Loserth, Johann, Acten u. Correspondenzen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich unter Erzherzog Karl II. (1578-1590) [= Fontes rerum austriacarum. 2,50] (1898) :: Teiltranskription Speer 2014

Loserth, Johann, Acten u. Correspondenzen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich unter Erzherzog Karl II. (1578-1590) [= Fontes rerum austriacarum. 2,50] (1898) :: Teiltranskription Speer 2014

Vorwort.

Als ich im Frühjahre 1893 als Mitglied der historischen Landescommission für Steiermark die Aufgabe übernahm, eine Geschichte der Verfassung und Verwaltung Steiermarks in den Zeiten Karls II. und Ferdinands II. (1564-1619) zu schreiben, fand ich bald, dass an eine durchgreifende Bearbeitung dieses Themas nicht gedacht werden konnte, ehe nicht die Bearbeitung der kirchlichen Fragen dieser Zeiten und dieser Länder, die dem Forscher auf Schritt und Tritt hemmend in den Weg treten, erfolgt ist. Es war somit die Geschichte der Gegenreformation, zunächst unter Erzherzog Karl II., deren Studium ich die verflossenen vier Jahre gewidmet habe. Eine Frucht dieser Studien liegt in der unten folgenden Sammlung von Acten und Correspondenzen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich unter Erzherzog Karl II. (1578-1590) vor. Innerösterreich — diese umfassendere Bezeichnung konnte und musste gewählt werden, weil die drei Länder Steiermark, Kärnten und Krain seit der Brucker Pacification nicht blos theoretisch, wie sie das durch ihre Verordneten mehrfach und bei feierlichen Anlässen ausgesprochen haben, sondern auch thatsächlich in kirchlichen Fragen ein "Corpus" bilden. Trotz der ungeheuren Masse des Stoffes, der sich nun in allen drei Ländern über diesen Gegenstand vorfindet, konnte dieser doch in einer solchen Weise vorgelegt werden, dass man, ohne Wesentliches zu übersehen, mit einem nicht allzustarken Band sein Auskommen findet. Wie nämlich alle drei Länder einerseits seit der Pacification von Bruck in kirchlichen Fragen einheitlich vorgehen, so übernimmt andererseits in dem schweren Kampfe zwischen Regierung und Ständen seitens der letzteren die steirische Landschaft die Rolle der Vorkämpferin. Alle die Schlachten werden im steirischen Landtage geschlagen, die Verordnungen und Erlässe der Regierung zunächst auf steirischem Boden und vor Allem auf [Seite: p6] dem der Landeshauptstadt Graz durchgeführt. Gelang die Sache in Steiermark, so folgten eben die beiden anderen Länder von selbst. Kärnten und Krain stellten sich so ganz unter die Führerschaft Steiermarks, dass sie in dem gewaltigen Ringen nur noch die Rolle des Chors in der antiken Tragödie spielen. Wenn es ja einmal vorkommt, dass die Vertreter Kärntens oder Krains eine abweichende Ansicht vertreten, so werden sie wohl, nicht immer rücksichtsvoll, zurückgewiesen und ziehen sich scheu und verschüchtert in die zweite Linie zurück. Es ist das ein Standpunkt, den man am besten in dem grossen Huldigungsstreite in Innerösterreich nach dem Tode Erzherzog Karls sehen kann, wo die Landschaften dem vom Kaiser und den anderen Gerhaben bestellten Gubernator Erzherzog Ernst die Huldigung versagen, wenn er nicht die grosse Pacification von 1578 mit unter die Landesfreiheiten aufnehmen und mit diesen beschwören würde. Hiedurch suchten sie sich vor jenen Leiden und Verfolgungen zu sichern, von denen die unten folgenden Acten erzählen. Aber nicht erst 1590, sondern schon seit 1578 nahmen die Steirer die Stellung der Vorkämpfer ein. Man sieht es deutlich schon ans den Acten über den Landtag 1580/81.

Aus dieser Stellung Kärntens und Krains zu der führenden Landschaft ergab sich als Richtschnur für die Zusammenstellung dieser Materialien, dass das Hauptgewicht auf Steiermark zu legen und die steirischen Acten mehr oder minder vollständig vorgelegt werden mussten. Die Steirer kämpfen auch für Kärnten und Krain, die Sonderbeschwerden dieser beiden Länder erscheinen auch in den steirischen Acten und finden überdies noch eine ausreichende Erwähnung in den Correspondenzen, die alle die Jahre hindurch zwischen den drei Landschaften eifrig gepflogen wurden, in der gemeinsamen Anrufung von Kaiser und Reich u.s.w. Es liess sich somit diese Sammlung durchaus einheitlich gestalten, indem eben nur das berücksichtigt wurde, was allen drei Ländern gemeinsam ist. Damit ist schon gegeben, dass alle die zahlreichen Verfügungen der Regierungsbehörden nicht einbezogen werden konnten, die rein localer Natur sind. Aber auch da musste doch wieder unterschieden werden: manche Verordnung geht nur auf eine Gemeinde, z. B. auf Graz, aber es unterliegt keinem Zweifel, dass das, was Graz heute trifft, morgen in [Seite: p7] Klagenfurt und Laibach seine Anwendung finden wird und manche Anordnungen für kleine Städte und Märkte von einer allgemeinen Tendenz getragen sind. Das ist z. B. der Fall, wenn einer kleineren Stadt oder einem Marktflecken aufgetragen wird, den protestantischen Stadtrath abzuschaffen und einen katholischen zu wählen. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, konnte doch wieder nicht Alles, was auf den ersten Blick als local gelten mag, ausgeschieden werden.

Die Einheitlichkeit konnte nun auch in den 12 Gruppen von Acten, in die das gesammte unten folgende Material getheilt ist, aufrecht erhalten werden, denn auf alle drei Länder bezog sich die katholische Reaction gegen die Concessionen von Bruck (1. Gruppe), für alle drei Länder galten die Conferenzen von München (2. Gruppe), die ersten Massnahmen der Regierung zu Gunsten der Gegenreformation (3. Gruppe), der Kampf gegen den Protestantismus im Decemberlandtag 1580 (4. Gruppe), die Legation des Bischofs Christoph von Gurk nach Rom (5. Gruppe) u. s. w.

Nach dem Vorhergehenden ist es erklärlich, dass nur die Acten des steirischen Landtages und vornehmlich jenes von 1580/81 einigermassen vollständig, die anderen in mehr oder minder knappen Regesten mitgetheilt wurden. Vollinhaltlich wurden zeitgenössische Berichte namentlich solcher Personen aufgenommen, die an diesen so ausserordentlich wichtigen Actionen Antheil genommen haben.

Aus den unten folgenden Acten und Correspondenzen wird man finden, dass es Karl II. war, der die Reformation im katholischen Sinne, man nannte sie damals schon die "heilsame", zum Siege geführt hat. Alle die Massnahmen Ferdinands II., die seinerzeit berechtigtes Aufsehen erregten, wie z. B. das Herumziehen von Religionsreformationscommissionen in Städten und Märkten und die gewaltsamen Bekehrungen, sind schon unter Karl II. angeordnet worden. Schon hatte dieser den Arm erhoben, um zum letzten — entscheidenden — Schlage auszuholen, als ihn der Tod ereilte. Die Durchführung der Gegenreformation wurde hiedurch um acht Jahre verzögert. Das Studium der unten mitgetheilten Acten liefert sonach nach mehreren Seiten hin neue Ergebnisse. Nachtrage dürften nur noch aus dem vaticanischen Archive erwartet werden, wie die vorliegenden Acten ja auch die bisher [Seite: p8] erschienenen Nuntiaturberichte in erfreulicher Weise ergänzen. Was das Münchner Reichsarchiv an derartigen Acten birgt, ist in der Hauptsache schon von F. von Hurter ausgebeutet worden. Auch da wird es wohl noch einzelne Nachträge geben, die aber die ganze Ansicht der Gegenreformation Innerösterreichs nicht mehr wesentlich alteriren können.

Die Edition ist auf Grundlage jener Principien gemacht worden, die jüngstens ziemlich allgemein angenommen sind.

Indem ich die unten folgenden Actenstücke der Oeffentlichkeit übergebe, habe ich so vielen Gönnern dieser Studien zu danken: in Wien dem Director des k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivs Herrn Hofrath Dr. G. Winter und den Herren Dr. Paukert, Dr. Baron Nadherny, Dr. Voltelini und Dr. Goldmann; in Graz dem Herrn Regierungsrath v. Zahn, dessen Verdienste um diese Arbeit auch an anderer Stelle gewürdigt sind, und dem ersten Adjuncten am steiermärkischen Landesarchive und Docenten an der Universität Dr. Anton Mell; in Klagenfurt Herrn Archivar Dr. A. v. Jacksch und in Innsbruck Herrn Archivsdirector Dr. Mayr. Ich danke schliesslich, aber nicht weniger warm, der historischen Landescommission in Steiermark, die durch werkthätige Unterstützung dies Werk gefordert hat, und hier wieder nicht in letzter Linie ihrem Secretär Prof. v. Zwiedineck. Die Störungen des Erdbebens in Laibach, die noch jetzt derlei Studien daselbst unmöglich machen, hinderten mich, dahin zu gehen. Aber die Laibacher Materialien zur Geschichte der Gegenreformation sind, wie so ausgezeichnete Kenner wie Prof. v. Luschin und Th. Elze versichern, in verlässlicher Weise von Dimitz ausgenützt worden, und andererseits wurde ein jeder Act der Gegenreformation, der einen Ort oder einen Landmann in Krain betraf, von den Krainer Verordneten nach Graz berichtet, so dass sich auch dieses Actenmaterial in Graz befindet; der Besuch von Laibach hätte somit diese Arbeit nicht wesentlich gefördert.

Wenn dem Herausgeber Leben und Gesundheit erhalten bleibt, so darf er wohl hoffen, in absehbarer Zeit auch den zweiten abschliessenden Theil dieser Sammlung, der die Zeiten Ferdinands II. umfassen soll, vorzulegen.

Graz, Weihnachten 1897.
J. Loserth.
[Seite: p9]

Einleitung.

1. Erzherzog Karl II. und die Gegenreformation in Innerösterreich.

Die Vergünstigungen, die Karl II. auf dem Generallandtage in Bruck seinen protestantischen Ständen gewährt hatte, — sehr ungern und unter dem eisernen Zwange der Noth, — erregten in allen benachbarten Ländern grosses Aufsehen. Man mag sich das Entsetzen darüber an der Curie ausmalen. In Steiermark, Kärnten und Krain hielten die Prälaten dafür, es sei der Anfang vom Ende gekommen. Die Rollen der beiden Parteien schienen vertauscht: während noch wenige Jahre zuvor die Stände demüthig um eine Assecuration baten, klagten jetzt die Prälaten, die "Confessionisten" seien assecurirt, wir aber nicht. Sie baten nun auch um eine Sicherstellung. Die trostreichsten Worte aus dem Munde des Erzherzogs und der geheimen Räthe waren nicht im Stande, sie zu beruhigen, umsoweniger, als sie bald erfuhren, welch' festes Band die protestantischen Stände in allen drei Ländern um sich geschlungen hatten. Ein "einiges Corpus" wollten sie fortan bilden, noch in Bruck schwuren sie sich in feierlicher Weise zu, in allen Dingen, die ihre Kirche und ihre Kirchen betreffen, fortan gemeinsam zu handeln, und so sehen wir sie denn auch in allen den grossen Actionen dieser Zeit und der nächsten Jahrzehnte in festem, durch nichts zu erschütterndem Bunde. Schon gehen sie jetzt gemeinsam an die Aufrichtung ihres Kirchen- und Schulwesens und fassen die ganzen grossen Errungenschaften der letzten sechs Jahre in der berühmten steirischen Religionspacification zusammen,p9.1 deren Reinschriften auf [Seite: p10] einzelnen festen Schlössern des steirischen Adels verwahrt wurden. Es war in der That nicht wenig, was sie in den letzten Jahren gewonnen hatten: Jeder Herr und Landmann durfte nunmehr sein protestantisches Bekenntniss frei ausüben, und was das heissen will, wird ersichtlich, wenn man bedenkt, dass noch zwei Jahrzehnte früher der steirische Landeshauptmann, ein Mann von so ruhmvollem Namen wie Hans Ungnad, "ins Reich" ziehen musste, um dort unbehelligt seinem Glauben leben zu können. Die Herren und Ritter durften nun ungestört auf ihren Schlössern Prädicanten halten, und da nicht ein Jeder in der Lage war, es zu thun, waren in den fünf Vierteln des Landes an geeigneten Plätzen "Viertelprädicanten" auf Kosten der Landschaft bestellt, die ja auch den kirchlichen Bedürfnissen der Unterthanen der Herren und Ritter genügten. Wie in Steiermark, war es auch in Kärnten und Krain; ja es wurde in Bruck der Versuch gemacht, auch die Herren und Ritter aus dem Görzischen in die Pacification einzuschliessen. In den drei Hauptstädten hatten sie in den Kirchen ihr eigenes öffentliches Exercitium und ihre Schule, und endlich wurde bei der Grösse der Steiermark auch in Judenburg eine Kirche und Schule für die Protestanten eingerichtet. Nun hatte sich allerdings der Landesherr für die übrigen Städte und Märkte die freie Disposition in kirchlichen Dingen vorbehalten, aber in der Pacification doch laut versprochen: "Als will ich die burger auch nit beschwären in irem gewissen, wie ich inen dann bisheer von der wegen der religion nit ein harl gekrümbt; das aber will ich hinfüran auch nit thun."p10.1 Ueber diese freie Disposition in Städten und Märkten hatte es noch im Jahre vor dem Brucker Generallandtage Streit gegeben, weil der Landesherr daselbst keine Prädicanten dulden wollte, aber die geheimen Räthe fanden ein Auskunftsmittel: sie sagten den Ständen, in den Städten und Märkten dürften ihre Glaubensverwandten allerdings weder Prädicanten halten, noch Kirchen erbauen. Was aber hindere sie, die Prädicanten bei den Städten und Märkten zu halten? Und so erheben sich denn von jetzt an bei den Städten und Märkten protestantische Kirchen. Indem nun in Bruck verheissen wurde, die Bürger nicht zu strafen, wenn sie in den vier Städten die protestantischen [Seite: p11] Kirchen und Schulen und sonst im Lande die Kirchen und Bethäuser des protestantischen Adels besuchten,p11.1 durften die Protestanten gutes Muthes in die Zukunft blicken: schon sehen sie Alles fur den neuen Glauben gewonnen, und wer etwa zweifeln wollte, dass sie sich je mit solchen ausschweifenden Hoffnungen trugen, der nehme Homberger's Oratio durch,p11.2" jene Schilderung der kirchlichen Zustände Innerösterreichs, die ja doch schon in Tagen verfasst ist, von denen ein guter Protestant sagen konnte, sie gefallen ihm nicht mehr. Selbst da gehen die Absichten der Protestanten noch weit über Innerösterreich hinaus. Die innerösterreichischen Kirchen selbst befinden sich da noch im vollsten Glücke. (Et haec quidem de ecclesiarum felicitate dicta nobis sunto.)

All' das nun wurde in Rom mit grossem Unwillen aufgenommen. Die grössten Besorgnisse rief es wach, als man hörte, dass auch Görz in die Pacification einbezogen sei.p11.3 Was war da noch Alles zu fürchten? Ein Uebergreifen des Protestantismus nach Venetien und in das übrige Italien. Da mussten denn alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um den Fortschritten der Confessionisten ein Ziel zu setzen. Im Frühling 1578 hatte man in Rom von den schwerwiegenden Ereignissen sichere Kunde erlangt: jetzt, anfangs Mai, wurde ein Nuntius mit weitgehenden Vollmachten nach Innerösterreich abgesandt: Feliciano Ninguarda,p11.4 der durch seinen dreijährigen Aufenthalt am Hofe zu Salzburg die kirchlichen Dinge in Innerösterreich kennen gelernt hatte. Er sollte nun sehen und retten, was noch zu retten war. Für den Erzherzog brachte er die trostlose Versicherung mit, er möge nicht zweifeln, dass er sich in Gemässheit der Bestimmungen jener Bulle Coena [Seite: p12] Domini, die am grünen Donnerstag in Rom feierlich verkündigt wird, als Freund und Gönner der Ketzer im Kirchenbanne befinde.

In diese Lage der Dinge versetzt uns die erste Gruppe der unten folgenden Actenstücke und Correspondenzen.

Es sind neun Nummern; sie schildern insgesammt die grosse Thätigkeit, die dieser Nuntius nun an den Höfen zu Graz und Innsbruck, Salzburg und Wien entfaltete. In dem Schreiben an Erzherzog Ferdinand legt er in vortrefflicher, lichtvoller Schilderung den Stand der kirchlichen Dinge in den innerösterreichischen Ländern dar. Es ist dies Schreiben (Nr. 3) mit seinem ganzen Inhalte mit ein Beweis dafür, dass die ständische Fassung der Religionspacification von Bruck weder eine Fälschung noch eine Verfälschung der den Ständen gemachten Zugeständnisse enthält, sondern durchaus echt ist. Der Nuntius verlangt einen Widerruf, und Erzherzog Karl, der übrigens wegen des gefürchteten Uebergreifens des Protestantismus nach Görz schon beruhigende Zusicherungen zu geben in der Lage war, ist vollständig bereit dazu. Da tritt aber doch Erzherzog Ferdinand mit seiner kühleren Auffassung der Dinge dazwischen. Da man ihm meldete, die neuen Verleihungen bezögen sich keinesfalls auch auf die Städte und Märkte, so findet er das Mehr an Bewilligungen nicht so bedeutend, dass man deswegen eine Handlung vornehmen sollte, die nicht ohne eine dem Hause Habsburg abträgliche Deutung bleiben könnte. Er weist als Politiker auf die gefährdete Lage der Länder Karls hin: Indem man in allen finanziellen und Landesvertheidigungssachen die Stände brauche, — und jetzt mehr als sonst — wäre es gefährlich, sie durch einen solchen Schritt — Widerruf in offenem Landtage — zu reizen. Bei den geschehenen Bewilligungen könne es ja wohl nicht verbleiben, man werde dem Katholicismus die ihm gebührende herrschende Stellung wieder einräumen müssen. Wie diese Sache ohne allzuviel Lärm durchgeführt werden könne, darüber werde erst noch eingehend zu berathen sein. In diesem Sinne wurde Erzherzog Karl von seinem Bruder schriftlich und durch den Hofvicekanzler Wolfgang Schranz mündlich berichtet. In welcher argen Klemme er sich befand, sieht man aus seinem Schreiben vom 18. December, vor Allem aus dem Postscriptum. In der Antwort darauf kommt Ferdinand nochmals auf seinen Plan [Seite: p13] einer gemeinsamen Berathung zurück, "wie und durch was weg das alles mit fueglicher bester gelegenheit ins werk zu richten sein möchte", was namentlich "auf den Fall der Widerspenstigkeit" der Stände für Mittel vorzukehren wären. Es stand somit Alles bei einer Conferenz der betheiligten Fürsten, beziehungsweise ihrer Räthe.

Später, als man nach dem Vorhergehenden erwarten durfte, trat die Conferenz, nämlich erst im October 1579, in München zusammen. Hier wurden die Grundzüge für die Gegenreformation in den innerösterreichischen Ländern im Allgemeinen und in den Einzelnheiten festgesetzt. Diese Grundzüge bilden das Programm, das Karl II. durchführte. Er wäre die ganze folgende Zeit seiner Regierung nicht mehr einen Schritt davon zurückgewichen. In den entscheidendsten Stunden seiner Regierung hat er Worte in den Mund genommen, die bis auf den Buchstaben mit jenen übereinstimmen, die hier in München zusammengestellt wurden. An der Berathung dürften Verordnete von Innerösterreich und Tirol, Salzburg und Baiern theilgenommen und der Nuntius das Wort geführt haben. Denn die einzelnen Programmpunkte decken sich mit einzelnen Aeusserungen, die er in seinem Schreiben an den Erzherzog Ferdinand hatte laut werden lassen. Die Conferenz tagte am 13. und 14. Ostober. Ihre Ergebnisse liegen in den unten folgenden Nummern 11 und 12 der zweiten Abtheilung vor. Am ersten Tage wurden die den innerösterreichischen Protestanten am Tage zu Bruck gemachten Zugeständnisse erörtert und betont, dass "es hiebei nicht verbleiben könne", die Concession müsste vielmehr "mit ehister müglichkeit" widerrufen werden. Dann werden Wege und Mittel zur Durchführung der Gegenreformation angegeben. Der Widerruf dürfe nicht "öffentlich" stattfinden, die Concession sei "indirect, nit verbis sed factis", nicht mit einem Male und fulminanter, sondern schrittweise (pedetentim et gradatim) aufzuheben. Alles das, was etwa der Erzherzog in den letzten Zeiten an seinen Regalien eingebüsst habe, müsse wieder an die Regierung gezogen werden: dazu gehöre zunächst die Bestellung und Ordnung der Druckereien. Man müsse betonen, dass die Zugeständnisse nur den Mitgliedern des Herren- und Ritterstandes und den Ihrigen gelten. Schon in diesem Satze sind die Bewohner von Städten und Märkten [Seite: p14] von den Vergünstigungen ausgeschlossen; aber noch mehr: hier wird wieder ein vieldeutiger Ausdruck gebraucht, gegen den die Stände sich schon früher einmal verwahrt hatten: für die Ihrigen! Ist das die Familie der Herren und Ritter oder sind unter ihnen ihre Unterthanen zu verstehen? Jetzt wird man sich noch an das Letztere halten, bis man genug gekräftigt ist, um den anderen "Verstand" durchzusetzen. In diesem Sinne setzte die Conferenz ja schon jetzt fest: die den beiden Ständen gemachten Concessionen müssten "in ihrem rechten Verstand" erfasst und erklärt werden. Schon jetzt wird festgesetzt, was erst in den Jahren 1589 und 1590 zur Verwirklichung kommt, dass keinem Pfarrer in Märkten und Städten seine pfarrlichen Rechte entzogen werden dürfen: kein Prädicant darf sich also das Predigtamt, das Taufen und Copuliren anmassen. Dies ist der Punkt, wo nach einer achtjährigen Unterbrechung während der Minderjährigkeit und der ersten Regierungszeit Ferdinands II. die Gegenreformation im Jahre 1598 wieder einsetzt. Auf Grund dieser Anordnung wurde 1598 dem protestantischen Schul- und Kirchenministerium in Graz, Klagenfurt, Laibach und Judenburg ein Ende gemacht.

Man gieng aber jetzt auch darauf aus, den Erzherzog finanziell zu kräftigen, um ihn von dem guten Willen der Landschaften unabhängiger zu machen. Dazu sollten nicht nur eine Erhöhung der landesfürstlichen Einkünfte, wie z. B. eine Steigerung der Salzpreise, sondern auch grössere Beiträge der benachbarten oder verwandten Höfe dienen. Die militärische Position des Landesfürsten muss gefestigt, das Schloss zu Graz wehrhafter gemacht und ihm ein zuverlässiger Commandant vorgesetzt werden. Alle Kanzlei- und Kammerbeamten und die Hofbediensteten sollten, sofern sie nicht katholisch oder "sonst ganz löthig" waren, zuverlässigen Elementen Platz machen; um solche Beamte für die Zukunft zu besitzen, sollte man schon jetzt junge fähige Leute in ihren Studien unterstützen. Endlich, und das ist auch einer der wichtigeren Punkte, sollte Alles gethan werden, um das Ansehen und die tief gesunkene Bedeutung des geistlichen Standes wieder zu heben.

Mit diesen Punktationen hatte man wieder einen festen Grund unter den Füssen, und wenn man sich genau an sie gehalten hätte, würde der Erfolg wahrscheinlich noch zu Lebzeiten Karls II. ein vollständiger gewesen sein. Aber der Nuntius [Seite: p15] Malaspina, der in dieser Eigenschaft von 1580-1584 am Grazer Hofe verweilte,p15.1 verdarb durch seine Hitze viel, was ihm von den Prälaten der Steiermark offen zum Vorwurfe gemacht wurde.

Um die Besorgnisse des Papstes wegen eines etwaigen Uebergreifens des Protestantismus auf italienisches Sprachgebiet zu zerstreuen, wurden zunächst die dem Herren- und Ritterstande angehörigen Protestanten aus der Grafschaft Görz in rücksichtslosester Weise ausgewiesen (Nr. 12, 13, 14, 18, 20, 21, 23, 24, 25), dann erfolgt eine Reihe von Verfügungen im Sinne der Münchner Beschlüsse: Befehle an einzelne Städte und Märkte, sich aller Neuerungen in kirchlichen Dingen zu enthalten, Abschaffung von protestantischen Geistlichen, Einstellung protestantischer Kirchenbauten, Sperrung der landständischen Druckereien in Laibach und Graz, Revindicirung der den einzelnen Stiften entzogenen Pfarren und der den Pfarren genommenen Einkünfte. Die hierüber erlassenen Decrete bilden den dritten Theil der unten folgenden Actenstücke. Sie umfassen die Zeit vom 2. Februar 1579 bis zum 13. August 1580. Der Protestantismus im görzischen Herren- und Ritterstande ist mit den hier getroffenen Verfügungen so gut wie ausgerottet. So sehr ist das der Fall, dass man ein Jahrzehnt später aus dem Umstande, dass in der Brucker Pacification von 1578 auch der Görzer gedacht wird, geschlossen hat, dass diese Pacification von den Ständen verfälscht sei. Man wusste damals nicht mehr, dass an dieser allerdings auch Görzer Antheil hatten. Wie die Münchner Beschlüsse im Einzelnen schon jetzt durchgeführt wurden, sieht man am deutlichsten aus Nr. 32 (Note). Der Jesuitenprovincial von Steiermark, Heinrich Blyssem, meldet am 16. April 1580, dass Erzherzog Karl schon jetzt einen Hauptschlag gegen die Protestanten beabsichtigte. Noch waren aber seine Kräfte zu schwach, und das waren sie auch noch, als er im Decemberlandtage 1580 zu dem entscheidenden Schlage ausholte. Es mochte ihm bitter genug angekommen sein, dass er nach einem äusserst hartnäckigen Ringen, das über zwei Monate dauerte, eine Verfügung zurückziehen musste, durch die er den Protestanten einen wesentlichen Theil ihrer Erfolge weggenommen hatte. Die Verhandlungen auf diesem Landtage 1580/81 sind von [Seite: p.15] einem ausserordentlichen Interesse. Wir sind hierüber sehr gut unterrichtet; es liegen nicht blos die Landtagsschriften in zahlreichen Exemplaren (L. A., L. A. und L. H.)p.15.1 vor, sondern auch die Berichte der salzburgischen Commissäre, die der Erzbischof Johann Jakob, auch im Sinne der Münchner Beschlüsse, nach Graz abgesendet hatte, und die nun von allen wichtigeren Vorkommnissen ihrem Herrn ausführliche Kunde gaben. Der Erzbischof sandte diese Berichte an den Erzherzog Ferdinand, und so finden sie sich in wünschenswerther Vollständigkeit im k. k. Statthaltereiarchive zu Innsbruck. Im Uebrigen wurde der Erzbischof auch durch den Bischof von Seckau über alle wichtigeren Ereignisse auf dem Laufenden gehalten. Auch auf ständischer Seite folgte man den Verhandlungen mit begreiflichem Interesse: indem die Landschaft die Mittel zu versagen geneigt war, deren der Erzherzog zur Vertheidigung des Landes bedurfte, hatte sie den Hebel in der Hand, um die Pläne ihrer Gegner scheitern zu machen. Was aber war der Anschlag gegen die Stände?

Von den Vorgängen in München hatten diese keine Ahnung. Sie hielten die gegen sie gerichteten Verfügungen des Landesfürsten (unten 3. Abth., Nr. 12-41) nicht für zusammengehörige Acte eines methodischen Vorgehens gegen sie, sondern für ganz vereinzelte Bedrängnisse, die ihnen ja auch früher nicht erspart geblieben waren. Aber seit jener Zeit hatten sie die Pacification; diese hielten sie für einen Vertrag, der nicht blos von ihrer, sondern auch von Seiten des Landesfürsten eingehalten werden müsse, und so erklärten sie denn gleich bei Beginn des Landtags alle die Beschwerden, die sie aufzählten, als ebenso viele Verletzungen der Brucker Pacification. Man wusste, dass mit den Jesuiten ein Element in das Land gekommen sei, mit dem man rechnen müsse, und so begannen jetzt die Beschwerden "über den neuen unruhigen Orden", der sich vernehmen lasse, "es werde im Lande nicht besser werden", man rotte denn mit Wurzel und Stiel den Protestantismus aus, der "den Tag zu erleben wünsche, wo man die protestantische Kirche und Schule gar zu Boden schleife, dass kein Stein auf dem anderen bleibe". Während die Landschaft — die Prälaten sind immer ausgeschlossen — [Seite: p.16] solchergestalt über Verfolgungen klagte, baten der Bischof von Seckau und die Prälaten des Landes, die katholische Kirche hierzulande doch nicht ganz zu Grunde gehen zu lassen (Nr. 45), und auf beide Eingaben erfolgte eine Erledigung, die hier die höchste Freude, dort die tiefste Trauer erregte: am 10. December 1580 erschien ein landesfürstliches Decret, "dass in allen landesfürstlichen Städten und Märkten ausschliesslich die katholische Religion ausgeübt werden dürfe. Herren und Ritter dürfen, aber nur für sich und die Ihrigen, in Graz zwei Prädicanten halten, die aber nicht mehr in der Stiftskirche sondern im Landhause predigen dürfen. Alles, was den Katholiken an Gütern und Rechten entzogen sei, müsse binnen zwei Monaten zurückerstattet werden". Hierüber entspann sich ein Streit, der vom 10. December 1580 bis zum 3. Februar 1581 dauerte und mit einer empfindlichen Niederlage der Regierung abschloss; denn diese sah sich an dem letztgenannten Tage genöthigt, das Decret vom 10. December zurückzuziehen und zu erklären: in Religionssachen bleibe Alles in dem Stande, in welchem es vor diesem Datum gewesen.

Das ganze reiche Actenmaterial über diesen ausserordentlich wichtigen Landtag liegt unten in der vierten Abtheilung vor. Die Landtagsacten, die ein so sprechendes Bild von den Zuständen der drei Lande gewähren, konnten hier nicht übersehen werden. Die Mittheilung dieser Acten musste umsomehr eine vollständige sein, weil sie, wie z. B. Nr. 50, auf den Stand der kirchlichen Dinge vor 1564 zurückgreifen und über die Pacificationen von 1572 und 1578 wichtige Einzelnheiten bringen. Manches freilich, was zu diesem Landtage gehört, wird erst aus den Acten der folgenden Gruppen klar. Im Jahre 1587 erklärte einmal dem Wortführer der Stände im Landtage von 1580, als er von der Gefahr eines Aufstandes sprach, der Nuntius Malaspina: "Ein Aufstand! Damit wollten wir wohl unsere Schulden bezahlen."

Von grossem Interesse sind die Schreiben der Landschaft an die geheimen Räthe Khevenhüller und Kobenzl, die, wie es scheint, im Jahre 1577 den Ständen mehr versprachen, als sie nachher vor dem Landesfürsten verantworten konnten, nun aber von der Landschaft in ernstester Weise zur Rechenschaft gezogen wurden. Nicht minder belangreich sind die heftigen Schreiben der Landschaft an die in Graz anwesenden [Seite: p.18] salzburgischen Commissäre, die den Erzherzog "dringen und zwingen", die der Landschaft gemachten Zusicherungen zurückzunehmen. Die Stände schreiben schliesslich und schärfer noch an den Erzbischof und selbst an den Nuntius.

Alles, was in Graz vorgeht, erregt in Klagenfurt und Laibach das lebhafteste Interesse; kein Tag, wo nicht Boten hin- und herziehen, Nachrichten über die Grazer Vorgänge zu bringen, Trost- und Aufmunterungsschreiben zurückzutragen. Den Höhepunkt erreichen die Verhandlungen mit den beiden gehaltvollen Reden Hoffmann"s, von deren Mittheilung Umgang genommen werden musste, weil ihr Inhalt durch die vorhergehenden Erörterungen vollständig bekannt ist.

Man wird das unter Nr. 63 mitgetheilte Schreiben "an einen Herrn in Klagenfurt" nicht missen wollen, denn mehr als ein anderes belehrt es über die kirchlichen Zustände in Graz, die Zahl der protestantischen Herren im Lande und die Hoffnungen der Stände. Man wird aus Nr. 69 entnehmen, dass die Landschaft ihren Standpunkt mit ebenso viel Geschick als Ungestüm vertheidigte, gegen den der Erzherzog seit den ersten Januartagen einen geordneten Rückzug antrat. Schon am 17. Januar melden die salzburgischen Commissäre nach Hause, dass sich die steirischen Herren und Landleute ihre Kirche und Schule nicht nehmen lassen. Zwar seien, meldet ein Anderer, die Aussichten noch günstig, falls der Erzherzog festbleibt, doch schon an demselben Tage berichtet der Bischof von Seckau: der Erzherzog habe den Ständen nachgegeben, und sechs Tage später: "Die Confessionisten wollen nicht blos für jetzt, sondern für alle Zeit versichert sein." Der Ansturm, der von dem Nuntius Malaspina mit allzu grossem Eifer in Angriff genommen wurde, war siegreich zurückgeschlagen. Es lag dann in den Dankesworten Hoffmann"s (Nr. 107) an den Erzherzog noch ein tiefer Stachel für diesen, wenn man ihm in offener Rede sagte, nicht ihm gebe man Schuld an diesen Dingen, nicht auf ihn lenke sich der Verdacht. Kaum dass der Hofmarschall Ambros von Thurn es erreichte, dass sich der ständischen Dankdeputation nicht auch, was dem Erzherzoge das Verhassteste gewesen wäre, Bürger anschlossen.

Ein Nachklang zu dieser grossen Action — Angriff und Abwehr — ist es, wenn nun nachträglich Verordnungen kommen, die das Verspotten der katholischen Geistlichkeit auf das Strengste [Seite: p.19] verbieten, oder wenn nun die steirische Landschaft "die herzlichsten Glückwünsche und den nachbarlichen Dank für Bemühung und treue Correspondenz" entgegennahm. Steiermark hatte gekämpft, und auch den Kärntnern und Krainern kam der Sieg gelegen. Sieg? — Schon am 14. März, also kaum sechs Wochen später, schreibt der Jesuitenprovincial Heinrich Blyssem (Nr. 116): Kein Friede, nur ein Waffenstillstand sei abgeschlossen worden. Darüber liessen denn auch die folgenden Erlässe des Erzherzogs keinen Zweifel aufkommen. Der Feldzug war missglückt, weil man sich nicht genau an die Weisungen der Münchner Conferenz gehalten hatte: man war nicht pedetentim et gradatim sondern fulminanter, nicht indirecte sondern directe vorgegangen. An diesem missglückten Feldzuge erprobte man seine Kraft, und so wird denn der weitere Kampf in ganz anderer Weise geführt, aber dafür endete er auch mit einem ganzen Erfolge.

Für den kommenden Feldzug mussten zunächst die Hilfskräfte gesammelt werden. Noch waren die eigenen Kräfte des Erzherzogs viel zu schwach. Es mochte ihm gewiss schwere Stunden bereitet haben, dass der letzte Landtag ein so klägliches Ende nahm. Man hatte zweifelsohne auch in Rom die besten Hoffnungen gehegt und war auch dort nunmehr völlig enttäuscht. Da galt es denn, zunächst den Papst über die Vorgänge der letzten Monate in Graz zu unterrichten, über die guten Absichten und die festen Vorsätze des Erzherzogs Bericht zu erstatten und für das Weitere Rath und, was noch werthvoller war, kräftige Unterstützung einzuholen. Eine Botschaft sollte nach Rom gehen; ihr unterzog sich der Bischof Christoph von Gurk. Er war die passendste Persönlichkeit, denn der Cardinal Ludwig Madruzzo, der seit 1573 als Nachfolger des Cardinals Otto Truchsess von Augsburg die Würde eines Cardinalprotectors der deutschen Nation bekleidete,p.19.1 war ein naher Verwandter Christophs von Spaur, des Gurker Bischofs.p.19.2 Die Sendung sollte "in tiefster Geheimb" geschehen, damit die Stände nicht Verdacht schöpfen. Ein Anlass bot sich dar, da er eben Willens war, eine Wallfahrt nach Loretto zu machen. Es konnte da nur als das Natürlichste von der Welt [Seite: p.20] erscheinen, wenn er in Rom bei dem Cardinal vorsprach. Durch diesen konnte er sodann ohne Aufsehen zu erregen mit dem Cardinal von Como, ja dem Papste selbst in Verbindung treten. Für seine Mission wurde nun eine ausführliche Instruction ausgearbeitet, die in Nr. 126 vorliegt. Ueber diese ganzen Verhandlungen verbreitet sich die fünfte Gruppe der unten mitgetheilten Briefe und Acten.

Der Bischof von Gurk ist darnach gehalten, dem Papste die Lage des Erzherzogs ausführlich zu schildern. Dass diese Schilderung noch dunkler ist, als es der Wirklichkeit entspricht, ist begreiflich, denn der Gesandte soll nicht blos eine Entschuldigung des Misserfolges vorbringen, sondern auch eine stattliche Beihilfe aus dem Säckel der Curie zu erlangen suchen. Die Farben sind denn so stark aufgetragen, dass die Instruction zu ganz falschen Behauptungen kommt, wie z. B. zu der, es handle sich den Ständen nicht blos um die Freiheit ihrer Confession, sondern auch ihres Gehorsams. Schon wird hier den Ständen mit der Schärfe gedroht, für die man die "Präparatorien" schon seit dem Münchner Tage in Bereitschaft habe.

Der Gesandte hat ein Schreiben Karls II. an den Papst (s. unten Nr. 127) zu überreichen und die gewünschten Erläuterungen zu geben. Er hatte seine erste Audienz und überreichte hiebei ein Memorandum, in welchem er die Lage des Erzherzogs und die Unmöglichkeit darlegt, das den Ständen im letzten Landtage erlassene Decret zur Ausführung zu bringen (s. unten Nr. 129). Dem Papste schienen die Ausführungen des Orators nach zwei Seiten nicht überzeugend zu sein: er war der Meinung, der Erzherzog habe dadurch, dass er das Decret vom 10. December zurückzog, seine Lage nur noch verschlimmert, und zweitens, es sei Mangel an Muth gewesen, was ihn bewog, den Ständen nachzugeben. Um nun den Papst noch besser über die eigentliche Situation Karls II. aufzuklären, nahm er zum zweiten Male Audienz und überreichte hier ein noch viel eingehenderes Memorandum (s. unten Nr. 130), in welchem er eine förmliche Geschichte des Anwachsens des Protestantismus in Innenösterreich gibt, eine Schilderung von Land und Leuten, von dem Verhältnisse der beiden Confessionen, ihrer Stärke und ihrer Machtmittel gibt, die eine durchaus zutreffende ist. Sie findet ihre Ergänzung durch Nr. 128. In jenen Partien, wo der Nachweis geführt wird, [Seite: p.21] dass man in Innerösterreich nicht zum Schwerte greifen dürfe, in einer Zeit, wo die Stände die ganze Macht in der Hand haben, der Unterstützung der Ober- und Niederösterreicher, der Sympathien in Böhmen, Mähren und Ungarn gewiss sind, wo jeden Augenblick das Aergste von dem Türken zu besorgen sei, und wo man überdies schon die Erfolglosigkeit der Gewaltpolitik Philipps II. vor Augen habe, ist die Denkschrift durchaus überzeugend. Sie wirkte denn auch auf den Papst ein, und dieser bedauerte nur, nach anderen Seiten hin, in Frankreich und Flandern, zu stark in Mitleidenschaft gezogen zu sein, als dass er den Erzherzog, für den er das innigste Mitleid habe, so unterstützen könnte, wie er es wünsche. Aber auch die kleinere Hilfe, die dem Erzherzog zu Theil wurde, war diesem hochwillkommen und wirkte ermuthigend auf ihn ein. Im nächsten Jahre wurde dann ein anderer Weg der Gegenreformation betreten.

Man gab es auf, den Herren und Landleuten Kirche und Schule in Graz und Judenburg — von Klagenfurt und Laibach wird nichts berichtet — zu nehmen, wiewohl man hiezu, erklärte Erzherzog Karl am 9. März 1582, nach den Bestimmungen des Reichsreligionsfriedens wohl befugt sei; doch sollen fortan nur Herren und Ritter das Recht haben, die Stiftskirche zu besuchen, kein Bürger darf sich in Zukunft dessen unterfangen.

Mit diesem Erlasse beginnt die Verfolgung der protestantischen Bürgerschaft, die bis zum Tode Karls II. angehalten und nicht selten die beklagenswerthesten Erscheinungen zu Tage gefördert hat.

Zunächst trat der Landtag für die Bürgerschaft ein. Er wies auf die Zusagen hin, die ihnen zu wiederholten Malen gemacht worden seien, auf den Eifer, mit dem man sich die Secten vom Leibe halte, auf die Noth, die nun entstehen müsse, und auf die Worte, die in Bruck in Gegenwart der Bürger gesprochen wurden: Also will ich die Bürger in ihrem Gewissen auch nicht bedrücken. Es blieben alle Vorstellungen umsonst. Darin, dass dem Bürger der Besuch seiner Kirche verboten ist, wird keine Bedrückung des Gewissens gesehen. Nicht Wankelmuth oder unzeitiger Rath sei bei diesem Erlasse massgebend gewesen, schliesslich werde hiedurch auch nichts Neues geboten. [Seite: p.22]

Die Städte in Steiermark setzten sich gegen diese Bestimmungen zur Gegenwehr: schon zu Zeiten Ferdinands seien sie in allen Fragen und so auch in den kirchlichen mit Herren und Rittern zusammengegangen, aber wie die Dinge lagen, erreichten sie nicht nur nichts, vielmehr sprach sich der Erzherzog in jedem künftigen Decrete noch schärfer im Sinne der erflossenen Kundmachung aus.

Da dem Verbote zuwider der Besuch der Stiftskirche seitens der Bürger nicht aufhörte, sandte der Erzherzog am 23. April 1582 einen scharfen Befehl an die Stadtgemeinde, "des Stifts der Landleute und ihres Exercitiums müssig zu gehen". Alle Bitten der Bürger blieben erfolglos. Die Vertreter der Bürgerschaft, Bürgermeister, Stadtrichter und Stadtschreiber, die in einem Augenblicke "des Kleinmuths" nachgegeben hatten, nahmen ihre Zusage, das Stift zu meiden, wieder zurück, wofür ihnen "eine Peen von 1000 Ducaten" aufgelegt wurde, die ein Jeder "aus seinem eigenen Gut ohne Verletzung des gemeinen Gutes zahlen sollte".

Nachdem die Verfolgung des protestantischen Bürgerthums solchergestalt eingeleitet war, wurde die Reformation des Kammer- und Kanzleipersonals in Angriff genommen. Am 25. Mai wurde ihnen verkündigt, dass sie fortan "sammt Weib, Kind und Gesind" bei der Pflicht, mit der sie dem Landesfürsten zugethan seien, die Stiftskirche und die Exercitien daselbst zu meiden hatten. Das könnten sie, liessen sie sagen, ohne Sünde wider Gott nicht thun, sie bäten um ihren Abschied und hoffen, da sie im Dienste "ausgemergelt" seien, man werde ihre lange treue Dienstzeit berücksichtigen. Sie hatten sich an ihren obersten Vorgesetzten, den Kammerpräsidenten Kobenzl, gewendet und dieser sie getröstet, es gebe ja auch sonst viele fromme, gottselige Menschen, welche die Stiftskirche niemals gesehen, sie möchten sich beruhigen. Auf diesen Steinhaufen sind wir, erklärten sie ihm, gewiss nicht gebunden, aber auf das Wort und die Predigt, die darin gepredigt wird. Alle Verwendung blieb erfolglos. Der Erzherzog wurde in München, wo er eben verweilte und von wo er an den Reichstag nach Augsburg zog, um daselbst die Angelegenheit der Reichshilfe kräftig zu fördern, in seinem Eifer nur noch bestärkt. Man sieht aus den von München zu Ende dieses Jahres einlangenden Briefen, wie von hier aus das Feuer, wenn es ja einmal [Seite: p.23] schwach werden will, immer von Neuem wieder angeblasen wird.p.23.1

Aus Augsburg wurden dann Mitte Juli 1582 die "Capita" eingesendet, "die der Nuntius wider die von Steier im Befehl hat". Es sind 12 Punkte, die im Wesentlichen mit den in München schon 1579 beschlossenen Weisungen übereinstimmen.

Als der Erzherzog in die Heimat zurückkehrte, empfing er die Glückwünsche des Papstes zu seiner festen Haltung. Die Bürger ihrerseits führen fort, Bittgesuche einzureichen oder durch die Verordneten der Landschaft einreichen zu lassen. Schon müssen sie vernehmen, "dass der fernere Besuch der Stiftskirche für keine Religionssache mehr, sondern für eine lautere Rebellion gehalten werden müsste", schon werden Bürgermeister, Stadtrichter und Stadtschreiber ins Gefängniss geworfen und, weil auch das nichts helfen will, die Drohung angefügt, man werde der Stadt "einen Anwalt setzen". Zu Ende des Jahres nimmt ein Theil der reicheren Bürger seinen Abschied aus dem Lande. Dazwischen geht eine erhebliche Anzahl von Mandaten und Erlässen auch an die Bürgerschaften in anderen Städten. Alle diese Actenstücke (Nr. 133-205) sind in der sechsten Abtheilung "Der Kampf gegen den Protestantismus in Städten und Märkten und die Rekatholisirung der Hof- und Regierungsämter" enthalten.

Schon in dieser Gruppe fehlt es nicht an gewichtigen Intercessionsschriften zu Gunsten der Bürger. Die folgende (siebente) Abtheilung enthält fast ausschliesslich Intercessionsschreiben, von denen jene, die von den deutschen Reichsständen einlaufen, eine grössere Bedeutung beanspruchen und von Karl II. auch wenigstens nach der formellen Seite hin mehr berücksichtigt wurden. Diese Gruppe umfasst die Nummern 206-276. Zuerst melden sich die Nachbarlandschaften zum Worte. Sie werden so wie die steirischen Körperschaften abgewiesen. Da fassten die Stände aller drei Länder den Beschluss, eine eigene "Religionsgesandtschaft" nach Augsburg zu schicken. Eine andere Gesandtschaft, welche sich um eine [Seite: p.24] ausgiebige Reichshilfe zum Türkenkriege bewarb, war ihr vorausgegangen und hatte der zweiten die Wege geebnet. Eine Reihe von Credenzschreiben wird zu dem Zwecke ausgefertigt: an den Kaiser, die Kurfürsten von der Pfalz, Sachsen und Brandenburg, an die der Augsburger Confession angehörigen Reichsfürsten und nicht zuletzt an Erzherzog Karl selbst, bei welchem noch ein Versuch gemacht werden soll, sein Herz zu erweichen. Der Bescheid, den er ihnen nach seiner Heimkehr aus Augsburg, wohin sie jetzt erst zogen, erhielten, war völlig niederschmetternd. Er liess den Religionsgesandten in Mitterdorf, wo sie ihn trafen, sagen, diese Fürschriften sollen ihnen auch nicht das Mindeste helfen. Er habe sich den Landschaften bisher so gnädig und willfährig erwiesen, "dass er anjetzo den dank einen anderen auch nicht verdienen lassen wollte, aber es sei wider sein gewissen". Noch machen die Gesandten den Vorschlag, die "widrigen" Decrete am nächsten Landtage zurückzunehmen. Darauf gieng Karl II., dem diese Sendung unangenehm war, nicht ein.

Die an die protestantischen Reichsstände gerichtete Instruction war ihm in hohem Grade zuwider. Sie hatten sie vorweisen müssen; sie wussten nicht, dass eine Gegenschrift an den Kaiser durch die geheimen Räthe Karls abgesandt wurde, welche die Klagen der Landschaft Punkt für Punkt zu widerlegen sucht. Einige Hoffnung schöpften die Landschaften, als die noch in Augsburg weilenden Reichshilfsgesandten mittheilten, "die Kurfürsten und Fürsten wollen die Türkenhilfe auf Conditionen zum Theile wegen Eintrag der Religion stellen". Aber diese Hoffnungen zerrannen im Sande. Der Cardinal Madruzzo, der sich am Reichstage aufhielt, wusste schon lange vor der Ankunft der Gesandten, dass ihr Empfang kein gnädiger sein würde. Und so war es auch (Nr. 243).

In der Erwartung, dass die Fürbitten deutscher Reichsfürsten Eindruck machen würden, bewarben sie sich bei den protestantischen Fürsten um gnädige Intercession, die ihnen auch gewährt wurde (246 u. a.), aber ebenso erfolglos blieb wie alles Frühere. Interessant ist die drastische Antwort des Erzherzogs in Nr. 250.p.24.1 Da diese Fürbitten keinen Erfolg hatten, wurde eine abermalige Gesandtschaft ins Reich geplant, [Seite: p.25] und wenn auch diese nichts nützen sollte, eine Legation deutscher Reichsfürsten nach Steiermark in Aussicht genommen. Führer der Protestanten im Reiche war Ludwig von der Pfalz. Mit der pfälzischen Kanzlei steht denn auch die der steirischen Landschaft in reger Verbindung. Von den Fürbittschreiben der deutschen Fürsten liess Karl II. das des Kurfürsten August von Sachsen in einer Weise beantworten, die der Antwort (Nr. 254) den Charakter einer Denkschrift gibt,p.25.1 im Uebrigen sehr ruhig gehalten ist und im Ganzen der Actenlage entspricht.

Alle diese Schreiben hatten nicht den gewünschten Erfolg. Man sandte nun Schreiben an die Archive in Dresden und Heidelberg, um eine genaue Copie der Erklärung Ferdinands I. vom 24. September 1555 zu bekommen, die den protestantischen "Ritterschaften, Städten und Communen" in geistlichen Herrschaften günstig lautet, man erhielt die Abschriften (Nr. 263), ohne indess den gewünschten Erfolg zu erzielen. Bezüglich der Legation nach Steiermark trug Sachsen und mit diesem auch Hessen und Brandenburg ihre Bedenken.

Es erregte die tiefste Trauer in ganz Innerösterreich, als man aus einem Schreiben des Secretärs Caspar Hirsch den Tod "des frommen christlichen Kurfürsten Ludwig von Heidelberg" erfuhr. Damit war auch die ganze Action wegen der Sendung einer Legation nach Steiermark zu Ende. Vom Reiche und seinen Gliedern war keine weitere Hilfe zu gewärtigen. Es war somit ein Erfolg, den der Erzherzog durch seine Festigkeit errungen hatte, und in Rom begann man die besten Hoffnungen für das Folgende zu hegen.p.25.2 Malaspina hatte nicht unterlassen, schon von Augsburg aus darauf zu verweisen, "was auf dem Reichstage durch den Cardinal Madruzzo zu Gunsten der Gegenreformation in den Gebieten des Erzherzogs Karl erreicht war".p.25.3 Die folgenden Actionen bewegen sich ausschliesslich auf innerösterreichischem Boden.

Wie fest man sich auf Seiten der Regierung fühlte, davon legt der Competenzstreit zwischen Regierung und Landschaft Zeugnis ab, dem die Actenstücke der achten Abtheilung angehören (Nr. 277-321).[Seite: p.26]

In den Diensten der Landschaft stand seit nahezu zehn Jahren Caspar Hirsch. Er war ein Oesterreicher. Seine Studien hatte er in Wien gemacht. Sein Mitschüler war damals Wolfgang Schranz, derselbe, der nun als Vicekanzler in Graz eine grosse Rolle spielte und namentlich bei der Erzherzogin Maria eine Art Vertrauensstellung gewann. Stand er im Anfange der Regierung Karls II. in kirchenpolitischen Fragen auf einer Linie mit so gemässigten Männern, wie es beispielshalber Hans Kobenzl war, so schloss er sich seit dem Eintritte der Jesuiten ins Land fest an diese an und galt in den letzten Lebensjahren Karls ganz als ihr Werkzeug. Dagegen hatte sich sein einstiger Studiengenosse Caspar Hirsch ganz an die Protestanten angeschlossen. Der Nachfolger Matthes Amman's, eines der vornehmsten Urheber der Brucker Pacification, im Secretariat der Landschaft, war er 1582 mit den Reichshilfsgesandten nach Augsburg gegangen und hatte nach allen Seiten hin wirksame Verbindungen angeknüpft. Er war die Seele der ganzen Interventionspolitik der Jahre 1582 und 1583; neben ihm, freilich in ganz anderer Art, wirkte im Süden des Reiches eine Zeit lang Jeremias Homberger, der die Annahme der Concordienformel in Innerösterreich durchsetzte und dadurch zur Erhöhung der Sympathien süddeutscher Glaubensgenossen wesentlich beitrug. Beide Männer waren der Regierung auf das Aeusserste verhasst, und man wartete nur auf eine Veranlassung, sie als Störenfriede aus den innerösterreichischen Erblanden auszuweisen. Der Anlass zum Sturze Hirschens fand sich im Jänner 1583. Noch gab es fast täglich Bittgesuche der Landschaft an den Landesherrn um Einstellung der Verfolgung. Hirsch war der Bote, der sie zu Hof beförderte. Am 23. Januar um 1 Uhr Mittags begab er sich zu Dr. Schranz, um die Erledigung eines schon vor 12 Tagen überreichten Bittschreibens der drei Lande an den Erzherzog zu betreiben. Schranz meinte, die geheimen Räthe hätten sich wohl grosse Mühe gegeben, aber nichts erreichen können. Vielmehr sei der Erzherzog dieses unablässigen Bittens und Drängens schon müde, und die geheimen Räthe trauten sich kaum mehr davon zu reden. Habe der Erzherzog doch laut erklärt, "er wolle lieber nicht mehr Herr und Landesfürst sein, als der Bürgerschaft in Religionssachen eine andere Bewilligung zu thun". Da erwiderte Hirsch: [Seite: p.27] "Ja, wenn's Gott nur auch auf die Länge duldet. Habe ja übrigens der Fürst auch früher den Landschaften die Religion gelassen und sei damals doch auch ihr Herr und Landesfürst geblieben. Man verlange ja nicht mehr, als dass den Landschaften gehalten werde, was man ihnen zugesagt habe." Hirsch kannte natürlich diese Zusagen gut. Er war mit Amman 1578 in Bruck und vielleicht auch an der Zusammenstellung der Pacification betheiligt. Die zuletzt gesprochenen Worte des Secretärs griff Schranz auf: beschuldigte denn Hirsch nicht den Landesfürsten des Wortbruches? So fuhr er denn auf: Ob er sich getraue, dies der Durchlaucht "unter die Augen zu reden". "Herr", erwiderte Hirsch, "hab' ich's doch mit meinen eigenen Augen selbst gelesen." Schranz antwortete heftig und hob in seiner Erregung die Hände auf, als wollte er diesem seinem einstigen Mitschüler an die Gurgel greifen. Die Regierung zögerte nicht, den kecken Secretär zu citieren. Am 24. Januar wurde ihm befohlen, sofort vor den geheimen Räthen zu erscheinen. Hirsch wandte dagegen ein, er könne das nicht ohne Erlaubnis seiner Herren, der Landesverordneten. Diese hatten in der That in allen ihre Beamten betreffenden Fragen "die erste Instanz", und indem nun Hirsch, ohne Rücksicht hierauf, in Verhaftung kam, entwickelte sich ein langwieriger Streit, von dem die Nummern 277-321 der achten Abtheilung Meldung thun. Das Ergebnis war, dass Hirsch aus dem Lande musste. Er zog nach Esslingen, von wo er im Dienste der innerösterreichischen Landschaften fleissig Stimmungsbilder und politische Berichte einsendet. Von Interesse sind seine Nachrichten über den Aufenthalt des Nuntius Malaspina in Köln.

So angenehm dem Erzberzoge die Ausweisung dieses Mannes sein musste, so hatte das Vergnügen doch einen üblen Beigeschmack: das Land, das schon im Vorjahre die Bewilligung nur unter Conditionen gewährt hatte, wurde jetzt nur um so schwieriger. Für die Landschaft aber ergab sich eine peinliche Lage, denn, abgesehen von der Verletzung des Instanzrechtes: der Landtag stand bevor, wer sollte die Kanzlei besorgen, wenn der einzige Mann, der in alle Verhandlungen auf das Genaueste eingeweiht war, fehlte? Mit Mühe erreichten die Stände, dass die Ausweisung erst nach Schluss des Landtages erfolgte. Man meine nicht, dass hier etwa die katholischen Mitglieder des Landtages auf Seiten Schranzens standen. [Seite: p.28] Um die Stellungnahme der Prälaten des Landes kennen zu lernen, wurde Einiges aus den Landtagsberathungen unten mit aufgenommen (Nr. 290). Die Stimmung in Stadt und Land darüber, dass man einen Mann, "der nicht ein geringer sondern der geheimste Diener der Landschaft sei, unverhört, unüberwunden, hintangesetzt denen, (so) er ordentlich unterworfen, ad carcerem condemnire und aus dem Land weise", war eine ausserordentlich erregte. Selbst der Bischof von Seckau sprach sich hierüber in scharfen Worten aus. Es sei so weit gediehen, dass man die guten Unterthanen um Leib und Seligkeit bringt, sagt ein Anderer: um die Seligkeit — das bezeuge die ganze Religionsaction, um den Leib, indem man selbst aus jedem geringfügigen Worte, das etwa "vertraulicher Weise zwischen den vier Wänden gesprochen wird, ein crimen laesae maiestatis mache". Schon komme es dahin, dass man die bei den Bewilligungen festgestellten "conditiones" nicht gelten lassen und einen etwaigen Schaden an dem Hab und Gut der Landesverordneten einbringen will. Die Landschaft unterliess nicht, dem Erzherzoge eben jene Worte, um derentwillen Hirsch ausgewiesen wurde, in weiterer Ausführung einzuhändigen, worauf er ihr sagen liess: "Wenn man mit den Anzügen, als ob er seine Zusagen ins Vergessen gestellt habe, nicht aufhöre, werde er genöthigt sein, mit Ernst vorzugehen." Noch setzten die Lande einige Hoffnung auf einen Generallandtag, wenn auch keine Erfolge mehr wie 1578 zu erwarten waren, aber Karl II. gestattete eine Generalzusammenkunft doch nur unter der Bedingung, dass von den Verhandlungsgegenständen die Religion ausgeschieden werde. Dafür verzichtete die Landschaft darauf, auf die von ihm gewünschten Neubewilligungen einzugehen. Kühl machten sie am 27. März bei Hof die Mittheilung, dass sie bereits verreist seien.

An den Bitten und Beschwerden dieser Tage hatten auch die beiden Nachbarlandschaften Kärnten und Krain regen Antheil genommen, ohne freilich damit ein günstiges Ergebniss zu erzielen.

In den Münchner Conferenzen war auch darauf hingewiesen worden, dass das Schloss in Graz werde befestigt, einem sicheren und zuverlässigen Befehlshaber übergeben und mit einer stärkeren Besatzung belegt werden müssen. Das geschah nun. Die Stimmung der Bevölkerung gab sich [Seite: p.29] in Bitt- und Spottschriften kund (Nr. 322 und 323). Mit der Durchführung des Decretes gegen die Bürgerschaft wurde unausgesetzt fortgefahren.

Der Ausweisung des Secretärs Caspar Hirsch im Frühjahre folgte die des Magisters Egen im Sommer. Auch über diesen Fall gab es einen grossen Schriftenwechsel und Gesandtschaften an den in der Sommerfrische weilenden Landesherrn. Alles Bitten war auch diesmal umsonst. Schon lässt sich einer der Wortführer der Protestanten, Matthes Amman, vernehmen (Nr. 330): "Besser wäre es, der Landesfürst sagte es offen, dass er einen Lutherischen nicht dulden wolle." An Caspar Hirsch wird gemeldet: "Schon nehmen die guten Leute ihren Abzug von da" (Nr. 331). Unter Einem kamen die merkwürdigsten Gerüchte über das Verhalten Malaspina's ins Land (Nr. 332). Der Schriftenwechsel zwischen den einzelnen Landschaften und der Regierung wird immer gereizter. Den Erzherzog erbitterte namentlich die Verweigerung der Dargaben auf die windische Grenze. Ueber den Verkehr einzelner Mitglieder des Landtages mit dem Erzherzoge geben die Nummern 335-339 Auskunft. Erst im Herbste 1583 schien sich eine geneigtere Stimmung bei Hofe durchzuringen. Man sah wohl ein, dass man das suaviter in modo bisher übersehen hatte. Auskunft hierüber gibt Nr. 340. Indem man nun einen milderen Ton anschlug, giengen auch die Befehle des Erzherzogs in Betreff des neuen Kalenders ohne grosse Schwierigkeiten durch. Nachdem die Landschaften ein Gutachten aus Tübingen eingeholt hatten, nahmen sie, trotz des Widerstrebens des Grazer protestantischen Ministeriums, die Einführung des neuen Kalenders an. Der anfängliche Widerspruch hatte seinen Grund auch in kirchlichen Bedenken: man fürchtete "das Fürbrechen des Papstes". Alle die Actenstücke über die Verfolgung der protestantischen Bürgerschaft im Jahre 1583, den Process und die Ausweisung Egen"s und den Kalenderstreit bilden den Inhalt der unten folgenden neunten Abtheilung (Nr. 322-353).

Wie schlimm es mit dem Protestantismus in Innerösterreich zu Anfang des Januars 1584 bestellt war, entnimmt man den "Rathschlägen" vom 13. Januar (Nr. 354), in denen den Stiftspredigern die strengste Vermahnung zu Theil wird, den Gegnern von der Kanzel herab keinen Anlass zum Streite zu [Seite: p.30] geben. Schon wird das Briefgeheimniss nicht geachtet (Nr. 357 bis 359), aus dem "Reiche" kommende Briefe werden mit Beschlag belegt und aufgerissen. Man lässt an den Hof melden, das seien Praktiken, die in Wälschland geübt werden mögen, hier seien sie bisher "Gottlob" noch nicht im Brauche. Man antwortet den Verordneten: "Bei diesen gefährlichen, geschwinden Läufen sei man, um grösserem Uebel zuvorzukommen, nicht blos dazu sondern noch zu viel mehr befugt gewesen." Die Liste der Beschwerden, die, wie vor einem jeden Landtage, auch dieses Mal aufgesetzt wurde, wird immer umfangreicher (Nr. 360). Jetzt tritt man gegen die Bauernschaften auf, die protestantisch waren, entfernt die Prädicanten von den Pfarren, deren Patronatsrecht dem Herren- und Ritterstande zusteht, und lässt den Kammerprocurator in allen Fällen einschreiten, wo es sich um Gülten und Schulden der Geistlichkeit handelt, statt die Sachen beim Land- und Hofrechte auszutragen. In die Aemter bei Hof und in der Regierung wird kein Protestant mehr aufgenommen. Hatte man sich im Herbste 1583 und während der Verhandlungen des sogenannten "erkiesten grossen Ausschusses" im April 1584 der Hoffnung hingegeben, es werde in dem Verhalten gegen die Bürgerschaften im Lande, soweit sie der Augsburger Confession angehörten, grössere Milde eintreten, so erschien anfangs Mai ein neuer Befehl, sich "der Stiftskirche zu enthalten", der die früheren an Schärfe noch überbot (Nr. 371) und ein Gefühl unter den protestantischen Herren des Landes hervorrief, das sich in Amman's bezeichnenden Worten (Nr. 372) Luft macht: "Ich hab' gleich selbst keine Lust mehr zu leben, wollt' Gott, es (er)gieng heut das Aufboth, ich zög' mit Freuden dahin." Nun werden Verzeichnisse jener Bürger begehrt, die die Stiftskirche noch besuchen (Nr. 373), und vermögliche Bürger ausgewiesen (Nr. 374-385 ff.). Am 21. Mai machten an die 5000 Personen, die ganze Bürgerschaft sammt Weib und Kind, in der Burg einen Fussfall und bat, sie ruhig und unbedrängt bei dem Exercitium ihrer Confession zu lassen; denen wurde nicht blos durch einen Hofdiener angezeigt: "Und wenn sie Tag und Nacht gar auf den Köpfen stünden, so sollen sie dennoch nichts ausrichten", es wurde ihnen auch noch der strengste Befehl gegeben, solche "Fussfälle" in Zukunft zu unterlassen. Alle Intercessionen seitens der verordneten Ausschüsse des einen oder des anderen [Seite: p.31] oder aller drei Länder fanden keine Beachtung. Was lange angedroht ward, der Stadt einen eigenen Anwalt zu setzen, wird nun durchgeführt (Nr. 397), ja auch die Prädicanten gefährdet, wenn sie in Gewissensnöthen ihren Glaubensgenossen, und seien es auch Herren und Landleute, beispringen. Am 5. October 1584 erscheint das Decret, dass "sich die Prädicanten des exercitii religionis bei der Bürgerschaft in und ausser der Kirchen enthalten". Wenn dies Deeret durchgeführt wurde, so war den Protestanten in allen Städten des Landes Licht und Luft benommen (Nr. 403). Hier knüpfte Ferdinand II. an, als er 1598 die protestantische Schule und Kirche aufhob und die Prädicanten und Professoren aus Graz auswies. Wie man sieht, war die Form schon unter Karl II. gefunden, ja auch die Ausführung geboten; doch konnte diese bei der Zahl und Bedeutung der protestantischen Bürgerschaft nicht wörtlich vorgenommen werden. Es mussten erst noch Massregeln getroffen werden, um das katholische Element unter den Bürgern zu heben.

Am 13. Ostober 1584 kündigte Papst Gregor XIII. der Erzherzogin Maria die Abberufung Malaspina's und dessen Ersetzung durch den Bischof von Britonoria an. Hatte Malaspina das Interesse der Gegenreformation überall auf das Kräftigste gewahrt, so scheint sein Charakter nicht frei von Flecken gewesen zu sein, eine Sache, an der selbst die katholische Partei Anstoss nahm. Sein Nachfolger suchte den katholischen Clerus des Landes zu heben und trat, namentlich bei der Besetzung von Prälaturen, in diesem Sinne rathend, mahnend, ja auch strafend auf.p.31.1 Das war ja auch richtig, was nützten alle die Einzelmassregeln gegen die Protestanten (von denen die zehnte Abtheilung der unten folgenden Acten noch eine ziemlich grosse Menge hat, Nr. 354-425), wenn nicht auch für die Zucht des katholischen Clerus in entsprechender Weise Vorsorge getroffen wurde. In diesem Sinne sollte die 1586 erstandene Universität in Graz, deren streng katholischer, gegen alles ketzerische Wesen gerichteter Charakter im Stiftsbriefe laut betont wird (Nr. 429), wirken. Um die Bürger [Seite: p.32] vom Herrenstande und der Ritterschaft zu trennen, machte die Regierung noch den Versuch, den Bürgern das Exercitium ausserhalb der Stadt zu bewilligen. Zu einer festen Abmachung kam es aber nicht, und mit einer blossen mündlichen Zusage hatten sich die Bürger nicht begnügt.

Auch die eilfte Abtheilung "Zur Geschichte der Grazer Universität" (Nr. 426-433) enthält noch einige wichtige Nachträge zu dem schon bekannten Actenmateriale, so namentlich das Schreiben des Jesuitenprovincials Heinrich von Blyssem an Papst Sixtus V. über die Absicht Karls II., in Graz eine Universität zu errichten (Nr. 430). Das Verbot für die einheimische Jugend, soweit sie nicht dem Herren- und Ritterstande angehörte, auswärtige Hochschulen oder inländische Mittelschulen zu besuchen, steht mit der Gründung der Universität in engstem Zusammenhange. Indem sich aber so viele Bürger weigerten, ihre Kinder aus der protestantischen Stiftsschule, die nun trotz ihres hohen Rufes in den Augen der Jesuiten auch zu einer Mittelschule herabsank, zu nehmen, kam es zu mehrfachen Verfolgungen und schliesslich sogar zu schweren Tumulten in Graz, über welche die einzelnen Nummern der zwölften und letzten Actengruppe (Nr. 434-514) berichten. Die Verfolgung wird in den letzten Jahren Karls II. immer methodischer betrieben; es genügt hier, die Hauptphasen hervorzuheben. Zunächst wird ein strenges Verbot aller protestantischen Kirchenbauten selbst auf dem der Landschaft gehörigen Grund und Boden erlassen; ebensowenig ist es den Landleuten gestattet, Kirchen oder Begräbnisskapellen zu errichten. Als man darauf hinwies, dass diese Erlaubniss nach den abgeschlossenen Pacificationen doch nicht zweifelhaft sein könne, wurde erwidert, das hätte sich nur auf die damals "habenden" Kirchen bezogen, nicht auf die, welche in Zukunft erbaut werden sollen. Die "Sepulturen" auf den katholischen Friedhöfen werden den Protestanten untersagt, dabei wird aber strenge darauf gesehen, dass nicht irgendwo im Lande ein protestantischer Friedhof errichtet wurde. Unter Ferdinand II. wurde die Gegenreformation derart durchgeführt, dass eigene Religionsreformationscommissionen im Lande umherzogen und Städte und Märkte in katholischem Sinne reformierten. Solche "heilsame" Reformationscommissionen waren aber damals nichts Neues. Auch hier hat man schon in den Tagen Karls II. die [Seite: p.33] rechte Form gefunden und solche Reformationscommissionen auch arbeiten lassen. Nicht alle kamen glücklich an das Ziel. Eine solche Commission, die im Ennsthale Ordnung machen sollte, fand bei den Bauern dort nicht nur lebhaften Widerspruch, sondern Widerstand mit gewaffneter Hand (s. unten die Nummern 455, 456, 461-463 und 468). Solche Commissionen finden wir in Veldes in Krain (Nr. 465-467 und 484), wo über das gewaltthätige Vorgehen der Räthe und Commissäre von Brixen und Freising Klage erhoben wird, in Radkersburg, Feldbach, Marburg und anderen Orten (Nr. 479). Alle diese Commissionen hatten die Aufgabe, "sectische" Prediger und Schulmeister auszuweisen, einen katholischen Stadtrath einzusetzen und die Stadtordnungen in katholischem Sinne zu revidiren. Das "Auslaufen" zu benachbarten Prädicanten, die sich etwa auf den Höfen oder in den Schlössern des Adels befanden, wurde verboten und für die Durchführung des Verbotes der betreffende Herr oder Landmann verantwortlich gemacht. Eine letzte Anordnung sollte endlich den Protestantismus in den Städten und Märkten fortan unmöglich machen. Von jedem Manne, der in irgend einer Stadt Innerösterreichs das Bürgerrecht erwerben wollte, wurde nunmehr der sogenannte katholische Bürgereid (Nr. 493 und 498) verlangt. Jeder angehende Bürger sollte schwören, "sich vor allen Dingen keiner verführerischen, sectischen Lehr' und Opinion, sondern des allein seligmachenden, christlichen, katholischen Glaubens und Religion theilhaftig zu machen und die Stiftskirche allhier und alle anderen Zusammenkünfte, darinnen wider die katholische römische Religion gehandelt und tractirt wird, zu meiden." Hiedurch wurde nicht blos den Protestanten der Zutritt in die Städte und Märkte unmöglich gemacht, sondern auch den protestantischen Bürgern daselbst der Aufenthalt durchaus verleidet. Schon fielen die schwächeren Elemente ab: im Kampfe dagegen hatte der bewährte Pastor des Landes Jeremias Homberger, wie einstens Kratzer, dann Egen und Caspar Hirsch, in die Fremde ziehen müssen, jetzt gab es unter den protestantischen Theologen im Lande nicht einen, der ihn ersetzte. In Folge der unaufhörlichen Drangsale griff der Abfall um sich, und dies gab den Predigern in der Stiftskirche den Anlass zu bitteren Erörterungen, die wieder den Grund zu Denunciationen boten. Schon hatten es die Jesuiten auf die [Seite: p.34] Zerstörung des protestantischen Kirchen- und Schulwesens abgesehen, schon wurden die Angriffe auf die protestantische Geistlichkeit im Lande immer wuchtiger, schon finden die Verordneten (Nr. 502), dass durch die jüngsten Erlässe (Nr. 501) dem evangelischen Bekenntnisse die Axt angelegt werde, schon gibt es Mitglieder des Herren- und Ritterstandes (Nr. 507, 508), die sich zum offenen Widerstande rüsten, und Bürger, welche die Drohung einer Parisianischen Bluthochzeit ausstossen (Nr. 510-512), schon drängt Alles einer Katastrophe zu, als der Tod des Erzherzogs der gespannten Lage ein Ende bereitet.

Wer alle die Massnahmen gegen den innerösterreichischen Protestantismus in der ersten Hälfte des Jahres 1590 genau erwägt, dem ist es nicht zweifelhaft, dass ihm das Schicksal, das ihn acht Jahre später getroffen, schon jetzt zugedacht war.

2. Die Quellen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich.

a) Die Materialien des steiermärkischen Landesarchivs und der Registratur der steiermärkischen Statthalterei.

Die Materialien zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich konnten in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts noch ziemlich vollständig in Graz gefunden werden. Die von der Regierung ausgegangenen Erlässe und Verfügungen und ihre ganze amtliche Correspondenz befanden sich in der Registratur der Statthalterei, über die Actionen der Stände fand und findet sich noch heute Alles im steiermärkischen Landesarchive. Die Materialien der Registratur, die auf die Gegenreformation Bezug haben, sind neben manchen anderen im Jahre 1846 an das k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv abgegeben worden: es sind dies die innerösterreichischen Acten, die heute daselbst noch aufbewahrt sind. Von ihnen ist in der Grazer Registratur nichts zurückgeblieben als höchstens das vage, in Graz verbreitete, Gerücht von noch reicheren archivalischen Schätzen über diese Periode, die daselbst irgendwo — Niemand weiss es, wo — verwahrt sein sollen. Der [Seite: p.35] Zustand dieses Archivs gestattet keine Untersuchung über die Stichhältigkeit dieses Gerüchtes. Es dürfte keinen reellen Hintergrund haben. Jetzt beginnen die hieher gehörigen Acten in der Registratur erst mit dem Jahre 1609, beziehungsweise 1615. Bedeutend wird wohl bei einer noch so genauen Untersuchung die Nachlese für eine frühere Zeit nicht sein.

Um so reichhaltiger ist das Material für die Geschichte der Gegenreformation im steiermärkischen Landesarchive; es in Ordnung gebracht und den Forschern zur Ausnützung zurechtgelegt zu haben, ist eines der vielen Verdienste des Vorstandes dieses Archivs. Die betreffenden Schriftstücke finden sich in so vielen eigenen Reihen, dass es nothwendig ist, auf diese Bestände des Näheren einzugehen; das ist auch aus dem Grunde erwünscht, weil man erst dann über die Natur und Bedeutung des unten mitgetheilten Stoffes zu einem völlig sicheren Urtheile gelangen kann.

1. Die Verordnetenprotokolle (V.-P.).

In der schwierigsten Lage der Welt befanden sich in Innerösterreich in den schweren Jahren der Gegenreformation jene Landschaftsausschüsse, die man in Steiermark die Verordneten schlechtweg, in Kärnten die verordneten Ausschüsse genannt hat, wogegen man sich in Krain an die Sprechweise der Steirer hielt. Sie hatten die sämmtlichen geschäftlichen Beziehungen der Landschaft in der Zeit zu unterhalten, da die Landschaft nicht tagte. Ausser ihren allgemeinen politischen Aufgaben oblag ihnen die Finanzverwaltung, die Handhabung der Ordnung und Polizei im Lande; seit 1578 waren auch die militärischen Agenden grösser geworden als früher. Entsprechend den vier Vierteln des Landes Steiermark hat man hier — und nur die steirischen Verordneten mögen hier ausführlicher behandelt werden, weil die Nachbarländer Kärnten und Krain auch nicht im Entferntesten eine solche bedeutende Rolle gespielt haben als diese — vier Abgeordnete, bei deren Wahl auf die einzelnen Viertel: Judenburg, Ennsthal, zwischen Drau und Mur und Vorau Rücksicht genommen wurde. Mit Cilli kam der fünfte Abgeordnete hinzup.35.1 und als man in der [Seite: p.36] Kriegsnoth des Jahres 1578 das Begehren stellte, dass der Hofkriegszahlmeister stets ein Verordneter sein solle, wurde die Zahl auf sechs erhöht;p.36.1 anfänglich nur für den augenblicklichen Bedarf,p.36.2 später, seit 1583, für die Dauer. 1583 finden wir Gera, Rindsmaul, Rathmannsdorf, Praunfalk, Saurau und Amman, 1584 Saurau, Gera, Rindsmaul, Praunfalk, Lenghaim und Seifried von Eggenberg. Die Verordneten hatten das Recht, bei wichtigen Fragen, die zur Erörterung kamen, sich durch Mitglieder des Herren- und Ritterstandes zu verstärken. Meist nahmen dann jene an der Berathung Theil, die in Graz selbst oder in der Nachbarschaft wohnten, wie die Khainach, Pranckh und Andere. Sonst aber wurde doch auch auf die Natur und Wichtigkeit des Verhandlungsgegenstandes gesehen und die geschäftskundigsten Mitglieder des Herren-und Ritterstandes herbeigerufen. Das sind in den Jahren der Gegenreformation unter Erzherzog Karl vornehmlich Hans Friedrich Hoffmann und der ehemalige Landschaftssecretär Amman, der sich durch Besitz und Verdienste um die Landschaft im kritischen Jahre 1578 selbst einen Sitz in der Landschaft erobert hatte und lange Jahre neben Homberger die Seele der protestantischen Bewegung im Lande war. War das Amt eines Verordneten schwierig, so war es doch ein höchst ehrenvolles und darum sehr gesucht.p.36.3 Erst als die Verfolgung begann und die Lasten und die Verantwortung eines Verordneten schier unerträglich wurden, hatte man Mühe, die Stellen in der gewünschten Weise zu besetzen. Die Sitzungen fanden wohl regelmässig statt; die Gegenstände der Verhandlung waren genau bekannt, und "der Aelteste im Dienste hielt die [Seite: p.37] Umfrage". Wurde der Ausschuss verstärkt, so fanden sich wohl an die 10-15 Mitglieder ein, die dann über die vorgelegten Fragen ihre Meinung abgaben und von dem Secretär protokolliren liessen. In den Tagen, als die reformatorische Bewegung begann, war unter den Verordneten stets noch ein Vertreter des Prälatenstandes;p.37.1 in den Tagen Karls II. wäre das nicht möglich gewesen, und die Versuche, die Karl II. machte, dies alte Verhältniss wieder einzuführen, waren umsonst, während man doch in Niederösterreich noch 1565 ein Mitglied des Prälatenstandes in die Zahl der Verordneten aufnimmt, und als dies Mitglied die Aufnahme nicht erlangt, dies damit begründet wird, das sei geschehen, nicht um den Prälatenstand zu kränken, sondern "um die Prälaten zu einem gleichmässigen Zwangsverfahren bei der Einbringung der Steuerrückstände zu verhalten".p.37.2 Bei der Wichtigkeit und dem grossen Umfange der Geschäfte der Verordneten ist es nun von grosser Bedeutung, dass sich die Protokolle über ihre Sitzungen wenigstens aus jener Zeit, die hier zu behandeln ist, vollständig erhalten haben.

Diese Verordnetenprotokolle beginnen mit 1558. Für die Zeit der Gegenreformation unter Erzherzog Karl II. enthalten sie eine Fülle wichtigen Stoffes. Vom Jahre 1583 angefangen sind einzelne Worte und Satztheile ausgestrichen, doch zumeist nicht derart, dass sie nicht zu lesen wären; zunächst sind es die Namen der Redner in den auf die Vertreibung des Secretärs der Landschaft Caspar Hirsch bezüglichen Partien. Die Feder wurde im Zickzack oder in Wellenlinien durch das zu streichende Wort gezogen und dann ein feiner weisser Streusand darüber geworfen. Das ist eine Art, die mit der sonstigen Weise, Correcturen anzubringen, nichts zu thun hat, denn sonst wird einfach ein Strich durch das betreffende Wort gezogen und von einer Benützung des Streusandes abgesehen. In der Berathung vom 22. April ist zum ersten Male ein grösserer Satztheil ausgestrichen, es handelt sich, soweit man sehen kann, um die Uebernahme der dem Secretär gehörenden Bücherei durch die Landschaft. Die nächsten Tilgungen betreffen die Berathungen über die [Seite: p.38] Verbannung des Magisters Egen (17. Juli); dann werden die Namen aller landschaftlichen Prediger unterdrückt: Namen wie Egen, Tonner und Homberger finden sich fast nirgends in leserlicher Gestalt wieder. Diese Tilgungen reichen bis 1590 und darüber hinaus und betreffen ausschliesslich Dinge, die auf die protestantische Kirche und Schule oder die protestantischen Lehrer und Geistlichen Bezug haben.p.38.1 Es wurde somit ein grosser Theil dessen, was in den Sitzungen verhandelt und der auch aufgezeichnet wurde, vernichtet, und es stände schlecht um unsere Kenntniss von diesen Dingen, wenn sich nicht zum Glücke die meisten Acten noch in der Gestalt von Concepten unter den Landtagsacten fänden oder in der Registratur vermerkt wurden. Schade ist es freilich, dass in solcher Weise aus den im Landesausschusse stattgefundenen Debatten die schärfsten Stellen ausgemerzt wurden.

Man begegnet diesen eigenthümlichen Tilgungen des Textes noch 1598 und darüber hinaus. Da der Landessecretär Stephan Speidel, in dessen Händen nach der Vertreibung des Secretärs Caspar Hirsch die Leitung der Kanzlei lag, am 22. Juni 1597 starb, so ist ersichtlich, dass diese Streichungen — sie wurden, wie man aus der Tinte, dem gleichen Streusande und anderen Merkmalen sieht, zu einer Zeit [Seite: p.39]vorgenommen — dessen Nachfolgern zur Last fallen. Die letzten gehören in den März 1600, d. h. in die Zeit der Ausweisung sämmtlicher protestantischer Kirchen- und Schuldiener. Man wird schon daraus entnehmen dürfen, dass der Zweck dieser Tilgungen der war, dass sich die Verordneten vor einer Ueberraschung und den durch eine etwaige Beschlagnahme der Verordnetenprotokolle sich ergebenden Gefahren sicherstellen wollten. Die letzte Streichung ist zum 15. März 1600 gemacht. Da liest man: "Herr Petter Christoph Praunfalkh und Herr von Stainach haben die ... der ... verricht. Herr Hoffman hat ein gült zum Spital zu Schladming gestifft, ist durch die fürstliche commissari eingezogen und dem perkrichter übergeben worden."p.39.1

2. Die Landtagsprotokolle (L.-P.).

Die Verordneten hatten die Pflicht, über ihre Geschäftsgebarung seit dem letzten Landtagsschlusse dem neu zusammentretenden Landtage Rechenschaft abzugeben. In bewegten Zeiten, wie zum Beispiele im Jahre 1591, wurden solche Rechenschaftsberichte zu förmlichen Staatsschriften, denen eine grosse Bedeutung zukommt und auf die hier insbesondere aufmerksam zu machen ist. Von den Verordneten hing es auch oft ab, ob der Landtag in kürzerer oder längerer Frist berufen wurde, je nachdem sie selbst ihren Competenzkreis weiter oder enger zogen und in diesem letzteren Falle auf den Landtag als die competente Stelle verwiesen, an der die Geschäfte erledigt werden könnten. Am Landtage nahmen Antheil die Prälaten, die Herren und Ritter und die Vertreter der Städte und Märkte. Die Betheiligung ist stets eine lebhafte gewesen. In den Tagen der Gegenreformation unter Karl II. halten sich die Prälaten von allen Berathungen, beziehungsweise Beschlüssen, [Seite: p.40] fern, in denen kirchliche Fragen zur Behandlung kommen. Es ist nur ein seltener Fall und geht meist auf eine Anregung der Regierung zurück, wenn in solchen Fällen die Prälaten mitreden. Von den Herren und Rittern gibt jeder mit näherer oder auch ohne Motivirung seine Stimme ab. In letzterem Falle schliesst er sich meist einem bedeutenderen Redner an. Und an solchen fehlt es nicht. Die Reden Hans Friedrich Hoffmann's hatten eine ergreifende Wirkung, der sich auch Gegner, zu denen der Landesfürst selbst gehörte, nicht entziehen konnten. Allerdings war freilich nur die Art des Vortrages — sie muss eine besonders lebendige gewesen sein—Eigenthum des Redners; sonst waren die Motive insgesammt, die zutreffendsten Schlagworte u. s. w. schon in den Vorverhandlungen im Landtage selbst und in den meisten Fällen von anderen Rednern gefallen als jenem, dem dann die Aufgabe zufiel, vor dem Landesherrn zu sprechen. Von den Städten und Märkten wurden über die dreissig Deputierte an den Landtag gesendet. Im Jahre 1591 fanden sich ein: von Graz 4, von Leoben 1, Bruck 2, Judenburg 1,p.40.1 Radkersburg 2, Marburg 2, Knittelfeld 1, Windisch-Feistritz 1, von den Märkten: Fronleiten 2, Vordernberg 1, Trofayach 1, Neumarkt 1, Mürzzuschlag 1, Aussee 2, Kindberg 1, Obdach 1, Weissenkirchen 2, Schladming 1, Wildon 2 und Feldbach 2, zusammen 31 Abgeordnete aus 20 Orten. Aber sie Alle hatten, wie sie zuletzt stimmten, auch nur eine Stimme. Und selbst diese sollten sie, den Wünschen der Regierung entsprechend, in gewissen Fällen nicht abgeben dürfen. Im Jahre 1587 wurde von ihnen begehrt, abzutreten, wenn die Religionsangelegenheiten berathen wurden; sie beschweren sich dagegen und erklären, sie seien nunmehr von diesen Berathungen schon durch 21 Jahre nicht abgeschafft worden. In den ersten Stürmen der Gegenreformation wurde von der Regierung wiederholt der Versuch gemacht, ihre Interessen von denen des Herren- und Ritterstandes zu sondern.

Bevor es zu den Berathungen im Landtage kam, wurde ein "Generalextract" des früheren Landtages auf den Tisch des Hauses gelegt, so z. B. 1578 in zwei Exemplaren, "damit die Herren und Landleut sich darin allzeit ersehen können".[Seite: p.41]

In diesem Generalextracte fehlt es nicht selten an bissigen Bemerkungen, z. B.: Im Religionsextracte entschuldigt sich die F. Dt hoch, viel höher aber die Jesuiter, "welche nie kein Wässerlein getrübt haben". In späterer Zeit wurden ausser den Extracten der früheren Sitzung auch die Gegenstände der Tagesordnung in so vielen Exemplaren auf den Tisch des Hauses niedergelegt, als Mitglieder anwesend waren.

Die Freiheit der Rede wurde vollständig gewahrt.p.41.1 Eines der wichtigsten Erfordernisse für jeden Landboten war, dass er verschwiegen sei, als zweites kam hinzu, dass er persönliche Antastungen vermeide; die "Officiere", d. h. die Leute, die im landesfürstlichen Dienste standen, durften im Landtage nicht bei ihrem Amtstitel angesprochen werden. Wenn ein Redner das Wort erlangt hatte, durfte ihm Niemand darein reden.

Bei der dem Katholicismus so feindlichen Strömung ist es natürlich, dass der Regierung daran gelegen war, so viel katholischen Mitgliedern als nur möglich die Landsmannschaft zu verschaffen. Aber eben den Katholiken machte die Landschaft die grösste Schwierigkeit, und, um nur einen Fall anzuführen, die Verhandlungen wegen der Aufnahme des Camillo Suardo in die steirische Landsmannschaft zogen sich Jahre lang hin. Die Landschaft wollte hievon ebenso wenig wissen, als der Regierung die Aufnahme Amman's angenehm war. Nicht den ersten Besten wollte man an der Spitze des Landes als Landeshauptmann sehen. So lange es möglich war, schlug die Landschaft selbst dem Landesfürsten die ihr geeignetsten Persönlichkeiten vor; seit dem Beginne der Gegenreformation wurde aber auf diese Vorschläge um so weniger Rücksicht genommen, je mehr die Landschaft daran dachte, nur Angehörige der Augsburger Confession in die Liste der Vorzuschlagenden aufzunehmen. Nur so ist es zu erklären, dass unter den Landeshauptleuten dieser Zeit einer aus der Familie der Montfort erscheint, die im Lande damals wenig Ansehen hatte; aber andere katholische Adelsfamilien gab es nur wenige, und selbst unter den wenigen [Seite: p.42] gab es wenigstens keine geeigneten Anwärter für die Stelle. Welche Qualitäten ein Landeshauptmann haben soll, darüber war man sich im Klaren.p.42.1 Ueber ihre Rechte wachte die Landschaft in eifersüchtigster Weise. Stets hielt sie sich den Satz vor Augen: Ein jeder Landesfürst muss, ehe ihm gehuldigt wird, den körperlichen Eid ablegen, sie bei ihren Rechten, Freiheiten und guten Gebrauchen und Gewohnheiten bleiben zu lassen. Die Freiheitsbriefe des Landes waren genau verzeichnet und wurden in verschiedenen festen Schlössern adeliger Herren aufbewahrt.

Es ist ja begreiflich, dass die Landtage im 16. Jahrhunderte in ganz Innerösterreich ein viel höheres Ansehen genossen als jemals früher oder später. Hier wurden eben nicht nur die politischen, sondern, was in diesem Jahrhunderte noch mehr galt, auch die kirchlichen Freiheiten des Landes energisch vertheidigt, und kein Landmann hätte es unterlassen, seine Beschwerden am Landtage anzubringen. Diese wurden gesammelt, und erst wenn die Regierung sie in entsprechender Weise erledigt hatte, wurde in die Berathung über neue Forderungen der Regierung eingegangen. Dem Landtage wurde am Tage, an dem er zusammentrat, die landesfürstliche Proposition, der "Fürtrag" vorgelesen; darin waren alle Wünsche und Begehren des Landesfürsten verzeichnet. In offener Landtagssitzung wurde hierüber berathen und dem Landesfürsten eine schriftliche Beantwortung der Proposition eingesandt. Wurden die Wünsche der Regierung anfangs abgelehnt, so entspann sich darüber ein Federkrieg, der zu Repliken, Dupliken, Tripliken bis zu Novempliken führte und nicht immer mit dem Siege der Regierung schloss. Was ja für das 16. Jahrhundert so bezeichnend ist, in den politischen und finanziellen Fragen hielt auch der Prälatenstand zu den anderen Ständen, es kam vor, dass die politischen Rücksichten und wohl auch die finanziellen die kirchlichen überwogen, und wer heute die Landschaftsprotokolle von Steiermark etwa aus den letzten Achtziger- oder ersten Neunzigerjahren liest, wird manche Aeusserung von den Wortführern der katholischen Partei, etwa von einem Martin Brenner, finden, die ihn in Verwunderung setzen mag. Aus alledem ist ersichtlich, dass [Seite: p.43] diese Landtagsprotokolle zu den wichtigsten Quellen der innerösterreichischen Geschichte im XVI. Jahrhundert gehörten. Sie sind wie in Graz, so auch in Klagenfurt und Laibach geführt worden, haben sich aber nicht überall so gut erhalten wie in Graz, wo sie von 1575 an fortlaufen. Sie wurden ja auch in Steiermark viel früher schon geführt, auch haben sich Reste von Protokollen aus älterer Zeit noch erhalten, aber erst im Anfange der Siebzigerjahre wurde in dem ständischen Kanzleiwesen gründlich Ordnung gemacht. Es war das namentlich ein Verdienst Hans Friedrich Hoffmann's und des damaligen landschaftlichen Secretärs Matthes Amman.p.43.1

Die Protokolle des Landtages bieten nun ein wahrheitsgetreues Bild der Vorgänge. An der Spitze jedes Protokolls steht ein knapper Bericht, wann, wo und unter welchen Verhältnissen die landesfürstliche Proposition, wir würden heute sagen — die Thronrede verlesen wurde. Die Worte, die etwa von dem Landesfürsten selbst noch angefügt wurden, sind genau vermerkt.p.43.2 Die hiebei anwesenden Mitglieder des Landtages [Seite: p.44] werden aufgezählt, in der Weise, dass der Landeshauptmann an erster Stelle steht, dann folgt der Bischof von Seckau, hierauf, soweit die Zahl der Prälaten reicht, abwechselnd ein geistliches und ein weltliches Mitglied; Städte und Märkte werden, wie sie nur eine Stimme haben, so auch nur einmal angeführt. Bei der Landtagseröffnung am 28. November 1575 sind ausser den Vertretern der Städte und Märkte 59 Mitglieder anwesend, darunter sechs Vertreter des Prälatenstandes: der Bischof von Seckau, die Aebte, beziehungsweise Pröpste von Reun, St. Lambrecht, Admont, Seckau und Vorau. Die Verlesung der Proposition erfolgt ein zweites Mal im Sitzungssaale selbst, während die erste in der Burg stattfindet. Die zweite Verlesung geschieht noch denselben Tag, und zwar Nachmittags. Den Tag darauf beginnen die Berathungen, wobei, wie in dem vorliegenden Falle, auch ein Zusammentreffen mit den eben tagenden Land- und Hofrechten stattfinden kann; diese werden dann, falls am Landtage besonders wichtige Dinge zur Berathung kommen, verschoben. Die Tagesordnung umfasst oft mehrere Punkte, z. B. in dieser Sitzung "1. den Pruckherischen Auszug der Beschwerung, 2. Jägerei, 3. Hegung des Wildprets, 4. Neuerung im Viertel Cilli und 5. Lehenssachen. Jedes Mitglied des Landtages spricht dann gleich unter Einem zu allen fünf Punkten der Tagesordnung. Das Wort nimmt zuerst der Bischof, dann die Anderen, meist in der oben angeführten Reihe. Nachher erfolgt der Ausspruch mit der Formel: "die Herren schliessen mit der meisten Stimm" u. s. w. Am folgenden Tage wird die in Gemässheit dieses Ausspruches abgefasste Schrift — in diesem Falle eine Beschwerdeschrift — "abgehört" und, da es sich um kirchliche Dinge handelt, von dem Bischofe in seinem und im Namen der Prälaten der Antrag [Seite: p.45] gestellt, bei dem Artikel "betreffend die Religion und Jesuiter" hinzuzusetzen "ausser des herrn bischofs und der prelatten".

Aus den Reden einzelner Mitglieder werden die wichtigsten Sätze aufgezeichnet. Es können, da manche Redner rasch gesprochen haben werden, nur Schlagworte sein; da hängt es ja wohl davon ab, falls etwa ein und der andere Secretär rasch und auch entsprechend deutlich schrieb, ob diese Aufzeichnungen noch zu lesen sind oder nicht. Nicht jeder Schriftführer hat einen so deutlichen Zug wie Stephan Speidel; die Schrift seines Nachfolgers Viechter ist nicht mehr so deutlich. Es wurde streng darauf gesehen, dass von den Debatten nichts aus dem Hause hinausgetragen werde, und da dies nicht immer verhütet werden konnte und vielleicht gerade anzügliche Reden gern ausgebeutet wurden, so gab es hierüber einige scharfe Erlässe, ja es kommt vor, dass ein Stadtvertreter von der Session ausgeschlossen wird. Bei der grossen Freiheit der Rede, die in den Versammlungen des Landtages gebräuchlich war, liessen sich die Redner oft in Discussionen ein, die sie unter anderen Umständen vielleicht vermieden hätten. Andererseits waren die Redner immer genöthigt, den gegnerischen Standpunkt zu berücksichtigen. Man ist erstaunt, zu sehen, wie rücksichtsvoll sich der Bischof Martin Brenner gegen die protestantische Majorität im Landtage zu halten weiss, und wie oft er ihnen entgegenkommt oder ihr Vorhaben begreiflich findet, ja selbst durchblicken lässt, dass er für seine Person nicht den extremsten Forderungen seiner eigenen Partei zustimme, aber auf Verhältnisse und Personen Rücksicht nehmen müsse. Das thun gelegentlich auch einzelne Prälaten, denen die Dazwischenkunft des Nuntius und der Jesuiten oft genug unerwünscht war. Aus den hier gehaltenen Reden werden dann der Hauptsache nach die meisten Landtagsschriften, so weit sie eben vom Landtage selbst ausgehen, zusammengestellt. Man sieht somit aus diesen Protokollen oft mehr als aus anderen Schriftstücken, wie sich die Thatsachen entwickeln und vollziehen, man lernt die Absichten der Parteien kennen und kann über die einzelnen Persönlichkeiten ein sicheres Urtheil gewinnen. In dieser Beziehung sind die Landtagsprotokolle eine Quelle von unvergleichlichem Werthe. Freilich darf bei ihrem Umfange nicht daran gedacht werden, dass sie [Seite: p.46] etwa vollinhaltlich gedruckt würden; dem stünde auch der Umstand im Wege, dass sie in manchen Partien einfach unleserlich sind. Für die Zeiten von 1598 an müssen sie stets zu den Actenstücken zum Vergleichen herangezogen werden, bis dahin ist es bei der Menge eigentlicher Protestantenacten, die uns das Verständniss der landesfürstlichen Erlässe wesentlich erleichtern, minder nothwendig.

3. Die Protokolle der Land- und Hofrechte. Die Ausgabebücher.

Da auch die Hofthaidinge sich mit Fragen kirchlicher Natur abgaben,p.46.1 z. B. die Aufnahme von protestantischen Geistlichen in ihre Verhandlungen zogen, in die sie gewiss nicht gehörten, und ebenso Schulangelegenheiten hier mitunter erörtert wurden, so müssen auch die Protokolle der Land- und Hofrechte genannt werden. An die in den Land- und Hofrechten versammelten Herren und Landleute wandten sich in den Zeiten der Verfolgung, namentlich in der Zeit, wo man die Bürger nöthigte, den katholischen Bürgereid abzulegen, die bedrängten Bürger und fanden auch hier die gewünschte, freilich niemals erfolgreiche Hilfe. Die Bücher, in denen diese Protokolle enthalten sind, beginnen, soweit man dermalen ersehen kann, mit dem Jahre 1565. Am 19. Februar d. J. tritt der Wortführer des steirischen Protestantismus Matthes Amman auch hier als Protokollführer ein. Nach ihm wurden die Protokolle von Caspar Hirsch und Stephan Speidel geführt; der Letztere liebt es, in den Landschaftsprotokollen und so auch hier bezeichnende Verse an die Spitze der Protokolle zu setzen. Aus demselben Grunde, aus dem hier die Protokolle der Land-und Hofrechtsverordnungen genannt werden, dürfen auch die "Ausgabebücher" nicht übersehen werden. Sie beginnen mit 1577 und laufen mit geringfügigen Unterbrechungen regelmässig weiter. Wichtig sind sie hier wegen der Angaben über die Bezüge der l. Kirchen- und Schuldiener u. s. w. [Seite: p.47]

4. Die Landtagsacten (L. A.).

Ihre Reihe beginnt schon 1457. Hier kommen aber nur die Landtagsacten seit 1578 in Betracht; die von 1457 können Landtagsacten eigentlich nicht genannt werden, denn sie enthalten nur eine Zusammenstellung der Bewilligungen der Landtage unter Friedrich III. (1457, 1461, 1470), Maximilian I. (1496, 1500, 1503, 1504, 1506, 1509, 1511, 1514, 1516, 1518), Ferdinand I. und den folgenden Regenten bis 1615. Die eigentlichen Acten — aber auch da hat man es anfänglich nur mit einzelnen Stücken, oft auch nur fragmentarischer Art, zu thun — fangen mit 1458 an. Sicheren Weg hat man erst mit 1467. Wie geringfügig ist aber dies Actenmaterial noch, wenn man es mit dem aus den letzten 12 Jahren der Regierung Karls II. vergleicht. Ich will von dem Landtage des Jahres 1578 absehen, welcher eine ungeheure Masse von Actenstücken umfasst, da auf ihm so grundlegende Fragen wie die Landesdefension und die Religionspacification zur Verhandlung kamen. Aber auch für die folgenden Jahre bieten die Verhandlungen ausserordentlich viel wichtige Momente und ist demnach das Actenmaterial ein ungeheures. Und in allen diesen Verhandlungen nimmt die kirchliche Frage den ersten Platz ein. In den Landtagsacten finden sich die Concepte der grossen, an den Landesfürsten gerichteten Eingaben in den kirchlichen Beschwerden und, da von 1578 an Kärnten und Krain mit Steiermark in kirchlichen Fragen "ein einziges Corpus" bilden, auch die Concepte aller Berichte, die von Graz aus nach Klagenfurt und Laibach abgefertigt wurden. Die eigentlichen Acten des Landtages sind somit meistens in doppelter oder dreifacher Anzahl vorhanden; oft in noch grösserer Zahl, wenn man z. B. die Absicht hatte, von dem Vorgehen in kirchlichen Fragen nicht blos die zwei anderen innerösterreichischen, dann die beiden Länder Nieder- und Oberösterreich zu verständigen, sondern auch an auswärtige Persönlichkeiten, namentlich an Reichsstände zu berichten.

In den Acten erscheinen, wenn sie vollständig sind: 1. Die Berufungsschreiben durch den Landesfürsten. 2. Das dem Landtage vorzulegende Referat über die Vorgänge im Lande seit dem letzten Landtage; dies Referat wird in der Regel mit den hiezu gehörigen Beweisstücken, als Urkunden, [Seite: p.48] Correspondenzen u. s. w. belegt. 3. Die vom Landesausschusse zusammengestellten Beschwerden und 4. die Proposition mit den vielen daran anknüpfenden Antworten und Gegenantworten, Rechnungsbelegen, Defensionsangelegenheiten u. s. w.

Was nun die Religionsangelegenheiten betrifft, so werden von den Verordneten die Beschwerden zusammengestellt und die dem Landtage hierüber vorgelegten Schriften berathen. Aus der Berathung ergibt sich dann die "Religionsschrift", die fast in jedem Landtage der letzten zehn Jahre dem Landesfürsten vorgetragen und von ihm meist mit einer Resolution beantwortet wird. Da in die kirchlichen Streitigkeiten auf einzelnen Landtagen, wie z. B. auf dem grossen Landtage 1580/81, auch Salzburg und Tirol eingreifen, so führt dies zu einer Correspondenz auch mit diesen Ländern, beziehungsweise mit ihren Landesherren. Sehr stark ausgebreitet ist diese Correspondenz in den Jahren 1582-1583, wo man gegen die kirchlichen Verfügungen des Erzherzogs die Zwischenkunft des Kaisers und der protestantischen Reichsstände anruft; diese Correspondenz dauert, wenn auch nicht in demselben Umfange, bis 1590 fort.

5. Die Landtagshandlungen (L. H.) und Landtagsrathschläge (L. R.).

Zum ewigen Gedächtnisse wurden die Landtagsacten seit 1525 in eigene starke Folianten eingetragen; nicht blos die Schriften und Gegenschriften, die zwischen dem Landesfürsten und dem Landtage gewechselt werden, auch von der Correspondenz mit den benachbarten Ländern und den deutschen Fürsten wird in der Zeit der Gegenreformation das Wichtigste aufgenommen; dazu die auf dem Landtage beschlossenen Ordnungen etc. Während demnach die eigentlichen Schriften des Landtages an den Landesfürsten u. s. w. in Form von Concepten in der Actenreihe liegen, als Reinschrift in die Kanzleien der verschiedenen Adressaten, beziehungsweise Stellen kamen, finden sie sich als Copien in den Landtagshandlungen. Mit ihnen sind in älterer Zeit die Landtagsrathschläge (L. R.) noch verbunden, d. h. die auf den einzelnen Landtagen gefassten Beschlüsse, mochten sich diese auf das gesammte Land oder auf einzelne Körperschaften oder Personen beziehen. Wichtige Gesetze und [Seite: p.49] Statuten von grossem Umfange wurden daneben noch in eigene Folianten eingetragen. In den Landtagsrathschlägen liegt ein reiches Material zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich; ihre eigene Reihe beginnt mit 1567 und reicht mit einigen Lücken bis 1640, fängt aber mit 1709 wiederum an. Für die Zeit der Gegenreformation sind sie somit so vollständig, als man dies nur wünschen kann. Auch hier ist es das Einwirken des landschaftlichen Secretärs Amman, das man in der Anlage dieser Bändereihe bemerkt, wie es auch seine Hand ist, die uns gleich auf dem ersten Blatte begegnet; der ganze Band, der die Landtagsschlüsse bis inclusive 1575 enthalt, ist von seiner Hand geschrieben, im folgenden Bande, der bis 1578 reicht, finden sich neben verschiedenen Correcturen auch längere Stücke aus seiner Feder.p.49.1 In der That ist er als Rather und Helfer in schwierigen Fragen noch über ein ganzes Jahrzehent thätig, und wenn es sich um die Behandlung einer besonders heiklen Frage handelte, war es immer Amman, der in dem benachbarten Sparbersbach oder Grottenhof aufgesucht und um ein Concept gebeten wurde. Daneben hatte er [Seite: p.50] sozusagen die oberste Leitung in den (protestantischen) Schul- und Kirchenangelegenheiten in seinen Händen.

Die Landtagsrathschläge werden mit den Achtzigerjahren immer umfangreicher. Während der erste Band für die Jahre 1576-1578, trotzdem der so wichtige Brucker Landtag darin vorkommt, verhältnissmässig dünn ist, hat der Band, welcher die Jahre 1583-1588 fasst, den dreifachen Umfang, wiewohl hier Jahrgänge enthalten sind, wo die Geschäfte geringfügiger waren. Es nehmen eben die kirchlichen Fragen auch hier einen sehr breiten Raum ein.

6. Die Expedit- und Registraturbücher (Exp. Reg.).

Die an die Landschaft ein- und von ihr ausgehenden Schreiben wurden ursprünglich für jedes Jahr in einem einzigen Bande registrirt. Auch hier dürfte die Anlage dieser Bücher auf Matthes Amman zurückzuführen sein. Für beide Arten von Schreiben, beziehungsweise für die Auszüge aus ihnen, hatte man einen einzigen Index, den man an die Spitze des Bandes stellte; dann folgen die Auszüge aus den ein- und hierauf die aus den ausgehenden Schreiben, nach Monaten und Tagen geordnet. Der Inhalt der Briefe ist in den meisten Fällen sehr genau vermerkt.p.50.1 Wahrscheinlich ist es der wachsende Geschäftsverkehr der Landschaft gewesen, der sie nöthigte, für die beiden Seiten des Verkehrs eigene Bücher anzulegen. Das ist 1595 erfolgt. In der Registratur finden sich mancherlei Notizen, die auf kirchliche Sachen Bezug nehmen. Der Inhalt vieler jetzt verlorener Schreiben, der sich auf solche Fragen bezog, ist auf diese Weise bekannt; namentlich kennen wir die Correspondenz, die Seitens der Landschaft mit den auswärtigen Universitäten Wittenberg, Rostock, Tübingen und Heidelberg gepflogen wurde, um tüchtige Kräfte für Kirche und Schule zu gewinnen. Besonders wichtige Briefe, bei denen es nöthig schien, förmliche Duplicate zurückzuhalten, wurden ihrem vollen Wortlaute nach in die Registratur eingetragen. [Seite: p.51] Bei anderen wird bemerkt, wo etwa die ganze Correspondenz über eine Angelegenheit zu finden sei.p.51.1

7. Landschaftliche Urkunden.

In diese Reihe sind jene nicht mit inbegriffen, die sich etwa in Specialarchiven finden; es sind die Urkunden, die im 16. Jahrhunderte ihrer Wichtigkeit wegen meist in den festen Schlössern des Herrenstandes verwahrt wurden. Nicht wenige von ihnen betreffen die Religion, da finden sich die Augsburger und Innsbrucker Libelle, vor Allem aber die beiden schönen Originalexemplare der steirischen Religionspacification (vom Jahre 1578, beziehungsweise 20. Januar 1580), von der ja strenge genommen die Gegenreformation im Lande ihren Ausgang nimmt. Auch aus der Abtheilung "Besitz" dieser Reihe betreffen mehrerep.51.2 die kirchlichen Verhältnisse der Gegenreformation.

8. Die Protestantenacten.

Eine grosse Serie von Fascikeln enthält Actenstücke, die auf die Reformation und Gegenreformation in Steiermark, zum Theile auch auf die der Nachbarländer Bezug nehmen. Die Actenreihe bildet keinen stehenden alten Bestandtheil des [Seite: p.52] Landesarchivs, sondern wurde erst in neuester Zeit angelegt, indem aus mehreren Gruppen des ständischen Archivs Actenstücke, welche diese grosse Bewegung des 16. Jahrhunderts behandeln, ausgeschieden und unter die Gruppe Religion, Reformation (= Protestantenacten) eingereiht wurden. Die wichtigste Unterabtheilung darin ist die sogenannte "Chronologische Reihe", die vom Jahre 1528 anhebt und bis tief in das 18. Jahrhundert herabreicht, oder besser herabreichen wird, denn so weit ist die Neuaufstellung noch nicht gediehen. Für die Zeit der Reformation sind die Fascikel noch recht schmal, der Inhalt mager; seit dem Regierungsantritte Karls II. schwellen sie an, und in der Zeit der Gegenreformation sind für manches Jahr förmliche Actenstösse vorhanden. Darin finden sich wichtige Correspondenzen, wie die mit Chyträus, die interessanten Schreiben des Secretärs Caspar Hirsch aus dem Reiche in den Achtzigerjahren u. s. w.

Neben der chronologischen Reihe seien hier die wichtigsten Unterabtheilungen der Protestantenacten angeführt:

9. Die protestantischen Tauf- und Trauungsregister (Cod. 1268 und 1285).

1. Ein Band in kl. Folio, in braunem Ledereinband, mit den aufgepressten Bildnissen der Evangelisten, Erasmus', Luther's und Melanchthon's, angelegt von dem Pastor Georg [Seite: p.54] Khuen 1567-1574. Zur Kirche erst 1572 gestiftet. Im Besitze des Landesarchivs seit 1884.

2. Ein Taufregister von 1576-1593. Dabei das Todtenbuch von 1595-1598 und ein erst nach 1593 angelegtes Trauungsregister mit dem Motto: "Haus und Güter erben die Kinder, aber ein vernünftig Weib kommt vom Herrn."

10. Die Sammlung des Andreas Sötzinger.

Das steiermärkische Landesarchiv verwahrt unter seinen Handschriften zwei Codices "Reformationsacten", die von dem steirischen Emigranten Andreas Sötzinger zusammengestellt sind. Sein Vater Stephan Sötzinger war "Einer löblichen Landschaft in Steier in die 20 Jar Weinhüter und der Herrn Verordneten Rathsthürhüter". Der Sohn Andreas war über sechs Jahre bei dem landschaftlichen Einnehmer Sebastian Speidl bedienstet. Hierüber erbat er sich von der Landschaft im Jahre 1630 ein Zeugniss. Dies wird ihm am 23. Februar ausgefolgt.p.54.1 Er lebte in Nürnberg, wo er seine Sammlung zusammenstellte und am 1. März 1652 abschloss. Er selbst sagt hierüber: "Acta und Handlungen in sachen die Religionsreformation betreffendt, so (sich) zwischen I. F. Dt weil. herrn herrn Ferdinandi des andern erzherzogen zu Österreich als jüngst verstorbener K. Mt hochs. ged. an einem und dann am andern der dreier hochlöbl. Landschaften des hörzogthumbs Steyer und Ertzhörtzogthumbs Khärndten und Krain herrn und landleuth A. C. zugethan, im 1598 und hernachvolgenden Jahren begeben und zugetragen, durch mich Andream Sötzingern, derzeit im Exilio zu Nürnberg mit sonderm grossen vleiss vermittels theils dreier hoch- und vornehmer herrn Emigranten aus Steyermarch, davon zween kurz verschiner zeit in Gott seliglich verschiden sein, der dritte noch allhier in Nürmberg im Leben übrig, grossen vorschub gegeben, theils von andern orten überkommen, zusammengetragen hab (sic). Actum Nürmberg den 1. tag Martii anno 1652." Wie eine Note des Archivdirectors J. v. Zahn, dem wir die erste Kunde von dem Werke und seinem Autor danken,p.54.2 sagt, ist [Seite: p.55] der dritte überlebende Emigrant, von dem Sötzinger unterstützt wurde, Gall von Ragnitz. Von den beiden Bänden umfasst der erste die Ereignisse von 1572-1627. Er beginnt mit der steirischen Religionspacification, geht dann auf die Kratzeracten über u. s. w. Der erste Band enthält 632 Blätter, der zweite (Bt. 633-726) Nachträge von 1555-1585, meistens Stücke über die grosse Verfolgung der protestantischen Bürgerschaft in Steiermark in den Jahren 1582-1585. Man könnte geneigt sein, der Sammlung Sötzingers einen sehr bedeutenden Werth beizumessen; ich bemerke aber, dass man sich darin irren würde, denn fast von all' den zahlreichen Actenstücken, die er bringt, haben sich entweder die Concepte oder Reinschriften oder Abschriften im Grazer oder in Wiener Archiven gefunden. Es sind im Ganzen doch nur wenig Nummern, die einzig und allein in den beiden Bänden vorliegen.

11. Das Collectaneum seu diplomatarium Runense.p.55.1

Der Reuner Stiftspriester Alanus Lehr († 1775) legte eine Sammlung des Reuner Urkundenmaterials unter dem obengenannten Titel an, die in fünf starken Foliobänden bis zum Schlusse des 16. Jahrhunderts reicht. Eine Copie hievon befindet sich im steiermärkischen Landesarchive. Die Urkunden betreffen natürlich auch die Gegenreformation. So findet sich schon im 4. Bande (pars II, S. 142) die Bitte der steirischen Prälaten, in ihrer Religion ebenso versichert zu werden wie die "Confessionisten" (1578, März 11). Allerdings betreffen die meisten Stücke im Alanus nur solche Dinge, die sich auf Reun selbst beziehen, doch wird auch von Visitationen in den verwandten Klöstern gehandelt, und dies gewährt einen guten Einblick in die Zustände der Klostergeistlichkeit in den letzten Jahren Karls II.

12. Specialarchive.

Die Reihe besteht aus 1059 Nummern (nämlich Einzelarchiven der Städte, Märkte, Klöster, Herrschaften und Familien etc.). Daraus wurde Einzelnes, wie z. B. die Protokolle [Seite: p.56] von Leoben, Mürzzuschlag u. s. w. eingesehen. In den Specialarchiven sind es die Chroniken von Neuberg und Pöllau, die einzelne Daten liefern.

13. Die Patentensammlung.

Soweit sie geordnet ist, reicht sie von 1488-1799. Dabei sind die Stücke, welche die Gegenreformation betreffen, reich vertreten. Sie gehören aber doch erst der Zeit Ferdinands II. an.

b) Das k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien.

Die von Graz nach Wien überführten Acten werden unter den sogenannten innerösterreichischen Acten geführt und sind in den Gruppen Steiermark, Kärnten und Krain enthalten. Die Abtheilung Steiermark enthält 34 Fascikel. Acten zur Geschichte der Reformation und Gegenreformation finden sich in den Fascikeln 1, 2, 14, 15, 17, 21, 23, 25, 30-33. Aber auch in anderen Fascikeln finden sich vereinzelte Notizen zur Geschichte dieser Zeit und dieser Bewegung, so z. B. Fascikel 5, wo von der Einrichtung der landesfürstlichen Kanzlei für Innerösterreich gehandelt wird, Fascikel 13: Acten, betreffend die Bewilligung der Hälfte des geistlichen Einkommens auf fünf Jahre. Sehr wichtig ist Fascikel 15, wo sich die Acten befinden, die auf die Pacificationen von 1572 und 1578, und was damit zusammenhängt, Bezug nehmen, desgleichen Fascikel 21, wo sich namentlich eine Anzahl von Gutachten der katholischen Regimentsräthe und sonstige kirchliche Angelegenheiten aus der Zeit von 1587-1610 vorfinden. Die meisten Nummern gehören den Jahren 1586-1590 an. Fascikel 23 enthält Landtagsacten von 1593 —1642, darunter höchst wichtige Acten, die auf die unter Ferdinand II. eintretende Gegenreformation Bezug nehmen. Wichtig ist Maier's Discurs, wie die Ketzerei im Ennsthale abzuthun sei. Auch Fascikel 24 enthält eine Reihe wichtiger Nummern zur Geschichte der Gegenreformation, sie betreffen aber bereits die Zeiten der Regentschaft und die Ferdinands II. Fascikel 31 enthält die Religionsreformation von 1616-1634, Einzelnes auch in Fascikel 30.p.56.1 [Seite: p.57]

Die Abtheilung Kärnten enthält gleichfalls eine grosse Reihe von Fascikeln; in 12-18 finden sich Religionssachen, die, soweit sie Millstatt berühren, mit dem Jesuitencollegium in Graz zusammenhängen. Fascikel 21 enthält Copien etlicher Handlungen zwischen dem Bischofe Georg von Bamberg und Hans Ungnad, Fascikel 24-27 Wolfsberger Sachen, Fascikel 27-31 und 34 Landtagssachen, Fascikel 32 und 33 Briefe Hans Friedrich Hoffmann's an den Bischof Georg von Bamberg, Fascikel 35-37 enthalten die Religionssachen.

Ueber Krain finden sich in sechs Fascikeln mehr oder minder erhebliche Stücke zur kirchlichen Bewegung in Innerösterreich, sie beziehen sich aber, wie die Ungnad- und Truberbriefe, mehr auf die Reformation als auf die Gegenreformation.

Die Salzburg betreffenden Fascikel enthalten vornehmlich Religionssachen, wie Fascikel 9-12, 24, aber zumeist für eine spätere Zeit.

c) Die übrigen Archive Wiens.

boten nur wenig Materialien, die nicht schon aus den Grazer und den Beständen des Haus-, Hof- und Staatsarchivs bekannt wären. Vereinzelte Landtagsacten und ganze zusammenhängende Stücke finden sich im Hofkammerarchive, wie z. B. Nr. 18384. Mehr findet sich im Archive des Ministeriums des Innern: Materialien zur Geschichte der Landtage, Briefe Erzherzog Karls II. und vornehmlich die Correspondenzen, die mit der Einsetzung der Regentschaft nach dem Tode Karls II. zusammenhängen. Aber auch diese Acten sind vollständiger in Innsbruck zu finden.

d) Das Statthaltereiarchiv in Innsbruck.

Hier finden sich sehr belangreiche Actenstücke und Correspondenzen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich. Wie mit Maximilian II. stand Erzherzog Karl namentlich seit des Kaisers Tode auch mit seinem Bruder Ferdinand in enger Verbindung und liess sich von ihm in den kirchlichen Streitigkeiten Innerösterreichs berathen, bis dieser [Seite: p.58] tirolische Einfluss seit 1579 durch den bairischen abgelöst wurde. Der letztere macht sich in der letzten Zeit Karls seit 1582 fast ausschliesslich geltend: da tritt die Verbindung mit Innsbruck zurück. Von den Stücken des Innsbrucker Archivs, die auf die Gegenreformation Bezug nehmen, treten vornehmlich zwei Gruppen von Actenstücken besonders hervor: die eine bezieht sich auf den schweren Kampf zwischen Regierung und Ständen im Winterlandtage 1580/81. Damals weilte eine Gesandtschaft des Erzbischofs Johann Jakob von Salzburg in Graz, um im Vereine mit dem Nuntius die Stellung und Haltung des Erzherzogs den Ständen gegenüber zu festigen. Es handelte sich um den zu früh unternommenen Versuch, die Zugeständnisse des Generallandtages von Bruck wesentlich zu reducieren. Die salzburgischen Gesandten erstatteten fleissig Bericht, und diese Berichte giengen nicht blos nach Salzburg, sondern auch nach Innsbruck, wo sie sich in einem Fascikel finden, der ausser ihnen selbst auch noch die wichtigsten Acten dieses Landtages enthält. Der Fascikel führt jetzt den Titel: "Acten über die steirische Reformation de anno 1580 März 12 bis 1581 December 16" und enthält im Ganzen 50 Nummern, unter ihnen einige Originale, Schreiben Erzherzog Karls an Ferdinand, Hans Jakobs an diesen, Schreiben Kaiser Rudolfs II. an diesen,p.58.1 ein päpstliches Breve an Erzherzog Ferdinand über die rühmliche Haltung Erzherzog Karls in kirchlichen Fragen u. s. w.

Die zweite Gruppe bezieht sich auf die Ereignisse, die unmittelbar vor dem Tode Erzherzog Karls in Graz und Steiermark stattfanden: "Graz, Tumulte wegen der protestantischen Kirchenbauten", Ambraser Acten I, 1, 51In dieser Gruppe sind es wieder zwei verschiedene Actionen, die eine actenmässige Darstellung finden. Als Erzherzog Karl die "Einreissung" der neuerbauten protestantischen Kirche des steirischen Landmannes Otto von Herberstorff befahl, richtete sich dieser zur Gegenwehr, und es drohte hier zu einer Rebellion zu kommen, die, darüber ist wohl kaum ein Zweifel möglich, mit der Niederlage der Protestanten geendet hätte. Der "Landmann" blieb in Folge des unverhofften Todes des Erzherzogs, wodurch sich die Aussichten der Protestanten besserten, Sieger. [Seite: p.59] Die Erzherzogin Maria unterliess aber nicht, die bairischen und tirolischen Verwandten von der missvergnügten, ja rebellischen Gesinnung des steirischen Adels in Kenntniss zu setzen, und diesem Umstande danken wir die wichtigen Berichte. Ueber die "rebellische" Gesinnung der Grazer Bürger wurde unter Einem Bericht erstattet: es sind das jene Excesse, zu denen es in Graz im Juni 1590 kam, weil das Verbot des Besuches der protestantischen Stiftsschule immer schärfer gehandhabt und dem Bürger, was ihm das Unleidlichste von Allem war, der sogenannte katholische Bürgereid aufgezwungen wurde.

Von den sonstigen Acten zur Geschichte der Gegenreformation sind noch zwei Gruppen in hohem Grade belangreich. Die eine betrifft die schwierige Action der steirischen Stände nach Karls Tode, wo dem von den Gerhaben bestellten Administrator die Huldigung verweigert wurde (der zerstossene Landtag 1591). Diese Gruppe, die ein höchst wichtiges Memorandum Erzherzog Ernsts über die Lage der Dinge in Steiermark nach dem Tode Karls enthält und in zusammenfassender Weise die ganze Handlung der Regierung einerseits, der Stände andererseits schildert, findet sich in einem Fascikel "Die steirische Vormundschaft, dann wegen der Augsburgischen Confession, auch Landhuldigung in Steyer, Kärnten und Krain" Nr. 93, fol. 300 ad 389 in Ferdinandea.

Die zweite Gruppe handelt von der befürchteten Rebellion der protestantischen Stände Innerösterreichs in den Jahren 1604 bis 1610. Sie führt den Titel "Erzherzog Ferdinanden zu Österreich begerte hülf der religion halber in Steyer, Kärnten und Krain de anno 1604-1610." Ein starker Fascikel Nr. 364, fol. 46 Leopoldina. 50 Nummern.

Die Gegenreformation berühren noch einzelne von den Briefen Erzherzog Karls an seinen Bruder Ferdinand: Repertorium Schlögl 65Die übrigen sehr reichhaltigen Materialien zur steirischen, kärntnerischen und krainischen Geschichte, die sich im Innsbrucker Statthaltereiarchiv finden, betreffen nicht mehr die kirchlichen Fragen. Dank der ausserordentlich liberalen Verwaltung dieses Archivs konnte ich die einschlägigen Actenstücke mit der grössten Bequemlichkeit an meinem Wohnorte copieren oder copieren lassen.[Seite: p.60]

e) Das landschaftliche Archiv und das Rudolfinum in Klagenfurt.

Das landschaftliche Archiv ist leider in keinem guten Zustande. Viele Fascikel befinden sich nicht an der im Kataloge verzeichneten Stelle, andere fehlen ganz, so z. B. die, welche die Religionsreformation in den innerösterreichischen Landen 1570-1590 betreffen. Es wird zu untersuchen sein, wohin die wichtigen Reformationsacten des 16. Jahrhundert, die Landtagsacten und die über die Reformation, beziehungsweise Gegenreformation, gepflogenen Correspondenzen gelangten. In Wien befinden sich nur Bruchstücke. Zum Glücke ist wenigstens für die in Rede stehende Zeit der Verkehr mit Graz ein so inniger, dass auf den Klagenfurter Landtagen kaum ein bedeutsamer Beschluss gefasst wurde, der nicht sofort seinem Wortlaute nach in Graz bekannt geworden wäre.

Viele Archivalien sind im Besitze des Rudolfinums in Klagenfurt. Dahin gelangten viele Acten aufgehobener Klöster, wie Millstatt, Arnoldstein u. s. w. Diese Acten gewähren ein anschauliches Bild von der Verbreitung des Protestantismus in Kärnten und der Gegenreformation daselbst.

Aus Millstatt wurden 1577 auf Befehl Erzherzog Karls die besten Bücher der dortigen Bibliothek nach Graz überführt. Sie bilden den Grundstock der Grazer Universitätsbibliothek. In den Millstätter Acten findet sich noch ein genaues Verzeichniss der damals nach Graz abgelieferten Bücher, "der Index praecipuus librorum, qui ex monasterio Millestadensi pro archiducali societatis Jesu collegio Graetii maxime necessarii iudicantur".

Für die Geschichte der Gegenreformation sind die Gmünder und Obervellacher Acten im Rudolfinum zu Klagenfurt ausserordentlich lehrreich; sie zeigen nicht nur auf das Genaueste, in welcher Art die Gegenreformation daselbst vorgenommen wurde, sie belehren uns auch über das in der Stille existirende Fortleben der protestantischen Lehre.p.60.1 Die betreffenden Acten handeln aber zumeist erst von der Gegenreformation in der Zeit Ferdinands II. Wenig bieten die Handschriften des kärntnerischen Geschichtsvereines. Die Geschichte des Universallandtages von [Seite: 61] Bruck 1578, die sich in Steiermark und anderweitig in so vielen Handschriften findet, ist auch hier in einer modernen Copie vorhanden. Sonst finden sich noch Materialien über den Landtag von 1597 und die (katholische) Reformation von 1600.

In der Studienbibliothek in Klagenfurt finden sich die Annales Collegii Clagenfurtensis societatis Jesu 1603-1771, die demnach auch schon eine jüngere Zeit umfassen, andere, wie die Verhandlungen über die Pacification von 1572, gehören wieder einer zu frühen Periode an, als dass sie hier in Betracht kämen.p.61.1[Seite: p.62]

Inhalt.

Allgemeinerp.62.1 und besonderer Theil.

I. Das Einschreiten des Papstes. Der Nuntius Feliciano Ninguarda und die Höfe von Graz, Innsbruck, München und Salzburg (1578/79)

1. Papst Gregor XIII. an Erzherzog Karl: Macht ihm Vorwürfe wegen der seinen Ständen verliehenen Religionspacification. Die Ankunft des Nuntius Feliciano Ninguarda, Bischofs von Scala, wird gemeldet. Rom, 1578 Mai 7 1
1
2. Antwort Erzherzog Karls auf die ihm durch den Nuntius gemachten Vorhaltungen. 1578 Sommer 2
3. Der Nuntius an Erzherzog Ferdinand: Verbreitet sich über die Bedeutung der Brucker Concessionen. Deren Verwerflichkeit. Kirchliche Zustände in Innerösterreich 1678 4
4. Bericht des Nuntius über seine Verrichtung in Innsbruck. Wie die den Ständen verliehenen Concessionen ihnen zu nehmen seien. 1578 vor dem 18. December 22
6. Bericht des Nuntius über seine Verhandlungen in Bayern. Von gleichem Datum 23
6. Erzherzog Karl an Ferdinand: Dank für die Weisungen an Schranz. Die Cassirung der Pacification sei unvermeidlich. Graz, 1578 December 18 26
7. Erzherzog Ferdinand an Erzherzog Karl: Antwort auf das Schreiben vom 18. December. Wie mit der Aufhebung der Pacification zu verfahren sei. 1679 Januar 11 28
8. Die steirischen Verordneten an Erzherzog Karl: Beschwerde wegen einer dem Prädicanten der Stiftskirche durch einen jesuitischen Jungen zugefügten Unbill. Graz, 1679 Januar 20 30
9. Glückwunsch Gregors XIII. an Karl zu seiner Haltung gegen die Ketzer. Rom, 1679 März 14 31

II. Die Münchner Conferenzen vom 13. und 14. October 1579. Feststellung der Grundzüge der Gegenreformation

10. Die (Münchner) Conferenz vom 13. October 1579 31
11. Berathschlagung vom 14. October 1579 36

III. Die ersten Massregeln Erzherzog Karls im Sinne der Gegenreformation

12. Befehl, die Lutherischen aus Görz auszuweisen. Görz, 1579 Februar 2 41
13. Andreas von Attems' Religionsbekenntnis an den Grafen Thurn. Görz, 1579 März 12 41
14. Antwort etlicher Landleute auf Nr. 12. Görz, 1579 März 25 42
15. Befehl an Fürstenfeld, sich aller Neuerungen zu enthalten. Graz, 1579 April 11 42
16. Abweislicher Bescheid an die Krainer Abgesandten wegen Aufhebung der Einstellung des Religionsexercitiums in Krain. 1679 April 21 42
17. Jonas von Wilfersdorff an die Verordneten, den Rottenmeister Messei, einen Feind der A. C., abzuschaffen. Fürstenfeld, 1679 April 24 44
18. Abweisung der Fürstenfelder Beschwerden. 1679 Mai 7 45
19. Erzherzog Karl an den Verwalter zu Görz: Befiehlt die Ausweisung von sieben namentlich benannten Landleuten. Graz, 1679 Mai 8 46
20. Die im Krainer Hofthaiding versammelten Herren und Landleute klagen über den Bruch der Brucker Pacification wegen der Austreibung des Prädicanten Knäpfl und des Medicus Gentilis. Laibach, 1679 Mai 14 46
21. Erzherzog Karl belobt den Verwalter zu Görz wegen Ausweisung der Sectischen. Graz, 1579 Juni 11 47
22. Die aus Görz Ausgewiesenen (s. Nr. 14) bitten um Aufhebung des Befehles vom 8. Mai. Görz, 1679 Juni 80 47
23. Beschwerden der Krainer wegen Verletzung der Pacification. Laibach, 1679 Juli 24 48
24. Condolenz der steirischen Landschaft an die (sechs) Görzer Exulanten. Graz, 1579 August 1. 48
25. Leonhard von Orczan bittet den Erzherzog, ihn in der Heimat zu lassen. 1579 August 10 48
26. Die Landschaft Görz an die steirischen Verordneten : Bitte, ihrer in causa religionis nicht zu vergessen. Görz, 1579 August 31 49
27. Erzherzog Karl an die Verordneten: Befehl, den meineidigen Kilian Freimüller dem Profosen zu übergeben. Graz, 1679 December 21 49
28. Entwurf eines l. f. Decrets an Städte und Märkte, sich des Exercitiums A. C. in Graz und Judenburg zu enthalten. 1680 (7) 50
29. Schreiben des Jesuitenprovincials Heinrich Blyssem an den General über den Verlauf des Januarlandtages 1580. Graz, 1580 Januar 24 51
30. Resolution Karls II. wegen der geistlichen Instanz und der Berechtung der Geistlichen. Graz, 1580 Februar 23 53
31. Erzherzog Karl an die Verordneten von Steiermark: Befehl, den Kirchenbau in Sachsenfeld bei Cilli einzustellen. Graz, 1580 März 22 54
32. Derselbe an die von Radmannsdorf: Befehl, sich alles sectischen Wesens zu enthalten. Graz, 1680 März 22 54
33. Blyssem an den General: Ueber die Lage in Graz. Wien, 1580 April 16 55
34. Die steirischen Verordneten an die von Krain: Antwort auf deren Religionsbeschwerden. Graz, 1580 Mai 6 58
35. Befehl an Hans Friedrich und Ferdinand v. Hoffmann, sich der zum Stifte Rottenmann gehörigen Pfarren Lassing, Liesen und Noppenberg zu enthalten. Graz, 1580 Mai 28 59
36. Decret wegen Einstellung der Druckerei. 1580 Mai 30 59
37. Die Kratzerhandlung 60
38. Mittheilung des Falles Kratzer an die Landschaften Kärnten und Krain. Graz, 1680 August 25 61
39. Antwort der Krainer Landschaft. Mittheilung eigener Religionsbeschwerden. Laibach, 1680 September 16 63
40. Die Verordneten von Steiermark an die von Kärnten und Krain: Bitte um Antwort auf Nr. 38. Die Ankunft der "bäpstlichen Botschaft wird gemeldet. Nichts Gutes sei zu erwarten". Graz, 1580 October 29 65
41. L. f. Befehl, wegen der Schmähungen des Prädicanten Frey wider das Fest des heil. Nicolaus eine Untersuchung einzuleiten. Graz, 1580 December 8 66
42. L. f. Befehl an Otto von Herberstorff, dem Pfarrer von Altenmarkt in seinen Rechten keinen Eintrag zu thun. Graz, 1581 August 13 67

IV. Der erste grosse Kampf im Winterlandtag 1580/81. Landtagsschriften und den Landtag betreffende Correspondenzen

43. Landtagsproposition, vorgetragen am 21. November 1580 69
44. Kaiser Rudolf II. an Erzherzog Karl: Erinnert diesen auf die Mahnung des Nuntius hin, dass er den Landleuten A. C. keine der katholischen Religion präjudicirlichen Neuerungen zulasse. Prag, 1580 November 21 69
45. Religionsbeschwerden der Herren, Ritter und Bürgerschaften von Steiermark, vorgetragen 1580 December 2 70
46. Der Bischof von Seckau und die Prälaten von Steiermark an Erzherzog Karl: Bitte, den Angehörigen der A. C. keine weiteren Zugeständnisse zu machen. Graz, 1580 December 4 76
47. L. f. Decret, dass in Städten und Märkten ausschliesslich die katholische Religion ausgeübt werden dürfe. Herren und Ritter dürfen in Graz im Landhaus zwei Prädicanten, aber nur für sich und die Ihrigen halten. Was den Katholiken an Gut und Rechten entzogen ist, muss binnen zwei Monaten zurückgegeben werden. 1580 December 10 78
48. Die salzburgischen Abgesandten an Erzherzog Karl: Bitte, der Confessionisten unzeitiges und unbefugtes Begehren abzuweisen. Graz, 1580 December 11 83
49. Anbringen der Angehörigen der A. C. gegen Nr. 46. Widerlegung der wider sie erhobenen Anschuldigungen. Ihr Festhalten an der Pacification. Bitte, sie dabei zu lassen. Graz, 1580 December 15 85
50. Antwort des Erzherzogs. In seinem Recht werde Niemand verkürzt. Von der Resolution könne er nicht weichen. Hoffentlich werden die Bewilligungen geleistet werden. 1580 December 18 101
51. Abermalige Widerlegung der wider die Angehörigen der A. C. erhobenen alten und neuen Anschuldigungen. Beschwerden gegen den Nuntius. Die Pacification betreffe auch Kärnten und Krain. Ihr Inhalt und die Zusagen der geheimen Räthe. Unmöglichkeit der Stände A. C., die Pacification preiszugeben. Graz, 1580 December 21 114
52. Die steirische Landschaft an Kobenzl: Heftige Beschwerden über das Vorgehen gegen sie. Sie könne von ihrem Exercitium nicht weichen und erinnere ihn an die den Verordneten gemachten Zusagen. Graz, 1580 December 22 130
53. Desgleichen an Georg Khevenhüller 132
54. Der Erzherzog an die vom Herren- und Ritterstand: Er könne aus Gewissenssachen von seiner Resolution nicht abgehen und sollte er darüber alles Zeitliche, ja selbst das Leben verlieren. 1580 December 23 133
55. Bericht für den Kaiser über Erzherzog Karls Vorgehen in kirchlichen Angelegenheiten. Hilfe des Kaisers in der Form einer Zuschrift an die Stände sei erwünscht. 1580 nach dem 23. December 134
56. Die Herren und Landleute von Steiermark an die in Graz anwesenden Salzburger Gesandten: Sprechen ihnen den schärfsten Tadel aus, dass sie den Erzherzog zwingen und dringen, dass er der Landschaft die gegebenen Zusagen entziehe. Graz, 1580 December 24 137
57. Dasselbe an den Erzbischof von Salzburg. Graz, 1580 December 24 139
58. Dasselbe an den Nuntius in Graz. Graz, 1580 December 24 139
59. Die Herren und Landleute berichten hierüber an die von Kärnten und Krain. Erinnerung an die in Bruck beschlossene Gemeinsamkeit. Graz, 1580 December 24 140
60. Desgleichen an Oesterreich ob und unter der Enns. Graz, 1580 December 24 140
61. Die Landschaft von Steiermark A. C. an den Fürstbischof von Seckau und die geheimen Räthe: Bitte um Verwendung bei der F. Dt. Graz, 1580 December 26 140
62. Antwort und Bitte der Landschaft an den Landesfürsten, sie bei der Pacification zu lassen. Graz, 1580 December 31 143
63. Erste Rede des Landmarschalls Hans Friedrich Hoffmann bei der Ueberreichung der Landtagsschriften vom 31. December 150
64. Schreiben eines Herrn nach Klagenfurt über die Vorgänge am steirischen Landtag. Rede Hoffmann's. Der Fussfall vor dem Erzherzog. Abweisung der Bürgerschaft. Ankunft der Herzogin Maximiliana von Bayern. Ihr Protestantenhass. Graz, 1581 Januar 150
65. Die Landschaft A. C. an den Erzherzog: Nicht sie sei Schuld an der Verzögerung der Landtagsverhandlungen. Graz, 1581 Januar 3 152
66. Der Erzbischof Hans Jakob von Salzburg an die Stände der A. C. in Steiermark: Widerlegung ihrer Zuschrift vom 24. December 1580. Salzburg, Januar 4 154
67. Der Erzherzog an die Landschaft: Weist den Vorwurf des Wortbruches von sich. Hält an seiner Resolution fest. 1584 Januar 4 155
68. Schreiben der salzburgischen Commissäre an den Erzbischof über den Fortgang des Landtages und den jüngsten Fussfall. Graz, 1581 Januar 5 160
69. Die in Laibach versammelten Herren und Landleute an die von Steiermark: Dank für die Mittheilung. Bereitwilligkeit zur Intercession. Mit der Verweigerung der Bewilligung sei man nicht einverstanden. Laibach, 1581 Januar 6 161
70. Antwort der Landschaft auf Nr. 67. Heftige Aeusserungen wider die Jesuiten. Hinweis auf das Gutachten Dr. Seld's. Graz, 1581 Januar 7 162
71. Zweiter mündlicher Vortrag Hoffmann's am 7. Januar 172
72. Rede des Erzherzogs bei Uebernahme von Nr. 70. 1581 Januar 8 172
73. Der Prälatenstand an Hans Friedrich Hoffmann: Aufforderung, endlich zur Proposition zu greifen. Graz, 1581 Januar 9 173
74. Beschwerde der Prälaten: wie Nr. 73. Ohne Datum 173
75. Wilhelm von Bayern an den Erzbischof von Salzburg: Lobt ihn wegen seines Verhaltens gegenüber der steiermärkischen Landschaft. Vorsicht sei gerathen. München, 1581 Januar 10 175
76. Die Verordneten von Steiermark an ihre Gesandten beim Kaiser. Antwortschreiben über die Religionshandlungen im Landtag. Graz, 1581 Januar 10 175
77. Die salzburgischen Commissäre an den Erzbischof über den Stand des Religionsstreites. Graz, 1691 Januar 10 177
78. Intercession Kärntens für E. E. L. in Steier bei Erzherzog Karl. Klagenfurt, 1581 Januar 10 178
79. Die Ausschüsse Kärntens an die geheimen Räthe: Ueber dasselbe. Klagenfurt, 1581 Januar 10 178
80. Dieselben an die Steirer: Empfang des Schreibens vom 24. December. Die Protestation wider den Erzbischof hätte etwas gemildert werden können. Klagenfurt, 1581 Januar 10 179
81. Die geh. Räthe an die Landschaft A. C.: Die F. Dt sei zu einer Willensänderung nicht zu bewegen, gereizt über die gegen sie gewagten Anzüge und den Fussfall. Graz, 1581 Januar 11 179
82. Schreiben eines Ungenannten an den Erzbischof von Salzburg: Freudige Anerkennung seiner Haltung. Graz, 1581 Januar 12 181
83. Schreiben der salzburgischen Commissäre an den Erzbischof über den Eindruck seiner Zuschrift an die Landschaft. Graz, 1581 Januar 13 182
84. Antwort der Landschaft auf Nr. 81. Ablehnung des Vorwurfes der Ketzerei. Haltung ihrer Gegner. Instruction des Nuntius. Ihr Recht auf Kirche und Schule Graz, 1581 Januar 13 183
85. Erzherzog Karl an den Erzbischof von Salzburg: Spricht ihm die Anerkennung für seine Antwort an die Stände aus. Graz, 1581 Januar 14 189
86. Erzherzog Karl an die Herren und Landleute: Alle, die auf ihrem Sinne verharren, mögen sich melden. Er werde sich an den Kaiser wenden, dann aber gegebenenfalls sich auf den Reichsreligionsfrieden beziehen. Inzwischen mögen sie zur Proposition greifen. 1581 Januar 16 190
87. Die Salzburger Commissäre an den Erzbischof: Herren und Landleute wollen sich Kirche und Schule nicht nehmen lassen. Graz, 1581 Januar 17 192
88. Bericht eines Ungenannten an den Erzbischof von Salzburg: Die Aussichten im Landtag sind günstig, wofern der Erzherzog fest bleibt. Graz, 1581 Januar 17 193
89. Desgleichen: Der Erzherzog habe den Ständen nachgegeben. Graz, 1581 Januar 17 194
90. Die Landschaft an den Erzherzog: Keiner habe Scheu, sich zu unterschreiben, bei dem fremden Aussehen der Sache wäre es aber gerathen, davon abzusehen. Bitte um klare Versicherung, dass nichts wider die Pacification vorgenommen werde. Graz, 1581 Januar 18 196
91. Die Salzburger Commissäre an den Erzbischof: Theilen ihm den Stand der Dinge mit. Graz, 1581 Januar 19 199
92. Desgleichen: Theilen ihm die Sorgen der steirischen Stände und die Verhaltungsmassregeln gegen einen feindlichen Einbruch ins Land mit. Graz, 1591 Januar 19 199
93. Die Landschaft Steiermark an die Verordneten von Krain: Uebersenden alle Landtagsschriften und bitten um ein Gutachten. Graz, 1581 Januar 20 200
94. Rudolf II. an den Erzbischof von Salzburg: Lobt dessen Vorgehen gegen die steirischen Stände. Prag, 1581 Januar 21 201
95. Der Erzherzog an die Herren und Ritter: Sie mögen sich beruhigen, die F. Dt lasse es bei dem Stillstand bewenden, bis sie ihre Sache an Kaiser und Reich gebracht. 1581 Januar 21 201
96. Vorschlag der Stände zur Erläuterung des von Erzherzog Karl bewilligten Stillstandes in der Religionssache. Graz, 1581 Januar 22 202
97. Der Bischof von Seckau an den Erzbischof von Salzburg: Weitere Mittheilungen über die Vorgänge in Graz. Die "Confessionisten" wollen für alle Zeit versichert sein. Graz, 1581 Januar 23 203
98. Die Landschaft an den Erzherzog: Man nehme die Vorschläge unter der Bedingung an, dass die Religionspacification keine widrige Auslegung erfahre. Graz, 1581 Januar 24 208
99. Der F. Dt endliche Erläuterung. Graz, 1581 Januar 26 209
100. Hans Kobenzl an Hoffmann: Vermittlungsvorschläge. Graz, 1581 Januar, nach dem 28 210
101. Derselbe an Hoffmann: Dringendes Ersuchen, mit der letzten Erklärung des Erzherzogs zufrieden zu sein. 1581 Januar 27 oder 28 212
102. Der Erzbischof von Salzburg an den Erzherzog Ferdinand: Theilt ihm alle Schriften mit, die ihm in der steirischen Sache von Graz, Prag und München zugekommen. Salzburg, 1581 Januar 27 214
103. Derselbe an Wilhelm von Bayern: Theilt die letzten Nachrichten aus Steiermark mit. Salzburg, 1581 Januar 27 215
104. Erzherzog Karl an Erzherzog Ferdinand: Dankt für die Mittheilungen ans Salzburg. Ueber den Verlauf der Landtagssachen werde er ehestens schreiben. Graz, 1581 Januar 30215
105. Die Herren und Landleute A. C. in Krain: Antwort auf das Schreiben der Steirer vom 20. Januar: Nächsten Montag (6. Februar) werden die Religionssachen einem Ausschuss vorgetragen und wird hierüber verhandelt werden. Laibach, 1581 Januar 31216
106. Erzherzog Karl befiehlt die Einstellung seines Decretes vom 10. December 1580. In Religionssachen habe Alles in dem Stand zu bleiben, wie es vor dem Decrete gewesen. 1581 Februar 3216
107. Dankrede des Landmarschalls Hans Friedrich Hoffmann217
108. Antwort des Erzherzogs219
109. Ueberreichung der letzten Schrift an ihn. Ausschluss der Bürger von der Abordnung219
110. Erzherzog Karl an den Magistrat von Graz: Strengstes Verbot, die katholische Geistlichkeit zu verspotten. Graz, 1581 Februar 9220
111. Die steirische Landschaft an die von Krain: Mittheilung, wie es mit dem Religionswesen allhie steht. Graz, 1581 Februar 13 221
112. Erzherzog Karl an Erzherzog Ferdinand: Sendet ihm alle zwischen ihm und den steirischen Ständen gewechselten Schriften. Graz, 1581 Februar 14 221
113. Glückwünsche der Krainer an die steirische Landschaft. Laibach, 1581 Februar 15 222
114. Der Erzbischof von Salzburg an Erzherzog Ferdinand: Mittheilung der in Steiermark vorgefallenen beschwerlichen Verhandlungen. Salzburg, 1581 Februar 17 222
115. Papst Gregor XIII. an Erzherzog Ferdinand: Freude über die Haltung und das Vorgehen Erzherzog Karls. Mahnungen zum Beistand. Rom, 1581 Februar 18 223"
116. Der Jesuitenprovincial Blyssem an P. Büelem: Kein Friede, nur ein Waffenstillstand sei geschlossen. Ersetzung der Protestanten in den Aemtern durch Katholiken etc. Graz, 1581 März 14 224
117. Erzherzog Karl an Erzherzog Ferdinand: Theilt ihm die Absicht mit, demnächst einen Gesandten an ihn zu schicken, um wegen der Beantwortung des Breves zu berathen. Graz, 1581 März 16 227
118. Erledigung der Beschwerdeartikel durch Erzherzog Karl. 1581 April 21 228
119. Resolution Erzherzog Karls in der Angelegenheit der krainischen Religionsbeschwerden. Graz, 1581 April 21 229
120. Erzherzog Karl an die Gesandten aus Kärnten: Die Beschwerdepunkte in Religionssachen seien erledigt. Graz, 1581 April 21 230
121. Die Verordneten von Steiermark an den Hofmarschall Ambros Freiherrn von Thurn über die angeblichen Schmähungen der Prädicanten gegen Papst und Jesuiten. Graz, 1581 Juli 21 230
122. Erzherzog Karl an Erzherzog Ferdinand: Bittet ihn, die zugesagten Gutachten in negotio religionis um so gewisser zu übersenden, als die Abhaltung des Landtages von Steiermark bevorsteht. Graz, 1581 September 18 232
123. Erzherzog Karl an Ferdinand: Sendet ihm die nach seinen Wünschen gebesserte Instruction zurück und bittet um Absendung von Commissären und Räthen. Graz, 1581 September 28 232
124. Erzherzog Ferdinand an Erzherzog Karl: Beurtheilung der strittigen Religionsangelegenheiten in Steiermark. Innsbruck, 1581 November 26 232
125. Antwort darauf. Graz, 1581 December 16 234

V. Die Legation des Bischofs Christoph von Gurk nach Rom 1581

126. Instruction für den Gurker Bischof Christoph von Spaur bezüglich seiner Sendung an Gregor XIII. Erzherzog Karl verlangt ausgiebige Hilfe im Kampf gegen seine "sectischen" Unterthanen. Graz, 1581 März 18 235
127. Schreiben Erzherzog Karls an Gregor XIII.: Er sei genöthigt, das Decret wegen Einstellung des öffentlichen Gottesdienstes der A. C. zu suspendiren. Graz, ohne Datum. 241
128. Motivirtes Gutachten über die in Bezug auf die Gegenreformation in Innerösterreich einzuschlagenden Wege. 1581 243
129. Bericht des Gesandten Christoph von Gurk an den Papst über die politische Lage Innerösterreichs. 1581 April 20 257
130. Zweites Memorandum des Bischofs von Gurk über die Haltung Erzherzog Karls, erstattet in Rom 1581 April 27 260
131. Gregor XIII. an Erzherzog Karl: Er habe den Bischof von Gurk empfangen und sichere ihm alle Unterstützung zu. Rom, 1581 Mai 9 267
132. Relation des Bischofs Christoph von Gurk über seine Sendung nach Rom, erstattet 1581 Juli 20 268

VI. Der Kampf gegen den Protestantismus in Städten und Märkten. Rekatholisirung in Hof- und Regierungsämtern

133. Erasmus von Saurau an die Verordneten wegen der Unbescheidenheit der Prädicanten, namentlich Homberger's. Laubeck, 1581 Juli 15 271
134. Hans Friedrich Hoffmann an den Erzherzog: Wiederholte Bitte, ihn bei seinem Rechte betreffend die Besetzung der Pfarre Pöls zu belassen. Wolfsberg, 1581 Juli 30 271
135. Erzherzog Karl an Sigismund von Hausruck: Verbot, in Windischgraz Prädicanten einzuführen. 1581 August 3 272
136. Die Verordneten von Steiermark an Erzherzog Karl: Intercession für Hans Friedrich Hoffmann in Sachen der Pfarre Pöls. Graz, 1581 August 30 272
137. Erzherzog Karl an Hans Friedrich Hoffmann: Befehl, den Landesgerichtsverwalter Gabler nach Graz zu verschaffen. Graz, 1581 September 4 272
138. Bürgermeister, Richter und Rath von St. Veit in Kärnten an Erzherzog Karl: Es sei ihnen befohlen, ihren Prädicanten abzuschaffen. Bitte, sie bei ihren bisherigen Rechten zu lassen. St. Veit, 1582 Februar 28 273
139. Die Religionsangelegenheit im Märzlandtag 1582. L. f. Befehl, in Städten und Märkten dürfe nur die katholische Religion ausgeübt werden, in Graz und Judenburg nur Herren und Ritter die protestantische Stiftskirche besuchen. Den Katholischen darf in Lehenschaften kein Eintrag geschehen. Graz, 1582 März 9 274
140. Antwort und Bericht der Landschaft auf Nr. 139. Graz, 1582 März 12 279
141. I. Dt verrer Erläuterung. Graz, 1582 März 14 287
142. Papst Gregor XIII. an Erzherzog Karl: Benachrichtigt ihn von der Sendung des Cardinals Madrutz; er habe Befehl, ihm die gesunkene l. f. Autorität heben zu helfen. Rom, 1582 März 15 288
143. Die Vertreter von 19 Städten und Märkten in Steiermark an die Herren und Ritter: Bitte um Fürsprache bei Erzherzog Karl, dass sie im Religionswesen von Herren und Rittern nicht geschieden werden. 1582 März 17 288
144. Aus der Schrift der steirischen Landschaft A. C. auf Nr. 141. Graz, 1582 März 17 291
145. Aus I. F. Dt endlichem Beschluss auf die Schrift der Herren und Ritter. Graz, 1582 März 18 294
146. Die Landschaft an die geh. Räthe: Bitte, dem Erzherzog treulich zu rathen, dass diese beschwerliche, dem Lande verderbliche Widerwärtigkeit beigelegt werde. Graz, 1582 März 20 294
147. Aus der Landtagssitzung vom 18. März. Stimmung der Geistlichkeit 294
148. Aus der Eingabe der Landschaft vom 23. März 1582 296
149. L. f. Befehl an den Bürgermeister, Richter und Rath von Graz, "des Stiftes der Landschaft und ihres Religionsexercitiums müssig zu gehen und solches auch bei der Bürgerschaft einzustellen. In seinem Gewissen werde Niemand beschwert werden". Graz, 1582 April 23 296
150. L. f. Decret bezüglich der Sonderung von Städten und Märkten. Der Erzherzog werde hievon nicht weichen. Graz, 1582 April 27 297
151. Die Gemeinde Graz bittet in tiefster Demuth um Abstellung des 1. f. Befehls vom 23. April. Graz, 1582 April 27 297
152. Abweisung. Graz, 1582 April 28 299
153. Die Gemeinde Graz an Statthalter, Kanzler, Regiments- und Kammerräthe: Bitte um Intercession. Ohne Datum 299
154. Erzherzog Karl macht die Verordneten für die aus ihrem Vorgehen erwachsenden Schäden verantwortlich. Graz, 1582 April 28 299
155. Antwort der Verordneten auf das Decret vom 27. April. Graz, 1582 April 28 300
156. Michael Strassberger, Bürgermeister, Melchior Holzer, Stadtrichter, und Martin Pangrüsser, Stadtschreiber, an die n. ö. Regierung: Widerrufen ihre Zusage, sich der Stiftskirche zu enthalten. Graz, 1582 Mai 6 300
157. Abermaliger Befehl an die Grazer Bürgerschaft, die Stiftskirche zu meiden. Graz, 1582 Mai 7 302
158. Die Regierung an den Bürgermeister, Richter und Stadtschreiber zu Graz: Aufforderung, ihrem Gelöbnis vom 5. Mai nachzukommen. Graz, 1582 Mai 7 302
159. Bürgermeister, Richter und Stadtschreiber an die n. ö. Regierung: Sie können sich ihres Exercitiums nicht begeben. Im Zeitlichen wollen sie allen Befehlen nachkommen. Graz, 1582 Mai 9 303
160. Die Regierung an dieselben: Lässt es bei ihrer Anordnung verbleiben. Graz, 1582 Mai 10 304
161. Die Regierung an dieselben. Desgleichen. 1582 Mai 10 304
162. Homberger's Antwort auf die Frage des auferlegten Eides wegen. 1582 Mai 10 305
163. Die Regierung an den Bürgermeister: Citirt ihn, den Rath, Richter und Stadtschreiber. 1582 Mai 21 308
164. Verbot aller Zusammenkiinfte der Städter. Graz, 1582 Mai 21 308
165. Bürgermeister, Richter und Rath von Graz: Bitten um Zurücknahme der unerhörten Straffälle. Graz, 1582 Mai 23 309
166. Abweisung dieser Bitte. Graz, 1582 Mai 23 309
167. Bürgermeister, Richter und Rath von Graz an die Verordneten und die in Graz versammelten Herren und Landleute: Bitten um Verwendung, damit die unerhörten Straffälle ein Ende nehmen. Ohne Datum 310
168. Ch. Praunfalk an die übrigen Verordneten: Sich wegen der Verfolgung der Bürgerschaft sofort nach Graz zu verfügen. Graz, 1582 Mai 25 310
169. Die Regierung an die Kammerräthe: Befehl, mit ihrem Personal bei Hof zu erscheinen. Graz, 1582 Mai 25 310
170. Rathschlag der Kammerräthe 311
171. Kammer- und Kanzleiverwandte an die Regierung: Ohne Sünde wider Gott könnten sie dem Befehl nicht Folge leisten; kündigen ihren Dienst und bitten um gn. Abfertigung. 1582 Mai 26 312
172. Die Kanzlei- und Kammerverwandten an Kobenzl: Bitten um seine Verwendung. Graz, 1582 Mai 26 313
173. Erzherzog Karl an den Landesverwalter, Kammerrath und die Verordneten von Steiermark: Befehl, die Ungebühr dem Pfarrer von Strassgang gegenüber abzustellen. München, 1582 Mai 28 314
174. Die in Graz versammelten Herren und Landleute an den Erzherzog: Beschweren sich über die der Bürgerschaft in Graz und der Familie Hoffmann in Pöls gegen die Pacification zugefügten Bedrängnisse. Graz, 1582 Juni 1 315
175. Dieselben an die Regierung. Desgleichen. Graz, 1582 Juni 2 315
176. Erzherzog Karl an Bürgermeister, Richter und Rath zu Graz: Befehl, den gegebenen Erlässen nachzukommen. München, Juni2 316
177. Hans Kobenzl an Kanzlei- und Kammerverwandte: Sei leider nicht in der Lage, für sie etwas zu thun. Man denke nicht daran, sie von ihrer Confession zu dringen. München, Juni 3 316
178. Erzherzog Karl an die in Graz versammelten Herren und Landleute: Abweisende Antwort auf Nr. 174. Dachau, 1582 Juni 8 317
179. Antwort der Kammerbeamten an Kobenzl: Unmöglichkeit, dem l. f. Befehl wegen Enthaltung vom Exercitium der A. C. nachzukommen. Graz, 1582 Juni 11 318
180. Sendschreiben des Bürgermeisters, Richters und Rathes an die F. Dt: Sie müssten bei ihrem Widerruf verbleiben. Graz, 1582 Juni 12 320
181. Aus Kobenzl's Schreiben an Leyb: Condolenz wegen der Widerwärtigkeiten der Kammerverwandten. München, 1582 Juni 15 320
182. Religionsbeschwerden von Steiermark, Kärnten und Krain. Graz, Klagenfurt und Laibach, 1582 Juni 20 321
183. Erzherzog Karl an Bürgermeister, Richter und Rath von Graz: Bezüglich des Religionsexercitiums bleibe es bei seiner früheren Entscheidung. München, 1582 Juni 23 322
184. Erzherzog Karl an die Verordneten: Weist den Anspruch der Landschaft zurück, ihren Dienern gegenüber die erste Instanz zu sein. München, 1582 Juni 21 322
185. Vermerk, was der Nuntius wider die von Steier im Befehl hat. 1582 Juli 323
186. W. Bounhom an die Verordneten Steiermarks: Bittet um Fürsprache für seinen zum Protestantismus übergetretenen Vetter Bartlme Tefin. Laibach, 1582 August 6 326
187. Bürgermeister, Richter und Rath bitten "neben gethanem Fussfall" nochmals, sie bei ihrem Exercitium zu lassen. Graz, 1582 September 7 326
188. Abweislicher Bescheid auf den geschehenen Fussfall. Graz, 1582 September 9 326
189. Befehl an Bürgermeister, Richter und Rath, sich bei einer Strafe von 100 Ducaten der Stiftskirche zu enthalten. Graz, 1582 September 16 328
190. Einberufung von Herren und Landleuten durch die Verordneten wegen Berathung der kirchlichen Wirren. Graz, 1582 September 16 328
191. Beschwerden derer von Neumarkt gegen St. Lamprecht und den Erzpriester von Friesach. Neumarkt, 1582 September 24 328
192. Papst Gregor XIII. beglückwünscht Erzherzog Karl zu seinem Vorgehen. Rom, 1582 September 29 329
193. Bürgermeister, Richter und Rath von Graz an die Verordneten: Bitten unter Vorlage der Brucker "Erklärung" des Erzherzogs um Intercession. Graz, 1582 October 8 (oder vor dem 8.) 329
194. Notiz über die Verhaftung des Grazer Bürgermeisters, Stadtrichters und Stadtschreibers. 1582 October 329
195. Intercessionsschreiben der Verordneten für die Grazer Bürgerschaft. Graz, 1582 October 9 329
196. Bürgermeister, Richter und Rath bitten "abermalen um Einstellung des beschwerlichen Decrets". 1582 October 11 (sic) 330
197. Christoph Praunfalk an die übrigen Verordneten: Theilt ihnen mit, "was ihm heut' für Decret zugekommen". Sie mögen sich sofort in Graz einfinden. Graz, 1582 October 12 330
198. Erzherzog Karl an Frau Marusch Poglin: Ihr Prädicant dürfe sich nicht das Predigtamt und die Seelsorge in Pöls anmassen. Graz, 1582 October 18 330
199. "Der geh. Räthe mündlicher Bescheid, so sie dem Bürgermeister, Richter und dem Rath zu Graz den 19. October 1582 angezeigt" 330
200. Praunfalk an die übrigen Verordneten: Sich sofort nach Graz zu verfügen. Die Dt habe den ganzen Rath "hinauf erfordert". Graz, 1582 October 19 331
201. Derselbe an die Verordneten: Eile thue noth. Graz, 1582 October 21 331
202. Erzherzog Karl an die Verordneten: Befehl, den Kirchenbau in Cilli einzustellen. Graz, 1582 Ostober 21 332
203. Trostschreiben der Verordneten an die Bürgerschaft in Graz. Graz, 1582 November 16 333
204. Bürgermeister, Richter und Rath der Stadt Graz bitten abermals um Aufhebung der Verordnungen in der Kirchensache. Graz, 1582 December 2 333
205. L. f. Befehl an diese: Jene namhaft zu machen, die zu Weihnachten ihren Abzug von hier nehmen wollen. Graz, 1582 December 2 333
206. Schreiben Kobenzl's an den Bürgermeister von Graz: Mahnungen, sich in die Befehle des Landesfürsten zu schicken. Sie würden ja in ihrem Gewissen nicht betrübt. Am Lee, 1582 December 4 333
207. Die Bürgerschaft von Graz an Erzherzog Karl: Bitte, sie mit dem Abzug zu verschonen oder ihnen eine längere Frist zu gewähren. Graz, 1582 December 6 336
208. Abweisung. Graz, 1582 December 7 336
209. Abermalige Bitte der Bürgerschaft. Graz, 1582 December 9 336
210. Neuer Befehl, die Namen der Abziehenden zu nennen. Graz, 1582 December 17 336
211. Bitte der Bürgerschaft um Einstellung der Strafen. Graz, 1582 December 26 337
212. L. f. Decret: Dass sich Bürgermeister, Richter und Rath "des Stifts" enthalten, nehme er an. Das Abziehen ist nicht verwehrt, doch müsse man sich ein halbes Jahr zuvor melden. Graz, 1582 December 29 337
213. Erklärung von Grazer Bürgern, ihren Abzug nehmen zu wollen, wenn ihnen nicht ihr Exercitium in der Stiftskirche gelassen werde. Graz, 1583 Februar 14 337

VII. Die Intercession Kärntens, Krains und der protestantischen Reichsstände 1582-1583

214. Die Verordneten von Steiermark an die von Krain: Melden, woran sich der steirische Landtag bisher gesperrt habe. Graz, 1582 Januar 17 337
215. Dieselben an die Verordneten von Kärnten und Krain: Melden, wie sich die F. Dt in Religionssachen erklärt. Graz, 1582 März 20 338
216. Dasselbe an Herrn von Khainach und Gleispach 338
217. Dieselben an die von Niederösterreich über den Religionsstreit. Graz, 1582 März 23 338
218. Die Verordneten von Krain an die von Steiermark: Mitleiden über die eingetretenen Religionshandlungen. Laibach, 1582 März 27 338
219. Intercession der Ausschüsse und einzelner Herren Kärntens für die ihres Glaubens wegen verfolgte Bürgerschaft von Graz. Bitte, die Bürger in Gemässheit der Pacification von 1578 zu behandeln. Klagenfurt, 1582 April 2 338
220. Dieselben an die steiermärkische Landschaft: Auch in Kärnten sei es nicht anders, namentlich in St. Veit und Völkermarkt. Klagenfurt, 1582 April 2 339
221. Die Herren und Landleute von Krain an den Erzherzog: Wie Nr. 219. Laibach, 1582 April 3 339
222. Dieselben an die geh. Räthe. Dasselbe. Laibach, 1582 April 3 339
223. Dieselben an Thurn: Um Verwendung in derselben Sache. Laibach, 1582 April 3 339
224. Begleitschreiben zu Nr. 221-223 an die steirische Landschaft. Hoffnung auf Erfolg, da auch Kärnten einschreitet. Laibach, 1582 April 3 339
225. Wolf von Stubenberg an die Verordneten von Steiermark: Meldet die Ueberreichung der kärntnerischen Intercession. Bruck, 1582 April 10 340
226. Ablehnende Resolution Karls II. auf die Fürbitte der Krainer. Graz, 1582 April 24 340
227. Die Verordneten von Krain an die von Steiermark: Demnächst werden Herren und Landleute über die Lage berathen. Laibach, 1582 Mai 18 341
228. Die Verordneten von Kärnten an die von Steiermark: Bedauern diese unerhörten undeutschen Processe. Auch hier werde nächstens ein Ausschuss berathen. Klagenfurt, 1582 Mai 20 341
229. Dieselben an die Regierung: Bitten um Beendigung der Verfolgung in St. Veit, Völkermarkt, Kleining, im Lavantthal, Altenhofen und Hüttenberg in Kärnten und auch in Steiermark. Klagenfurt, 1582 Mai 25 341
230. Dieselben an die Verordneten von Steiermark: Man wisse nicht weiter zu rathen. Eine gemeinsame Vorstellung aller drei Lande thue noth. Klagenfurt, 1582 Mai 25 341
231. Ankündigung der Sendung Gallenberg's wegen einer gemeinsamen Action aller drei Länder um die Intercession des Reiches. Laibach, 1582 Mai 28 342
232. Die Verordneten von Steiermark an jene Kärntens: Dankbrief wegen der übersandten "Fürschrift". Graz, 1582 Mai 29 342
233. Dieselben an die von Kärnten und Krain: Theilen das Resultat der jüngsten Versammlung der Herren und Landleute in Sachen der Religionsirrung mit. Graz, 1582 Juni 2 342
234. Die Ausschüsse Kärntens an die von Krain: Die gemeinsame Action sei noch verfrüht. Die l. f. Resolution an sie ist mit der an Krain gleichlautend. Klagenfurt, 1582 Juni 4 342
235. Die Verordneten von Krain an die von Kärnten in Sachen der Unterzeichnung der Concordienformel. Laibach, 1582 Juni 13 343
236. Dieselben an die von Steiermark: Berichten, was sie ihren Reichstagsabgesandten zugeschrieben. Laibach, 1582 Juni 19 343
237. Instruction der Religionsgesandten über ihre Verrichtung bei Erzherzog Karl. Graz, Klagenfurt und Laibach, 1582 Juni 20 343
238. Credenzschreiben für die Religionsgesandten an den Kaiser. Graz, Klagenfurt und Laibach, 1582 Juni 20 345
239. Credenzschreiben an Sachsen, Brandenburg, Pfalz. 1582 Juni 20 345
240. Credenzschreiben an Khevenhüller, Kobenzl und Stubenberg. 1582 Juni 20 345
241. Credenzschreiben an die Reichsfürsten. 1582 Juni 20 345
242. Credenzschreiben an Erzherzog Karl. 1582 Juni 22 345
243. Die Verordneten von Steiermark an die von Krain wegen Fertigung der Religionsinstruction. Graz, 1582 Juni 27 347
244. Die Verordneten von Krain an die von Steiermark in Sachen der Concordienformel. Ein dritter Gesandter nach Augsburg sei überflüssig. Laibach, 1582 Juni 29 347
245. Die Verordneten von Steiermark an die von Krain wegen Absendung eines dritten Gesandten. Graz, 1582 Juli 5 347
246. Die Verordneten von Krain an die von Steiermark: Ihr Gesandter sei Kiesel. Laibach, 1582 Juli 10 347
247. Die Verordneten von Steiermark und die Gesandten aus Kärnten und Krain bitten die geh. Räthe Khevenhüller, Stubenberg und Thurn, zum Zwecke der Förderung der Aufgaben der Religionsgesandten noch so lange bei dem Erzherzog zu verweilen, bis diese ihr Anliegen vorgebracht haben. Graz, 1582 Juli 22 348
248. Die Verordneten von Steiermark an die von Krain: Bestätigen den Empfang der Religionsinstruction sammt dem Credenzschreiben. Graz, 1582 Juli 23 348
249. L. f. Resolution auf die Bitten der Abgesandten in Religionssachen. Mitterndorf, 1582 August 6 349
250. Die Verordneten von Krain an die von Steiermark: Die Verzögerung in der Religionsbeschwerde sei ihnen unlieb. Laibach, 1582 August 5 350
251. Bericht Wagn's über ihre Sendung an den Erzherzog. Mittcrndorf, 1582 August 6 350
252. Die Verordneten an Wagn: Er möge sich seiner Instruction gemäss halten. Graz, 1582 August 11 352
253. Dieselben an den Erzherzog: Bitte, der Pacification zuwider keine Neuerungen vorzunehmen. Graz, 1582 August 11 353
254. Die Verordneten von Krain an die von Steiermark: Ihre Gesandten seien angewiesen, sich nach denen von Steiermark zu richten. Laibach, 1582 August 16 353
255. Antwort darauf. Es hat bei dem früheren Bescheid zu verbleiben. Rottenmann, 1582 August 18 353
256. Aus der Replik der Religionsgesandten. Ohne Datum 356
257. Die steirischen "Reichshilfsgesandten" begehren einen Auszug aus der Erbhuldigung, desgleichen die Freiheiten des Landes. Augsburg, 1582 August 23 356
258. Die Verordneten an die Reichshilfsgesandten: Die Religionsgesandten hätten eine klare Instruction. Graz, 1582 August 31 356
259. Christoph Praunfalk an Saurau: Ueber die Ankunft des Erzherzogs. Graz, 1582 September 1 356
260. Saurau und Hollenegg an die Verordneten: "Die Kur- und Fürsten wollen die Türkenhilfe auf Conditionen zum Theil wegen Eintrag der Religion stellen." Augsburg, 1582 September 5 357
261. Das Intercessionsschreiben der in Augsburg versammelten kurfürstlichen und ständischen Räthe und Botschaften an Erzherzog Karl zu Gunsten der Angehörigen der A. C. in Innerösterreich. Augsburg, 1582 September 12 357
262. Ueberreichung dieser Intercession an den Erzherzog. Graz, 1582 November 22 360
263. Memorialzettel den kurpfälzischen Kanzlers Gerhard Pastor, wie es mit der Intercession zu halten sei. Augsburg, 1582 September 12 360
264. Ansuchen der Angehörigen der A. C. in Steiermark, Kärnten und Krain an Kaiser Rudolf II. um gnädige Intercession bei Erzherzog Karl. Augsburg, September 21 361
265. Abweisende Resolution des Kaisers. Die Bittsteller werden an ihren Landesherrn gewiesen. Augsburg, 1582 September 21 362
266. Replik auf Nr. 266. Ohne Datum 362
267. Die Religionsgesandten an die Reichsstände der A. C.: Bitte um Intercession. Ohne Datum 362
268. Matthes Amman an Erasmus von Saurau über die Unterschrift der Concordienformel. Radkersburg, 1582 October 11 362
269. Die Verordneten von Krain an die von Steier: Eines oder zwei ihrer Mitglieder werden bei Ueberreichung der Fürschrift anwesend sein. Laibach, 1582 Ostober 11 363
270. Dieselben an dieselben: Die Herren von Haller und von Gallenberg werden bei der Ueberreichung zugegen sein. Laibach, 1582 October 21 364
271. Der Pfalzgraf Ludwig an Erzherzog Karl: Uebersendet sein Intercessionscchreiben für die innerösterreichischen Angehörigen der A. C. Heidelberg, 1582 October 26 364
272. Die Verordneten von Steiermark an die von Krain: I. F. Dt habe den allhiesigen Stadtrath aus dem Lande geschafft. Graz, 1582 October 28 364
273. Die Verordneten von Kärnten an die von Steiermark: Zur Ueberreichung der Intercession bestimmen sie Ludwig von Dietrichstein, Wolf Mager von Fuchsstat und Georg Wucherer. Klagenfurt, 1582 Ostober 28 365
274. Die Verordneten von Krain an die von Steiermark: Berichten, dass man die erlangte Intercession noch vor der Abreise I. F. Dt überreichen möge. Laibach, 1582 October 28 365
275. Der zur Ueberreichung der Intercessionsschreiben verordnete Ausschuss an Erzherzog Karl: Bitte um Einstellung der Verfolgung. Graz, 1582 November 4 365
276. Abweisende Antwort. 1582 December 2 366
277. Die steirischen Verordneten an den pfälzischen Kanzler: Theilen das Ergebnis, der Intercession mit. Fernere Intercession und Legation ist erwünscht. Graz, 1582 December 4 367
278. Abweisende Antwort Erzherzog Karls auf ein Bittgesuch der steirischen Verordneten in Angelegenheiten der Intercession. 1582 December 16 369
279. Die Verordneten an Gerhard Pastor. Inhalt wie Nr. 277. Neue Verfolgung in St. Veit in Kärnten. Graz, 1582 December 17 370
280. Wolfgang Schranz an Ambros von Thurn: Ueber die Sendung der Stände an das Reich; ob deren Vorhaben zu ahnden sei. Graz, 1582 December 24 370
281. Erzherzog Karl an Ambros von Thurn: Die Landschaften haben die Absicht, sich abermals ins Reich zu begeben. Sie werden nichts erreichen. Könnte er weiter gehen, würde er es gethan haben. Graz, 1583 Januar 14 372
282. Erzherzog Karl an Kurfürst August von Sachsen: Uebersendet ihm eine summarische Beschreibung aller zwischen ihm und seinen Unterthanen eingefallenen Handlungen. Er habe Herren und Rittern mehr bewilligt, als der Religionsfriede enthalte. Weiter könne er nicht gehen. Graz, 1583 Januar 16 372
283. Summarischer Bericht an den Kurfürsten. Graz, 1583 Januar 16 374
284. Schreiben eines Ungenannten an Herrn von Saurau über den Brief des Erzherzogs an den Pfalzgrafen bei Rhein. Ohne Datum 384
285. Gerhard Pastor übersendet die kursächsische Intercession und ein Verzeichnes jener Stände, die noch ersucht werden. Ohne Ort, 1583 Januar 17 384
286. Die Verordneten von Steiermark an die von Kärnten und Krain: Senden das Schreiben des pfälzischen Kanzlers. Graz, 1583 Januar 17 385
287. Die steirischen Verordneten an Gerhard Pastor: Zunahme der Verfolgung. Bitte, im dortigen Archiv das Original der Declaration Ferdinands I. vom 24. September 1566 nachzusuchen. Graz, 1583 Januar 17 386
288. Kurfürst August von Sachsen an Erzherzog Karl: Appellirt an seine Sanftmuth in Angelegenheit der Angehörigen der A. C. Dresden,1583 Januar 31 386
289. Die Verordneten von Steiermark an Micyllus: Hoffnung auf einen Generallandtag, sonst müsse man abermals ans Reich gehen. Graz, 1583 Mai 27 386
290. Die steirischen Verordneten an den Kurfürsten von Sachsen: Bitten um eine Copie der Declaration Ferdinands I. (s. Nr. 287). Graz, 1583 Mai 28 386
291. Die steirischen Verordneten an die von Kärnten und Krain: In Angelegenheiten der Declaration Ferdinands I. (Nr. 287). Graz, 1583 Mai 28 388
292. Declaration Ferdinands I. vom 24. September 1555 [Transkription Speer] 388
293. Pfalzgraf Ludwig an die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg: Bitte, sich wegen einer Legation an Erzherzog Karl zu erklären. Heidelberg, 1583 Mai 30 390
294. Pfalzgraf Ludwig an die Verordneten von Steiermark: Sachsen, Brandenburg und Hessen tragen Bedenken wegen einer Legation. Heidelberg, 1583 Juli 19 391
295. Die steiermärkischen Verordneten an Gerhard Pastor: Bestätigen den Empfang der Declaration Ferdinands I. Nachrichten von der Reichslegation und dem Nuntius Malaspina. Graz, 1583 August 8 392
296. Die Verordneten von Steiermark an den Pfalzgrafen Ludwig: Wegen der Legation. Graz, 1583 August 28 393
297. Dieselben an Gerhard Pastor: Empfang der letzten Schreiben. Treiben des Nuntius und der Jesuiten. Graz, 1583 August 28 394
298. Dieselben an Micyllus: Bitte, sich der Landschaft auch ferner anzunehmen. Graz, 1583 August 28 394
299. Der pfälzische Kanzler Gerhard Pastor übersendet das Ausschreiben Herzog Johann Casimirs. Nachrichten über die Eroberung von Deutz. Ohne Ort, 1583 August 28 394
300. Schreiben Caspar Hirschens: Berichte vom Pfalzgrafen und dem Nuntius Malaspina. Esslingen, 1583 September 17 394
301. Derselbe an die steirischen Verordneten: Betrübniss über die Religionsverfolgung. Intercession der protestantischen Reichsstände. 1583 September 20 396
302. Derselbe an dieselben: Auch die Oesterreicher wollen um Intercession einschreiten. 1583 September 24 397
303. Derselbe an dieselben: Meldet den Tod des frommen Pfalzgrafen Ludwig. Esslingen, 1583 October 16 397
304. Postscriptum aus einem Schreiben Hirschens vom 24. October betreffend die Einstellung des Fürstentages von Mülhausen 398
305. Derselbe an die steirischen Verordneten: "Ueber den verfluchten päpstlichen Kalender." Esslingen, 1583 December 22 398

VIII. Der Februar- und Märzlandtag 1583. Die Ausweisung des l. Secretärs Caspar Hirsch und der Competenzstreit zwischen Landschaft und Regierung

306. Die Action zu Gunsten des ausgewiesenen l. Secretärs Caspar Hirsch. 23. Januar bis 28. Februar 1583 399
307. Einleitung zum Actenfascikel betreffend die Sache Hirschens. Von ihm selbst verfasst 400
308. Die steirischen Verordneten fordern Hoffmann auf, sein Landmarschallsamt zu versehen. Graz, 1583 Januar 24 401
309. Die Verordneten von Krain berichten, dass sie "conditionaliter" zu der Bewilligung gegriffen. Laibach, 1583 Januar 28 402
310. Zur Ausweisung Hirschens. 1583 Januar 23 403
311. Die Verordneten von Steiermark an Erasmus von Saurau und Matthes Amman: Den Fall Hirsch betreffend. Graz, 1583 Januar 24 405
312. Dieselben an die von Kärnten und Krain: Berichten die Citirung und Strafe des Rathsbürgers Wolf Grünbeck. Graz, 1583 Januar 24 406
313. Des l. Secretärs Caspar Hirsch "Erforderung vor den geh. Rath". 1583 Januar 24 406
314. L. f. Befehl an Hirsch: Den Bericht über seine Reden gegenüber dem Vicekanzler Schranz schriftlich zu übergeben. Graz, 1583 Februar 11 409
315. Hirschens erster Bericht. Graz, 1583 Februar 11 410
316. Strafe Hirschen. Seine Ausweisung. Graz, 1583 Februar 14 416
317. Beschwerdeartikel im Landtag 1583 417
318. Die steirischen Verordneten an die von Kärnten: Berichten über die letzten Vorfälle. Graz, 1583 Februar 18 422
319. Landschaftsbeschluss in Sachen des Hirsch. 1583 Februar 19 424
320. Desgleichen. 1583 Februar 20 426
321. Desgleichen. 1583 Februar 22 429
322. Gutachten in der Angelegenheit des l. Secretärs Caspar Hirsch 431
323. Hirsch äussert sich über seine Ausweisung. Graz, 1583 Februar 23 433
324. Rathschläge vom 24. Februar 437
325. Rathschläge vom 26. Februar 437
326. Rathschläge vom 28. Februar 441
327. L. f. Befehl an die von Krainburg, ihr unkatholisches Ezercitium einzustellen. Graz, 1583 März 1 442
328. Die steirische Landschaft überreicht dem Erzherzog ihre Beschwerdeschriften wegen der kirchlichen Sachen, der Ersetzung der Landes- und Schlosshauptmannsstelle und wegen Caspar Hirsch. Graz, 1583 März 1 442 Seite
329. Beschwerdeartikel des Landtages vom 2. März 1583 454
330. Die Verordneten von Krain an die von Steiermark: Mittheilungen aus Kärnten über die Reichslegation etc. Laibach, 1583 März 2 456
331. Replik der F. Dt auf Nr. 329. Graz, 1583 März 2 456
332. Aus den Landtagsprotokollen von 1583 461
333. Antwort der Stände auf Nr. 331. 1583 März 6 461
334. Antwort der F. Dt auf Nr. 338. 1583 März 7 465
335. Antwort der Stände auf Nr. 334. 1583 März 9 466
336. Anmahnung des Erzherzogs auf Nr. 335. 1583 März 11 466
337. Die steirischen Verordneten an die von Kärnten und Krain: Senden die aus der Pfalz gekommenen Vertröstungen und den Bescheid in Religionssachen. Graz, 1583 März 10 467
338. Antwort der Landschaft auf Nr. 336. 1583 März 14 468
339. Schliessliche "Nothdurft" des Erzherzogs auf Nr. 338. 1583 März 18 468
340. Antwort der steirischen Landschaft auf Nr. 339. Graz, 1583 März 19 468
341. Bitte der drei Lande um einen Generallandtag. Graz, Klagenfurt und Laibach, 1583 März 20 469
342. Der F. Dt Schluss auf Nr. 340. Graz, 1583 März 21 470
343. Antwort der Stände darauf. 1583 März 22 470
344. Antwort des Erzherzogs auf Nr. 343. Graz, 1583 März 23 471
345. Die Herren und Landleute an den Erzherzog: Die meisten Landtagsmitglieder seien schon verreist. Die Zurückgebliebenen dürfen aus dem Beschluss E. E. L. nicht schreiten. Graz, 1583 März 26 471
346. Der Erzherzog an die Landschaft: Er müsse unter diesen Umständen die Administration der windischen Grenze aufgeben. Graz, 1583 März 26 472
347. Mittheilung an den Erzherzog: Die Landtagsmitglieder seien bereits verreist. 1583 März 27 472
348. Die steirischen Verordneten an die von Kärnten und Kram: Theilen ihre Beschwerden mit. Die Legation ins Reich ist unerlässlich. Graz, 1583 März 27 472
349. Erzherzog Karl an die vom Herren- und Ritterstand in Kärnten: Resolution über die von ihnen begehrte Generalversammlung. Graz, 1583 März 31 476

IX. Die Verfolgung der protestantischen Bürgerschaft im Jahre 1583. Die Ausweisung Egen's. Der Kalenderstreit

350. Erzherzog Karl an die Bürgerschaft von Leoben: Verbot, "nach Eisenerz auszulaufen" und dort die Sacramente zu nehmen. Graz, 1583 März 23 477
351. L. f. Befehl an Bürgermeister, Richter und Rath der Stadt Graz: Die F. Dt beharre auf ihrer Resolution. Die Bürger haben zu berichten, wer seinen Besitz verkaufe, an wen und zu welchem Preise. Graz, 1583 April 18 478
352. Die steirischen Verordneten an den Bürgermeister von Graz: "Ueber das Einschleifen fremder Nationen in Graz." 1583 April 15 478
353. Bürgermeister, Richter und Rath an den Erzherzog: Für ihre Häuser haben sich bei diesen ängstlichen Zeiten keine Käufer gefunden. Graz, 1588 April 24 479
354. Die verordneten Ausschüsse von Kärnten an die steirischen Verordneten: Wegen der Legation ins Reich und des Generallandtages. Klagenfurt, 1583 Mai 21 479
355. Die in Land- und Hofrechten versammelten Herren und Landleute an den Erzherzog: Melden den aus den kirchlichen Wirren zu erwartenden Schaden. Der Generallandtag sei zu Bartholomäi einzurufen. Graz, 1583 Mai 30 480
356. Erzherzog Karl an die steirischen Verordneten: Bezüglich der Städte und Märkte bleibe es bei seiner Anordnung. Laxenburg, 1583 Juni 4 481
357. Erzherzog Karl an Hans und Christoph Stadler: Die Gleisdorfer Pfarre an Nicolaus Pernhold auszufolgen. Graz, 1583 Juni 14 481
358. Derselbe an die vom Herren- und Ritterstand in Kärnten: Resolution über ihre jüngst eingebrachte Beschwerdeschrift. Graz, 1583 Juni 28 481
359. Derselbe an die steirischen Verordneten: Gibt ihnen einen Verweis wegen der Predigten Egen's und Tonner's. 1583 Juni 28 483
360. Matthes Amman an die steirischen Verordneten: Scharfe Anmahnung zum Widerstand. Besser wäre, der Landesfürst sagte offen, er wolle die Lutherischen nicht dulden. Grottenhof, 1583 Juli 26 485
361. Antwort der steirischen Verordneten an Hirsch wegen der empfangenen Zeitungen; die "guten Leut' suchen bereits ihren Abzug". Graz, 1583 Juli 26 488
362. Christoph Praunfalk an die steirischen Verordneten: Ueber die Religionsverfolgung in Judenburg. Verhalten des Nuntius. Judenburg, 1583 August 2 488
363. Schreiben der verordneten Ausschüsse und der beim Hofthaiding anwesenden Herren und Landleute an den Erzherzog über dessen letzte Resolutionen. Bitte um den Generallandtag. Klagenfurt, 1688 August 16 489
364. Dieselben an die von Steiermark: Rathen, die Dargaben auf die windische Grenze zu verordnen. Man werde dann den Generallandtag um so leichter erhalten. Klagenfurt, 1688 August 17 493
365. Mathias von Khainach und Adam von Lenghaimb erstatten den Verordneten Bericht über ihre Sendung an den Erzherzog in der Angelegenheit des M. Egen. Leonrodt, 1583 August 27 493
366. Erzherzog Karl an die steirischen Verordneten: Befehl, Egen auszuschaffen. Werde das Kriegsvolk befriedigt, so lasse er sich den Generallandtag gefallen. Knittelfeld, 1583 September 2 495
367. Aus einem Schreiben an Hirsch: Die Verfolgung greift immer schmerzlicher um sich. Graz, 1583 September 3 496
368. Erzherzog Karl an die steirischen Verordneten: Da sie Egen nicht abschaffen, müsse er es nun selbst thun. 1583 September 8 496
369. L. f. Decret: Egen muss binnen acht Tagen aus dem Land. 1588 September 8 497
370. Praunfalk an Erasmus von Saurau: Theilt ihm eine vertrauliche Rede Ambros von Thurn's und Christoph von Teuffenbach's wegen des Generallandtages mit. Graz, 1583 September 28 497
371. Bericht (an den Cardinal Madrutz?) für den Papst über die Lage des Erzherzogs und dessen Haltung. Die Stände versagen die Steuern und begehren einen Generallandtag. Graz, 1588 November 11 499
372. Generale wegen des neuen Kalenders. Graz, 1583 September 25 501
373. Befehl an die von Graz "wegen Haltung des neuen Kalenders". Graz, 1583 November 3 502
374. Bedenken der Herren und Landleute wegen des neuen Kalenders. Graz, 1583 November 5/15 503
375. Die Verordneten an Gerhard Pastor: Condolenz über den Abgang des frommen Kurfürsten von Heidelberg. Die Verfolgung nehme nicht ab; jetzt komme noch der Kalenderstreit dazu. Graz, 1583 November 16 506
376. L. f. Bescheid, dass kein schriftliches Anbringen erledigt werde, das nicht nach dem neuen Kalender datirt sei. Graz, 1583 November 19 505
377. Die Verordneten bitten um Erledigung ihrer Beschwerdeartikel. 1583 December 8 506
378. L. f. Decret, den neuen Kalender bei 1000 Ducaten Strafe zu halten. Graz, 1583 December 12 507
379. Homberger's und der anderen Stiftsprediger Entschuldigung, dass sie ohne Gewissensbedenken den neuen Kalender nicht annehmen können. Graz, 1688 December 13/23 507
380. Relation der Verordneten für den Decemberlandtag 1583 509
381. Antwort auf. das l. f. Decret vom 12. December. Protest dagegen. Graz, 1583 December 22 511
382. Die Landschaft an das Kirchenministerium etc.: sich nach dem neuen Kalender zu richten. Graz, 1583 December 23 515
383. Resolution Erzherzog Karls: Nimmt mit Gnaden zur Kenntniss, dass die Landschaft den neuen Kalender angenommen; aber er hatte erwartet, dass der Papst nicht so verächtlich angezogen würde. Graz, 1583 December 27 515

X. Die Verfolgung der protestantischen Bürgerschaft in den Jahren 1584 und 1585

384. Zur Lage des Protestantismus zu Anfang 1584 516
385. Die steirischen Verordneten an die von Kärnten und Krain: Uebersenden die jüngsten Landtagsschriften. Zusammenkunft der Gesandten aller Länder für den 26. Februar beantragt. Graz, 1584 Januar 16 517
386. Die Verordneten von Steiermark an den Stadtrichter von Leoben und den Postverwalter zu Bruck: Begehren Bericht über die dem Boten gewaltthätiger Weise abgenommenen Briefe. Graz, 1584 Februar 26 518
387. Bericht den Stadtrichters. Er habe auf l. f. Befehl gehandelt. Leoben, 1584, Februar 27 519
388. Die Verordneten an den Erzherzog: Bitte, die dem Fussboten abgenommenen Briefe wieder auszufolgen. Graz, 1584 Februar 29 519
389. L. f. Resolution hierüber. 1684 März 2 519
390. Beschwerdeartikel des von der steirischen Landschaft erkiesten grossen Ausschusses. Graz, 1684 März 3 521
391. Mündlicher Bescheid des Landesfürsten auf die Religionsbeschwerden. 1684 März 5 523
392. Resolution des Erzherzogs auf die Religionsbeschwerden. Wenn er weiter gehen könnte, hätte er es auf die vielen Fussfälle und Intercessionen hin gethan. Graz, 1684 März 18 524
393. Die steirischen Verordneten an die von Kärnten und Krain über die letzten Bescheide in Religionssachen. Graz, 1684 März 19 524
394. Antwort der Landschaft auf Nr. 892. Graz, 1584 März 19 525
395. L. f. Decret an die Verordneten von Steiermark: wie Nr. 892. Hiebei werde er "bis in die Grube" verbleiben. Graz, 1584 März 21 527
396. Klage des erkiesten Ausschusses, dass ihre Klagen den Gegnern zur Begutachtung zugewiesen worden. Graz, 1584 April 5. 527
397. Unterthänigstes Anbringen des Ausschusses: Bitte, die Bürgerschaft nach dem Wortlaut der Pacification unbedrängt zu lassen. Ohne Datum 529
398. Klage der Gemeinde Feldbach über die Vertreibung des Pfarrers von Riegersburg. Feldbach, 1584 April 6 531
399. Klage der Gemeinde Neumarkt: Man sei Willens, ihren Pfarrer abzuschaffen. Bitte um Verwendung. Neumarkt,1584 April (ohne Tag) 532
400. L. f. Decret an den erkiesten Ausschuss: Es bleibt bei der im März 1582 erflossenen Resolution. Graz, 1584 April 17 532
401. Erneuter Befehl an Bürgermeister, Richter, Rath und die Bürgerschaft zu Graz, die Stiftskirche zu meiden. 1584 Mai 1 533
402. Matthes Amman an die Verordneten: Ueber den schlimmen Stand des Religion- und Kirchenwesens. Grottenhof, 1684 Mai 5 534
403. L. f. Befehl an den Bürgermeister, Richter und Rath zu Graz, ein Verzeichniss jener Bürger einzusenden, welche die Stiftskirche besuchen. Graz, 1584 Mai 6 536
404. Die Verordneten von Steiermark an Erzherzog Karl: Beschwerde über das "Einschleifen" unbekannter Nationen. Graz, 1584 Mai 14 537
405. Antwort darauf: Daran sei nur die Nachlässigkeit des Stadtmagistrates Schuld. Graz, 1684 Mai 15 538
406. L. f. Befehl an den Grazer Bürger Martin Messmayr, binnen drei Tagen aus Graz, binnen acht Tagen aus allen Landen der F. Dt zu ziehen. Graz, 1584 Mai 16 538
407. L. f. Befehl an Bürgermeister, Richter und Rath zu Graz, das Eigenthum des ausgewiesenen Bürgers Schlierer zu beschreiben. 1584 Mai 16 539
408. Jene, die des Glaubens wegen das Land räumen, müssen dies sechs Monate früher anmelden. 1684 Mai 17 540
409. Landesverwalter, Verordnete und Herren und Landleute an den Erzherzog: Bei solcher Verfolgung der Bürgerschaft können die Bewilligungen nicht geleistet werden. Angriffe auf die Landleute durch Diener des Nuntius. Graz, 1584 Mai 17 541
410. Erzherzog Karl an die Verordneten von Steiermark: Ihr Vorhaben, eine Wache aufzunehmen, darf nicht ausgeführt werden. Graz, 1584 Mai 18 542
411. Die steirischen Verordneten an die von Kärnten und Krain: Theilen ihnen die unerhörte Verfolgung der Grazer Bürger mit. Graz, 1584 Mai 21 542
412. L. f. Befehl an Bürgermeister, Richter und Rath zu Graz: die Rädelsführer des letzten "Fussfalls" in der Burg zu nennen. Graz, 1584 Mai 21 543
413. L. f. Decret: Jene, die aus dem Lande ziehen, müssen dies ein halbes Jahr früher anmelden, ihre Rechnungen richtig machen, ihre Häuser nur an wirkliche Besitzer verkaufen und sich von der Stiftskirche fernhalten. Graz, 1584 Mai 24 544
414. Landesverwalter, Landesverweser, Verordnete, Herren und Ritter bitten den Erzherzog um Einstellung der Verfolgung. Graz, 1584 Mai 29 545
415. Wolf v. Stubenberg an Erasmus v. Saurau: Die von den Herren und Landleuten erbetene Audienz wird nur bewilligt, wenn sie nicht die Religionssachen betrifft. Graz, 1584 Juni 1 546
416. Landesverwalter, Verordnete etc. an Bürgermeister, Richter und Rath etc.: Uebersenden ein "Trostbriefel". Graz, 1584 Juni 2 546
417. Die steirischen Verordneten an die von Kärnten und Krain: Theilen mit, was in Land- und Hofrechten für die Bürgerschaft geschehen sei. Graz, 1584 Juni 2 547
418. Aus den Verordnetenprotokollen 1584 über die Verfolgung der Bürger 647
419. Die Grazer Bürgerschaft dankt für die Intercession und bittet die Herren und Landleute um eine Fürschrift an den Erzherzog, den Statthalter und die geh. Räthe. Graz, 1584 Juni 15 547
420. Landesverwalter etc. (wie Nr. 414, 416) bitten den Erzherzog, die schwere Verfolgung der Bürger einzustellen und namentlich Adam Sallay zu seinem Recht gelangen zu lassen. 1584, nach dem 15. Juni 548
421. Dieselben an die Bürgerschaft: Uebersenden ein neues Trostbriefel und theilen das Schreiben an die geh. Räthe mit. Graz, 1584 Juni 16 550
422. Dieselben an die geh. Räthe: Intercession für die Bürger. 1584 Juni 16 550
423. Die geh. Räthe an Bürgermeister, Richter und Rath zu Graz: Es stünde nicht in ihrer Macht, die l. f. Decrete einzuziehen. Graz, 1584 Juni 24 550
424. Die in Land- und Hofrechten versammelten Herren und Landleute an die geh. Räthe: Neuerliche Bitte für die verfolgte Bürgerschaft; es sei ein Tumult zu besorgen. Graz, 1584 Juni 30 551
425. Dieselben theilen die Fürschrift der Bürgerschaft mit. Graz, 1584 Juni 30 551
426. Die geh. Räthe an Herren und Landleute: Es wäre besser, wenn sie sich der Bürger nicht annehmen würden. Graz, 1584 Juli 6 551
427. Die Herren und Landleute an die geb. Räthe: Man beschuldige sie solcher Dinge, um derentwillen man vor dem Landesfürsten klagen müsse. Graz, 1584 Juli 7 551
428. Diese an die Herren und Landleute: Sie möchten jene benennen, welche die Bürgerschaft abhalten, vor der Regierung zu erscheinen. Graz, 1584 Juli 8 551
429. Aus den Verordnetenprotokollen vom 20. Juli 1584 über die Verfolgung der Grazer Bürgerschaft 552
430. L. f. Decret: Julius von Sara wird zum Anwalt der Stadt Graz ernannt. Graz, 1584 Juli 22 554
431. Wiederholter Befehl an 13 (namentlich benannte) Grazer Bürger, abzuziehen. Graz, 1584 Juli 27 555
432. Christoph Holzapfel an die steirischen Verordneten: Klage gegen den Pfarrer zu Graz. 1584 August, nach dem 15 556
433. Erzherzog Karl an die Verordneten: Abschaffung dem Panzermachers Pleischle. Dass man das Kriegsvolk seit 17 Monaten nicht auszahle, sei um so verwunderlicher, als das Kriegswesen mit dem Religionswesen nichts zu thun habe. Eisenerz, 1584 August 18 557
434. Aus der Instruction der krainischen Abgeordneten an Erzherzog Karl: Bitte um die Generalzusammenkunft aller drei Länder. Laibach, 1584 September 10 557
435. Die steirischen Verordneten an die von Oesterreich ob der Enns: Theilen die greuliche Verfolgung der Bürgerschaft mit. Graz, 1584 September 21 560
436. L. f. Befehl an die Prädicanten, bei den Bürgern weder in noch ausser der Kirche ihr Exercitium zu gebrauchen. Graz, 1584 October 5 561
437. Papst Gregor XIII. zeigt der Erzherzogin Maria die Rückberufung den Nuntius Malaspina an und empfiehlt dessen Nachfolger, den Bischof von Britonoria. Rom, 1584 October 18 563
438. Resolution Erzherzog Karls: Bewilligt eine Generalzusammenkunft, falls nur vom Kriegs- oder Grenzwesen gehandelt wird. Graz, 1584 October 18 563
439. Der Prädicant Latomus an Homberger: Klage wider das Benehmen des katholischen Pfarrers. Graz, 1584 October 23 563
440. Zurückweisung der Bitte der Verordneten, dem zum Tode verurtheilten Karl Fritsch einen evangelischen Seelsorger zuzulassen. 1584 November 5 564
441. Beschwerde der Verordneten über den Grazer Pfarrer, der die Leichen der Gestorbenen A. C. auf dem Grazer Gottesacker nicht begraben lassen will. Graz, 1584 December 4 566
442. Erzherzog Karl an Moriz Jöstl: Befehl, sich aller Eingriffe in die Rechte des Pfarrers von St. Marein und Neumarkt zu enthalten. Graz, 1584 December 16 566
443. Mündliche Erklärung der geh. Räthe an die Grazer Bürgerschaft. 1584 December 24 567
444. Matthes Amman an Erasmus von Saurau: Uebersendet ihm das Concept des an Kärnten wegen Abhaltung eines Generallandtages abzusendenden Schreibens. Auch an Krain soll geschrieben werden. Radkersburg, 1584 December 27 568
445. Schreiben der steirischen Verordneten an die von Kärnten (s. Nr. 444). Graz, 1584 December 29 569
446. Bitte der Grazer Bürgerschaft, "ihr wenigstens hier in einem Hof oder einem geraumen Platz das Ezercitium ihrer Religion ausüben zu lassen". Graz, 1584 December 30 571
447. Erzherzog Karl gestattet, dass die Bürger ihr Religionsexercitium ausserhalb der Stadt und der Stiftskirche suchen. Jeder könne, wenn "er der Stiftskirche sich enthalte, bleiben oder ziehen, wohin er wolle". 1585 Januar 22 571
448. L. f. Befehl an den Stadtmagistrat von Graz wegen Niederlegung seiner Aemter. Graz, 1585 Januar 25 572
449. Bürgermeister, Richter und Rath von Graz an Erzherzog Karl: Es sei altes Herkommen, dass der Stadtrichter sein Amt dem Rath und der ganzen Gemeinde jährlich aufsage und durch beide die Neuwahl erfolge. Die übrigen Aemter würden durch den Rath allein besetzt. Ohne Datum 572
450. Aus den Landtagsverhandlungen vom 7.-9. Februar 1585 über die Frage, ob den Bürgern gegen das Zugeständniss, ihr Exercitium ausserhalb der Stadt suchen zu dürfen, zu rathen sei, sich des Exercitiums bei den Ständen zu begeben 572
451. Bericht der Verordneten für den Märzlandtag 1586 über Religions-, politische und allgemeine Beschwerden seit 1. Mai 1584. Graz, 1585 Februar 16 576
452. Die ausgewiesenen Grazer Bürger an den Landtag: Bitte, sich ihrer anzunehmen, damit sie wieder zu Weib und Kind kommen könnten. 1585 März 580
453. Wiederholung des l. f. Befehles vom 5. October 1584. Graz, 1585 Juli 9 583
454. Bitten um Einstellung dieses Befehles und Abweissung. 1585 Juli 11 583
455. Bitten um Einstellung dieses Befehles und Abweissung. 1585 Juli 17 583
456. Bitten um Einstellung dieses Befehles und Abweissung. 1585 Juli 25 583
457. Bitten um Einstellung dieses Befehles und Abweissung. 1585 Juli 26 583
458. Bitten um Einstellung dieses Befehles und Abweissung. 1585 Juli 31 583
459. Hofmarschall Hans Ambros von Thurn an die Verordneten von Steiermark: Ueber das unbescheidene Predigen der Prädicanten. Graz, 1585 Juli 25 584
460. Martin Brenner, Bischof von Seckau, befiehlt die Wiederaufrichtung des katholischen Gottesdiensten in Radkersburg. Seckau ob Leibnitz, 1586 August 7 584
461. Valentin Vierecker, Schulmeister zu Oberwölz, über das Vorgehen des Salzburger Erzbischofs gegen die Protestanten daselbst. Graz, 1585 December 29 585

XI. Zur Stiftung der Grazer Universität 1586 (1573) bis 1587

462. Erzherzog Karl stiftet das Grazer Jesuitencollegium. Graz, 1573 November 12 585
463. Das Stift Seckau lässt auf Ersuchen Erzherzog Karls dem Stifte Millstatt in Kärnten die schuldigen Summen nach. Seckau, 1573 December 10 585
464. Der Rector des Jesuitencollegiums an den Rector der protestantischen Landesschule: Antwortet auf die verlangte Auslieferung eines zu den Jesuiten übergetretenen Studirenden. Graz, 1577 April 30 586
465. Erzherzog Karl stiftet die Universität in Graz. Graz, 1585 Januar 1 587
466. Schreiben Blyssem's an Sixtus V. über Karls II. Absicht, in Graz eine Universität zu stiften. Bitte, den Jesuiten die Stadtpfarrkirche zu übergeben, die Pfarre in das Dominikanerkloster Heiligenblut zu verlegen. 1586, vor 1. Januar 587
467. Papst Sixtus V. bestätigt die Stiftung der Universität Graz. Rom, 1585 Januar 1 589
468. Kaiser Rudolf II. bestätigt die Stiftung der Grazer Universität. Prag, 1586 April 29 590
469. L. f. Befehl: Die einheimische Jugend dürfe fortan nicht mehr an auswärtige lateinische Schulen oder Universitäten geschickt oder an fremden oder Winkelschulen gelassen werden. Graz, 1587 Januar 1 590

XII. Religionsbeschwerden der Landtage von 1586-1590. Die Religionsreformationscommissionen und die Unruhen in Graz vor dem Tode Erzherzog Karls

470. Aus der Relation der Verordneten, erstattet am Landtag am 24. Februar 1586. Religionsbeschwerden 691
471. Religionsbeschwerden, zusammengestellt am 1. März 1585 594
472. L. f. Resolution darauf. 1586 März 7 597
473. Artikel aus den Beschwerden wegen der "Sepultur". 1586 599
474. Erledigung und Replik 600
475. Erledigung und Replik 600
476. Bitte der Verordneten, das Religionswesen bei der Pacification zu lassen. Graz, 1585 April 12 600
477. L. f. Befehl an die Verordneten, den Prädicanten aufzutragen, sich der Seelsorge bei den zur Richtstätte geführten Malefizpersonen zu entschlagen. Graz, 1585 Juli 11 601
478. Replik darauf. Diese Handlung wäre gegen die Pacification, weil eine Gewissensverletzung. Graz, 1586 Juli 15 601
479. Antwort des Landesfürsten: Den Verbrechern werde der letzte Trost nicht versagt, nur die Prädicanten müssten sich aller Eingriffe in die fremde Seelsorge enthalten. Graz, 1586 Juli 21 601
480. Die steirischen Verordneten an die Regierung: Beschwerde über den Grazer Stadtpfarrer, "der sich mit Gewalt dem Begräbniss der Evangelischen auf dem Friedhof bei St. Andre widersetzt". Graz, 1585 August 9 601
481. Aus den Religionsbeschwerden am Februarlandtag 1587. Graz, 1587 Februar 21 602
482. Beschwerden des Jahres 1587 (am Landtag) 604
483. Aus den Landtagsrathschlägen 1587 über die Zurückweisung der Religionsbeschwerden. 1587 März 6 604
484. Gutachten des katholischen Regimentsrathes auf Primus Wanzl's Relation über das Bittgesuch des Bergrichters zu Schladming und der Gemeinde Oeblarn, betreffend die Wegschaffung des dortigen Prädicanten. Der Prädicant muss binnen vier Tagen hinweg. 1587 März 9 605
485. Verweis an Ursula Grünbeck für ihr ungereimtes Suppliciren. 1587 März 9 605
486. Verhör des Radmannsdorfer Bürgers Vastrau. 1687 März 19 605
487. Antwort des Erzherzogs auf die Replik der Stände vom 21. März: Der Anzug, als sei die A. C. erst 1530 entstanden, sei nicht zu deren Verkleinerung, sondern nur narrative geschehen. Die Pacification müsse in ihrem rechten Verstand erfasst werden. Wegen der Sepulturen erwarte er Vorschläge. Graz, 1587 März 24 606
488. Die Herren und Landleute im Mürzthal an die Landschaft: Nothwendiges Suppliciren, weil die katholischen Pfarrer den in Gott Verstorbenen das Erdreich "nit vergunnen". 1587 März 608
489. Primus Wantzl, Landpfleger auf Wolkenstein, an den Viertelprädicanten Wiedemann im Ennsthal: Verbietet ihm, Sacramente zu spenden etc. Wolkenstein, 1587 März 24 609
490. Erzherzog Karl an die Schmelzer und Gewerke zu Oberöblarn: Befehl, den Prädicanten zu Oeblarn ungesäumt abzuschaffen. Erste Erwähnung der Religionsreformations-Commissionen. Graz, 1587 Mai 21 611
491. Erzherzog Karl an Hoffmann: Missbilligung seines Verhaltens in der Angelegenheit der Einantwortung der drei Pfarren Liezen, Lassing und Noppenberg. Graz, 1587 Mai 21 613
492. Hans Friedrich Hoffmann an Erzherzog Karl: Rechtfertigt sein Verhalten in der jüngsten Angelegenheit wider die Protestanten im Ennsthal. Absicht, aus Steiermark auszuwandern. 1687, nach dem 21. Mai 616
493. Gutachten der katholischen Regimentsräthe an Erzherzog Karl: Er möge die Sache wegen des Begräbnisses Liebold Pregel's an geweihter Stätte nunmehr auf sich beruhen, aber eine Verordnung publiciren lassen, dass hinfort kein Sectischer in geweihter Erde begraben werden dürfe. 1587 Juni 19 621
494. L. f. Decret an den Landesherrn von Krain zur Vermeidung von Competenzstreitigkeiten zwischen den brixnerischen und freisingischen Räthen einer- und der Landesobrigkeit andererseits: Geistliche Angelegenheiten sind hinfort nicht vor das weltliche Gericht zu ziehen, sondern direct an den Landesfürsten zu weisen. Ohne Ort, Juli 18 621
495. Wolfgang Grünbeck an die steirischen Verordneten: Bitte um Intercession, dass ihm die Strafe von 200 Thalern nachgesehen werde, die er deswegen zahlen solle, weil seine vier Söhne noch die Stiftsschule besuchen. 1587 Juli 18 622
496. Erzherzog Karl an Adam Schratt zu Kindberg: Verbietet ihm strengstens die Errichtung eines Gottesackers sammt einer Kapelle. Eisenerz, 1587 August 28 622
497. Hans Friedrich Hoffmann's des Aelteren Bericht an die Verordneten, "wie es anjetzo mit Ausschaffung seiner Pfarrer zu Liezen, Lassing und Noppenberg geschaffen". Strechau, 1587 August 29 623
498. Derselbe an dieselben: Schildert die Lage der A. C. in Obersteier, die Absichten der Jesuiten und bittet ihn, in Anbetracht seiner bedrängten Verhältnisse die Pfändung einzustellen. Strechau, 1587 August 29 628
499. Die Gemeinden Liezen, Lassing und Noppenberg an Hoffmann: Ueber das Vorgehen gegen Kletzl und Müllner, die nach Graz citirt sind. Bitte, bei der Landschaft dahin zu wirken, dass sie bei ihrem Glauben gelassen werden. 1687 August 31 631
500. Dieselben an die steirische Landschaft. Dasselbe. Ohne Datum 631
501. Adam Rauber an den Landesverwalter in Krain: Nachrichten über das Vorgehen der brixnerischen Räthe. Veldes, 1587 September 8 632
502. Der Landesverwalter an den Landeshauptmann: Die brixnerischen Räthe lassen sich vernehmen, man werde die wieder eingesetzten Unterthanen ausjagen. Laibach, 1587 September 4 633
503. Die Verordneten von Krain an die von Steier: Berichten über die schweren Religionshändel in Krain. Laibach, 1587 September 3 633
504. Gutachten der katholischen Regimenuräthe auf das Schreiben der lieznerischen Commissäre und jenes Hoffmann's. 1587 September 5 637
505. Gutachten derselben über die gegen den Erzpriester von Graz der Begräbnisse wegen vorgebrachten Beschwerden. 1587 October 22 638
506. L. f. Befehl an die Verordneten von Steiermark, den Judenburger Prädicanten das Exercitium bei den Bürgern zu verbieten. (Graz), 1588 Januar 19 640
507. Religionsbeschwerden der steirischen Landschaft am Februarlandtag 1588. 4. Februar 641
508. Antwort des Erzherzogs. Graz, 1588 Februar 15 646
509. Antwort auf die Proposition. Religionsbeschwerden. 1588 Februar 15 646
510. Erzherzog Karl an die von Marburg: Befehl, sich der verführerischen Prädicanten Lehre und Administration der Sacramente zu enthalten. Graz, 1588 Februar 24 647
511. Religionsaction zwischen I. F. Dt und denen von Radkersburg. 1588 Februar bis Juni 648
512. Die Herren und Landleute im Draufeld an die Verordneten: Bitten um eine Wohnung für ihren Prädicanten. 1588 649
513. Erzherzog Karl an die von Marburg: Alle Befehle, die Stadtämter mit Katholiken zu besetzen, hätten nichts genützt. Ketzerlieder würden beim Pfarrhof gesungen etc. Das müsse aufhören. Graz, 1589 Januar 12 652
514. Die kirchlichen Beschwerden am Landtag 1589. Zusammengestellt am 23. Februar 652
515. Bitte der Grazer Stadtgemeinde an die Verordneten, ihr in der schweren Verfolgung zu helfen. Ohne Datum (1589 März) 656
516. Dieselbe in derselben Sache 657
517. Die Landschaft an Erzherzog Karl: Bitte, keine Religionsreformationscommissionen in die Städte abzusenden. Graz, 1689 März 19 658
518. Zweite Beschwerdeschrift des steirischen Landtages in kirchlichen Sachen. 1589 März 20 659
519. Bericht derer von Radkersburg über die Religionsverfolgung in Radkersburg. Radkersburg, 1689 März 27 662
520. Postscriptum zu einem Schreiben Clemens Welzer's an die Verordneten über die Verfolgung der Bürger in Marburg. Marburg, 1589 März 663
521. Derselbe über dasselbe. Marburg, 1589 April 8 664
522. Die von Aussee werden gezwungen, dem neuen (katholischen) Hallamtsverweser die Spitalskirche einzuräumen. 1589 Juni 23 664
523. Der Marburger Bürger Franz Lang wird seines Glaubensbekenntnisses wegen an den Hof citirt. Graz, 1589 November 8 664
524. L. f. Befehl an den Grafen Sigmund von Thurn: Die durch die Religionsreformationscommission in Veldes abgeschafften und wieder eingeschlichenen Prädicanten gefänglich einzuziehen. Graz, 1589 November 3 664
525. Erzherzog Karl an die von Radkersburg: Den im Burgfrieden der Stadt wohnenden Prädicanten unverzüglich abzuschaffen. Graz, 1589 December 23 666
526. (Abweisende) Resolution Erzherzog Karls auf die Religionsbeschwerden der steirischen Stände A. C. vom 20. März 1589. Graz, 1589 December 31 666
527. Eingabe der Landschaft um Einstellung der Religionsbeschwerden. Graz, 1590 Januar 12 666
528. Antwort auf die Landschaftsproposition. Bitte wie Nr. 527 666
529. Die Erklärung des Propstes Muchitsch auf seine Ausschaffung aus dem Landtag. 1590 Januar, vor dem 18 667
530. Aus dem Bescheid auf Nr. 529. Graz, 1590 Januar 18 667
531. Resolution Erzherzog Karls auf die Religionsbeschwerden vom 12. Januar 1590. Graz, 1590 Januar 31 669
532. Herren und Landleute überreichen ihre Beschwerden in Religions- und politischen Angelegenheiten. 1590 April 10 670
533. Dieselben: Bitte, den Bürgern den beschwerlichen Bürgereid zu erlassen. Graz, 1590 April 6 671
534. Vorgehen der steirischen Landschaft gegen Propst Muchitsch wegen seines Libells gegen die württembergischen Theologen. 1590 Januar 671
535. Die Nachbarschaft der Herren und Landleute auf dem Windischgrätzer Boden an die Verordneten: Bittet um Erlaubniss, einen Friedhof und eine Kanzel aufzurichten. Ohne Datum 673
536. Gutdünken der katholischen Regimentsräthe auf die von dem Pfarrer in Graz gegen die Prädicanten eingebrachten Beschwerden, dass man ihm in Spendung der Sacramente, Kindertaufen etc. Eintrag thue. 1590 Februar 20 675
537. Erzherzog Karl an Richter und Rath zu Radkersburg: Erneuert seine Befehle vom 23. December 1589 (Nr. 525) 676
538. Sechsundvierzig namentlich benannte Bürger von Graz an die in Land- und Hofrechten versammelten Herren und Landleute: Bitten um Fürsprache bei dem Landesfürsten, damit ihnen der beschwerliche Bürgereid erlassen werde. Graz, 1590 April 676
539. Bericht, die Einreissung der Herberstorff'schen Kirche betreffend. 1590 680
540. Erzherzog Karl befiehlt die "Einwerfung der Herberstorff'schen Kirche". Graz, 1590 April 17 682
541. L. f. Decret an die Verordneten, die Prädicanten anzuweisen, sich des Exercitiums gegen die Bürgerlichen "allerdings" zu enthalten und nicht zum Eintrag der katholischen Seelsorge inner- und ausserhalb der Stiftskirche die Sacramente zu spenden etc. Graz, 1590 April 18 682
642. Eingabe der Verordneten gegen Nr. 541. Graz, 1590 April 21 683
643. Die Verordneten an das (Kirchen-)Ministerium: Theilen Nr. 541 und 542 mit. Graz, 1590 April 21 683
544. Die in Land- und Hofrechten versammelten Herren und Landleute an Erzherzog Karl: Intercession für die Grazer Bürger wegen des beschwerlichen Bürgereides. Graz, 1590 April 30 683
545. Die Verordneten an die von Pettau: Ersuchen, den Landschaftsapotheker Sebastian Grübner in der Religion unbetrübt zu lassen. Graz, 1590 Mai 7 683
546. Erzherzog Karl weist die Intercession der Verordneten zu Gunsten Grübner's ab. Laxenburg, 1590 Mai 13 683
547. Otto von Herberstorff an Richter und Rath zu Fürstenfeld: Sie mögen es nicht versuchen, ihn zu verderben, sonst würde er ihnen in gleicher Münze heimzahlen. Khalstorff, 1590 Mai 16 684
548. Derselbe an Bartlme Wagn: wie Nr. 547 684
549. Die in Graz versammelten Herren und Landleute an die geh. Räthe: Bitte um Verwendung für die des katholischen Bürgereides wegen geängstigten Bürger. Graz, 1590 Juni 1 685
550. Summarischer Begriff des Grätzerischen Tumults am 4., 5. und 6. Juni 1590 (die parisianische Bluthochzeit in Graz) 685
551. Bericht des Bürgermeisters hierüber an den Statthalter, Bischof Johann von Laibach. Graz, 1590 Juni 6 (?) 687
552. Bericht des Stadtrichters an denselben 689
553. Herzog Wilhelm von Bayern sendet die auf die Herberstorff'sche Kirche und den Grazer Tumult bezüglichen Actenstücke, die ihm Erzherzogin Maria zugesandt, zur Kenntnissnahme an den Erzherzog Ferdinand nach Innsbruck. Landshut, 1590 August 10 693
554. Clemens Welzer von Ebenstein an die Verordneten: Fragt an, wie sich der Prediger in der jetzigen Verfolgung, da man seiner in Todesnöthen bedürfe, verhalten solle. Marburg, 1590 August 21 693

Nachträge

555. Herzog Wilhelm von Bayern an Erzherzog Karl: Bestätigt den Empfang betrüblicher Nachrichten über das Religionswesen in dessen Ländern durch Schranz. München, 1578 October 6 696
556. Herzog Wilhelm an Erzherzog Karl: Bestätigt den Empfang des Schreibens vom 12. Februar 1579. Die beabsichtigte Visitation und Reform der Klöster sei zu loben, doch nur wenn sie im Einverständniss mit den Ordinarien erfolgt. München, 1579 Februar 24 696
557. Erzherzog Karl an Herzog Wilhelm: Er werde am 16. oder 16. September gegen München verrücken. Graz, 1579 August 30 696
558. Herzog Wilhelm an einen Ungenannten: Bestätigt den Empfang der Nachrichten aus Graz. Will wissen, wie die Stände sich zur Resolution des Erzherzogs verhalten. Er freue sich, dass in diesen Dingen ein Anfang gemacht sei. München, 1580 Januar 13 696
559. Wolfgang Schranz an Herzog Wilhelm: Berichtet über den Fortschritt der Gegenreformation in Innerösterreich seit dem Abschluss der Münchner Conferenzen. Graz, 1580 November 28 697
560. Erzbischof Johann Jakob von Salzburg an Herzog Wilhelm: Berichtet über die Fortschritte und das unbefugte Auftreten der Confessionisten in Graz. Salzburg, 1581 Januar 4 698
561. Derselbe an denselben: Credenzschreiben für Achaz von Thurn, den Ueberbringer von Nachrichten aus der Steiermark. Salzburg, 1581 Januar 4 699
562. Hans Kobenzl von Prossegg an Kaiser Rudolf II.: Erstattet Namens des Erzherzogs Karl Bericht, wie die Gesandtschaft der innerösterreichischen Stände vom Kaiser zu bescheiden wäre. Ohne Datum 699
563. Erzherzog Ferdinand an den Erzbischof von Salzburg: Bestätigt den Empfang eines Schreibens durch Dr. Hofinger, tadelt das Vorgehen der Confessionisten und lobt die diesen gegebene Antwort. Innsbruck, 1581 Januar 12 700
564. Erzbischof Johann Jakob von Salzburg an Wilhelm von Bayern: Bestätigt den Empfang der Nachrichten durch Achaz von Thurn, theilt die Antworten der Erzherzoge Ferdinand und Karl und die neuesten Nachrichten aus Graz mit. Salzburg, 1581 Januar 26 700
565. Herzog Wilhelm an den Erzbischof von Salzburg: Theilt mit, dass die Confessionisten durch ihr ungestümes Drängen die Zurücknahme des Decretes vom 10. December bewirkt haben. München, 1581 Februar 7 700
566. Wilhelm von Bayern an Schranz: Erzherzog Karl dürfte wohl triftige Gründe zur Einstellung seines Decretes gehabt haben; es ist aber zu besorgen, dass den Ketzern hiedurch der Muth wachse und die Katholiken kleinmüthig werden. Vorsicht sei nothwendig. München, 1581 Februar 28 700
567. In demselben Sinne an Erzherzog Karl. München, 1581 Februar 28 701
568. Erzherzog Karl an Herzog Wilhelm: Credenzschreiben für Dr. Schranz. Graz, 1581 März 31 701
569. Hans Jakob, Erzbischof von Salzburg, an Herzog Wilhelm: Sendet die Antwort der steirischen Landschaft und theilt mit, dass demnächst aus den Erblanden des Erzherzogs ein Ausschuss zusammentreten werde, um wegen der vom Papste und Anderen zu erbittenden Grenzhilfe zu berathen. Salzburg, 1581 April 14 701
570. Extract eines Gutachtens Herzog Wilhelms an Erzherzog Karl, ob sie das jüngst erlassene Decret exequiren oder ersitzen lassen sollen. 1581 August 701
571. Mein Dr. Schranzens Rathschlag in negotio religionis im Monat Octobris 1581 überreicht 704
572. Erzherzogin Maria an Herzog Wilhelm: Freude über die baldige Zusammenkunft. Graz, 1582 April 25 718
573. Herzog Wilhelm an den Hofkanzler Dr. Elsenhamer: Verlangt ein Gutachten in der Grazer Sache. Wasserburg, 1582 September 16 718
574. Schranz an Herzog Wilhelm: Sendet die gewünschten Schriften mit dem Versprechen, auch fernerhin Berichte einzusenden. 1582 October 3 719
576. Derselbe an denselben: Ueber die Reinigung des Grazer Hofes von protestantischen Beamten und Dienern. Ohne Datum 719
576. Herzog Wilhelm an Erzherzog Ernst: Bittet um werkthätigere Unterstützung der kirchlichen Sache in Oesterreich. Graz, 1582 October 12 720
577. Wolfgang Schranz an Herzog Wilhelm von Bayern: Berichtet über die drei im Schlosse gefangenen Grazer Bürger. Graz, 1582 October 19 720
578. Malaspina an Herzog Wilhelm: Bedauert das schwachmüthige Vorgehen des Grazer Hofes gegen die Bürgerschaft. (1582 October) 721
579. Derselbe an denselben: Ueber die Grazer Religionssache. Ohne Datum 722
580. Herzog Wilhelm an Dr. Elsenhamer: Er möge das Memorial über die Grazer Religionssachen überlesen, damit er dann sein (Elsenhamer's) und der Räthe Gutachten vernehme. Ohne Datum 723
581. Extract aus I. F. Dt gestelltem Memorial. Ohne Datum 723
582. Schranz an Herzog Wilhelm: Ueber den gebesserten Stand der kirchlichen Dinge in Graz. Graz, 1582 November 3 727
583. Herzog Wilhelm an Schranz: Freude darüber. Besser wäre es, nicht den ganzen Rath, sondern nur die Verstockten auszuweisen. München, 1582 November 6 727
684. Schranz an Herzog Wilhelm: Ueber das Verhalten der Grazer Bürger und der innerosterreichischen Landstände. Graz, 1582 November 27 727
585. Derselbe an denselben: Sendet die Acten über die letzten Vorgänge. Graz, 1582 December 12 728
586. Derselbe an denselben: Die Intercessionen der protestantischen Reichsstände seien überreicht, haben aber nichts gewirkt. Graz, 1583 Januar 12 728
587. Herzog Wilhelm an Schranz: Freude, dass sich die Bürger zu fügen beginnen. Auf den Reichsreligionsfrieden dürfen sie sich nicht beziehen. München, 1583 Januar 15 729
588. Derselbe an denselben: Hört gern, dass die Fürsprache der protestantischen Reichsstände nichts genützt. Verweisliche Haltung des Adels. Bedenken gegen die Gesandtschaft nach Sachsen. München, 1588 Januar 27 730
589. Gutachten (Herzog Wilhelms) an Erzherzog Karl, das Religionswesen der Erblande betreffend. München, 1584 Juli 10 730
590. Herzog Wilhelm an Erzherzog Ferdinand: Erzherzog Karl beweise zu wenig Muth gegen die Ketzer. München, 1584 Juli 10 731
591. Wolfgang Schranz an Herzog Wilhelm: Berichtet über den Stand der kirchlichen Dinge in Graz und bittet um Fürsprache in seiner Werbung um Margaretha Marschalkin. Graz, 1584 August 14 732

Fußnoten

p9.1.
Herausgegeben von J. Loserth in den Veröffentlichungen der historischen Landescommission für Steiermark I, Graz 1896.
↑ (Zurück)
p10.1.
Pacification, S. 91
↑ (Zurück)
p11.1.
Ueber das, was in Bruck den protestantischen Ständen bewilligt wurde, habe ich mich ausführlich in meiner Studie "Eine Fälschung des Vicekanzlers Wolfgang Schranz" im XVIII. Bd. der Mittheilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, S. 358, verbreitet, worauf ich der Kürze wegen hinweise.
↑ (Zurück)
p11.2.
Zum Theil gedruckt von F. M. Mayer, Jeremias Homberger, ein Beitrag zur Geschichte Innerösterreichs im 16. Jahrhunderte, Archiv für österr. Gesch. 74, 240.
↑ (Zurück)
p11.3.
I. F. Dt mündliche letzte erclärung in religionssachen gegen der lande Steyer, Kärnten und Crain sambt der F. G. Görtz ... Pacification, S. 89.
↑ (Zurück)
p11.4.
S. über ihn unten Nr. 1, Note.
↑ (Zurück)
p15.1.
Nuntiaturberichte I, 306; III, 2, 374.
↑ (Zurück)
p.15.1.
Erklärung der Siglen s. unten B. XXXV, XXXIX, XLVII u. s. w.
↑ (Zurück)
p.19.1.
Nuntiaturberichte III, 1, 295.
↑ (Zurück)
p.19.2.
S. unten Nr. 126.
↑ (Zurück)
p.23.1.
Die von Hurter mitgetheilten Briefe 1, 641-664 und andere sind, weil leicht zugänglich, in die unten folgende Sammlung nicht aufgenommen worden.
↑ (Zurück)
p.24.1.
Noch viel drastischer ist die in Nr. 252.
↑ (Zurück)
p.25.1.
Ich habe sie in Folge dessen auch in Capitel zerlegt, wodurch sie übersichtlicher und wirkungsvoller wird. Nuntiaturberichte III, 1, 381.
↑ (Zurück)
p.25.2.
Nuntiaturberichte III, 1, 381.
↑ (Zurück)
p.25.3.
Hansen in den Nuntiaturberichten III, 2, 535.
↑ (Zurück)
p.31.1.
S. die ernste Vermahnung, die er an Erzherzog Karl sendet, weil in Stains und Vorau untaugliche und unwürdige Pröpste eingesetzt wurden. Loserth, Erzherzog Karl II. und die Frage der Errichtung eines Klosterrathes für Innerösterreich, Archiv für Österr. Gesch. 84, 62-65.
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p.35.1.
Die alte Einteilung nach Vierteln ist aus den Steuer-, Wart- und Rüstgeldanschlagsbüchern am besten zu ersehen.
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p.36.1.
L. A., L. H. 30, fol. 160b.
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p.36.2.
"noch dies Jahr und allein desswegen" Nach L. H. 34, fol. 204 ist anzunehmen, dass erst der sechste Verordnete Cilli entnommen wurde.
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p.36.3.
Die Stellen waren als Ehrenämter in der Regel unbesoldet. Gleichwohl wurden den Verordneten die Kosten, die sie in ihrem Amte ausgelegt hatten, reich vergütet. Einzelne erhalten auch feste Bezüge, und werden ihnen Ehrengaben oft von bedeutendem Werthe zuerkannt: z. B. 1578 L. H. 30, fol. 160ab: "und weil herr Erasam von Saurau nun etlich iar her in solchem dienst und an jetzo die umfrag treulich und fleissig verricht hat, aber kein sonder ergötzlichkeit destowegen niemalen empfangen, ist berathschlagt, dass sein eltister sun, welcher zum studiern geschickt und tauglich, ein drei oder vier iar auf einer universitet mit E. E. L. verlag als iarlich 200 fl. underhalten solle werden ..."
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p.37.1.
1528 ist noch der Propst von Vorau unter den Verordneten.
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p.37.2.
N. Ö. L. A. Präl. Arch. 7. 2.
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p.38.1.
z. B. zu 1584, Juni 28: "sein für die Herrn Verordneten kommen drei hiesige Bürger, welche auch von denen persecutoribus Jesuiticis ausser Land verschafft, und haben erzählt, was ihrethalben beschehen." Es wird ihnen von Herrn von Saurau die Antwort gegeben: "Müssen der weltlichen Obrigkeit Gehorsam leisten, geschieht ihnen was Widerwärtiges ..." die folgenden Worte sind getilgt. Ebenso ist von den Berathungen über die Frage, ob der Bürgerschaft zu empfehlen sei, das Exercitium religionis ausserhalb der Stadt zu suchen und sich des Besuches der Stiftskirche zu begeben, ein grosser Theil nicht mehr zu lesen. Aber die wichtigsten Reden haben sich doch noch erhalten. Zum 11. Juli 1586 stand der Titel: "Das beschwarlich Decret in Religionssachen zu ..." Hier sind die Worte "beschwerlich, Religion" und das letzte jetzt nicht mehr erkennbare Wort getilgt. In den Verhandlungen selbst ist jede Spur verlöscht, die darauf hindeuten möchte, dass es sich um kirchliche Dinge handelt. In der Rede des Herrn von Trauttmansdorff stand: "Ist ein Sach', die trifft unserer Seelen Seligkeit an", hier sind die drei letzten Worte getilgt. Zum 16. October stand: "Herr d. Homberger's Ausschaffung." Der Name ist getilgt. So auch, was in der Correspondenz mit Tübingen sich auf Homberger oder einen anderen Prädicanten bezieht.
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p.39.1.
Wie in Steiermark, war in der Hauptsache die Einrichtung auch in Klagenfurt und Laibach. Aus den Klagenfurter Verordnetenprotokollen hat Lebinger, Geschichte der Reformation und Gegenreformation in Klagenfurt II, 13[= Programm des k.k. Gymnasiums in Klagenfurt 17 (1867), 18 (1868)], einige bezeichnende Stellen aus den Landtagsprotokollen mitgetheilt; aus den Noten 223 auf S. 12 ist ersichtlich, dass von ihnen die Ausschussprotokolle (in Steiermark heissen sie Verordnetenprotokolle) geschieden waren. Für Krain ergibt es sich aus Dimitz III, 215.
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p.40.1.
In dem Actenstücke steht: "dise 4 stöt haben burgermeister".
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p.41.1.
L. A. 1583, März 16. "Dieweil von alters hero in üblichem guetem gebrauch erhalten worden, solches auch die landesfreiheiten mit sich bringen, dass ein jeder herr und landmann in denen offnen landtägen mit seiner stimm frei sein und darunder von niemanden ime eingesprengt werden solle ..."
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p.42.1.
L. H. 1584, 3. März, 6. März.
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p.43.1.
Am 12. Juli 1612 richtet H. G. Hoffmann, ein Sohn Hans Friedrichs, ein Schreiben an den obersten Erbschenk der Steiermark Georg von Stubenberg, darin er sich über gewisse falsche Nachrichten, die Haus und Stamm der Hoffmann betreffen, beklagt und unter den Verdiensten seines Vaters auch Folgendes heraushebt: 4. "Mein Vater seliger sollt' bei E. E. L. wegen seiner Verdienste mehr Dank haben, denn er ist der Ordnung, die man jetzt hält, Autor, und dass man vorher in der Landstuben, wie ich oft gehört, ohne grosses Gepräng' nur zusammengesessen, nur Schreibtafel gebraucht, sonderliche Secretarios nicht gehabt, die negotia religionis auch erst bei Dr. Schranzen fürkommen, hat dieses alles, was jetzt in esse ist, mein Vater sel. componirt und in formam gebracht, wie er daneben, als er zugleich Verordneter und Verweser gewest, sammt Secretar Amman an der Landrecht-Reformation, das meiste geschmiedt und gethan, welches ich mit fürnehmlichen brieflichen Documentis zu dociern hätte, wie er hernach von E. L. umbzogen, gebraucht und in alle Winkel und Löcher zum Auskochen gesteckt, endlich in Ungnaden seines Landsfürsten gebracht, stecken gelassen, verfolgt, veracht, verarmt etc...." L. A. Archiv Stubenberg.
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p.43.2.
Ich will ein drastisches Beispiel aus dem Jahre 1575 anfügen: "den XXVIII Novembris 75 haben I. F. Dt morgens frue die proposition in der purgkh thuen lassen und selbst daneben vermeldt, dass I. Dt glaubwürdig erindert, wie etlich landleut in derselben abwesen hetten zu ier verklienerung ier maul gewaschen gehabt, als solte I. Dt nur ierem lust daussen abgewart und iero das gemain wesen und obligen des landes nicht angelegen sein lassen. Dardurch dann I. Dt unrecht und ungüetlich beschechen und denen woll erlassen sein mechte; denn zudem dass I. Dt aus wissentlichen ursachen daussen aufgehalten worden, so hetten sie auch anheimbs merers nicht richten können als sie daussen gericht und iero, wie sies mit gott zu bezeugen, hoch gnueg angelegen sein lassen und wol nicht so vil gericht were worden, da I. Dt anheymbs gewest, wie sie den vill lieber alda bey ieren gehorsamen underthanen gewest waren. Wolten also die landleut ermant haben, dass sie sich dessen und I. F. Dt also im maul zu tragen, massen und enthalten wollten. Ich (Landeshauptmann?) hab communiter geantwort, dann mans angehert und verstanden und weitter ersehen und berathachlagen werde ..."
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p.46.1.
P. L. H. R. 1565, fol. 84: "der geistlichen Ausstände betreffend." fol. 35: "Instruction puncto religionis." fol. 36: "Schuelordnung." Wegen eines Platzes für eine (protestantische) Schule. — Die Sitzungen der Land- und Hofrechte fanden wohl nicht immer zu ein und derselben Zeit statt. 1587 tagen sie am 24. Juni und 8. December, im folgenden Jahre am 1. Juli und 4. November.
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p.49.1.
Auf dem Brucker Generallandtage ist er die Seele der ganzen Bewegung. Er namentlich erhält die Verwahrung "der neuen Einlag" s. L. R. 1578: "Und weil sonderlich von nötten, damit die sachen mit guter richtigkeit in ordnung gebracht, gestellt und verrichtet werden und man zu disem eines treuen vleissigen und gehaimen secretari, welchem disorts allen wol zu vertrauen, der auch allerhandt gelegenhait und der alten anschleg und ausstandtbuecher guete erfarnhait und erinnerung hat, hoch und vast bedurftig, ist Matthes Amman E. E. L. secretari darzue fürgenommen, welcher obbemelten beiden herrn zuegeordnet und destwegen mit ime gehandlet solle werden ..." Die beiden "Herren" und Amman erhielten beide im Landhaus "ein sonderbares Zimmer mit 5 starken wolbeschlagenen Truhen wegen der 5 unterschiedlichen Gezirk und Viertel mit unterschiedlichen Schlüsseln gemacht, eingeantwortet". An demselben Landtage hatte Amman nicht nur "seine erste verdingte Zeit, die 10 Jahr ausgestanden, sondern auch an den zum anderenmal verdingten 10 Jahren schon das 4. Jahr das Secretärsamt versehen; darum bat er, ihm die übrigen 6 Jahre zu erlassen". Wenn man im Secretärsdienste ihn brauche, werde er immer bereit sein. Die Landschaft liess ihn nicht ziehen, sondern nahm ihn "zum Landmann" an und widmete ihm 200 Thaler zu einer Kette. Zugeordnet wurde ihm Caspar Hirsch. Die 200 Thaler wurden alsbald "bei seiner hochzeitlichen Freud" in 200 Ducaten umgewandelt; ein Landmann sollte sie ihm präsentiren; 1584 sollte er Verordneter werden. Bei der Ungnade, in der er bei Hof stand, bat er, davon Abstand zu nehmen.
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p.50.1.
Z. B. 16. Februar 1596: "An I. F. Dt E. E. L. in Steyr gehorsamistes anbringen und beschwär wider die viechherter und den zauberer genannt Pockh zu Witschein, dass auch zu bestrafung solcher hochschedlichen leith dem landtprofosen durch die landtgericht die gebürlich hilf nit glaist werden."
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p.51.1.
Z. B. 1.590 vom 11. Juli an die Herren vom Ausschusse in Kärnten: "communicieren die Verordneten den tödtlichen Abgang der F. Dt, so sich den 10. Juli begeben. In simili an die in Krain." Dazu die Anmerkung: "Was in dieser Sachen geschrieben worden, liegt alles unter dem Buchstaben L wegen der Lande Zusammenkunft."
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p.51.2.
Drei von ihnen mögen wenigstens in den Noten eine kurze Erwähnung finden: a) 1588 Februar 16, Graz: Die Verordneten der steiermärkischen Landschaft bekunden die Abrechnung über die von den Verwandten der A. C. der Stiftskirche und Schule zu Graz seit dem Jahre 1563 gewidmeten Schenkungen. Orig. Perg., fünf anhangende Siegel. b) 1589 Januar 1 ... Wolf Wilhelm zu Herberstein schenkt der steirischen Landschaft A. C. ein Stück Grund seiner Herrschaft Windenau zu einem Gottesacker. Orig. Perg., anhangendes Siegel. c) 1590 Januar 1, Graz: Wolfgang, Herr von Stubenberg u. s. w., Erzherzog Karls geheimer Rath, bestimmt, dass zur Unterstützung des evangelischen Predigeramtes in Steiermark jährlich 100 fl. von ihm und seinen Nachkommen zu Handen der steirischen Verordneten bezahlt werden sollen. Orig. Perg., anhangendes Siegel. Einige Stücke gehören erst der Zeit nach 1590 an.
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p.54.1.
L. A. Verwaltungsacten.
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p.54.2. ↑ (Zurück)
p.55.1.
S. hierüber A. Weis, Das Archiv des Cisterzienserstiftes Reun, im 2. Bd. der Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen, S. 11.
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p.56.1.
Eine genaue Uebersicht über das im k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive liegende Material zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich habe ich im 5. Berichte der historischen Landescommission für Steiermark, S. 7-10, gegeben. (Bericht vom April 1896 bis Juni 1897.)
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p.58.1.
Dieses Stück ist, wie ich nachträglich sehe, eine Copie.
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p.60.1.
S. meinen Bericht über eine Studienreise nach Kärnten und Tirol, historische Landescommission für Steiermark, 4. Bericht, S. 4ff.
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p.61.1.
S. das Weitere ebenda, S. 5. Ueber die Münchner Archive s. unten unter den Nachträgen S. 695.
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p.62.1.
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