1845); A. Heusler, Die Bildung des Concursprozesses nach schweizerischen Rechten, Zs. f. schweizer. Recht 7 (1858) 117 ff.; W. Brunner, Der Arrestprozeß im mittelalterlichen Rechte der deutschen Schweiz (jur. Diss. Halle-Wittenberg, Borna-Leipzig 1933); H. Widmer, Die Geschichte von Schuldbetreibung und Konkurs in den Urkantonen bis ins 18. Jh. (jur. Diss. Zürich, Affoltern a. A. 1939); A. Staehelin, Zwangsvollstreckung in älteren Schweizer Stadtrechten, ZRG Germ 93 (1976) 184ff., bes. 237ff.
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6.
Lit. bei Buchda, Art. Kummer, HRG II, Sp. 1257ff., bes. 1262f.; vgl. insbes. Kisch, Der deutsche Arrestprozeß (1914).
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7.
Vgl. dazu Planitz, Grundlagen 52ff.; Seuffert, Zur Geschichte u. Dogmatik des Dt. Konkursrechts I 53; Oertel, Anteilige Gläubigerbefriedigung 27ff.; Conrad, DRG I2 389; Ogris, Art. Konkurs, HRG II, Sp. 1083 f.
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8.
Dazu Oertel, Anteilige Gläubigerbefriedigung 27ff.; Planitz, ZRG Germ 34, 101; Ders., Grundlagen 52ff.; Buchda, Art. Kummer, HRG II, Sp. 1262.
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9.
Zuerst in Lübeck 1240, Art. 128 (J. F. Hach, Das alte Lübische Recht [Lübeck 1839] S. 228); noch deutlicher Lübeck 1294, Art. 149 u. 183 (Hach S. 322 u. 340); Hamburg, Stadtrecht 1270, VI, 15 (J. M. Lappenberg, Die ältesten Stadt-, Schiff- u. Landrechte Hamburgs [1845]): "...de it mit rechte tugen mogen unde wynnen mark markelike." Vgl. Planitz, Grundlagen A. 204 (S. 62); Stobbe, Konkursprozeß 17, 30; weitere Belege bei Stobbe, a.a.O., 16 A. 20; Planitz, ZRG Germ 34, 106 A. 1—5.
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10.
Prager Stadtrecht (1360) c. 57 (E. F. Rössler, Deutsche Rechtsdenkmäler aus Böhmen u. Mähren I [1845] S. 37): "wer — do stürbe oder entrune, und alz vil guz nicht enlis, daz do vergelten mocht werden, — so sol man daz gut ayner mark tayln alz der andern." Vgl. Stobbe, Konkursprozeß 19; Planitz, Grundlagen A. 208 (S. 62).
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11.
Vgl. Hellmann, Zur Geschichte des Konkursrechts der Reichsstadt Ulm 5ff., 31 ff.
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12.
Schorr, Zwangsvollstreckung Nürnberg (o. Anm. 5) 50.
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13.
Gesetz vom J. 1439; vgl. Hellmann, Das Konkursrecht der Reichsstadt Augsburg 42f.
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14.
Zusatz zum Zürcher Richtebrief, aus dem J. 1343 (Zeller-Werdmüller, Die Zürcher Stadtbücher des XIV. u. XV. Jhs., I [1899] S. 156): "swer dem andern ze Zúrich besliesset, das man da allen den, so der selbe schuldener gelten sol, ieclichem sol geben und gelten nach der marchzal." Vgl. Wyss, Concursprozeß Zürich 20; Planitz, ZRG Germ 34 (1913) 130 A. 3. Dieses "Beschließen" ist im spätern Rechte der Anfangspunkt des Auffalles oder Konkurses; vgl. Wyss, a.a.O., 20. In Zürich war die quotenmäßige Verteilung vorübergehend im J. 1343 eingeführt, dann aber wieder fallengelassen worden; für den Nachlaß galt sie wieder im Jahre 1428 und allgemein erst im J. 1540. Vgl. Wyss, a.a.O., 20, 22, 25, 27, 131, 179, 180; Stobbe, Konkursprozeß 19. — Konkursgericht war das Stadtgericht von Zürich; vgl. A. Bauhofer, Geschichte des Stadtgerichtes von Zürich (Zürich 1943) 119, 158.
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15.
Basler Gantordnung von 1459 als Anhang zum Stadtrecht von Basel von 1457, § 109 (J. Schnell, Rechtsquellen von Basel Stadt u. Land, I [1856] S. 184): "flüchtiger und erbloser luten guet, — daß man ieglichem an siner schuld nach markzal geben sulle, umb das nit einer allein bezalt werde, unde die anderen manglen müsten." Vgl. Stobbe, Konkursprozeß 20; Oertel, Anteilige Gläubigerbefriedigung 29; Planitz, Grundlagen A. 208 (S. 62).
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16.
I, 14 (fol. 31b): "sal man — uß dem — gut yedem fröner nach marchzal siner schuld geben und bezalen, und nit nach dem einer zum vordristen an der frönung stat, wie bißhar beschehen, dann dadurch würd einer allein bezalt und müsten die andern mangeln, das uns nit beducht der billicheit gemeß sin." Vgl. Planitz, ZRG Germ 34, 106 A. 1. — Vgl. zu I, 14 H. Knoche, Ulrich Zasius und das Freiburger Stadtrecht von 1520 (Karlsruhe 1957) 74f.
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17.
Fuchs, Concursverfahren 24 Anm.; Planitz, ZRG Germ 34, 106 A. 1; Stobbe, Konkursprozeß 19; Kohler, Lehrbuch des Konkursrechts 38.
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18.
Quellen zur Neueren Privatrechtsgeschichte Deutschlands I/1 (1936) 89.
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19.
Fuchs, Concursverfahren 24 Anm.
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20. Zum Text: ↵
21.
Planitz, Grundlagen 61; A. 259.
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22.
Vgl. Planitz, Grundlagen 60; Stobbe, Konkursprozeß 29ff, zur Rangordnung 82ff.
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23.
Dazu Bethmann-Hollweg, Der römische Civilprozeß III (1886) 315ff.; M. Kaser, Das röm. Zivilprozeßrecht (1966) 514ff.; vgl. Fuchs, Concursverfahren 5ff.; Kohler, Lehrbuch des Konkursrechts 3ff.; Hellbling, a.a.O. (o. Anm. 1), 49f. — Die quotenmäßige Aufteilung des Erlöses ist ausgesprochen in Cod. Iust. 7, 72, 10 (a. 532) § 1: quia et secundum debita satis eis fieri explorati iuris est. Vgl. Bethmann-Hollweg, a.a.O., III 322 A. 26; Kaser, a.a.O., 516 (A. 57).
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24.
Dazu A. Pertile, Storia dei diritto Italiano2 VI/2 (Rist. 1966) 384ff., bes. 392ff.; Fuchs, Concursverfahren 15ff.; Kohler, Lehrbuch des Konkursrechts 11 ff.; nun eingehend U. Santarelli, Per la storia del fallimento nelle legislazioni italiane dell’etä intermedia (Padova 1964). — Zum italienischen Arrestprozeß A. Wach, Der italienische Arrestprozeß (1868); L. Seuffert, Zur Geschichte u. Dogmatik des Dt. Konkursrechts I (1888) 49ff.
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25.
Dazu Santarelli, Storia del fallimento 237 ff.; Kohler, Konkursrecht 14.
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26.
Dazu Santarelli, a.a.O., 242ff.
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27. Zum Text: ↵
28. Zum Text: ↵
29.
Lübische Urkunden von 1405: procuratores seu capitanei communium creditorum (C. W. Pauli, Abhandlungen aus dem lübischen Rechte IV [1865], Urkundenbuch, B 49 u. 50); vgl. Kohler, Konkursrecht 33.
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30. Zum Text: ↵
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32. Zum Text: ↵
33.
Grundlagen 53f. — Planitz folgend Hellbling, a.a.O. (o. Anm. 1) 50.
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34.
Grundlagen 52 f.
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35.
Grundlagen 53; vgl. ZRG Germ 34, 105.
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36. Zum Text: ↵
37. Zum Text: ↵
38.
Frühe Spuren römischen und kanonischen Rechts in Niedersachsen, FS K. Haff (Innsbruck 1950) 174ff.; Deus, Das hamburgische Ordeelbook von 1270 und sein Verfasser, ZRG. Germ 72 (1955) 83ff., bes. 99ff.; vgl. H. Coing, IRMAE V, 6 (1964) 105ff.
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39.
FS K. Haff (1950) 177f.; vgl. Coing, IRMAE V, 6 S. 106. — Zur lex Rhodia und deren Anwendungsbereich G. Wesener, Von der Lex Rhodia de iactu zum § 1043 ABGB, FS J. Bärmann (1975) 31 ff.
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40.
H. Reincke, FS K. Haff 180f.; Coing, IRMAE V, 6 S. 88, 105f.; W. Trusen, Anfänge des gelehrten Rechts in Deutschland (1962) 223; vgl. Wesenberg-Wesener, Neuere deutsche Privatrechtsgeschichte3 (1976) 91f.
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41.
Vgl. zu der Frage Schorr, Zwangsvollstreckung Nürnberg (o. Anm. 5) 51 f.; Ogris, Art. Konkurs, HRG II Sp. 1084.
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42. Zum Text: ↵
43.
Dazu Seuffert, Zur Geschichte u. Dogmatik des Dt. Konkursrechts I 69ff.; W. Endemann, Die Entwicklung des Konkursverfahrens in der gemeinrechtlichen Lehre bis zu der Deutschen Konkursordnung vom 10. Februar 1877, Zs. f. dt. Civilprozeß 12 (1888) 24ff.
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44. Zum Text: ↵
45.
Die Rechts- u. Staatswiss. Fakultätsbibliothek der Universität Graz besitzt ein Exemplar der Venezianer Ausgabe 1653 (Sign. G. R. Fol. 138) mit dem Exlibris: "D. D. Antonius B. G. Liber Baro à Monte Liliorum, Castro Alto, et Haiden, et pro sua Caesarea Majestate Cons. Regens Superioris Austriae Provinciarum, olimque; Auditor Generalis Nunciaturarum Apostolicarum. Helvet. et Venetae, nec non in Helvetia Visitator Apostolicus, Venetijs autem primarius S. Inquisitionis Officij Consultor. 1679."
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46.
Vgl. Ogris, HRG II 1084.
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47. Zum Text: ↵
48.
Zur Vielfalt der Ausdrücke für Arrest Buchda, Art. Kummer, HRG II Sp. 1257ff.
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49.
Vgl. Kisch, Der dt. Arrestprozeß (1914) 19f.; W. Brunner, Der Arrestprozeß im mittelalterlichen Rechte der dt. Schweiz 73.
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50.
Entstanden jedenfalls vor dem Wiener Stadtrecht von 1340; vgl H.M. Schuster, Das Wiener Stadtrechts- oder Weichbildbuch (1873) 32f.; Demelius, JB1 1952, 218; Ders., Eheliches Güterrecht im spätmittelalterlichen Wien (SB Akad. Wien, phil.-hist. Kl. 265/4, 1970) 43 A.
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51.
Art. 9 (Schuster, a.a.O., S. 50f.): "... Aber der erst gelter get vor mit seinem recht; als er den gewert, so get der ander an dazselb recht, und swer ein man umb solchen sach ze vanchnusse pringet, der sol selb dem richter und dem nachrichter geben ir recht, oder vach in nicht."
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52.
Ebenso Steiermark. Landrecht Art. 175: "Wer nicht ze gelten hat. Wer nicht ze gelten hat, wann man im ain geld anbehabt, der mûz des ain ayd sweren, waz er gûts gewinet, oder wie in sein got berat, daz er mit dem dritten phennig gelt; mit den zwain sol er sich neren." Vgl. Wiener Stadtrecht 1340 c. 59 (J. A. Tomaschek, Die Rechte und Freiheiten der Stadt Wien, I [1877] S. 112). Zur Haftung der Frau eines flüchtigen Schuldners Wiener StRB Art. 18.
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53. Zum Text: ↵
54.
Gemeint wahrscheinlich Verfahren wie im Wiener StRB Art. 9 (s. o. im Text) vorgesehen.
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55. Zum Text: ↵
56.
Vgl. Planitz, Grundlagen 59 (A. 245).
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57. Zum Text: ↵
58.
Vgl. H. Lentze, ZRG Germ 69 (1952) 103; G. Wesener, Geschichte des Erbrechtes in Österreich seit der Rezeption (1957) 23.
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59.
Zur Frage der Entstehung und Bedeutung dieses Werkes H. Baltl, IRMAE V, 7 (1962) 49ff.; Ders., Österr. Rechtsgeschichte3 (1977) 130; Tomaschek, a.a.O., I p. LXVI s; Wesener, Geschichte des Erbrechtes 37 A. 30; K. Rebro, in Atti Studi Accursiani III (1968) 953 ff.; Ders., FS. H. Lentze (1969) 505 ff.; K. Kolanczyk, BIDR 78 (1975) 161 ff.; N. Horn, in Handbuch d. Quellen u. Lit. der neueren europ. Privatrechtsgeschichte (hrsg. von H. Coing) I (1973) 288; Wesenberg-Wesener, Privatrechtsgeschichte3 97 (Lit. 103).
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60.
Hrsg. von A. Gál, II. Hbd. (1926) S. 445. Zum Konkursrecht in Venedig vgl. Santarelli, Storia del fallimento (o. Anm. 24) 239f., 272.
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61.
Zur Abgrenzung Stadtgericht (Bürgerschranne) und Stadtrat H. Voltelini, FS d. akad. Vereines dt. Historiker in Wien (1914) 81ff., zum Exekutionsverfahren 83.
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62.
Zur "Vorflucht" vgl. Quellen zur Geschichte der Stadt Wien [= QG Wien] II/2, Nr 2430 (a. 1433) u. Nr. 2520 (a. 1435); QG Wien III/2, Nr 2935 (a. 1419); QG Wien II/3, Nr. 3900 u. 3903 (s. 1459). Vgl. Demelius, JB1 1952, S. 220.
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63.
Zum stadtrichterlichen "Verbot", einer Vorpfändung, Demelius, a.a.O. S. 220.
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65. Zum Text: ↵
66.
Vgl. Demelius, JBl 1952, 220 (A. 22). Vgl. QG Wien III/2, Nr. 2397, 2390, 2391, 2394, 2403, 2399 (a. 1403).
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66a.
Konkurs im alten Wien, FS O. Reimer Salzburg 1976), 13ff.
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67.
Gerichtsprozeß u. Ordnung des Landsrechtens des Hochlöbl. Erzherzogtums Österreich unter der Enns von 1557, tit. Von Bestand oder Caution zum Rechten: "... So mag alsdann der Clager nach gelegenhait der person und sachen, aintweder verpot unnd interdict auf die güetter oder person legen, oder der fänngklichen einziehung und verhefftung, bis zu ausfüerung der Sachen, oder erstattung genuegsamer Caution, begeren." Vgl. J. H. Reutter, Viginti quinque tabulae iuridicae, quibus accesserunt variae differentiae juris communis et Austriaci (Ratisbonae 1674), tab iur. XXIV n. 127; J. B. Suttinger, Verneuerte observationes practicae (Nürnberg 1678), obs 8 [Ausgabe 1678 in VD17 nicht nachgewiesen "von den arresten und Verbotten"; Beckmann, Idea juris 30ff. s v. "Arrestum"; Torggler, Stadtrecht u. Stadtgericht in Klagenfurt 29f., 49f., 58, Anm. VI 72.
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70.
Torggler, Stadtrecht u. Stadtgericht 8ff., 30ff., 50, 65. — Anläßlich der Wiedereinführung des Stadtrechtes im J. 1588 wurde das Konkursverfahren ins Stadtrecht verlegt, die konkurrierende Zuständigkeit des Stadtgerichtes erhielt sich und verdrängte schon 1597 auf diesem Gebiete wieder das schwerfällige Stadtrechtsverfahren; vgl. Torggler, Archiv f. Vaterländ. Geschichte u. Topogr. 22 (1927) 10.
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72.
Zum Verhältnis Stadtrecht und Stadtgericht, zur Entstehung der beiden Gerichtsformen Torggler, a.a.O., 66ff.
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74. Zum Text: ↵
75.
Zur Verteilung des Massevermögens, insbes. zur Liegenschaftsversteigerung, der "Vergantung", Ausrufung im Canto, "Cantorecht", einer Besonderheit des Klagenfurter Rechts, Torggler, a.a.O., 9f., 65 (A. 179). Vgl. G. Wesener, Das innerösterr. Landschrannenverfahren im 16. u. 17. Jh. (Graz 1963) 120; H. P. Dünkel, Öffentliche Versteigerung und gutgläubiger Erwerb (1970) 4 A. 4; W. Ogris, Art. Gant, HRG I Sp. 1384ff.
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80. Zum Text: ↵
81.
Landesordnung für Kärnten 1338 (Schwind-Dopsch, Nr. 94, S. 176): "Man sol ouch die leut ê vor gericht bechlagen, ê man si verpiete."
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82.
So S. Vilfan, Rechtsgeschichte der Slowenen (1968) 117.
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83. Zum Text: ↵
84.
Zur Frage der Datierung M. Rintelen, a.a.O., 24*f.
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85.
Anm. F zu c. 7 und Anm. A zu c. 8 verweisen auf Dig. 42, 5, 32: Privilegia non ex tempore aestimantur, sed ex causa, et si eiusdem tituli fuerunt, concurrunt, licet diversitates temporis in his fuerint. Dazu Donellus, Comm. XXIII. 15. § 3. — Vgl. u. Anm. 123.
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86.
Consuetudines Austriacae2 S. 88f. s. v. "Chirographarii Creditores ; vgl. S. 121 s. v. "Crida" u. "Crida-Handlungen in unverpfändten Schulden"; S. 345f. s. v. "Hypothecen"; vgl. auch S. 303f. s. v. "Weitere Gravamina Regierung".
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87.
Suttinger zitiert als Quelle: Consuetudinarium I. Fol. 2. — Zu Consuetudinarium und Motivenbuch, die von der niederösterr. Regierung angelegt wurden, M. Rintelen, FS Steinwenter (1958) 85; Baltl, ÖRG3 165f. — Der Bericht des Landmarschalls ist abgedruckt bei A. v. Grosser, Quaestiones et decisiones, FS ABGB I (1911) 168f. (Nr. VII). Vgl. Skedl, FS Wach III 249 f. A 38. Die niederösterr. Regierung veranstaltete, wohl auf Initiative des Regierungsrates und späteren Kanzlers Dr. Bernhard Walther (n.ö. Regierungskanzler 1556—1565), Erhebungen des geltenden Landesrechtes durch Anfragen an das landmarschallische Gericht; dazu Grosser, a.a.O., 152; M. Rintelen, FS Steinwenter 84f.; G. Wesener, FS N. Grass I (1974) 619 (A. 39). — Zu den sog. "Erbrechtsfragen" (Suttinger, Consuetudines Austr.2 181ff.) Grosser, a.a.O., 164ff.; Wesener, Geschichte des Erbrechtes 78ff.
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88.
Gemeinrechtlich chirographarii creditores.
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89.
Suttinger, Consuetudines Austr.2 89, vgl. 121. Dieses grundlegende Erkenntnis der n.ö. Regierung wird noch einhundert Jahre später in der Kompilation der vier Doktoren (1654) zu II 23 § 20 zitiert.
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90.
S. o. Anm. 86. — Vgl. nun H. Demelius, Konkurs im alten Wien, FS O. Reimer (1976), 17f.
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91.
Entwurf einer Landtafel oder Landesordnung für das Erzherzogtum Österreich unter der Enns (in Sammlung Chorinsky); dazu Baltl, ÖRG3 168; Wesener, Geschichte des Erbrechtes 13f.; Ders., FS N. Grass I (1974) 622ff. — Zur Sammlung Chorinsky Wesener, FS N. Grass I 613 (A. 2).
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92.
III 119 § 1. Wann die unbefreiten geltern die prioritet mit einander vor gericht ventiliren, so verordnen die geschribnen kaiserlichen rechten, das sie zugleich zugelassen und keiner dem anderm furgezogen sollen werden, dieweil aber der algemein uralt gerichtsbrauch das widerspill vermag und alzeit die eltern creditorn des jungern furgesezt worden, so lassen wir es aus lantsfurstlicher volmacht nochmahlen darbei genedigist beruhen. § 2. Wann die befreiten und gemeinen creditorn die prioritet mit einander disputirn, so vermögen die geschribnen rechten gleichsfals das sie samentlich concurriern, und do sich des schuldners haab und gueter zu ihrer völligen bezahlung nit erstreckt, einen anschlag pro rata ihrer schulden neben einander erdulden sollen, solchen ist aber obberürter lantsbrauch nach altem herkomben zuwider, derwegen solle hinfurahn under der lantschaft der elter unbefreit gelter dem jungern alzeit mit der bezahlung praeponiert, bei der burgerschaft aber mag es wie von alters herkomben mit obgehörtem abzueg pro rata gehalten werden. — Zum Prioritätsverfahren der Gläubiger unter sich Skedl, FS Wach III 316f.; vgl. u. Anm. 152 u. 153.
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93.
Umarbeitung der Landesordnung für Österreich unter der Enns durch Reichart Strein und Dr. Johann Bapt. Linsmayr (ebenfalls in Sammlung Chorinsky, s. o. Anm. 91); dazu Baltl, ÖRG3 168; Wesener, FS N. Grass I 624ff.
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94.
Strein-Linsmayr IV 18 § 25. Also bleiben dan die gemainen creditorn in dem prioritets-stritt die lestern. und da bei dem verlaß so vill verhanden, daz si alle völlig entricht werden migen, so werden si alle zugleich bezallt. wäre aber über hindanrichtung der saz- und befreiten gelter oder auch sonsten so vill nit in übrigem vermügen, so ist gemainer geschribnen rechten, daz si samentlich zusammenstehn, dasselbe übrige da es nit alspalt zu gelt zu machen nach getreüer schäzung under si gethailt, und ieder pro rata seiner schulden den abschlag gedulden solle, welche auch bißheer in disem unsern erzherzogthumb under der burgerschaft und auf dem gei also gehalten worden und noch khonftig dabei verbleiben solle. aber bei denen andern ständen, si selbst seien gegen einander schuldner oder es seie ein burger eines landmans oder der landman eines burgers schuldner, solle auch zwischen unbefreiten gemainen geltern die prioritet der zeit observiert und ie der elter auch deren gläubiger dem jüngern fürgesezt werden, wie abermals von alters heerkhumen. — Vgl. Bericht des Landmarschalls vom 12. Sept. 1555 (im Text o. nach Anm. 87). — Banntaiding zu Hochwolkersdorf (17. Jh.), Österr. Weistümer 7 (== Niederösterr. Weistümer I) S. 71 Z. lff.: "Zum fünfzehenden, so alhie ein gelter gefunden würde, der mehr dan sein guet werth ist schuldig wäre und nicht mehr zu bezahlen hette, dem soll nach lantgerichtsbrauch sein guet ordentlich geschäzt und alß weit dasselbe sich erstrekt ein ieder mit gleiehmeßigen nachlaß, doch die inwohner für die frembden, bezahlt werden." Vgl. Stobbe, Konkursprozeß 19.
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95. Zum Text: ↵
96.
In Sammlung Chorinsky (o. Anm. 91); vgl. Baltl, ÖRG3 168; Wesener, FS N. Grass I 629 f.
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97.
1656, 2. Aufl. 1678.
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98.
Vgl. Kompilation der vier Doktoren II 23 § 20 (beruft sich auf Entscheidung der n.ö. Regierung vom 12. Sept. 1555) [zu dieser Kompilation von 1654 Baltl, ÖRG3 168; Wesener, FS N. Grass I 626ff.] — Vgl. Beckmann, Idea juris (1688) S. 128 (oben): "In sexta classe sunt simplices chirographarii, qui reliqua, quae ex bonis debitoris supersunt, pro rata inter se dividunt." Beckmann, a.a.O. zitiert Suttinger, Observationes pract. 150 n. 9.
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99. Zum Text: ↵
100.
Beckmann, Idea juris S. 128 (s. v. "Edictum"): "Hier in Tribunalibus Stiriacis, werden die creditores regulariter nicht in 5. oder 6. classes getheilet, und gesetzet, besondern werden nur juxta praerogativas, secundum numerum ordine gesetzet, ad varias disputationes amputandas ...". — Der Entwurf der "Landrechtsordnung des löblichen Herzogtums Steyer" vom J. 1645 enthält einen Abschnitt "Von Concurs viller glaubiger und derselben Freyheiten prioritet und vorzugsgerechtigkheiten". Vgl. H. Wimbersky, Eine obersteirische Bauerngemeinde in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung 1498—1899. I. Teil (Graz 1907) 8 A. 2, 9f.; Brauneder, Entwicklung des Ehegüterrechts 438; Wesener, FS N. Grass I (1974) 630 A. 127.
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101.
Suttinger, Obs. 150 n. 10 verweist hinsichtlich der Prioritäten auf M. Berlichius, p. I concl. 63ff. (zu M. Berlichius vgl. Stintzing, Geschichte der dt. Rechtswissenschaft I 736f.).
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102.
Oben Anm. 83.
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103.
Vgl. auch Strein-Linsmayr IV 18 ("Von cridahandlungen und mit was ordnung nach iemants ableiben dessen hinderlassne schulden und glaubiger abgerricht und bezallt werden sollen") und Kompilation der vier Doktoren II 23 ("Von underschied der glaubiger und wie einer dem andern bei cridahandlungen oder auch sonsten vorzuziehen") u. II 24; diese verweist auf den Bayrischen Gantprozeß (1616), Walthers Cridaordnung, Suttingers Observationes practicae (vgl. Wesener, FS Grass I 627f.).
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104.
Vgl. Entwurf Püdler III 109 ("Wann under des verstorbnen verlassung frembde gueter verhanden, ob dieselben denen welchen sie zugehörig vor allen andern geltern und ansprechern zugestellt sollen werden"); Strein-Linsmayr IV 18 §§ 4, 5; Kompilation II 23 § 1; Taiding von Rauris 1565/1624 (österr. Weistümer 1 S. 215 Z. 25ff.).
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105.
Dazu W. Brauneder, Die Entwicklung des Ehegüterrechts in Österreich (1973) 197.
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106.
Vgl. Anm. A zu CO c. 4: "Qui habet actionem funerariam, praefertur domino aedium in tacita hypotheca, quam dominus in rebus inquilini habet; Dig. 11, 7, 14, 1. Idem ergo et in aliis hypothecariis creditoribus dicendum est. — Vgl. Dig. 11, 7, 45; Dig. 42, 5, 17 pr.; Paul. sent. I 21 § 15.
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107.
Vgl. Strein-Linsmayr IV 18 §§ 6, 7; Kompilation II 23 §§ 2, 3. Vgl. etwa Württembergisches Landrecht (1555) I 2, 40: "Begräbde und Pfleglon soll vor allen Dingen ausgericht werden."
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108. Zum Text: ↵
109.
Dazu Stobbe, Zur Geschichte des deutschen Vertragsrechts (1855) 96ff.; Ders., Konkursprozeß 93f., vgl. 86; Stobbe-Lehmann, Handbuch des deutschen Privatrechts III3 (1898) 456 A. 38; L. E. Heydemann, Die Elemente der Joachimischen Constitution vom Jahre 1527 (1841, Nachdruck Graz 1972) 280ff. — Schweiz: Züricher Recht bei Wyss (o. Anm. 5) 36, 37, 107ff.; Heusler, Bildung des Concursprozesses (o. Anm. 5) 193, 196f.; Widmer (o. Anm. 5) 68, 69. — Ulm: Gantordnung der Stadt Ulm 1565 (Hellmann, Konkursrecht Ulm [o. Anm. 5] 10); Augsburg: Hellmann, Konkursrecht Augsburg (o. Anm. 5) 48f., 102, 104, 105; Klagenfurt: Torggler, Stadtrecht u. Stadtgericht 10; Anm. I 82.
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110.
Vgl. Const. Sax. I 28 (Quellen z. Neueren Privatrechtsgeschichte Deutschlands 1/2 S. 261f.). — Im Schwabenspiegel findet sich keine entsprechende Bestimmung. Vgl. Schwabenspiegel Landrecht 203.
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111.
Vgl. Püdler III 111 "Von abfertigung der diener und ehehalten"; Strein-Linsmayr IV 18 § 8; Kompilation II 23 §§ 4, 5; Oe. Landtafel III 28 §§ 20 u. 21. Taiding Rauris 1565/1624 (Österr. Weistümer I S. 215 Z. 29): "darnach lidlöner in ansechung ieres verdienten lidlon".
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112.
Walther, CO c. 6; Püdler III 112—117; Strein-Linsmayr II 18 §§ 9—23; Kompilation II 23 §§ 8—18.
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113. Zum Text: ↵
114.
Zu den gesetzlichen und stillschweigend begründeten Pfandrechten E. Weiss, Pfandrechtliche Untersuchungen II (1910) 13ff. 28ff.; W. Brauneder, Die "stillschweigenden Hypotheken" und der österreichische Landeshrauch, in: Bericht über den 11. österr. Historikertag in Innsbruck Okt. 1971 (1972) 226ff. — Zur Rangordnung der Pfandrechte Wesener, FS H. Demelius 274ff. — Vgl. Stobbe, Konkursprozeß 85f., 96f.
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115.
Vgl. Püdler III 118 (verweist auf II 16); Strein-Linsmayr IV 18 § 24; Kompilation II 23 § 19 u. II 24; Beckmann, Idea juris 127f. (creditores privilegiati simplices).
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116.
Anm. C zu c. 7: "Creditor, qui mutuo dedit ad emptionem praedii, praefertur creditoribus chyrographariis; gloss. in Cod. 8, 17, 7."
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117.
Anm. D zu c. 7: "Qui tutor non fuit, sed solum pro tutore negotia pupilli gessit, in eius bonis pupillus privilegium habet, ut creditoribus chyrographariis praeferatur; Dig. 42, 5, 19." — Gegenüber dem Vormund besteht ein gesetzliches Pfandrecht.
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118.
Anm. E zu c. 7: "Sponsa nondum in domum ducta in exactione dotis privilegium habet, ut chyrographariis creditoribus praeferatur; Dig. 42, 5, 2." [richtiger: Dig. 52, 5, 17].
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119. Zum Text: ↵
120. Zum Text: ↵
121.
Zu Pfandprivilegien Wesener, FS H. Demelius 274f.
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122.
S. o. III.
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123.
Anm. F zu c. 7 verweist auf Dig. 42, 5, 32 (o. Anm. 85); Püdler III 119 § 2 (o. Anm. 92). Vgl. Strein-Linsmayr IV 18 § 24 letzter Satz; Kompilation II 23 § 19: "... und welcher mit seinen anforderungen in mehrlei weeg befreiet, der solle dem andern weniger befreiten vorgehen, sonsten aber under ihnen ohne weitere prioritet die bezalung pro rata eines ieden schuldforderung gelaistet werden." Allegat r dazu führt an: Walther, CO c. 7; Bayr. Gantproceß tit. 2 art. 25; Consuetudinarium nov. n. 1 fol. 2 (s. o. Anm. 87).
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124.
Walther, CO c. 8; Püdler III 119; Strein-Linsmayr IV 18 § 25; Kompilation II 23 § 20.
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125.
Zur Durchsetzung dieses Prinzips s. o. III.
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126.
S. o. Anm. 96.
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127.
Vgl. dazu Brauneder, Ehegüterrecht (o. Anm. 105) 198.
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128. Zum Text: ↵
129.
Nicht in der Steiermark, s.o. Anm. 100.
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130. Zum Text: ↵
131.
M. Kaser, Das römische Privatrecht2 II (1975) 192f.
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132. Zum Text: ↵
133.
Beckmann, Idea juris 127; "... prout hic in Tribunalibus observatur, et in causa edictali Waltreichii, die 26. Novembris 1685, per sententiam edictalem excelsi Regiminis est observatum, me existente Commissario." Vgl. 555f. s. v. "Wechsel-Brief".
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134.
Für Salzburg: Gantordnung 1678 (J. Th. Zauner, Auszug der wichtigsten hochfürstlichen Salzburgischen Landesgesetze I [1785] 75); V. von Arnold, Juristisches Tractatl vom Vor- und Nachgang der Gantglaubiger (Salzburg 1715); vgl. Skedl, FS Wach III 28f.; Hellbling (o. Anm. 1) 51 f. — Für das 18. Jh. für Österreich Greneck, Theatrum Jurisdictionis Austriacae (1725) 304ff. (Klasseneinteilung S. 314). — Zu Schweizer Prioritätsordnungen Widmer (o. Anm. 5) 67 ff.
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135.
Codex Austriacus V p. 1207ff., bes. p. 1227; J. M. v. Zimmerl, Alphabetisches Handbuch zur Kenntniß der Handlungs- und Wechselgeschäfte II (Wien 1805) 357ff, bes. 402f. Vgl. dazu Domin-Petrushevecz, a.a.O., 80ff; Skedl, FS Wach III 257f., 278ff, 318; Hellbling (o. Anm. 1) 52. — Das österreichische Litorale (Küstenland) umfaßte Görz und Gradisca, Istrien und Triest. Zur Gerichtsverfassung in Triest im 18. Jh. R. Pavanello, Sugli organi giurisdizionali a Trieste nella prima metä dei secolo XVIII, in: Archeografo Triestino S. IV, 31-32 (1969—70) 63 ff.
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136.
Zur handelspolitischen Bedeutung von Triest und dem Küstenland vgl. Domin-Petrushevecz, a.a.O., 80f.; F. M. Mayer - R. Kaindl - H. Pirchegger, Geschichte und Kulturleben Österreichs II5 (1960) 314; H. Hantsch, Die Geschichte Österreichs II4 (1968) 194, 197; G. Otruba, Die Wirtschaftspolitik Maria Theresias (Wien 1963), 126f. (Lit. 213f.).
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137.
Codex Austriacus IV p. 855ff.; Zimmerl, Alphab. Handbuch I (1805) 216ff. Vgl. Skedl, FS Wach III 256 A. 54, 277; M. Rintelen, ZRG Germ 34 (1913) 269ff. — Der Fallitenordnung für Österreich unter und ob der Enns von 1734 folgte die "für das Erb-Hertzogthum Steyer resolvierte Ordnung wider die Falliten und Decoctoren" vom 16. Dez. 1747 (Nachdruck Graz 1763). Diese Steirische Fallitenordnung sollte nach Hofdekret vom 6. Febr. 1764 auch für die anderen innerösterreichischen Länder adaptiert werden. Vgl. Domin-Petrushevecz, a.a.O., 80; Skedl, a.a.O., 256 A. 55, 277 A. 82; Hellbling (o. Anm. 1) 52.
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138.
Codex Austriacus IV p. 866; vgl. Skedl, a.a.O., 256 A. 54.
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139. Zum Text: ↵
140.
Zimmerl, Alphab. Handbuch I 246ff.; vgl. Domin-Petrushevecz, a.a.O., 82; Hellbling (o. Anm. 1) 52. Von Skedl, a.a.O., wird das Crida-Interimale nicht erwähnt. — Vgl. A. h. Resolution vom 22. April 1761 (Codex Austriacus VI p. 1300f.), welche die Langwierigkeit der "Crida Abhandlungen" rügt; vgl. Skedl, a.a.O., 278 A. 84.
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141.
Die drei Klassen des Handelsstandes waren Niederläger, Hofbefreite, Krämer; vgl. M. Rintelen, ZRG Germ 34 (1913) 259 A. 3
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142. Zum Text: ↵
143. Zum Text: ↵
144.
Vgl. Suttinger, Observationes practicae 150 n. 2; Reutter, Viginti quinque tabulae iuridicae, ad tab. XXIV n. 7—10; Beckmann, Idea juris 121 ff. s. v. "Edictum". — Oe. Landtafel III 28 § 6 "edictalische citation". Vgl. Skedl, a.a.O., 297 A. 112.
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145. Zum Text: ↵
146.
ABGB §§ 813—815. Zur geschichtlichen Entwicklung vgl. A. Feldner, Die Einberufung der Gläubiger, Allg. österr. Gerichts-Ztg. 1891, Nr. 17-20; J. Schell im Klang-Kommentar (1. Aufl.) II/l S. 808.
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147. Zum Text: ↵
148. Zum Text: ↵
149.
So Luschin, ZRG 12 (1876) 46. — "Ein berûfbrief um geltschuld und um sidel" bei F. Bischoff, Steiermark. Landrecht S. 183f. (Formel XIX); vgl. Formel XX; Steiermärk. Landrecht Art. 146 u. 246.
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150.
Vgl. Skedl, FS Wach III 297.
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151. Zum Text: ↵
152.
Vgl. Püdler III 126; Strein-Linsmayr IV 18 § 27; Kompilation II 23 § 21, Allegat t: "Quia liquidum ab illiquido non debet impediri. die hochlöbl. n. ö. regierung in causa Martin Reithers contra Stephan Kuchler. den lezten aug. 1523." — Oe. Landtafel III 28 § 25.
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153.
FS Wach III 313ff., 316ff. — Zum Liquidations- und Prioritätsverfahren im gemeinen Recht L. Seuffert, Dt. Konkursprozeßrecht (1899) 15ff.; C. Schwarz, Das Österr. Concursrecht I (1894) 13ff.
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154.
Suttinger, obs. 150 n. 7; Beckmann, Idea juris S. 122 (s. v. "Edictum") "... und darauff müssen die creditores unter sich die priorität solenniter disputiren". — Oe. Landtafel III 28 § 4: "... und ihnen auferlegt werden in gerichtsbreichigen terminen der prioritet halber gegen ainander zu verfahren." — Vgl. Handlungs- und Fallitenordnung für das Litorale 1758, Teil II, Art. 7 §§ 6, 7 (Codex Austriacus V p. 1226f.; Zimmerl, Alphab. Handbuch II 401); "... welches, wenn auch allda alle Liquidations-Streitigkeiten ausgemacht sind, ihre Sorge ad Disputationem Prioritatis zu wenden hat. Zu solchem Ende wird mehrmahl eine Gerichts-Tagsatzung durch Patent, und wieder cum Clausula peremptoria bestimmet, bey welcher alle Gläubiger unter sich ihre Gerechtsame des Vorgangs vorzutragen haben, und allda hat der Curator Edicti, et ad Lites nichts mehr zu wirken." Vgl. Skedl, FS Wach III 318f. — Das Crida-Interimale für Österreich unter und ob der Enns von 1758 Pkt. 13 (Zimmerl, Alphab. Handbuch I 254f.) sieht eine Prioritätsklage gegen die Mitgläubiger vor. Vgl. Schwarz, Das Österr. Concursrecht I 14.
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155.
Vgl. Püdler III 127; Strein-Linsmayr IV 18 § 29; Kompilation II 23 § 24; Oe. Landtafel III 28 § 29. Vgl. Schwabenspiegel (ed. Gengler) Cap. 262 Von der fluchtsal. Vgl. Hellmann, Konkursrecht Augsburg (o. Anm. 5) 92f. — Zur Geschichte der actio Pauliana J. A. Ankum, De Geschiedenis der "Actio Pauliana" (Zwolle 1962).
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156.
Zur Haftung des Erben für Nachlaßverbindlichkeiten Wesener, Geschichte des Erbrechtes 27ff.
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157.
Vgl. Püdler III 128; Strein-Linsmayr IV 18 § 32; Kompilation II 23 § 26.
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158.
Dazu M. Kaser, Das röm. Zivilprozeßrecht (1966) 517f.; Torggler, Stadtrecht u. Stadtgericht Anm. VI 172; Stobbe, Konkursprozeß 108ff.
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159.
Urteil der n.ö. Regierung vom 30. Juli 1631 (Suttinger, Consuetudines Austr.2 86 s. v. "Cessio bonorum"); Urteil des Stadt-Gerichts (Wien) vom 11. März 1611 (Suttinger, a.a.O., 86f. s. v. "Lapis Vituperii et Cessionis bonorum").
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160.
Suttinger, a.a.O., 87f. s. v. "Cessio Bonorum".
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161. Zum Text: ↵
162. Zum Text: ↵
163.
Bethmann-Hollweg, Der röm. Civilprozeß III 316ff.; Kaser, Das röm. Zivilprozeßrecht 517f.
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164.
Idea juris 52f. s. v. "Cessio bonorum"; vgl. 126 (s. v. "Edictum"). Für das 18. Jh. vgl. Fallitenordnung für Österreich unter und ob der Enns 1734, II. Abt. Pkt. 4 (Zimmerl, Alphab. Handbuch I 235f.), verweist auf Exekutionsordnung 1655 (o. im Text bei Anm. 161). — Vgl. Handlungs- u. Fallitenordnung für das Litorale von 1758, II. Teil, 2. Art. "Von Fallimenten, so durch Unglück entstehen" (Codex Austriacus V p. 1219ff.; Zimmerl, Alphab. Handbuch II 384ff.); II. Teil, 7. Art. (§ 1) (Codex Austriacus V p. 1224; Zimmerl, a.a.O., II 395): "Ein Concursus ergiebt sich verstandenermaßen auf dreyfache Art: als, wenn nähmlich der Schuldner selbst bonis cediret, oder wenn der Richter von Amts wegen, um größeres Unheil zu verhüthen, den Processum Cridarium nach wohl untersuchten Umständen anordnet, oder wenn die Gläubiger wider ihren Schuldner derley Edictal-Abhandlung eben zur Entgehung größeren Schadens anverlangen ..."
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165. Zum Text: ↵
166.
Vgl. schon die Crida-Ordnung Walthers (Mitte 16. Jh.). Die Handlungs- und Fallitenordnung für das Litorale 1758 und das Crida-Interimale für Österreich unter und ob der Enns 1758 verweisen hinsichtlich der Rangordnung auf das gemeine Recht (s. o. IV am Ende). Vgl. Torggler, Stadtrecht u. Stadtgericht 65 (Anm. VI 176).
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167.
Vgl. Torggler, a.a.O., 65; Stobbe, Konkursprozeß 36ff. — Zur Entwicklung des Zivilprozeßrechts in Österreich allgemein Torggler, a.a.O., 58ff.; H. Baltl, Einflüsse des röm. Rechts in Österreich, IRMAE V, 7 (1962) 35ff., bes. 39ff.; Wesener, Landschrannenverfahren (1963) 121 ff., bes. 123; zum Zwangsvollstreckungsverfahren 115ff., bes. 120.
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168.
Wesenberg-Wesener, Neuere deutsche Privatrechtsgeschichte3 (1976) 101; Wesener, FS N. Grass I (1974) 628 f. (A. 114).
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