Johannes Bernhardi, Ain Bericht (1521) :: Transkription Speer 2015

Johannes Bernhardi, Ain Bericht (1521) :: Transkription Speer 2015

Inhaltsverzeichnis

[Editorial]

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VD16-Eintrag
Titelaufnahme BSB München:
Ain Bericht Wie Doctor Martini Luther von ersten hinder söllichen schwären handel kum[m]en sey un[d] was in darzu geursacht und bewegt hatt
Autor / Hrsg.: Wallser, Hans
Verlagsort: [S.l.] | Erscheinungsjahr: 1521
Signatur: 1162506 Res/4 P.o.germ. 232,15 1162506 Res/4 P.o.germ. 232,15
Permalink der BSB

[Titelblatt]

         [Faksimile]
Ain Bericht Wie Doctor Martini
Luther von ersten hinder soͤllichen schwaͤ/
ren handel kum̃en sey vñ was in dar
zuͦ geursacht vnd bewegt hatt
[Titelbild]
Ain klag zuͦ gott dem herren gereimpt Von Paulo vnd ander
leer bezeügt Vber die gaistlichen dz ist war Vollendt im XXI.
iar Doch laut die clag nit auff die frum̃en Gemacht Hans
wallser zuͦm rotten brunnen.
[Faksimile]
Hab offt gehoͤrt vor jaren sagen
wañ es zuͦ nahẽ wurd dẽ tagen
Vnd sich die zal erfüllet
mit gottes hilff vnd willen
Fünffzehen hundert vnd zwaintzig jar
darnach so würd in fieren zwar
Vil wunnder beschehen werden
in aller welt auff erden
Nun kans nit erger zuͦ diser frist
werden dann es nun yetzund ist
Es wurd dann ennd der wellten
vnd das mir muͤstent gelltten
All vnser schuld zuͦ ainer fardt
da hin wirdt laider vil gespart
Vnd nit bezaldt im leben
die guͦtten frücht dar geben
Dann alle ding die seind verwendt
vnd ist die welt im grund verplendt
Von gots gesetzt gefuͦredt
den rechten waͤg verirredt
Das niemand in seim orden staͦdt
Gots leer die ist ersigen
nichts guͦts ist bey vns bliben
Vom grossen biß zuͦm klainen
von hertzen moͤcht ich wainen
Zuͦ diser argen boͤsen klag
nun mercken eben was ich sag
Wie muͤß mir vns nun schicken
wir muͤssend ernstlich bittten
Den Hoͤchsten got in seinem tron [Faksimile]
Das er sein zorn well abelon
vnd well vns weyßhait sennden
das wir vns wider wennden
Von dem argen auff das guͦt
als offt noch mancher sünder thuͦdt
Wir woͤllen vns bewegen
mit got von hertzen reden
O herre gott in deinem reych [Marginale: nach rechts weisende Hand]
das vnß dein hilff hye nit entweycht
Das bitt wir dich von hertzen
mit gantzem ernst auß schmertzen
Meer bit wir dich herr in gemain
wir armen Christen groß vnd klain
Vnd was deiner armen schaͦflein sind
vnd deiner geschoͤpfften lieben kind
Dein gnad mit vns zuͦ taylen
das wir vnß mügend haylen
An leyb vnd seel mit deinem troscht
den du vnß offt verhayssen host
Mit deinem hayligen saͤgen
so woͤll wir fleyssig pflegen
Zuͦ bewaren schon dein rechts gebott
deutronomy es klarlich geschriben statt
Das acht vnd zwainzigest capittel
verhaist du vns ain guͦttes mittel
Gegen deiner barm̃hertzigkait
ach herr wir sind mit willen praidt
Dein hayligs gebott erfüllen
vnd vnß nach deinem willen
Gar vnd gentzlich schicken ein
das wir fürbaß die hulde dein
Mit grossem fleyß behallten [Faksimile]
laß vnß herr nitt vergwallten
Des boͤsen feinden argen list
dann er vnß offt gar nahendt ist
Herr hilff vnß in dem yamertal
das wir auch in den rechten stal
Deine lieben schaͤflein werdend zeldt
zuͦ deinen hayligen außerweldt
So woͤll wir boͤssern vnser leben
nach dein gebotten fleyssig streben
Du hast den rechten schreyn der gnaden
nach kayner hilff woͤll wir sunst fragen
Glaub /hoffnung /lieb / auch in dich setzen
du kanst vnß alles layds ergetzen
Dein armes volck hat lang geirt
vnd ist gar seltzam vmb gefuͤrt
Von deinen hyrten manigfalt
die habend getriben grossen gwalt
Mit deinen schaͤflein vmb die woll
jn fürgesetzt ain schwaͤren zoll
Vnd du jns doch verbotten hast
wann du dich nit betriegen last
Hast jnn auch soͤlichen gewalt geben
vnß recht fürhallten saͤligs leben
Wie klarlich laut vnd geschriben stat
sant Peter durch dich befolhen hat
Die erst Epistel ain guͦten bschaid
der haͤrd zuͦ weysen guͦte wayd
Da selb findt man das letst Capittel
waͤr suͦchen wil der findt den tyttel
Wie sie es aber hallten thuͦn
bedarff ich yetz nit sagen von
Es ligt so offen auff der ban [Faksimile]
Das niemands gar erzellen kan
vnd hat auch laider lang gewerdt
Das got ir huͦt nit meer begerdt
Got spricht durch Jheremie zwar
am drey vnd zwaintzigisten offenbar
Zerreissend mir die haͤrde mein
ich wurds also nit lassen sein
Sy sagend iñ die lugen vor
vnd nützend iñ nit vmb ain hor
Fürwar mathey findt mans schon
am zehenden also geschriben ston
Die gottes gab vmb sunst auß geben
beschaiden sein in irem leben
Gold vnd sylber nit besitzen
der hoffart schein nit lassen glitzen
Sant pauls auch zuͦ den roͤmer sagt
in der ersten epistel der zwelfften statt
Wie sy guͦt wandel soͤllend fuͤren
vnd nit mit gleicher welt regieren
Mathey findt man auch garklar
am drey vnd zwaintzigisten offenbar
Die armen schaff die burdi tragen
der herr thuͦts seinen iungern klagen
Von den die moyses stuͦl besitzen
beladen sind mitt krancker wytzen
Da selbst nenndt er sy blinden fuͤrer
der gebotten gottes hart verwierer
Der troͤwet in auch hart auß der massen
das sy die rechten leer verlassen
Er spricht auch starck o we den hiertten
die lennde mit der schaff haut gürtten
Ich will die schaͤfflin ledig machen [Faksimile]
vnd reyßen da auß irem rachen
Mathey fint mans mer geschriben
das sy nit auff dem waͤg thuͦndt bliben
Das fier vnd zwainzigest zaigt dirs an
wie sy gantz weichent von der ban
Vnd werdendt vns falsch leer füe geben
den sol wir krefftig wider streben
Vnd bey der warhait gots beleiben
in menschen gsetzt nit lassen treiben
Epistolas petri auch besuͦch
das ander Capittel finst im buͦch
Falsch propheten werdendt sein
die leer der verdamnuß fuͤren ein
Den waͤg balaams hond für sich gnom̃en
der niemand wirdt zuͦ guͦtem kum̃en
Des muͦst er straff vom esel hoͤren
den gott durch menschlich stim der leeren
Got spricht in Ezechielis mund
das fier vnd dreyssigest liß zuͦ grund
So hoͤrst du strenge wort von gott
wie hart zerrissen wirdt sein gebott
Wie seine schaͤffle werdent gschunden
die milch vnd wol in abgenom̃en
Das sy die haut kom mügend tragen
sy thuͦnts mit grosser burd beladen
Frag der gelerten hirtten ain
was moyses mit seinr leere main
Deutronomy am dreyzehenden gschriben
da mit on vrsach nichs ist bliben
On betracht von got dem herren
wayst duß nit ich wil dichs leeren
Got wil haben das sein gebott
nit werd vergleicht zuͦ kainem spott [Faksimile]
Kain trom soll wir dar auß nit machen
nit mischen drunder menschlich sachen
Vnd wer vns vnrecht weg wil fuͤren
den soll kain gsundhait nit beruͤren
Ob er dar inn verharren will
so ist kain marter im zuͦ vil
Man sol nit lang mer von im klagen
vnd sol in bald zuͦ tod erschlagen
Mit nichte vns mit im verainigen
besonder in so bald verstainigen
Der gleichen gschrifften fint man fil
zuͦ nennen brauchtends lange wyl
Die gantze bibly steckt ir fol
die recht gelertten wissents wol
Von denen wirs enpfangen haben
vnd auß der geschrifft gar wol ergraben
Vernim vns herr in vnser clag
das deine warhait kum an tag
Die wir biß haͤr erzellet hand
vnd falsch leer nit nem überhand
Durch des teufels listikait
der vns mit schalckait ist berait
Von deiner lieb zuͦ bringen
merckt mer von disen dingen
Wie es so groß gewachsen ist
mit schwaͤrer sach vnd boͤsem list
Von vnsern schrifft gelerten
die grossen die verkertten
Die vnser hyrtten soltten sein
die habend sant Peters schifflein
So schantlich lassen rinnen
ich kan micht nit besinnen [Faksimile]
Was sy darmit gemaint hand
es ist fürwar gar klaine scham
Lang zeit in in gelegen
fyl habent sich verwegen
Kains guͦten ends zuͦhoffen
das glück hat boͤssers troffen
Das meret vnser gmuͤt vnd krafft
vnd macht vngeleert wissenhafft
jn allen teütschen landen
Ain frum̃er ist aufferstanden
der vns die warhait bringt an tag
Die lange zeit verborgen lag
got mags vnd wils nit leyden
So grossen muͦt will treyben
alls biß haͤr ist beschechen
Das will ich warlich iehen
soͤllts lenger allso gestanden syn
Gantz teütschland hett gen Rom hin
jr gantze narung geben
Ain soͤllich greülich leben
hat kain mensch nie meer erkannt
Alls yetzo ist jm welsche land
Den selbigen aplaß kroͤmer
es wirt ob got wol haben end
Sy haben vnser gsicht verplent
verfünstredt menig iare
Doch ist gantz offenbare
jr falschait vnd ir boͤse tück
Wirdt vnns geraten zuͦ aim glück
alls ir mich wert vernemen
Die sach im grund erkennen [Faksimile]
Marthinus luther frum̃er man
dem got vnd welt vil eeren gan
Den hatt got aufferweckett
die falschait gantz enteckett
Die sy so lanng hond getriben
gar nichts ist vor in bliben
Das edel gots wort honds veracht
vnd hond dar auß ain geytz gemacht
Von erst bey in auff kum̃en
von in in die wellt geruñen
Da mit all wellt vermackelt ist
das kumpt als hoͤr von yrem list
Vnd das yr mercken mügt die sach
wie sich das spil von erst hat gmacht [Marginalie: nach rechts weisende Hand]
So wil ich mich deß betagen
vom anfang ain wenig sagen
Nach dem die teütschen frum̃es muͦts
allweg millt ireß gelts vnd guͦts
Das hond die baͤpst guͦtt wyssen
vnd hond sich offt geflissen
Vnd wañ jn dann an gellt gebricht
gar bald bey in wurdt zuͦ gericht
Ain gedicht vom türcken sagen
so hoͤrdt mans feindlich klagen
Der türgk der ligt in dann am land
für war das waͤr ain grosse schand
Soͤldt man in nitt thuͤn wenden
gar guͦt sey wyr zuͦ blenden
Man schickt vns gnad vnd applas vil
vnd macht vns vor ain nasen spil
Wyr seind gar leycht zuͦ bereden
das gellt mit hauff zuͦ geben
So sey wyr dar nach saͤlig gmacht [Faksimile]
vns zuͦ betriegen tag vnd nacht
Seind sy auff vns geflissen
doch solt ir weiter wyssen
Wie sich das selbig gsind bedacht
groß gnad inß land zuͦ Sachssen bracht
Gieng nit nach irem willen
der teüfel kunds nit gar erfüllen
Ain fürsten statt da zugens yn
ain grossen schatz sy brachten hin
Von brieff vnd pleyen kloͤtzten
mit fanen vnd mit fetzen
Die richtens in der kirchen auff
da bey stuͦnd ain grosser hauff
Von manchem seltzamen gsinde
yer ettlich warend gschwinde
Vnd auß der massen hochgelert
die sachentt zuͦ bey disem gferdt
Was auß dem ding wellt werden
da staig ainer von der erden
Auff ain stuͦl gar über sich
zuͦ verkünden hie das himelrych
Wie leicht mans moͤcht erlangen
da etlichs was ergangen
Da sagt er von sant Peter her
ia wann er ietz auff erden wer
Vnd stuͤnd im an der seytten
so moͤcht er nit bedeitten
Das er meer gwaltes hett
zuͦ geben hie an diser stett
Als diser bruͦder nollhart
weitter sagt er auff der fardt
von vngereymter abenteür [Faksimile]
Als von den seelen im fegfeür
wer sy darauß welt bringen
Muͤßt sich nit lang besynnen
vnd schawt das er gebeychtet het
Ain guͦtail gelts in kasten glegt
nach des pfaffen radte
Das wer ain guͦte tadte
das die seel in diser stund
Her auß gezuckt auß helle grund
so bald gen himel kemen
Vil mer tedt ersich phruͦmen
das von grosser schmach nit zuͦsagen ist
Wider die muͦter Jhesu christ
voin eeren laß wirs bleyben
Sein red nit weitter treyben
Die all von jm nit wol bedacht
ßo groß hat er den aplaß gmacht
Hets wol ains tails verschwigen
hat sich zuͦ hoch verstigen
Gebreüßt des bapsts gwalt zuͦ seer
alls wañ des dings auff erdtrich meer
Zuͦ kainer zeyt wer kum̃en
hett sich nit weyter bsunnen
Vnnd die gschrifft nit gelesen recht
bruͦder Taͤtzell des bapsts knecht
Ain brediger minich mit namen
er schiedt sich bald von dannen
Sein bredig vnnd vnbillich wort
von aller gmain gar wol erhort
Besunder von den glerten
die soͤllichs nit geren hoͤrtten []
Vorschand vnd spot des gmainen man
die giengent von der bredig hindan
Dergleych nit mer zuͦ hoͤren
doch stuͦnd all ir begeren
Zuͦ docter Martin Luther hin
der hailigen geschrifft ain gantzer schrin
Dem taͤdten sy es klagen
mit grosser bitt im sagen
Dißer sach sich nemen an
mit seiner kunst selbs greyffen an
Dem münich zuͦ widersprechen
mit hailiger gschrifft zuͦ fechten
das wurd jm got vergellten schon
Zuͦ himel in dem hoͤchsten thron
das moͤcht er selbs ermessen
Do hett er nit vergessen
vnd gab inn anttwurt auff die sach
Wißt ir nit was dem hussen pschach
zuͦ Costentz ist verprennet
Noch mer er dartzuͦ nennedt
jheronimus der was von brag
Der muͦßt auch leyden dise blag
auch kam jm zuͦ gedancken
Die sach ward in jm schwancken
er nannt in auch ain prediger man
Der zuͦ florentz ward hin gethon
von gottes wort verkünden
Das kund er wol ergrinden
dyß redendt all dem bapst zuͦ vil
Vnnd allen den in disem spil
was sy gott het geleeret
Yetz Roͤmischer geytz verkeret [Faksimile]
Der frum̃ man besorgt den widerfal
die sach die wurd nit überal
An gleychen ortt an schlagen
thaͤdt inns zuͦm tail versagen
Er forcht des bapsts große gewaldt
der Roͤmischen klaffer manigfaldt
Doch ließ er sich bereden
die sach in im erwegen
Zuͦ betrachtten die gottes wortte groß
das im zuͦ auß der bibly floß
Vnd sunst añ schoͤnen ortten
die bracht er all zuͦ wortten
Sant pauls der gschrifft ain grosser stern
das erst Capittel zuͦ galattern
Das kam im bald zuͦ sinnen
er ward sich auch erinnern
Wie pauls zuͦ thimotheum spricht
die erst epistel iñ der gschrifft
Das fiert Capittel nennen
das last im gott nit trennen
Auch kam im zuͦ gedancken meer
was auch gebotten hat der herr
Matheum durch sein iunnger
am achzehenden besunder
Diß vnd d' gleych schrifften vil
die hond den luther bracht inß spyl
Die goͤtlich leer zuͦ behaltenn
vnd nit der maß vergwaltten
Doch hat erß nit on vrlob thon
got verleich jm auch den ewigen lon
Dem edlen frum̃ Fürsten
nach goͤtlichem gesatzt in dürstet [Faksimile]
Hie mit ist Luther gstanden auff
da bey was ain grosser hauff
Von gmainem volck vnd gelerten
die soͤllichs all begerttent
Hat er ain schoͤne bredig thon
vnd nichts gesagt auß kainem won
Besunder auß dem grunde
auß gotes leer vnd munde
Da bey verantwurt alles das
das vnzimlich von dem taͤtzel was
Sein bredig außgefuͤredt
das selb er schon beruͤredt
Den straffet er seinr torhait groß
vnd saget von der rechten gloß
Als zuͦ den ding gehoͤredt
der hailig gaist inns leeredt
Er oͤffnet sollchs vor aller welt
weder vmb sylber gold noch geldt
Den wortten gots zuͦ guͦte
mit kunst gar wol behuͦtte
Also seind ettlich kumen dar
gedrungen vnder dise schar
Sein predig auff zuͦ mercken
mit geschrifft also zuͦ stercken
Dar nach gegeben in den truck
mit form also zuͦ samen geruckt
Dar nach ist es auß gangen
also hats angefangenn
Soͤllichs kum̃en gen Rom hinein
ist nit gewesen die mainung sein
Beschehen on sein willen
allain boͤß bericht zuͦ stillen
Das schoͤdlich wer der gmainen weltt [Faksimile]
Allain erdacht auff guͦt vnd gellt
von armer wellt zuͦ reyssen
Die sich thuͦnd soͤllichs fleyssen
dyß mochtends zuͦ Rom nit leyden allso
Der babst was diser sach nit fro
soͤlliches nach zuͦ lassen
Sy wiettend all der massen
alls wer in gnom̃en guͦ vnd eer
Vnd stalltend sich zuͦ grosser woͤr
wider den frum̃en vnd gelerten
Zuͦ doͤtten jn da begerten
dyß hat ain anfang ongefar
Erhoͤbtt jm sybenzechenden [Marginalie: nach rechts weisende Hand]
der mindren zal des herren
Er thoͤt an sy begeren
sy solttend ruͤwig bleyben ston
Da wolltend sy nit abelon
sy wolltent in ye verdam̃en
Vnd für ain ketzer bannen
allso ist er yetz aufferweckt
Kain pruͦtganß die bleybt nit bedoͤckt
wañ ir das nest nun würd geruͤredt
Vnd den fuchs zuͦn jungen gefüret
noch wer er geren mit styll beliben
Vnd thaͤt dem bapst lateinisch schriben
in guͤtlich soͤlichs zuͦ warnen
Das er sy ließ erbarm̃en
des hailigen gotzwort vndertruckt
Das lange jar jm winckel gschmuckt
jn der finstre ist gelegen
Das soͤlt er hoͤcher wegen
dañ soͤllich schimpflich menschen trom [Faksimile]
Zuͦ gott vnd welt jm boͤsser ruͦm
Für war zuͦ hoffen waͤre
das deücht jñ guͦtte maͤre
Ermandt jn auch zuͦ diser frist
was jnn der bibel geschriben ist
Von gott an manchen ortten
erzelt yms als zuͦ wortten
Yedoch mocht sollich guͦte leer
dem bapst nitt von dem Luther meer
Der guͤttigkayt erlangen
das er die weyl zuͦ handen
Sich kaynes boͤssern radts beschloß
so seer jnn dise sach verdroß
Er müesset schlechts verderben
kain gnad mocht er erwerben
Des hetten jm̃ geratten auch hye bey
ain grosse schar der Corttysey
Die selben hayligen knaben
der Teütschen gellt gern haben
Do soͤllichs nit mocht haben gang
do schribens anß in alle land
Vnnd schultend jñ ain ketzer
ain vngelerter schwetzer
Wie wol er sicher vor jn war
das sy nit mochtend kommen dar
Kain gwalt an jn zuͦ legen
noch thaͤt er boͤssers pflegen
Vnd warnet sye zway gantze jar
gantz zuͦ latein nitt offenbar
Ee das ers weytter kündet
das nyemands sunst ergründet
Do wolltens ye nitt haben frid [Faksimile]
vnnd in gantz treyben an ain wyd
Gantz zuͦ dem feür verdam̃en
nit mer kund er erlangen
Do sy nit woltten haben ruͦb
vnd schaltten in so vngefuͦg Do kund ers nit mer leyden
Vnd fieng auch an zuͦ schreyben
Zuͦ teütscher sprach in alle land
endecket in auch all yr schand
Die sy lang hond getryben
wer sunst verschwigen blyben
Vnd was er schryb würt wol bewerdt
das hat die wellt gar lang begert
Nun ist es fürher kum̃en
das schier verstond die stum̃en
Erst merck ich zuͦ diser früst
wie offt die geleerten vns mit lyst
Vnderstanden haben zuͦ weren
nichs auß der bybli leeren
Zuͦ lesen auch nit vnderston
der gleychen leesen myessig gon
Alls so wir wurden yrren
der glaub in vns verwürren
Soͤlchs haben sy offt gefochten an
vnd vns geraten von der ban
Den rechten kernn zuͦ fünden
yr irtum̃b nit zuͦ ergründen
Darinn sy dann vermackelt synd
danck habt jr lieben frum̃en kind
Vnd auch jr lieben gschellen
guͦt hyrten zuͦ der hellen
Wie pauls zuͦ thimotheum schreybt [Faksimile]
Di erst epistel ers wol bedeüt
das vierdt capitel nennet er
Yr boͤße weyß die kennt er
der rechten leer vns fuͤrend von
Des teüfels leer sy ruͤrendt schon
vnd tragend den gayst der yrsal
Das klagt die welt yetz überal
vnd wann mans yetzund sagen will
So vindt man neüer schuͦler vill
die mer der bibly kennen
Die Capittell bas zuͦ nennen
in ainem tag on grossen ruͦm
Dann in ainr wuchen ain halber thuͦm
so glerdt sein Roͤmisch leerer
Der gots gebot verkerer
nit das mich kainer soll verston [Marginalie: nach rechts weisende Hand]
Das ich die frum̃en priester mon
in kainem argen gedencken
Die nit von got thuͦnd wencken
dann sy seind aller eeren werdt
Das manicher nichs dann guͦts begerdt
die gerechten gebot gots erfüllen
Mit guͦtem gmuͤt vnnd willen
derselben ist noch ain grosse schar
Wie wol sy kainr nit melden dar:
auß forcht vor Roͤmischen ougen
Der Roͤmischen synagogen
man vindt noch manchen pfarer guͦt
Der seine schauff in guͦtter huͦtt
mit guͦtter leer thuͦt weyden
Von gottes wort nit schaiden
dem seind sein schauff befolchen recht [Faksimile]
Jst nit ain tagloͤner oder knecht
Besunder ain getrewer vatter
die rechten lieb die hatt er
Wann er sein armuͦt strecket dar
wol für der armen schaͤflein schar
Speyßt sy mit guͦter leere
dem wünsch wir glück vnd eere
Dann welcher geet mit weyßhayt vm̃
braucht nur das Euangelium
Der suͦcht die rechten strassen
gott wirt jñ nit verlassen
Auch was sant Pauls geschriben hat
darinn er arbayt fruͦ vnd spat
Vnd kan die bybel ergründen
der zeücht manch seel von sünden
Diß seind die rechten gottes knecht
bey den so wirt man frumb vnd schlecht
Vil meer dann von den grossen
die arbayt von jnn stossen
Mañ sicht wol ettwan ain prelatt [Marginalie: nach rechts weisende Hand]
der ain groͤsser kappen hat
Deñ ain paur vmb weyhenecht
der gedunckt sich dann ain grosser knecht
Die brangt jm auff den rucken
gen jm muͦß man sich bucken
Vil tieffer dann gegem kirchen knopff
so waͤnd deñ diser nasen tropff
Er sey der haylig Abraham
vnd schoͤpfft jm selbs ain grossen nam
Auß Rom ain grossen tyttel
tregt auch ain seydin kyttel
Da schleüfft er alltag ein vnd auß [Faksimile]
vnd neñdt sich prothonotarius
Vnd doctor in dem rechtten
mit im dar niemand spechten
Es sey in dann erlabet vor
vnd das im guldt haut vnd hor
So wist er nit zuͦ sagen
von helyas wagen
Der broͤpst vñ techãdt findt man vil [Marginalie: nach rechts weisende Hand]
vil meer dañ zuͦ wanngen besen stil
Also sey wir versehen
noch weytter muͦß ich iehen
Das offt der ainr mer pfruͤnden hat
dann kirchen seind in mancher statt
Vnd bildstock auff der strassen
die thuͦnd sy dann hin lassen
Vnd setzendt ainen pfaffen darauff
vnd macht mit aim ain soͤlchen kauff
Das der die seel sorg trage
gespannen nacht vnd tag
Vnd wo ain pfruͤnd LX guldin tregt
daruon der arm kaum XXX behept
Da muͦß er sich von noͤren
das übrig gehoͤrt seim herren
Der yntter esse hatt er vil
das kumpt jm zuͦ zuͦ yedem zil
Die kan er wol verdienen
sich schon mitt got versuͤnen
Was er nit gar verdienen kan
hatt er ain gaystlichen puttan
Die tregt mit jm̃ den orden
vnd ist gelertter worden
Zuͦ reden baß von der absenß [Faksimile]
wie vil verdiendt werd mit presenß
Dann jr herr ist im̃ Paulo
in seiner Epystel zuͦ Tytho
Vnd wann sy jren sack hat gfüllt
vnd wol gefuͤttert von der güllt
So betracht sy nach den eeren
yr sach will sy verkeren
Vnd schawet wo sy ain heyrat traͤff
so findt sy dann ain pauren knecht
Der klain nach eeren fraget
nur das er werd begabet
So schlecht offt wenig glück dar zuͦ
sy haben tag vnd nacht kain ruͦ
Biß sy das guͤtlin myndern
das gewunnen ist mitt sünden
Wann dann das lied wirdt vmb sy auß
so wirdt darnach ain krieg dar auß
So gaͤt es an ain rauffen
so thuͦts zuͦm pfaffen lauffen
Da will sy dann meer gelltes haben
die Pfruͤnden muͤssends wol ertragen
Das muͦß dann der entgellten
der soͤlichs geneüsset sellten
Das ist jm̃ dorff der arm Caplan
der muͦß sich weyter schaͤtzen lan
Vnd yßt vil arger suppen
vor angst maͤcht er sich yucken
Da jn nye gebissen hatt
der wirdt gemarttert an der stat
Noch meer herauß zuͦ geben
zuͦ disem saligen leben
vnd wann ers nymmer leyden kan [Faksimile]
so hebt er sich dann von der ban
Verlaßt die kirch vnd pauren
vnd laͤßt ain andern trauren
Mitt soͤlchem findt man yetzund meer
der vngelerten pfarrer
Denn kramer auff ain kirchtag
nun merckt mir auff ain andre sag
Von der münichs kutten [Marginale: nach rechts weisende Hand]
die alle land vmb ruckend
Da hoͤrt ainer seltzam fanttasey
die treybend soͤlich gogglerey
Mit jrem statzionieren
all kirchtag sie durch ruͤrend
Vnd ruͤmend sich der groͤsten maͤr
als kumends erst von Jherusalem haͤr
Vnd habend vil erlitten
groß hayltumb von der krippen
Vnd wann mans in dem grund erfragt
so ist er mit ainer lodex plagt
Die hat er jñ aim egke
die bedarff ains vndern bette
Sie liegend das sich die balcken biegend
damit sie alle weldt betriegend
Das ist all jr gedichtte
auß der hayligen geschriffte
Von erst so merck die barfuͦß knaben [Marginale: nach rechts weisende Hand]
was grosser lieb sy zuͦ samen haben
Da hoͤrt man seltzam possen
von den beschornen fossen
Die merern seind in den obseruantzen
die myndern thuͦnt mit secken dantzen [Faksimile]
Vnd ist als ain geschlechte
die selben pettel knechte
Die meerern kumend sellten auß
die ruͤffend den mindern das pier auß
Gleych wie die hüppen trager
Sy hond ain staͤtten hader
Der ain tayl wil der hayliger sein
vnd machend nur mit holz ain schein
Diß ist yr gaystlichs leben
den sol man reylich geben
Sol ich dañ von den predigern sagen [Marginalie: nach rechts weisende Hand]
aie füegend auch auff disen wagen
Die selben haͤlen gsellen
sie thuͦnd sich gaistlich stellen
Jch melld nit vil von jrem orden
man ists zuͦ vil offt jnnen worden
Man kans nit besser schellten
man lopt sie zwar gar sellten
Vnd wann ichs lang vnd vil betracht
so seinds all auff ain form gemacht
Die selbigen gugel knechtte
ist als ain übrigs geschlechtte
Dann waͤr sie yendert straffen wil
wo sie dann thuͦnd ainer sach zuͦ vil
Wider recht vnd wider gotte
so machend darauß ain spotte
Vnd richtend ain mit wortten auß
in dem hayligen gotz hauß
Das ist dann jr studieren
yr predig also fieren
Vnd was man mit jn handlen sol
das bedarff man gar versichern wol [Faksimile]
Mit disen gaistlichen leüten
wie ich hie thuͦ bedeüten
Sy künnet võ ersten manich schoͤnen gruͦß
Jr wort die seind so honig suͤß
sy verhaissent vil die knaben
Biß roß kumpt auß dem graben
was man zuͦ in styfften thuͦt
Das bedarff für war ainr guͦten huͦt
soͤllichs von jnn zuͦ haltten
Waͤr will sy dañ vergwalten
so seind sy darnach gschwind vnd behend
Sy lassents nym̃ermer von der hend
so muͦß mans darnach manen
Mit vnwill mit inn zanen
so honds ain obren zuͦ Rom im spyl
Der mag es halten ob er wyll
das ist darnach yr taͤding
Die sy zuͦ antwurt geben
so bleybt kainr allweg an aim ort
Heüt ist er hie / morn ist er dort
wer solt vil auff sy bawen
Jch will in nichs mer trawen
dann das ich warlich saͤchen mag
Das sy bringendt an den tag
dar bey laß ichs beleyben
Noch wenig muͦß ich schreyben
sych nur in allen kloͤster auff
Als weit da reycht der pschoren hauff
was thuͦnd sy guͦts nun halten
Die jungen vnd die allten
wie sy so trutzlich vnd vermessen
Der allten styfftung thuͦnd vergessen [Faksimile]
Der güldt sy taͤglich niessendt
mit wasser sy in wol begiessendt
Wann sy vmb soͤllichs vil hond geloptt
so ist der Stiffter des guͦts berpott
Wo wil man soͤllichs erkriegen
all warhait thuͦnd sy biegen
wañ schon ain gaistlicher ain aid hat gschworen
Der bapst thuͦdt in absoluieren
so dar sich niemandt meer rieren
Wañ soͤllichs thͤt ain laysch man
so thaͤt man iñ in aucht vnd bann
Oder strafft in an dem leybe
der soͤllich falschait treybe
Mañ findt wol etwan auch ain frum̃en
der lassend sy kain für hin kum̃en
Er ist in fil zuͦ schlechtte
er woͤr gern gottes knechte
Befelhend soͤlichem auch kain ampt
iagend in durch alle land
Der muͦß im oͤllend beleiben
man thuͦt in furter scheiben
Auch ist mancher glerter mann
der gar hin für nit kum̃en kan
Jn kloͤster vnd in stifften
zuͦ gott sein sach zuͦ richten
Die warhait gots zuͦ bringen ein
das ist alain die mainung sein
Den woͤlltens gern verfuͤren
vnd in gen rom zittieren
Alain wann er die warhait sagt
so wirdt er yetz zuͦ rom verklagt
Den will man dann verprennen [Faksimile]
des sollten wir vns schemen
So wir Christen wellend sein
vnd liessend vns nichs bringen ein
Von soͤllichen boͤsen sachen
Es wirt sich anders machen
ich hoff die sach soll werden guͦt
So Karolus das edel pluͦt [Marginalie: Nach rechts weisende Hand]
die sach thuͦt für sych nemen
Darinn das recht erkennen
mit allen frum̃en Fürsten guͦt
Jn christlicher lieb gar wol behuͦt
ain bessrung ain zuͦ bringen
Die falschait ab zuͦ tringen
all Grauffen herren vnd der adel
Die nit betrüfft kain beser tadel
die werdens wol ermessen
Die eer gotts nit vergessen
die erbren Reichsstett vnd die stennd
Die all im Reichs radt seind benenndt
die helffend teütschem lande
Zuͦ aim bessern stande
Vnd was da Christus namen hatt
das helff hie mit zuͦ diser tadt
Die warhait gots behallten
laßt vns dar von nit schalten
Das der türck vnd auch die juden
Sych vnsers leyds nit froͤwen mugendt
das alle stend gebesserd werden
Die da seind auff aller erden
so well mir alle froͤlich springen
Vnd wellend Te deum laudam[us] singen
damit erlangen die sälikait
Das helff vns die hailig tryualtikaidt
Finis



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