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Quelle: Ofner Stadtrecht von MCCXLIV - MCCCCXXI [1244-1421] = Buda Városának Törvénykönyve MCCXLIV - MCCCCXXI-böl / erl. und hrsg. von Andreas Michnay ... - Pressburg : Wigand, 1845. - XVIII, 298 S.
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I. Willkür der Sachsen in dem Zips.

In nomine domini amen. Anno eiusdem MCCCLXX iudices, iurati et seniores provinciae terrae Scepusiensis considerantes sagacitate ingenii, maturitate consilii iura a praedecessoribus suis legitime et rationabiliter edita et statuta a primaevis fundationis provinciae temporibus communi bono, usui et utilitati tenaci memoria in casibus quibuslibet conservanda, studuerunt iuxta tramitem subsequentis literae humilibus, mediocribus et sublimibus, pauperibus et divitibus immutabiliter confirmare.

1. Das uns Zipser kein mann zu laden hat gen hofe in keinerlei sachen.

Von ersten an hab wir die gnade und das recht von allen königen von Hungeren von anbeginen, das uns Zipser kein mann ader niemant umb keinerlei sach zu hofe hat zu laden, sonder er soll ein recht suchen vor des königs grofe, der burggrof ist in dem Zips, und vor dem landgrofen und vor den richteren und vor den eldisten, die zu dem rechten geschworen haben, einem izlichen manne ein rechtes recht zu tun an felde nach unserem landrecht, als wir haben von alters, als der Zips gestift ist, und als uns die könige von alters und bisher begenodt haben.N.Abs.1

2. Das ein jeder erbarer mann und erbare frau ein freidritteil in ir güter zu bescheiden hat.

Fort mer hab wir das zu einem rechten, wo ein erbarer mann mit seiner erbaren frauen in der ee sizt, das ein iglicher mann geweldig sei zu bescheiden ein dritteil von seiner helftN.1 zu gottes heuseren ader seinen armen freunden ader wo er hin will nach seinem tod zu nemen, und sein frau dasselbe recht hab, als der mann, auf das, das die frauen als gut recht haben in diesem lande, als die mannenN.2. Und ab der mann ader die frau ein dritteil hinweg wolt geben pei lebendigen leib zu nemen, das well wir nicht gestaten; sie sollen es bescheiden nach irem tode zu nemen, zu welcher zeit sies hinweg bescheiden, sie sint gesunt aber krank, des seint sie geweldig. Und ab es ir peider wille sei, mögten sie miteinander ein dritteil von aller irer habe hinweg bescheiden ader geben, wem sie wellen, pei irem leben zu nemen ader nach irem tod.

3. Das kein frau nicht zu tedingen hat, die einen lebendigen mann hat.

Auch wellen wir zu einem rechten haben, das keine frau nicht zu tedingen habe vor einem rechten, die einen lebendigen mann hat, das sie irem mann nicht mer gewinnen noch vorlieren mag, wenn drei helbling.N.Abs.3 [Seite 222]

4. Ab frau ader mann vorschiede an kinder, wer do die teilung nimpt.

Dorüber hab wir das zu einem rechten, ab das were, das frau ader mann miteinander leben an kinder, und gott über den mann ader über die frau geböte, so sollen die nechsten freunde mit dem manne ader mit der frauen die helfte teilen.

5. Ab zweier eelicher eines abging, wie man ir güter teilen soll.

Auch hab wir das zu einem rechten, ab das gott über der zweier eeleute eines geböte, es wer frau ader mann, so soll man ir gelt ader ir habe an peide stammen teilen, die gleich nachent seint. Wie oft das geschicht, das in einem geschlecht zu stunden und zuhant zwen prueder ader ein geschwistert ist, und inhant in dem anderen geschlecht geschwistert 12 seint, so soll das eine geschlechte so viel an der teilung nemen, als das ander nimpt.

6. Ab eines stürbe, und dem anderen eegenossen kinder liesz, das sich hernoch wider vorenderte, wer vor der kinder güter roten soll.

Es geschicht oft, das zweier eeleute eines stirbet, und das ander, das do pleibt, sich wider vorendert, und im kinder pleiben von irem manne, so hab wir das zu einem rechten, das der mann ader die frau irer kinder erbe zu vormiten und zu vorleien haben irem freunde, ader wem sie wellen, und das dorvor niemant zu vorroten habe, wenn ir eins, dieweil er ader sie unvorendert sein. Ab das ist, das die frau ader der mann ir erbe ader irer kinder erbe verkeufen will, wie teuer ein frembder das erbe keufen will, so hab wir das zu einem rechten, das der geborne freund das erbe in dem selben kauf mit einem rechten zu wesen (lösen) habe vor dem frembden mit des richters wisze, das er seinen freunden, die im angeboren seint, sein erbe vor an bite. Und [ab] im vielleicht seine freunde sein erb abhungeren ader druken wolden, so ist ein frembder das erbe frei zu keufen vor dem gebornen freunde, der mer dorumb gibt, wenn der geborne freund.

7. Ab weisen pleiben, wer vor derselben güter zu roten habe.

Wiszet das, ab weisen weren, die vor ir gut nicht geroten möchten, so dünket uns das ein recht sein, das die nechsten freund peider seit vor ir gut zu roten haben, also das sie peider seit, wer sich des erbes ader des guts underwint, das er sein erbe ader gut vorpürge, auf das dem weisen, aber ab der weisen mer weren, ir erb ader ir gelt nicht vorloren werde. Ab es aber were, das die weisen zu iren 14 jaren quemen ader darüber, das sie denne geweldig sein ir gut zu bescheiden ader zu vorleien auf ein zeit, wem sie wellen.

8. Ab kinder pleiben, das eines peiderthalben were und das ander einthalben, wie man die güter teilen soll.

Ab das queme, das geschwistert miteinander teilen solden, und das geschwistert ein teil peiderthalben were und das ander geschwistert einthalben, so ist das unser recht, das peiderthalb ist, das soll zwei teil nemen, und das ander ein helft ader ein dritteil an der teilung nimpt. Und ab die kinder gestorben weren peiderseit, und die teilung gestorben wer an die freunde, so sollen sie gleich teilen, als die vorgenanten kinder solden geteilt haben.

9. Ab der mann ader frau einen sone ader tochter vorenderten, und über jar und tag nicht berite, was darin ein recht sei.

Wir haben auch zu einem rechten, wenn ein bidermann ader ein biderfrau ir eines allein wer, und er ader sie irem sone eines anderen erbaren mannes ader einer erbaren frauen tochter (die man) freit, und der erbar mann ader die erbare frau ir tochter, die man freit, nach irer macht erlich ausgebe, und der schweer seinen sone mit seiner schnürche ein jar ader 2 ader 3 ader 4 ader noch lenger pei im an seinem brote hilde, und er seinen sone mit keinerlei sache berite, das er der vater ader die mutter nicht beweren möchten, und sein sone stirbe, und liesze ein kint ader 2 ader wie viel der weren; so well wir, das die schnürche und ir kint also viel in ires anherren ader in irer anfrauen gut zu nemen habe, als viel der geschwistert ires vaters an ires anherren ader an irer anfraue erbe ader [Seite 223] gut zu nemen habe. Und ab das queme, das der enkel vater kein geschwistert liesze noch hette, so soll die schnürche und die enkel des anherren helfte ader der anfrauen nemen.

10. Ab mann ader weib miteinander lebten, und irem sone ader der tochter eines anderen manns kint freiten, und an irem brot hilden über jar und tag, und der zweier eins abginge, was denn die in des vaters ader anherren güter zu greifen haben, und dorin recht were.

Ab das queme, das mann und frau miteinander leben, und sie irem sone eines erbaren manns ader einer erbaren frauen tochter freiten, und sie iren sone mit sampt der schnürchen pei inen am brot halden ein jar ader wie lang das were, und ir sone stirbet, und leszet seiner hausfrauen ein kint ader zwei, und der anherr mit sampt der anfrauen iren sone nicht beroten hetten, und sie die elderen das nicht beweren möchten, das sie iren some beroten hetten; so well wir, das die schnürche und die enkel pei ires vaters geschwistert, welches under inen pleibe, als viel neme, als der anderen geschwistert eines ires vaters nach ires anherren und nach irer anfrauen tode.

11. Ab eeleute miteinander kinder hetten, und der etliche ausgeben und beriten, was sie nach vater und mutter tod gleich den anderen nemen sollen.

Wenn mann und weib miteinander leben, und inen gott kinder miteinander beschert, wie viel der weren, und sie der kinder eines ader zwei ausgeben, und die kinder noch irer macht beriten, und es geschicht, das vater ader mutter under inen eines stirbet, und welches under den zweien pleibet, und sich wider vorendert, ab denn die kinder, die ausgegeben sint, als viel teilung nemen wolden, als das ander geschwistert, die nicht ausgeben sint; so spricht unser recht, das die kinder, die ausgeben sint, das wider einlegen, was in von iren elderen worden ist, und nach dem neme iglich kint eines als viel, sam das ander. Und ab sie nicht wolden einlegen, so soll der vater ader die mutter, welche under inen (bleiben) pei leben ist, den anderen kindern, einem iglichen kinde entfor als viel ausgeben, als viel der anderen geschwistert eines genomen hat, die ausgegeben sint, und oftens neme ein geschwistert als viel an der teilung, sam das andere.

12. Wie kinder, ausgegeben und beroten, nach irer elderen eines tod (sich) mit den anderen wider vorenderten teilen.

Ab das queme, das mann und weib miteinander lebten, und sie ire kinder alle sampt ausgeben, und sie nach irer macht beriten, und gott über die frau ader über den mann geböte, welches denne under den zweien pliebe, und sich vorenderte, und sein kinder mit im teilen wolden irer mutter ader ires vaters teil, als es wol billig ist; so spricht unser recht, das die kinder wider einlegen, was in von iren elderen worden ist, und oftens die helft nemen, auf das die kinder ire elderen nicht also ser mögen beschazen.

13. Ab ein erbar mann ein weib nimpt zu der ee, und ir morgengobet, und der eins under jar und tag stirbet, wie man sich in dem halden soll.

Wenn ein erbar mann ein witwe ader ein jungfrau nimpt, und er ir morgengobet, und ab der mann in sechs wochen und in einem jareN.13.1 stirbet, so hat die frau recht zu der morgengobe. Ab das geschech, das die frau in der zeit schwanger würde, so soll sie kein morgengobe nicht haben bis an die zeit, das sie gott beret, das sie des kindes geniszet. Ab sie das kint todt gebüre, so soll sie ir morgengobe nemen, ist es aber, das gott unser herr der frauen gehilft, das sie das kint lebendig gebirt, und zu der welt pringt, und das kint die vier wend beschreitN.13.2, so hat die frau mit sampt dem kinde recht die helft zu nemen von allem, was do ist. Fort mer, ab die frau stürbe under jar und tag, so haben die freund kein morgengobe zu nemen, sonder was die frau dar brocht hat an erbe ader an gelde ader an anderen dingen, das soll man iren nechsten wider geben vollkomlich an hindernus. [Seite 224]

14. Ab man ein erbar witwe ader jungfrau züket mit gewalt, was darumb ein recht sei.

Ab das queme, das ein erbar mann ein tochter hette, die ein witwe ader ein jungfrau [were], ader ein sone hette, ader witwen söne ader töchter hetten, und den kinderen ire elderen lebten, ader todt weren, und sunst ander freund vor die kinder zu roten hetten, und es queme einer, und zükte die witwe ader die jungfrau mit gewalt, und der witwen ader jungfrau vater ader ir mutter ader ir freund das mit iren nachbaren oberthalben und niderthalben beweren mögen, ader mit zweien erbaren mannen, den zu gleuben ist; so hat der selbschuldige und alle, die im des zulegen, die haben leib und gut verloren, und sie sollen vorschrieben werden, das sie vorbasz kein recht mer mit uns sollen haben. Ab die witwe ader die jungfrau, die gezükt ist, den selbschuldigen entschuldigen wolt, und sprech, es wer ir will gewesen, das der frauen red nicht bund habe, und in nicht entschuldigen möge, und dem selbschuldigen kein genode geschehe.N.14

15. Ab söne ader töchter irer elderen brötlinge weren, und wider iren willen sich vorenderten, was darin recht were.

Wir haben das zu einem rechten, welch frau ader mann ein medel ader ein knaben hat, ader einer jungfrauen ader einem knaben ire elderen sterben, und die jungfrau ader der knabe irer freund brötling ist, ader ab im seiner elderen eines lebt, und es sein brötling ist, und die jungfrau ader der knab sich vorendert an vater ader an mutter ader an seiner freunde rot; so spricht unser recht, das es kein erbteil noch zu irem gut nicht haben soll von vater und von mutter noch von allen iren freunden.N.15

16. Ab einer eines erbaren mannes tochter zu der ee neme, und über ein jar ader zwei jar überwert würde, das er anderswo ein ander weib hette, was do recht were.

Ab ein mann her queme aus frembden landen, ader einer alhie aus dem lande bürtig wer, und eines erbaren manns tochter ader kint freite, und sie zu einer eelichen frauen nimpt, und er wirt bewert mit erbaren leuten über ein jar ader zwei jar, das er anderswo auch ein eelich weib hette; wir wellen, das er sein haupt vorloren habe, und wellen, das die frau vor ir schand, was er gutes zu ir procht hat, die helft neme, und die ander helft soll nemen der ungerisch grofe und unser landgrofe, und was die frau vor guts hat, das soll ir niemant nemen.N.16

17. So einem eelichen noch des anderen tod kinder pleiben, und das sich wider vorenderte, und kinder gewint, was recht sei.

Welcher frauen weisen von irem manne pleiben, ader dem mann von seiner frauen weisen pleiben, und er ader sie vorendert sich wider, und die weisen also jung weren, und unvornunftig sint, das sie iren anfall nicht vorwesen mögen; wir wellen das die nechsten freund der weisen den mann ader die frau manen und dorzu zwingen in jar und tag, das der mann ader die frau den weisen ein ausrichtung gebe mit der freund wiszen. Und ab die nechsten freunde der weisen wolden das vorloszen und die zeit vorziehen, so well wir, ab das gott dem mann ader der frauen dornoch kinder beschert, so sollen die lezten kinder als gut recht zu der teilung haben, als die ersten kinder haben. Und ab die weisen zu iren tagen quemen, und sie ire sach vorwesen möchten, und das nicht teten, so sollen sie pei den rechten pleiben, als es vorgesprochen ist.N.17 [Seite 225]

18. Ab ein mann durch fristunge der scholt von seiner hausfrauen zeucht, was dorin recht sei.

Welch mann dem anderen gelt schuldig ist, und er von seiner frauen hinweg zeucht in diesem reich, wo er hin zeucht durch des willen, das er seine schuldiger ader gelder nicht gelden will, und er in wol gelden mag, under seiner frauen so viel wol lest, das er seinen schuldiger wol bezalen mag, und er ein halb jar ader ein ader zwei jar auspliebe, wenn der erbar mann seines geldes nicht entperen will; er mag die frau vor ein recht laden, das sie iren mann in dreien vierzehentagen vor ein recht stelle. Ab ir mann in 3 vierzehentagen nicht queme, so geb wir der frauen ein monat darzu, das sie deste lenger frist habe, das sie iren mann deste basz bepoten möge, und ab ir mann denn nicht queme, so well wir, das der erbar mann sein gelt von der frauen erfolget habe. Und ab der erbar mann von der frauen mer neme, wenn ir mann im schuldig ist gewesen, und auf in das bewert mit erbaren leuten würde, so spricht unser recht, das im vorbasz kein recht zwischen uns geschehen soll.

19. Wenn einer den andern umb scholt beklagt mit gezeugen, und der ander bekent ader leukent, was das recht sei.

Ab ein mann den anderen beklagt umb gelt, und er es mit erbaren leuten wolde beweren, und der ander im seines geldes bekente; soll er im sein gelt in 14 tagen vorrichten, und leukent er im seines geldes, so soll er sich salb dritt entprechen in 14 tagen von im, und ab er im den zug loszen will deme, der in beklagt, des ist er geweldig.

20. Ab einer zu dem anderen ein schlechte klage umb geltscholt füret, was das recht sei.

So einer alleine zu einem klaget umb gelt ein schlechte klag, bekent er im seines geldes; er soll es im in 14 tagen gelden, und leukent er im, so soll er [im] in 14 tagen ein recht dorumb tun.

21. Klag umb vordienten lon.

Wo einer klagt umb vordienten lon, bekent er im, am dritten tag so soll er im vorrichten, und leukent er im, so soll er im ein recht am dritten tag darvor tuen.

22. Klag umb bürgschaft.

Ab einer einen beklaget umb gelt von bürgschaft wegen, bekent er im seines geldes, so soll er im sein gelt vorrichten am dritten tag, und leukent er im, so soll er im am dritten tag ein recht darvor tuen.

23. Klag eines gastes kegen einem einhemischen und des einhemischen kegen dem gast.

Ab ein gast einen erbaren mann alhie beklaget umb gelt, bekent er im seines geldes, so soll er im sein gelt am dritten tag entrichten, leukent er im seines geldes, so soll er im ein recht darvor tun. Also spricht unser recht auch, ab ein gast einem erbaren mann alhie schuldig sei, das er an dem gast sein gelt mit demselben rechten gesuchen möge.

24. Wenn einer auf den anderen sein geltscholt derfolget, wie oft er pfant forderen soll.

Ab ein mann sein gelt mit einem rechten auf einen derfolget, so soll er dreistunt pfant forderen mit des richters laube an drei tagen, und als oft, als er pfant fordert mit dem büttel, ist das es des grofen gericht ist, so soll er dem grofen von iglicher pfändung drei grosz pfennig vorrichten, ists des richters gericht, so soll er dem richter von iglicher pfändung vier d. geben. [Seite 226]

25.

Wenn einer pfant genimpt, so soll ers halden, als es im zugeteilt wirt, 14 tag ader am dritten tag, dornoch es einer auf einen derfolget mit dem rechten. Und das pfant soll man do vorkeufen, do es geschazt wirt; kann ers da nicht vorkeufen, so soll ers füren auf den nechsten markt.

26.

Alle ding teilt man noch dem landrechten zu halden: ists silberin pfant ader nicht silberin an habe und erbe, das musz einer halden jar und tag.

27.

Wenn einer einen beklaget, und er leukent im, und der kleger züg sich an zeugen, das ers im schuldig ist, und der schuldiger die züg nicht will leiden; so spricht unser recht, das sie ader er mit drei eiden soll behalden.

28.

Ab es queme, das einer einem ein mark schuldig wer ader mer, und er im nicht gelden wolt, und im nicht pfant hette zu sezen, so soll man in im mit der hant antworten. Und under einer mark soll man keinen mit der hant antworten. Ab er erb hat zu sezen, es sei ein gast ader ein landmann, dem man schuldig ist, das erb soll er jar und tag zu pfant halden. Würde der scholtmann gewar, das sein schuldiger farende habe hette, die soll er angreifen mit des richters wisze, und soll sie 14 tag halden. Und ab er seines geldes an der farenden habe nicht bekomen möcht, so soll er sich umb das übrig gelt zu dem erb gehalden.

29. Ab ein brötling in schlachtung fiel ader in ein unerliche sach, was recht sei.

Wo es sich begebe, das ein erbar mann ader ein erbar frau einen son hetten, und er ir brötling wer, und der sone in schlachtung fiele, mit welcherlei sach ader in scholt ader sonst mit unerlicher sach besaget würde, ader befunden würde, ist das sich sein vater ader mutter sein nicht auszen in sechs wochen; so wellen wir, das vater und mutter vor iren sone antworten sollen.

30. Ab einer dem anderen auf sein haus gehet, und in ausheischt.

Wenn zwen miteinander zu krig werden, und einer dem anderen auf sein haus gehet, und in ausheischt mit frevelen mut, und er im zu schwach ist, und nicht heraus zu im komen tar, ist das der, den man ausheischt, heraus scheust ader sticht ader wirft, und in vorterbet ader sein mitfolger; so spricht unser recht, das er kein not dorumb leiden soll. Derselbe, der in ausgeheischen hat, der soll dem richter und bürgeren drei mark birsche geben, und alle seine nachfolger iglicher soll richter und bürgern drei mark geben, wo es in den 24 steten geschicht. Und ab sie der birsche nicht vorrichten wolden, so sollen sie dieweil kein recht haben, bis sie dem richter und den bürgeren umb ir busz gerecht werden. Auch soll ers beweren mit seinen nachbaren oberthalb und niderthalb ader mit seinen nachbaren kegen im über, das er ausgeheischen sei.

31. Ab einer durch genoden willen in eines erbaren manns haus wiche, und ein ander im nachfolgte, und in wonte, was das recht sei.

Wenn zwen miteinander zu krig werden, und der ein in eines erbaren manns haus auf gnoden weicht, und der ander im nochlauft (und) in des erbaren manns haus, und dorin wundet, so soll der selbschuldige den zweien grofen 10 mark vorrichten, und schlet er in zu tod, dem er nochgelaufen ist, so soll er sein haupt vorloren haben, und soll vorbasz nie kein recht zwischen uns haben. Und wirt der selbschuldige in des erbaren manns haus vorterbet von dem wirt ader von seinem gesinde, so hab wir das recht, das der wirt und sein gesinde keine not dorumb leiden sollen. Und der also nötig wer, der einem nochleuft in eines erbaren manns haus, das er den grofen ir busz nicht gerichten mag, so sollen in die grofen fohen, und sollen in als lang gefangen halden, bis das er in ir busz vorricht.N.30

32. Wirt einer derfunden in eines erbaren mannes vier pfelen pei schlofender zeit, was dorin recht sei.

Ab das quem, das ein erbar mann ader sein gesinde pei schlafender zeit einen mann ader ein weib in seinem haus ader seinem hofe fünde, und der wirte des hauses ader sein gesinde sie vorterbten, so soll der wirt und sein gesinde kein not dorumb leiden. [Seite 227]

33. Ab einem mann seine farende habe gestolen würde, welcherlei die were, wo er sich vormut, ab er das mit recht do suchen mag ader nicht.

Wo es sich begebe, das einem erbaren mann ein rosz ader ein rint ader gewant ader seine farende habe vorstolen würde, wir wellen, das der erbar mann das recht habe, wo er sich vormut, do sein habe sei, die im vorstolen ist, das er do in des mannes haus recht zu suchen habe mit des richters wisze. Und fint er sein habe, die im vorstolen ist, zu dem manne, er greif das gut an, als ein recht ist, mit des richters wisze, und fint er sein habe do nicht, so well wir, das er keine not kegen die grofen umb die sach leiden soll.N.33

34. Wenn einer einem erbaren mann in seinen garten stiege ader breche, was das recht sei.

So einer, ader wie viel ir weren, die einem erbaren mann pei tag ader pei nacht in seinen baumgarten stiegen ader einbrechen, und im sein obist staelen, wirt ir einer derstochen ader erschlagen, man soll nimer kein recht umb in tun. Fint man dorüber schimmer totN.34.1 pei im, das er sein obist gestolen hat, man soll in hengen, als einen diepN.34.2.

35. Von hekelen und meszern.

Wir wellen auch das zu einem rechten haben, das kein mann in steten noch in merkten noch in dörferen nicht hekel tragen soll, wenn drei viertel einer eln lang sei. Und ab imant ein lenger meszer tragen wolt, wenn die rechte masz ist, das soll im der richter mit bürger hilfe nemen, und soll von im sechs grosz pfennig nemen. Will er das meszer wider des richters wille tragen, so soll er kein recht zwischen uns haben bis auf die zeit, das er dem richter gerecht wirt.N.35

36. Wenn einer dem anderen seine farende habe zu pfant sezte, wie und wohin er die vorkeufen soll.

Ab ein mann sein erbe ader sein farende habe einem erbaren manne zu pfant sezte wiszens eines geschwornen richters, und das gut in dem lande ader beauszen lande vorkeuft an des erbaren manns wiszen, der es im getraut hat, und er im sein gut entfrembden wolt, so soll er vorbasz kein recht zwischen uns haben, ab er das übergangen würde, und jener, der es von im gekauft hette, der soll nicht daran vorlieren.

37. Ab einer ein pfant zwir vorsezte an unterscheid, was dorin ein recht sei.

Welch mann sein erb ader sein farende habe vorsezt wiszens eines geschwornen richters, und er sein erb ader sein farende habe einem andern auch zu pfant sezt wiszens eines anderen geschwornen richter, und er zweien sein erbe ader farende habe vorsezt, wirt er des übergangen, so soll er vorbasz kein recht zwischen uns haben.

38. Ab ein vorsprech imanden vorsagte sein wort zu füren.

Wenn ein witwe ader ein weise ader ein armer mann vor einem rechten zu tedingen hat, und er ein vorsprecher bittet, das er sein wort rede, und im sein gerechtikeit geben will, und der vorspreche sein wort nicht reden will, so soll der vorsprech in einem jar keines mannes wort mer reden.

39.

Eines vorsprechen recht ist von einer schlechten klag ein groschen, von einem eid 3 groschen, von einer wunden, die schlecht ist, 3 groschen, von einer kamperwunden 8 groschen, von einem todten eine halbe mark, wenn er einem ungerechten auf den hals redt, darvon gebürt im auch eine halbe mark.

40. Was man gewant ins lant pringet, das soll man reifen.

Also spricht unser recht, wer gewant in das lant pringt, welcher mann das gewant kauft, es sei welcherlei das gewant sei, wer der ist, der das gewant kauft, er soll es laszen reifen, was das gewant an seiner rechten leng [Seite 228] zu kurz behelt, das soll man im seinem gelt abschlagen. Und was man gewant in diesem lande macht, das soll auch gereift werden.

41. Ab ein landrichter einen finge mit vorlornem gelde, wie mans domit halden soll.

Welch richter, der ein landmann ist, einen mann fehet, mit welcherlei gelt das sei, so soll der richter den mann und das gelt vor ein recht antworten, und soll das gelt dreistunt auf den merkten rufen laszen. Ab imant quem, der sich des geldes underwünde, und bewert, das das gelde sein were, dem soll man es wider geben. Kumpt aber niemant, so well wir, das der richter des geldes ein dritteil nemeN.41.1, und die grofen die zwei teil nemen, und wellen auch, das der richter kein not dorumb leiden soll, ab im der gefangne entrünneN.41.2.

42. Ab ein elender geschlagen würde, wie er das recht fordern soll.

Ab ein elender geschlagen würde, der soll sein elent selber schweren, und [ab] die grofen bürgen von im forderen wolden, so soll sein schmerzen sein bürge sein nach unseren rechtenN.42.1.

43. Ab ein elender vorterbet würde, wer das recht umb in forderen soll.

So ein elender vorterbet würde, so hab wir das recht, das der richter mit sampt den bürgeren sich der sach underwinden, wo es geschicht, und fecht er den selbschuldigen, er soll in vorbürgen auf ein jar. Komet imant des elenden freund, und sucht in mit einem rechten, und das bewert, das er sein geborner freund wer gewesen, man soll im ein voll recht umb seinen freund tuen; komet aber niemant, so soll der richter mit der bürger hilfe dem selbschuldigen ein busze auflegen, das der selen genug dorumb geschehe.N.43

44.

Und ab einer vorschmerzet würde, es wer des abents ader früe, ader zu welcher zeit er wunt würde in einem dorf ader markt ader stat, und quem vor dem richter, und seinen schmerzen wolde suchen; wir wellen, das der richter im kein recht tue an seine eldisten mit zweien ader mit vieren.

45. Ab einer in diesem lande derschlagen würde, ab die freund von stunt an den grofen sollen besuchen.

Auch hab wir das zu einem rechten, ab ein mann ader ein frau vorterbet würde, in welches dorfes hattert das geschehe, wir wellen, das die freunde den todten mit des richters wiszen, in des hattert das geschehen ist, aufheben und den grofen nicht dorumb besuchen sollen umb das, das sie alzu viel leides umb iren freunde haben.

46. So ein frau ader mann in einem unrechten wege derfunden würden, wem man [die] antworten soll.

Wir haben das auch zu einem rechten, wer der ist, der in einem unrechten wege gehet, er sei frau ader mann, ader wie viel ir sint, wer dieselbigen fehet ader aufhelt, die soll er seinem richter antworten, und er soll kein not dorumb leiden; sint sie gerecht, sie sollen es genieszen, seint sie ungerecht die gefangenen, man soll ein recht über sie tuen.

47. Ab einer derschmerzet ader geschlagen würde, wo ader von wem man das recht suchen soll.

Würde ein mann vorschmerzet ader erschlagen, so soll er sein sach vor dem richter suchen, wo es im geschehen ist, und ab das geschech, das die freunde dem richter scholt geben, das in der richter vorschmerzt hette, so soll er seinen schmerzen den eldisten zu wiszen tuen, den man getrauet hat, und die eldisten sollen im einen richter sezen, das er seine sach vorfüren möge. Und ab der selbschuldige den richter vorschmehen wolde, und wolde seine sach alzuhant dem grofen klagen, so soll er sein sach und seinen schmerzen vorloren habenN.47.1. [Seite 229]

48. Ab einer dem anderen eide borgte vor den rechten, wer den aufnemen soll.

Wo das queme, das zwen miteinander klagten, und einer dem anderen eid borgte, so well wir, das niemant den eid entphaen soll, denn der selbschuldige, der in beklagt hat. Ab das queme, das der zweier einer von gottes gewalt krank würde, es wer der, der den eid entphaen soll, ader der den eid tuen soll, und das beweren möge mit seinem richter, das er krank sei; wir wellen, das er sein sache dormit nicht vorloren habe, und der richter soll dem kranken ein tag geben bis auf die zeit, das im gott gehilft, das er aufkomet, so soll der richter inen peiden ein tag geben, das in peiden voll recht geschehe.N.48

49. So imant mit feuer droite, was das recht were.

Auch hab wir das zu einem rechten, ab frau ader mann einem markt ader einem dorf ader einer stat mit feuer droite, und sie des mit erbaren leuten übergangen würden, so soll man die selbschuldigen zu einem rechten antworten, und man soll sie vorprennen.N.49

50. Ab einer dem anderen droite zu ermorden, was dorumb ein recht sei.

Nu ist das auch unser recht, ab ein mann dem anderen droite zu tod zu schlagen, und er des mit erbaren leuten beweren mag, das er im gedroit hat; so soll er in vor ein recht laden, und soll im bürgen sezen, das er seines lebens vor im sicher sei, und hat er im nicht bürgen zu sezen, so soll er in fohen und halden (als lang) bis auf die zeit, das er seines lebens vor im sicher sei.

51. Das kein mann mer vorspilen mag, wenn er umb und an hat.

Wir wellen auch das zu einem rechten haben, wenn zwen miteinander spilen, das keiner mer vorspilen mag, wenn das er umb und an hat, und man soll in nicht feszeren ader under ein büt stürzen. Und ab einer wolde auf eines manns erbe ader auf seiner hausfrauen kleider, ader auf sein federkleider spilen wolde, das well wir mit keinerlei sachen gestaten. Und ab eines erbaren manns sone ader sein knecht mer vorspilt, wenn er pfennig hette, und dorzu sein gewant vorspilt, das er an hette, und er mer pfant seinem spiler sezt; wir wellen, das des jungen vater ader des knechtes herr das gewant mit 3 groschen gelösen mag, das pfant, welcherlei das sei, und die frau ire kleider, ir sein viel ader wenig, mit 6 groschen mag lösenN.51.1. Und ab das were, das sich do wider imant wolt sezen, und das recht nicht halden wolde, als es gemacht, und in feszert ader fing, und die pfant nicht zu lösen geben wolde; wir wellen, das der richter ein mark birsche von im neme, und die pfant an gelt wider geben solle. Und pei welchem spiler man mer wenn 3 würfel fint, dem soll man alles nemen, was er pei im hat, und findet man pei im falsche würfel, man soll im brüenN.51.2.

52. Ab einer vorterbet würde, und der selbschuldige zu gnoden quem, wie ers denn halden soll kegen den freunden.

Wir haben auch das zu einem rechten, wenn ein mann vorterbet wirt, und der selbschuldige zu gnoden komet, das sein sach zu süne ader schwunge komet; wir wellen, das er das erste gelt vorbürge, und oftens mer das erste gelt soll des anderen und des dritten geldes bürge sein, und die bürgen sollen frei und ledig sein, wenn das erste gelt vorricht wirt. Wir wellen das gehabt haben, wenn das erst gelt gefelt, so soll das ander gelt über ein halb jar [Seite 230] vorricht werden, und das dritte gelt soll auch in einem halben jar vorricht werden. Ab einer das nicht hilde, so soll er in aller sach vorfallen sein. Wollen darüber im seine widersacher genod tun, das haben sie gewalt. Ab das seine widersacher das gelt in einem jar wolden vorricht haben, so soll er der ferte in das ander jar tag haben. Und wellen das auch, ab sein widersacher wolden die ferte in dem ersten jar haben, so soll er des geldes in das ander jar tag haben.

53. Ab einer mannschaft tut, mit wie viel personen er sie tun soll, und wer die aufnemen soll.

Wir haben das auch zu einem rechten, wenn ein mann mannschaft tun soll, so soll der selbschuldige salb dritte mannschaft tun. Und niemant soll die mannschaft entphohen, wenn geschwistert kinder. Und wellen, das die mannschaft tun, das sie herren und frauen heiszen sollen, und sollen im peistehen zu lieb und zu leid mit erlicher sache und mit einem rechten. Ab darüber ire herren sie wolden zwingen in zuzugeben eines unrechten, ader wolden sie zwingen und ir gut, ader wolden sie zwingen vor sie leuten die heupter abzuschlagen ader zu hengen, das mag im unsern rechten nicht gesein, ader sie sollen in zugeben, das mit eren ist. Ab sie dorüber des nachts ader des tags wolden leuten auf ir heuser gehen ader ausheischen, und wolden in dorzu zwingen, das er mit in gehen soll, so well wir, das er der mannschaft frei soll sein, und soll das beweren mit seinem richter ader mit seinen nachbaren oberthalb und niderthalb. Dorüber well wir, das kein peikint nicht soll mannschaft entphohen, noch kein erbteil haben soll, und niemanz eines rechten möge gehelfen, und mag auch eines erbaren manns stat nicht vorstehen.

54. Ab ir zwen miteinander kempfen solden, wie sie peide geschikt sollen sein.

Wir haben auch das zu einem rechten, wenn das zwene miteinander fechten umb einen todten ader umb ein kamperwunden, so soll der kempe seinen schilt und seinen kolben haben, als vor ein recht ist gewesen, und dem anderen teilen wir einen baum, der soll also lang sein, das man in meszen soll von seinen füszen bis auf sein haupt, und der baum soll faren also spiz sein eines pfennigs breit. Ab der zweier einer aus dem kreise wiche, so ist er siglos, ab sie peide miteinander ausquemen, sie sollen miteinander wider intreten in dasselbige recht. Ab man dorüber pei der zweier einem indert einerlei gewer fünde anders, wenn als unser recht doben spricht, der soll sein sach vorloren haben. Ab dorüber imant quem, der der kempen einem zulegen wolde, es wer welcher kempe das were, und her in den kreis im zu hilfe queme, so well wir, das er sein haupt vorloren habe, und der kempe, dem er zulegt, der soll sein sach vorloren haben. Dorüber spricht unser recht, das der grofe soll zu im nemen zwen geschworne richter, und soll zusehen durch der gerechtikeit willen, und offenberlich den leuten sagen, das sich iglich mann wisze dorvor zu hüten, und das niemanz in kreis lauf irent einem zu helfen.N.54

55. Ab ir zwene vor ein recht quemen umb heftige sachen, ab sie mit gewer ader an gewer komen sollen.

Wo das queme, das leute miteinander zu sachen hetten vor einem rechten umb heftige ding, so soll der, der die sach sucht, an alle gewer vor ein recht komen, und der ander, der auch sein widersacher ist, soll vor ein recht komen auch an alle gewer, und idermann salb sechste. Und wer das recht prech, und quem mit seinem gewer vor ein recht, der soll sein sach vorloren haben.

56. Wenn unser grof die grofschaft aufgibt, wie und wo er sie aufgeben soll.

Auch hab wir das zu einem rechten, wenn die zeit kompt, das unser grof die grofschaft aufgeit, als wir vor alders ein recht haben, so soll er die grofschaft in dem rote aufgeben und nicht dorin pleiben; wolde er dorüber in dem rote pleiben, so soll er vorbasz nimer unser grof sein. Wir wellen auch, das die hundert und 24 richter die grofschaft in freundschaft in dem sagrer sollen hingeben, und sollen sich nicht reufen noch ir gewant reiszen; und [Seite 231] wen das meiste teil in dem sagrer zuleget, der soll unser grofe sein. Und ab imant dem anderen sein gewant reiszt, und er das mit 2 geschwornen richteren beweren mag; so spricht unser recht, welcher die leut reuft, ader ir gewant reiszt, ader schlet, der soll den 24 richteren 3 mark busze geben. Und dasselbe recht hab wir auch umb das schreibamt. Und die in sagrer gehen, die sollen alle an gewer komen und dorein gehen, und iglicher richter soll nicht mer leute in den sagrer nemen, pei des landes busze, wenn im in die hundert mann gefelt. Und ab imant quem vor den sagrer mit gewafneter hantN.56.1, und nicht das recht wolt halden, als es beschrieben ist, so soll er den 24 richteren in 3 marken busze bestanden sein.

57. Ab ein zug gezogen würde an zwen geschworne richter, was des grofen busze dorauf sei.

Auch hab wir das zu einem rechten, wenn das einer ein zuge zeucht an zwen geschworne richter, und der zug vor den grofen gestanden wirt, so soll der grof von dem zuge nicht mer busze haben, wenn 1 mark, kumpt es aber, das es geschicht, das ein urteil ader ein gestentnuss vor die 24 richter bescheiden wirt, das sies urteilen sollen, von dem urteil sollen sie nemen 1 mark, und der grof soll davon kein busz haben.

58. Wenn zwen zu krig werden, zu welcher zeit einer den andern zu haus suchen soll.

Ab das not geschehe, das leute zu krig würden in steten ader in merkten ader in dörferen, ist das sie landleut seint, so sollen sie die selbschuldigen zu hause und zu hofe suchen des abents ader des morgens zu rechter tagzeit, wo er geseszen ist.

59. Ab der edlingen holdem einer wunt würde in steten ader in merkten, was das recht sei.

So der edlingen holden einer wunt würde in der stat ader in einem markt ader in einem dorf, so soll er ader sein freund ein recht suchen in dem hattert, do es geschehen ist.

60. Ab unsere leute einer wunt würde von einem edlingen ader seinem holden, wo man das recht suchen soll.

Ab unserer leute einer wunt würde von einem edlingen ader von seinem holden in einer stat ader markte ader dorfe; so soll er sein sach suchen mit einem rechten in des eigens hattert, do es im geschehen ist. Kumpt ein landmann in eines edlinges dorf, und schlet einen, so sollen sie dasselbige recht zu uns haben, das wir zu in haben.

61. Ab einer vorterbet würde, wen man dorumb beschuldigen mag.

Ab ein mann vorterbet würde, so spricht unser recht, das man niemant mer beschuldigen mag, wenn den selbschuldigen und zwen folger dorzuN.61.1. Ist das der selbschuldige pei den grofen 10 mark vorricht in 6 wochen, so seint die folger frei. Ab der wunde über die 6 wochen lebte, so sint die folger aller sachen frei.

62. Ab ein mann erbe und holden hat, die dem lande dienen, wer die zu richten hat.

Welch mann erbe hat, das mit heuseren zum lande dient, und er das erbe von dem lande gekauft hat, wir wellen, das der erbar mann mit sampt unseren landgrofen sein holden mit allerlei sachen zu richten habe, und der erbar mann soll 2 teil busze nemen, und unser grof soll an der busz ein dritteil nemen, auf das des landes erbe nicht vorterbe.

63. Ab ein enkel stürbe an vater, mutter und geschwistert, auf wen sein gut kompt.

Wenn ein enkel stirbet, und vater und mutter noch geschwistert nicht hinder im lest, wir wellen, das sein erbe und sein gut auf den anherren und auf die anfrau erben soll und nicht auf vetter noch auf wazen noch auf ömen.N.63 [Seite 232]

64. Under wie viel jaren knaben ader jungfrauen bescheiden mögen.

Auch spricht unser recht, das kein jungfrau noch kein junger knab under 14 jaren nicht bescheiden möge imanden sein gelt noch selgeret, sie seint denn 14 jar alt, so sint sie sein geweldig.N.64

65. Ab etlich miteinander kinder haben, und ir eines stirbet, ab die kinder mit dem anderen unvorenderten teilen mögen.

Wir haben auch das zu einem rechten, ab frau ader mann miteinander leben, und kinder haben, und der zweier eeleute eines stirbet, so sollen die kinder kein erbteil zu in haben, ee sie nicht vorenderen. Und welches sich under den zweien vorendert, das soll die helft mit seinen kinderen teilen, ir seint viel ader wenig. Und ab der kinder eines nach der teilung stirbet, ader wie viel ir sterben; so well wir, das ir gut und ir anfall wider an die elderen erben soll.

66. Ab eines under geschwistert stürbe, und liesz enkel, was recht sei.

Auch spricht unser recht, wo geschwistert ist, und eines under inen stirbet, und lest enkel, so soll das erbteil auf das enkel sterben und nicht auf das geschwistert.

67. Ab einer ein eid tut, und seinem vorsprechen nicht recht nochredet, was das recht sei.

Wir haben das zu einem rechten, wer einen eid tut, und seinem vorsprechen nicht recht nochredet, der soll sein sach vorloren haben, es wer denn, das er nicht vollkomen wer an seiner rede, das er stamlet. Auch ab ein frau einen eid tut, die mag nit vorfallenN.67.1.

68. Ab ein mann kübel hette, die do zu grosz ader zu klein weren, was des busze sei.

Ab ein mann kübel hette, die do zu klein ader zu grosz weren, das er domit befunden wirt, der bestet an des landes busze 3 mark. Und ab er zwei kübel hette, und mit einem ausmesze und mit dem anderen einmesze, der bestet an der vorgesprochen busze, und von der busze nichts nicht not zu laszen (o. nochzulaszen).

69. Wie viel ein mann hoppen kaufen mag zu einem mal in sein haus.

So ist das auch unser recht, das kein mann mer hoppen kaufen soll zu einem mal, wenn zu einem gebreut, ader als viel, als er in seinem hause bedarfe. Und ab imants aus einem sak ader aus einer büte kaufte, und ab der hoppen zweierlei wer, unden bös und oben gut, der bestet an des landes busze.

70. Wie sich die fleischer halden sollen.

Wir wellen auch zu einem rechten haben, ab zwen fleischer in einer gesellschaft einen oxen ader ein kue schlaen, ab sie mer gesellen dorzu nemen, so besten sie an des landes busze. Fort nie so soll ein fleischer allein ein schwein schloen ader ein kalb ader ein schof ader ein klein viehe. Auch sollen sie ir fleisch nicht mer austragen, wenn zwir zu vorkeufen; pringt er es zum dritten mol so bestet er an des landes busze. Wolt er es denn vorfüren von einem markt auf den anderen, das man in überkomen mag, so bestet er an der busze.

71. Ab ein schenke mit einer unrechten masz derfunden würde, was das recht sei.

Auch wellen wir zu einem rechten haben, welcher weinschenk zu kleine masz hat, der pleibt an des landes busze, und ab in der richter in dem markt ader dorfe nit bezwingen mag, so soll derselbe richter in in die botschaft laden, und pleibet an des landes busze.

72. Ab einer nasz ader gestrichen leder zu markte brechte, was das recht sei.

Auch hab wir das zu einem rechten, welch schuster nasz leder zu markt pringt ader gestrichen solen, der bestet an des landes busze. [Seite 233]

73. Ab ein mann schedliche tier hette mit beiszen ader mit stoszen, was do recht sei.

Wir haben auch das zu einem rechten, ab ein mann ein hunt hette, der do schedlich wer mit beiszen, zu dem ersten mal ist es zu übersehen, es wer denn also getan, das der mensch dorvon stürbe, so wer das viehe vorloren, plieb aber der mensch pei leben so soll man dem mann sagen, das er das vorbasz vorware, das das tier vorbasz keinen schaden tue. Ab einem schaden dornoch queme, das hat er zu vorantworten.

74. Ab die mülherren imanden in ire müle kaufen sollen.

Wir wellen auch zu einem recht haben, das kein mülherr niemanden in sein mül kaufen soll, im seine mül ader gelt leien soll, das man mit im male, sundern ein iglicher soll frei sein zu malen, wo er will. Ab man das einem mülherren überquem, das er leute in die mül mitete, ader gelt lihe, der bestet an des landes busze.

75. Ab imant vorbünde vor einem anderen richter, wie man das halden soll.

Also spricht unser recht, ab sich irent ein mann vorbünde aus einem markte ader dorfe vor einem anderen richter in einem markt ader dorfe, so soll er den bunt in 6 wochen pringen vor den richter in dem markt ader in das dorf, do er geseszen ist, und ab ers nicht endete, so ist der bunt, den er vor dem anderen richter getan hat, nichts nicht.

76. Ab sich imant wider seinen richter sezen wolde, was das recht sei.

Wir haben das recht auch, ab sich imant wider seinen richter sezte, es sei in einem dorfe ader markte ader in einer stat, und dem richter seine busze nicht richten wolde, der soll kein recht zwischen inen haben also lang, bis er dem richter genug tut vor seine busze.

77. Ab imant umb unerliche sachen gefangen würde, und auf andere bekente, was recht sei.

Wir wellen auch das zu einem rechten haben, ab ein mann gefangen würde umb unerliche sachen, ab er bekente auf leute, die vor nicht vorschrieben sint, und vor auch nicht mit warer scholt überkomen weren, noch mit leuten, die do bunt haben, den soll man vorschreiben; ab er zum andern mal erfunden würde, so soll man über in ein recht tun.

78. So ein richter einen finge in vordechtnuss unerlicher sachen, wie mans halden soll.

Also spricht auch unser recht, ab ein richter einen finge, und vordecht sich auf in umb unerliche sach, den mag er halden 8 tag. Derfert er mit warer tat, das er schuldig ist, so soll er in antworten in ein recht; erfert er mit warer tat, das er nicht schuldig ist und gerecht ist, er soll in frei laszen, also, das die grofen zu im nicht zu suchen haben. Ab aber ein richter denselben wolt laszen laufen durch freundschaft willen, würde er des überkomen mit leuten, so soll er vorbasz kein recht zwischen uns haben, und soll den grofen geben 10 mark und den richtern 5 mark.

79. Was ein ider goltschmit einer mark silbers zusezen soll.

Auch wellen wir das zu einem rechten haben, das kein goltschmit einer mark schmeidiges silbers mer kupper zusezen soll, wenn ein lot. Dorüber soll ein iglicher goltschmit sein zeichen auf sein werk schlohen. Würde er dorüber anders erfunden, so soll man in gleich einem felscher richten.

80. Ab ein sach vor einem richter vorricht wirt und pei einem andern richter wider angefangen, was das recht sei.

Wir haben auch das zu einem rechten, wenn eine sach in einem rechten gerichtet wirt, und dornoch ein richter ader ein amptmann umb dieselbig sach bekumert wirt; so wellen wir, das derselbe anlanger seine sache vorloren soll haben, und der richter ader amptmann soll frei sein, und derselbe anlanger soll bestanden sein an des landes busze. [Seite 234]

81. Was ein mark goldes, die gemorgengobet wirt, wert ist.

Auch ist das unser recht, das man nicht mer morgengoben soll vor eine mark goldes, wenn 26 gulden landzal ader landwerung.

82. Ab einer sein sach vor den grofen anders füren wolt, wenn sie vor dem richter gefůrt ist, was der bestanden sei.

So ist das auch unser recht, wenn zwene vor einem richter tedingen, es sei in einer stat, markt ader dorfe in dem Zips, und die sach vor dem grofen bescheiden wirt; so well wir das haben, welcher sein teding vor dem grofen anders füren wolde, wenn ers vor dem richter gefürt hat, dormit er gewinnen wolde, do soll er mit vorliesen.

83. Wenn ein richter einen fing, es sei wo es sei, so soll er in dem grofen in die Leutschau überantworten.

Auch hab wir das zu einem rechten, wo der grof ader ein richter, oder wer er wer, einen fing, in welcher stat ader in welchem dorf es were, das in derselbige richter dem grofen antworten soll in die Leutschau. Was umb unerliche sachen wer, und was dem richter auf den gefangenen gehet, das soll das lant bezalen. Auch ab demselbigen richter der gefangene entrünne, ader mit gewaldiger hant genomen würde, das er das beweren möchte, so soll der richter kein not dorumb leiden kegen dem grofen.

84. Von dienstpoten.

Wir wellen auch zu einem rechten haben, wo dienstpoten sein, es sei knecht ader meid, die sollen iren herren ader frauen das jar ausdienen, als sie sich vormit haben. Und ab dorüber ein knecht ader meid von irem herren scheiden wolde, und im kein scholt geben möchte, so soll in ires lones ein pfennig nicht folgen, und in jar und tag kein dienst im lande nicht haben. Auch ab herren ader frauen iren dienstpoten urlob geben wolden auf müszige zeit auch umb unscholt, so sollen sie auch das recht kegen sie haben, das sie kegen den dienstpoten haben.

85.

Wer do in den 24 steten erkoren wirt zu einem richter, der soll ein unvorsprochen mann sein.

86.

Wir wellen auch das zu einem rechten haben, wo zwen richter schmerzen beschauen, ir sein viel ader wenig, so soll der richter 6 gr. dorvon nemen, die soll der wunde geben, tut er genug den richteren, so sollen die richter den schmerzen in 4 wochen vor den grofen pringen, und sies nit teten, und prechten den schmerzen in 4 wochen nicht vor den grofen, so sollen sie den grofen ein mark busze geben.

87.

Auch hab wir das zu einem rechten, wenn einer geschlagen und wunt wirt, und er den schuldigen vor dem aufgang der sonne des anderen tags nicht offenbart noch beschuldigt, der mag vorbasz mer in der sach keinen beschuldigen. Auch ab der derschlagene todt würde funden, ader nicht möcht gereden, so soll er, der die sach fodert ader sucht, in derselbigen zeit, als vorgeschrieben stet, derfarn, wer es getan hat, und soll in beschuldigen zu rechter zeit; tut er das nicht zu rechter zeit, so mag er keinen nicht beschuldigen dornoch, es sei denn, das er ein lengeren tag vom grofen gehaben mag, das ers mit laube habe. Auch wenn man den rechtschuldigen beschuldiget, das man tag bit folger in zu zihen, so gibt man 8 tag und nicht lenger, und vorbasz keinen mer in zu zihen.

88.

Wir haben auch zu einem rechten, wer geschlagen wirt, und die wunt im bekant wirt, ein schlechte wunde, do teilt man dem wunden 4 mark vor, und die 4 mark teilt man in zu nemen von dem, der in geschlagen hat, als ein gewonnen gut mit allen rechten.

89.

Auch hab wir das zu einem rechten, wenn zwen miteinander stehen in rechten, und einer den anderen schlet in dem tage, wer das tut, der pricht den fride des rechten, und pricht er mit den worten, man soll in büszen am gut, und pricht er mit den werken, man soll in büszen an dem leibe. [Seite 235]

90.

So ist das auch unser recht, das von einem todten den zweien grofen gefelt 10 mark, und von einer schlechten wunde eine halbe mark, und von einer kamper wunden 5 mark, und von einer blutrunst, das gefelt dem richter, und als von einer blutrunst 12 groschen.N.90

91.

Wir haben das auch zu einem rechten, wenn einer eine erbare frauN.91.1 beklagt nach ires mannes tode, ader wer do klagt nach todter hant, und die frau, ader wer es ist, den man beklagt, nicht dorumb weisz, ader beut leukenung, und spricht nein dorzu; so musz er es, der do klagt, salb dritte behalden mit eiden noch todter hantN.91.2.

92. Von den vorzeiten.

Am sonnabent vor dem advent ist die erste vorzeit, wer do klagt von scholde wegen, das wilt man zu zalen in 14 tagen, als sunst ein ander zeit; sunder was eide werden bescheiden auf die zeit, die lest man eiden und keinen mer.

93.

Am sonnabent 14 tag vor fasznacht wirt die höchste vorzeit; was dann eide werden geboten, die musz man von stunt an tun, und was von scholde wegen geklagt wirt, das ist am dritten tag zu zalen.N.93

94. Der erbaren 5 stet beschlusz von wegen der schuldiger aufhaldung.

Es ist zu wiszen, als denn in den jare 1505 am dinstag nach Tiburtii die namhaftigen, weisen herren der stat Cascha, Leutscha, Bartpha und Eperies und Zeben in der genanten stat Cascha gesamlet wurden, under anderen desselb mol gescheften sie auch von wegen des aufhalden der schuldiger gedocht und gehandelt haben, ist dorumb eintrechtiglich beschloszen worden, das in zukünftigen zeiten ein iglicher seiner schuldiger, der im schuldig wer fl. 10 aber mer aufrichtiglichen, nicht hinderen ader hemmen solt in keiner stat, allein er besuch in vorhin mit recht vor seinem richter, in welcher stat der schuldiger wont. Wer aber einer weniger schuldig, als fl. 10, und erfunden würde in indert einer dieser stet, so mag der glaubiger seinen persönlichen schuldiger vor recht nemen, und so einer solches an leukende wer, und wolt den glaubiger nicht vorgewiszen, so mag er den schuldigen aufhalden und vorbiten, bis er in zal ader bürgen sez. Wer es aber sach, das in einer stat der richter in fürreichung der gerechtikeit und genugtuung vorseumlich wer, so soll man solches prieflich zu wiszen tun dem rat der stat, da solches geschech, und so dem also über das ein richter nicht achtet einem, vor seine scholt genug zu tun, denn so mag ein glaubiger seinen schuldiger ader einen anderen dorvor vorpiten und aufhalden.

95. Von den kangiszeren.

In dem jare 1516 am freitag am abent aller lieben heiligen hat ein erbarer rat gemacht und beschloszen mit vorwilligung aller kangiszer, das ein iglicher meister sein gefesz soll machen zum vierten, das ist 3 pfunt zin und 1 pfunt blei, und ein iglicher meister sein eigen zeichen soll auf sein arbeit schlohen, auch soll ein erbar rat jerlichen zwen erwelen, die pei irem eide und gewiszen die arbeit eines iglichen alle 4 wochen besehen. So aber indert einer das übertreten würde, der soll solche falsche arbeit vorloren haben und der herren busz vorfallen sein. Doch diese manung soll dem erbaren rat und iren nachkömlingen an schaden [sein], und so lange es der stat nuz und er pringen wirt.

Mit gottes hülf vorendet durch mich Henrich Gnersich, des herr Melchers Gnersichs son, anno domini 1540.

Fußnoten
N.Abs.1.
"De praerogativa speciali hanc ipsis dedimus libertatem, quod per nullius conditionis, status aut ordinis hominem possint ad nostri praesentiam extra provinciam evocari vel citari, maxime, quia homines sunt simplices, et in iure nobilium nequeunt conversari, agriculturis et laboribus intenti, proprio iure et lege speciali perfruuntur; verum omnes causae pro possessionibus et hereditatibus, metis et limitibus, facultatibus et mortibus seu quibuscunque casibus per comitem pro tempore constitutum et comitem provinciae terraneis mediantibus iudicabuntur in [Leucha] secundum formam iuris." Privileg. Steph. V. für die Zipser Sachsen 1271. Fejér cod. diplom. V, 1, 133. fg. Vgl. daselbst VIII, 1, 436. VIII, 2, 59 und oben pag. 103. Text und Anmerkungen.
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N.1. ↑ (Zurück)
N.2. ↑ (Zurück)
N.Abs.3.
"Die man is ok vormünde sines wives to hant als sie ime getrüwet wert." Ssp. III, 45, 3. S. Grimm RA, pag. 447, 7. Gaupp MR. pag. 314. Art. 131.
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N.13.1. ↑ (Zurück)
N.13.2.
"Die lebens und erbfähigkeit des neugebornen kindes wird danach beurtheilt, dasz man es die vier wände beschreien hört." Grimm RA. pag. 73. Vgl. Haltaus 2025. Sonst hiess es auch, das neugeborne Kind musse, um erbfähig zu sein, die Augen aufschlagen und die vier Wände besehen und beschreien. S. Grimm RA. pag. 410, 1.
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N.14.
Vgl. oben pag. 156. fg. Cap. 284–286. nebst Anmerkungen.
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N.15. ↑ (Zurück)
N.16. ↑ (Zurück)
N.17.
Nach dem 17. Art. folgt im Leutschauer Cod. auf zwei später eingeschalteten Pergamentblättern Folgendes: "Im jar 1585 den 25. aprilis in des ersamben rats und ganzen erbaren gemein versamlung der stat Leutsch zwischen andern betrachtet, als vermug des 17. artikel in der willkur arme waisen sich oft an irer erbschaft verseumet, verschwiegen und verschlafen, da doch die beschrieben recht uns leren, das sich binnen 30 jar und tag seines erbes oder guts niemant verschweigen kann. Landr. lib. 1. cap. 29. Magd. Schöpfenfragstük parte 1. cap. 6. distinct. 4. So leren die recht auch, das die kinder der andern ehe zu der ersten kinder ehe iren erbe nit so guet recht haben, weil sie in ein ander ferner glied fortbasz schraiten. Landr. lib. 1. cap. 3. in textu und in der glosa. Derhalben solcher unbillikeit abzuhelfen der 17. artikel numer cassirt und ein anderer in sein stell gewillkürt und hie eingeleibet, der also lautet: Welcher frauen von iren mann oder dem mann von seiner frauen waisen bleiben, die so jung weren, das sie iren anfall nit selbs verwesen mugen, und kein geborne freund, die für sie sorgen sollen, verhanden weren, und der mann ader das weib sich wider verheiraten; so wollen wir, das die gerhaben bald nach gehaltenen handschlag mit den mann ader frauen teilen, und der waisen gebür verzeichnet einen ersamben rat überantworten, damit es gerichtlich erkant und ordentlich ins waisenbuch eingeleibt und inen also versichert werde. Doch wo unmündige bleiben, das die eltern in aller billikeit bedacht werden. So lang dann die eltern solch irer kinder gebür genieszen, seint sie dieselben mit allerlei notturf zu unterhalten schuldig.
Ob auch der ehegat, so im leben, nit ferner heiraten wolt, so hat er für das gut selbs zu raten, bis die kinder mündig werden, oder sich von inen scheiden. Im fall aber gott gebeut über ein solche person, das hernach stiefeltern bleben , so sollen die gerhaben vermug unser statrecht nach den dreiszigesten mit den stiefvater oder stiefmutter teilen.“
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N.30.
Vgl. oben pag. 99. fg. Cap. 159, 3. nebst Anmerk, und pag. 130 Cap 229. "Si quis burgensem in propria area vi invaserit. vel temere domi quesierit: quicquid ei mali fecerit. non emendabit." Freiburg. Stiftungsurkunde 1120. S. Schöpflin am a. O. V, pag. 55.
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N.33. ↑ (Zurück)
N.34.1.
Schein der That oder blickenden Schein (vgl. oben pag. 152. Cap. 274.). "Im mittelalter muste, wie beim todschlag, beim diebstal der blickende schein vor gericht gebracht werden, man band dem in frischer that ergriffnen diebe das gestolne tragbare gut hinten auf den rücken." Grimm RA. pag. 637. fg. S. Ssp. II, 64, 2.
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N.34.2.
S. oben pag. 147. Cap. 265. nebst Anmerkung.
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N.35. ↑ (Zurück)
N.41.1.
Wann? nicht erst nach Jahr und Tag? S. Ssp. II, 34, 2.
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N.41.2.
S. oben pag. 131. Cap. 233. nebst Anmerkung.
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N.42.1.
"Ist – ein gast oder ein armer mensch chlagund, es sey fraw oder man, vnd hat nicht frewnd, die mit im swérn, so sol dem richter [an] seins ains ayde genügen." Wiener Cod. pag. 40 – 41.
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N.43.
Vgl. oben pag. 131. Cap. 232. nebst Anmerkung und pag. 185. Cap. 347. nebst Anmerkung.
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N.47.1.
Das 0fner Recht bedroht den, welcher seinen Richter liesse, und einen andern erwählte, mit einer höheren Strafe, S. oben pag. 179. Cap. 334. Text und Anmerkung.
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N.48.
Vgl. oben pag. 190. Cap. 361. nebst Anmerkung.
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N.49. ↑ (Zurück)
N.51.1.
Die 3 – 6 Groschen waren nur ein symbolisches Lösegeld. "Puer sub patris vel matris constitutus imperio. quamdiu sui juris non. nichil de rebus suis per ludum vel aliquo potest modo expendere. Si autem fecerit. patri vel matri reddendum est de jure. et si quis mutuum sibi dederit. de jure sibi nunquam persolvetur." Freiburg. Stiftungsurkunde 1120. S. Schöpflin am a. O. V, pag. 54. "Welich schüler spilt in der tafern, der sol nicht mer mugen verliesn, denn er beraiter phening pey im hat. Seingewant, sein pücher oder ander sein phannt sol im nyemand nemen, wieuil er icht verleust. Damit wellen wir erwérn, das nyemand mit in spil, vnd irer lernung dester fleissiger werden. Wer ire phannt daruber nymbt, den sol der richtter puessen, also das er im geb zway phunt vnd an dy stat zway phünt." Aus Albrechts I. Handfeste für Wien. 1296, 11. Febr. Wiener Cod. 117–118.
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N.51.2.
Vgl. oben pag. 112. fg. Cap. 190. Text und Anmerkung.
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N.54.
"Item, in omni causa, quae ad examen duelli iudicatur, si persona illa, quae ipsos impetit, sit de ipsis vel libertatis aut nationis eorum,illud duellum cum scuto rotundo et gladiis debebit pugnari, prout Saxonum obtinet consuetudo, si vero extraneae conditionis persona fuerit, tunc modus duelli in regis arbitrio remanebit." Privileg. Bel. IV. 1255. für seine hospites de nova villa Bistrici a prope Lypzhew (Neusohl), S. Fejér cod. diplom. IV, 2, 297. Vgl. Fejér cod. diplom, IX, 7, 96. fg. "Si super aliquo inter eos [nobiles de Scepus, vulgo lanceatos] duellum contingat iudicari, nonnisi in praesentia nostra debeat terminari." Wagner anal. Scep. I, pag. 102. Katona VI, pag. 13. Fejér cod. diplom. IV, 1, 280.
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N.56.1. ↑ (Zurück)
N.61.1.
Tres faciunt collegium, der Eine räth, der Andere hält, nämlich den Erschlagenen, dass er sich nicht wehren kann, der Dritte ist der wirkliche Tödter. S. Grimm RA. pag. 208. und 626.
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N.63.
"Stirft die man ane kint, sin vader nimt sin erve; ne hevet he des vader nicht, it nimt sin muder mit mereme rechte, dan sin bruder." Ssp. I, 17, 1. So auch Lex Sal. 62, 1. 2. Lex Rip. 56, 1. 2. und Lex Visig. IV, 2, 2. Vgl. Grimm RA. pag. 470. fg. 476. fg.
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N.64.
Vgl. oben pag. 194. Cap. 371. nebst Anmerkung.
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N.67.1. ↑ (Zurück)
N.90.
– "de simplici vulnere, quod non transit in mutilationem, cedit media marca, de mutilatione quinque marcae, de fissura similiter quinque marcae, de caede vero cedent decem marcae." Privileg Steph. V. für die Zipser Sachsen 1271. Fejér cod diplom. V, 1, 133. u. unt. pag. 238.
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N.91.1.
Bis hierher geht die Urschrift des für uns verglichenen Leutschauer Codex, das Übrige hat eine spätere Hand hinzugefügt.
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N.91.2.
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N.93.
Mit dem 93. Art. schliesst der ursprüngliche Text der Willkür der Sachsen in dem Zips.
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