Quelle: Thomas, Johann Gerhard Christian: Der Oberhof zu Frankfurt am Main und das fränkische Recht in Bezug auf denselben / ein Nachlaß von Johann Gerhard Christian Thomas. Hrsg. von Ludwig Heinrich Euler. Bevorwortet von Jacob Grimm. - Frankfurt am Main : Jäger, 1841. - XXXII, 591 S. [DRWSigle: FrankfOHof.] 257ff.
I. Nota wie und vor wem man uff eigen und erbe zu franckenfurd und in der termeny kommern sal, und daz anschriben und waz man dauon geben sal.
II. Item wie man solich komer vor gerichte offenn und dan verkunden sal, mit gerichte, oder mit des Schultheissen brieffe, und wie sich der bode, der soliche brieffe truge, halden sal, und man sust dem kommer und gerichte nachgeen etc.
III. Item were der, dem man verkunden sulde nit bynnen landes, wie man dan den verkuntzbrieff zu herburge antworden sulde, und der bode dan vor gerichte komen und [Seite: S. 258] wie der kommerer dan des gerichtes warten, sin gezuggelt zugeben, und zum andern, und dritten male aber verkunden etc.
IIII. Item so der kommer irgangen und erfolget ist, wie man dan die schult berechten sal, Zedel geben, und tun, richten etz und daz man auch kein sache vor gericht berechten bedarff, dann schult.
V. Item Wann man an dem eigen und erbe gerichtit hat, wie man iß dann feil tragen sal, zuversetzen odir zuverkeuffen, und daz verkunden, zu entschuden.
VI. Item wie man der Cleger darnach in die erfolgunge der entschudunge der eigen und erbe setzen sal vor gerichte, und er des sin gezuggelt geben.
VII. Item obe der Cleger solich erclagt eigen odir erbe nit versetzen, odir verkeuffen kunde, wie er die dann selbir behalden mochte, und daz abir verkunden sulde etc.
VIII. Item wan daz eigen und erbe nit entschudt, sundern gentzlich ergangen wirt, wie man des darubir des gerichts brieff geben sal.
IX. Item wem eigen odir erbe vur scholt in der Stede versatz buch virsast wirt, vur scholt zu zyden zubezalen, und die betzalunge dann nit geschicht, wie man dann die uffbieden, erclagen, und die erwynnen und dem nach geen sal.
X. Item obe einer solich eigen odir erbe, daz er irgangen und erclaget hette, nit versetzen odir verkauffen kunde, wie er daz dann selbir behalden mag, und darynn gesast sal werden, und jme des brieffe geben etc.
XI. Item wer uff farnde habe komert vur schult, zinse, gulde, gelt oder geltis wert, wie man darumb mit burgern und ußluden umbgeen, verkunden, und daz ußtragen sal.
XII. Item weres, daz solich farnde habe nit mochte versast odir verkaufft werden, wie sie dann der Cleger selbis behalden mochte, und damyde vmbgeen sulde. [Seite: S. 259]
XIII. Item wer farnde habe vur schult versetzen sal odir wil, der sal iß vur eim Richter tun, und die wider lyhen umb Wochen Zinß, und wann er sins geltis nit lenger enberen wil, so sal er die an gerichte uffbieden, und so den virsatz der Richter uff den Eyt besagit, Jme dann lassen richten, und dann versetzen odir verkeuffen, odir obe des nit sin mag selbis behalden etc.
XIV. Item wem phande von gerichts wegen gegeben werden vur erclagt schult, wie der damyde umbgeen sal, zu uersetzen, zu uerkeuffen, odir selbis zu behalden.
XV. Item daz alle Eyde und berechtunge der schulde, ußziehunge der habe und guds, darzu mit gericht geclagit, odir gekommert wirt, odir reuplich genommen odir verstolen, und eigen und erbe antreffende, sal an gerichte gescheen; Abir recht und unschulde, frauel odir geltschult antreffende vor den heilgen gescheen.
XVI. Item Vurfluchtiger lude gude und habe, bekommert vur schult, wie man und wer die beschriben und behuden sal.
XVII. Item wer umb zufallende anersterbende gude vur schult clagen wil, wie er den kommer tun, und jerlichs offen und dem nachgeen sal.
XVIII. Item von gezugen in zu schriben, er sy viel odir wenig, nit me dan sieben hellir zunemen, und daz die Scheffen und auch alle treffliche urteile lassen horen.
XIX. Item clerunge etzlicher artikele von gerichts wegen.
XX. Item obe einer ein sache, der er sich vermißet zu gewisen, nit gantz zu bringet, daz er doch wie verre er gewiset des genyssen sal.
XXI. Item obe eim burger geboden wurde, vur frauel von zinse odir geltschult wegen odir ander sache, daz doch nit scheltwort, odir slahery were, daz sulde kein frauel sin, sundern die burger sich irer fryheid von der gebode wegen gebruchen. [Seite: S. 260]
XXII. Item umb kuntliche fellige zinse, die erfolget werden, bedarff man nit berechten, dann erfolgete scholt sal man berechten.
XXIII. Item wer den andern sluge odir wondte, daz irkant odir erwiset wirt, sal man nit dafur sweren, daz iß nit freuelich gescheen sy.
XXIV. Item obe ein odir me person odir stamm gein eyme odir me personen odir stemmen vor gerichte ußzerunge odir uffgift tun sulden, von eyme odir me stucken, die in eyme zinse legen, und ein sache were, daz sulde man halden mit gezugegelt, als mit den uffgifften vor des rads frunden.
XXV. Item daz alle Schriber vor gericht und den heilgen sollen globen und sweren etc.
XXVI. Item daz man kein buße nemen, odir vertedingen sal, sie sy dan vor mit urteil gewiset, odir sust mit undirwisunge der Scheffene.
XXVII. Item von den, die ir widersachen ir recht und gerichte mit uffsatze verziehen.
XXVIII. Item von den fremden wegefertigen luden, den die burger von irer burger fryheid wegen ir gerichte und sache mit uffsatze verziehen.
XXIX. Item von dem Richter vor den heiligen, daz der kein gelt davon nemme sulle, die eyde werden dan getan, und sulle auch daran sin, daz die eyde verhalden mogen werden.
XXX. Item umb die vursprechen, als die von momperschafft, tageleisten etc. ye viel geltis nemen, wie sie daz vurter halden sullen.
XXXI. Item daz die vursprechen vurter nymandes mompar werden sullen.
XXXII. Item daz die vursprechen umb sache an gerichte hangende nit me tage sullen leisten, ane laube dez gerichts, und waz sie dan davon nemen mogen.
XXXIII. Item daz die vursprechen von sachen vor dem Rade odir anders, daz nit vor gericht hinge, nit me nemen sullen tage zu leisten dan einen alden thurnoß. [Seite: S. 261]
XXXIV. Doch mit beheltnis der vursprechen eyds vorgesworn.
XXXV. Item daz man einen burger in der messe friheid nit gewisen moge, er wulle iß dan lyden.
XXXVI. Item daz bürgere und andere in der messe fryheid einen andern gewisen mogen.
XXXVII. Item daz man gestolen odir geraubte fiehe salbdritte berechten moge.
XXXVIII. Item wie mompar oder truwenhendere erfolgete scholt berechten sullen.
XXXIX. Item wie erben nach toder hant erfolgete scholt berechten sullen.
XL. Item daz ein beschuldigeter von eins kauffs wegen oder scholt, die eins teils bezalt sulde sin, nit schuldig ist, der schulde vur voll zu bekennen, dann er mag bekennen, waz des bezalt sy, und umb daz uberige sin unschult bieden, und darzu komen lassen, als verre man in des nit bewisen wil.
XLI. Nota ordenunge der werntlichen Richtere zu Frankenfurd.
XLII. Item war ubir ein obirster Richter zu richten hat.
XLIII. Item war ubir die andere Richtere zu richten han.
XLIV. Item wie sie sich gein den parthien in solichen clagen handeln sullen, und sie vur gerichte odir die heilige wisen sullen inne odir ußwendig der messe.
XLV. Item ußgescheiden umb zinse odir liedelon, wie man daz halden sulle.
XLVI. Item were einer der scholt vor dem richter leuckenber, wie er dann den ansprecher vragen sal, obe er des gewisen wulle, und wie man Im furter nachgeen sulle zu bescheiden.
XLVII. Item weres abir umb liedelon, wie sich dan ein iglicher Richter darin halden sulle.
XLVIII. Item weres aber umb frabel, daz sullen die Richtere an gerichte wisen.
XLIX. Item obe man dem Richter nit recht antwert, so mag er gebieden, recht zu antworten, und by der buße etc. [Seite: S. 262]
L. Item daz die Richtere kein kuntschafft von gerichtswegen geben sullen, sundern die sache vor gerichte besagen, und der Schultheiß des von gerichts wegen briefe geben sal.
LI. Item wie der Richter ye zwen mitein andere brieffe und kuntschafft ußwendig gerichts geben mogen, und waz in dauon gebore zubesiegeln.
LII. Item waz man den Richtern zu kommern, odir zugebieden jnnwendig odir ußwendig den messen geben sulle.
LIII. Item wie die Richter alle frabel und ungefug vurbrengen sullen.
LIV. Item wie die Richtere rechts helffen sullen, mit geboden, komern und rachtunge etc.
LV. Item wie dicke die Richtere jnn und ußwendig den messen burgern und ußluden gebieden sullen.
LVI. Item daz die Richtere nymand vur frabel gebieden sullen, iß sy dann slahery odir scheltwort, odir ymand daz sin frebelich gnomen.
Es ist zu wissen, das die Scheffene des Richs gerichts, zu gode zu lobe des heilgen Richs gerichts zu franckenfurd zu nutze und beqwemlichkeit, itzunt oder hernach, in sachen und geschichten, die sich teglich virhandeln, und vorter in kunfftigen zyten vor des Richs gericht zu franckenfurd vorgnant gehandelt mogen werden, von Eygen und Erbes wegen, in termini und begriff der Stede und gerichts zu franckenfurt gelegen, zu erfordern, zu erwynnen, zu erclagende, und nach rechte und herkommende des Richs gerichts vorgenant ein ewige ordenunge und satze geordnet, gesatzt und ubirkommen han, allermenlichin, geistlichen und werntlichen, fremden und heimschen, den des not ist, odir vurter not sin wirdet, zu fordern oder zu suchen in aller masse, als hernach von stucken und artikeln [Seite: S. 263] geschriben und underscheiden steet, nach dem als dann die Scheffene, nach aldem herkommen, gewonheit und rechte des Richs gerichts vorgenant des eynmudeclichen uberkommen sin, nach iren besten synnen und virnunfften.
Zum ersten ist iz sache, das eynche persone; Es sy frauwe oder mannes persone, geistlich oder werntlich, fremde odir heimisch, kommern wil uff Eigen und Erbe in termeny und begriff der Stede und gerichts zu franckenfurd gelegen, Es sy vur schult, zinse, gulde, Erbes, rechte oder andere forderunge, die iz darzü meint zü haben, die sollen geen zu einem Schultheissen zu franckenfurd und an ym fordern und begern yn, eins kommers uff soliche Eigen und Erbe zu erkennen, und jm benennen, warfur sie kommern, das auch ein Schultheis zu franckenfurd durch recht tun sal, und davon nit me nemen, dann zwelff heller. Und sollen die oder der, die also kommern von stunt zu des Richs gerichtis schriber geen, und yme das eigentlich offenbaren, und sagen und in des gerichts buch tun schriben, und davon sol der schriber nit me nemen, dann seß heller. Und wer is sache, das der Schultheiß nit jnheimisch were, So hat der Eldeste Scheffen zu franckenfurd an dem sesse des macht an des Schultheissen stat, von befelniß des Schultheißen, als das auch von alter herkommen ist.
Jtem uff solichen kommer und jnschriben sal der cleger affter demselben tage an dem nesten gerichte darnach denselben kommer vor dem Schultheissen an des Richsgericht zu franckenfurd offen, und das aber in des gericht buch lassen schriben und das selbe gerichte ußwarten, obe ymand qweme, den soliche kommere und sache antreffe, und das virantworten und virstehen wulde, das dann der cleger da sy, die clage und forderunge zutun und zu vollenfuren. Und weris daz an dasselbe gericht nymant qweme, der soliche kommere und sache virantworte und virstunde, so sal [Seite: S. 264] darnach der cleger E andere gerichtstage kommen, denselben kommer den erben desselben Eygen und erbes, daruff er gekommert hette, die anders inplichtig und wonhafftig zu franckenfurt sin, mit einem Richter von gerichts wegen lassen virkunden, denselben kommer an dem nesten gerichte darnach zu verantworten und virsteen. Weren aber die erben eins teils oder zumale nit inplichtig oder wanhafftig zu franckenfurd, so sal der cleger eine virkunds brieff under des Schultheissen Jngesigel nemen, und dem Schultheissen davon achtzehen heller geben zubesigeln und dem schriber zwelff heller zu schriben und nit me, und in dem selben brieffe sal solichen erben, die das angeet ein gerume zyt und gerichts tag bescheiden und gesast werden, nach dem als sie dann verre oder na gesessen sin, und sal den schicken mit eim gewissen boten, derselbe bote yn dann solichen brieff antworten sal in ire hende, doch in keine frihunge oder uff keinen gewiheten steden. Wulden die selben dann soliche brieffe nit nemen, so sal der bote die brieffe vür sie legen, und vur ire fuße werffen, und von dannen geen, und sal man auch demselben boten nit me von der mile geben dann achzehen heller, Es enwere dann daz der cleger neher mit jme getedingen mochte, und darnach, so der bode wider komet, so sal er an des Richs gerichte kommen und uff den heilgen sweren, das er solchen verkunds brieff geantwort habe in der masse, als vorgeschriben steet, und das sal der cleger dann aber in des gerichts buch lassen schriben und davon dryzehen heller geben, seß von den heilgen und sieben zugezuggelde und nit me, und diß vorgeschriben sal gehalden werden mit gezuggelde siegelunge und brieffen nach den Stemmen zu nemen, als viel der weren die das antreffe und nit verrer. Und weris das ein bote, der soliche virkunds brieffe trüge, sehe oder kuntlich wiste, das derjene, dem er den brieff brengen sulde [Seite: S. 265] jnheimisch were, und wulde man des brieffs nit von jm nemen, So sal er den brieff ym in sin dore thore oder band desselben sloßis, Burge, huses oder hofis darinne der oder die weren stoßen, und von dannen geen. Und weris dann, das die jenen, den solich virkundt geschee in der masse als vorgeschriben steet nit virantwurten und virstunden uff den nemlich tag und zyt als jn benant were, So sal und mag der cleger desselben gericht tages an des Richs gericht ußwarten, und den kommer erfolgen und in des gerichts buch tun schriben. Auch wann das ist, das eynche person kommert in vorgeschribner maße uff Eigen und uff erbe, und denselben kommer nit offente darnach an dem nesten gerichte, So were der kommer aber, wulde er dann, so mocht er vor dem Schultheißen wider an kommern, und dem nachgeen, in vorgeschribener maße.
Auch weris sache, daz der bode solicher personen, an die er mit solchen virkunds brieffen ußgeschicht wurde an den enden und steden, da sie zu huse oder zu hofe weren, nit fünder und die nit Jnheimisch weren, mochte er sie dann E der zyt des nemlichen tagis, der Jn in solichem virkunds brieffe gesast und bescheiden were, erlangen, das sulde er tun, und yn soliche verkunds brieffe antworten, weren sie aber ußwendig landes und nit zu wissen zu finden, so sal der bote solichen virkunds brieff oder brieffe, in der herburge, da sie zu aller leste als sie von lande gescheden weren, Inne gewest weren oder gewonet hetten, lassen und antworten und darnach an des Richs gericht zu frankenfurd komen vur den Schultheissen und uff den heilgen sweren, das er dem also nachgegangen habe, und wann das gescheen ist. Weris dann, das solicher kommer nit virantwort oder virstanden wurde, wann dan seß wochen und ein tag virgangen sin und der kommer nit virantwort [Seite: S. 266] wort oder verstanden wirt, so sal der cleger sin gezugggelt geben, und das in des gerichts büch tun schriben, Darnach sal der cleger zum andere male eynen virkunds brieff von gerichtes wegen nemen da Jnne ein tag und seß wochen begriffen und gesast sollen werden, und den aber fertigen mit einem boten in die vorgenante herburge, der bote dann aber sweren sal, das er den brieff also geantwort habe, das dann der cleger nach ußgange der seß wochen und eine tage aber an das Richs gerichte vor dem Schultheissen sal offen und das in des gerichts buch tun schriben und zu dem dritten male in derselben masse sal der cleger den virkund in die selben herburge tun, und der bote sweren, und in des gerichts buch tun schriben, nach uzgange der lesten seß wochen und einen tag, also das soliche virkundunge jezü drin tagen, und zu drin seß wochen gescheen sal, als vorgeschriben steet. Weris dann sache, das solich kommer an des Richs gericht in der zyt der drier tage und achtzehen wochen nit virantwort und virstanden wurde, als recht ist, So sal darnach der cleger so dry tage und achtzehen wochen virgangen sin aber vur den Schultheißen an des Richs gerichte kommen und solichen kommer, und clage offen, und desselben gerichts ußwarten, und dann sin gezuggelt geben, und den kommer erfolgen, als recht ist und das auch in des gerichtbuch lassen schriben.
Auch wann soliche kommere von Eigen und erbes wegen erfolget und ergangen werden, als vorgeschriben steet, wil dann der cleger den sachen vurter nachgee, als recht ist, So sal er sin schult darfür er gekommert hat an des Richs gerichte vor Schultheißen und Scheffen uff den heilgen sweren, und damyde kuntlich machen, und bedarff man auch kein ander sache me vor gerichte berechten, dann allein scholt, als recht ist, und das auch in des gerichts buch tun schriben, und wan das geschicht, So sal ym des [Seite: S. 267] gerichts schriber solicher ergangen sache, obe er des begeret zetteln uß des gerichts buch geben und schriben, davon als dan igliche sache in ir selbes gelegen ist, und von einem iglichen zedel, der von erfolgunge, bekantnisse, berechtunge oder anderen sachen gegeben were, sal des gerichts schriber von eim iglichen Zedel nit me dann dry heller nemen, als das herkommen ist. Und sal der Schultheiß nach solichen ergangen sachen dem cleger an solichen erfolgeten eigen und erbe dann von gerichts wegen heissen richten, als recht ist, alsdann igliche sache in ir selbs gelegen ist.
Jtem Wann dem Cleger also gerichtet ist, nach besagunge des Richters off den Eyd; ist iz dann, das er fordert und begert jn vorter zu wisen, wie er damyde umbgeen sulle, So sol er die gesworn underkeuffer von Eigens und Erbiswegen das selbe erfolgete Eygen und Erbe, als verre daz selbe eigen und erbe erbes falle und erbes recht nit antreffe, lassen feyl tragen vierzehen gantz tage zu virsetzen; mochte die virsatzunge nit geen, So zu virkeuffen als thür als man mag, doch nit hoher dann der cleger gekommert und berechtet hette, darunder mag der cleger daz wol tun, und vor was koste oder geltes von gerichts wegen uff die sache gegangen were, oder geende wurde, darnach nach den ersten vierzehen tagen in den nesten vierzehen tagen zu versteen und wann solich Eigen und Erbe also von gerichts wegen virsast oder virkeufft wirt und die gesworn underkeuffer uff den Eit besagen, das sie das nit hoher brengen mogen, So sal man von gericht wegen die dann darinn setzen, den also virsatzt oder virkeufft were doch mit beheltniß und unschedelich dem Riche, dem Rade und der Stad zü franckenfurd an iren dinsten, gnaden und friheiden, und auch das den erben und zinßluden daz zuverkünden, dann sal der cleger das den erben und zinßluden lassen [Seite: S. 268] virkunden mit namen denjenen die zu franckenfurd oder in der terminy und begriff daselbis wonhafftig und inplichtig sin, mit dem Richter und den ußmerckern mit des schultheissen offen versiegelten brieffe, solich Eygen und Erbe in den nesten viertzehen tagen darnach zu entschudden und zu versteen. Und weris sache, das der eins teils oder zumale ußwendig landes weren, und man der nit wiste zu finden, So sal man aber mit der verkundunge gebaren, und damyde umbgeen zu den drin tagen und zu drin seß wochen, als auch vorunderscheiden ist.
Jtem Wann das solich Eigen und Erbe in der masse und zu den zyten, als vorgeschriben steet entschudt oder virstanden wurde, nach recht und herkommen des Richs gericht vorgenant; So sal der Cleger aber vur den Schultheissen an des Richs gerichte kommen und die sache offenbaren, und desselben gerichts ußwarten, und dann dieselben erfolgunge der entschuddunge aber in des gerichts buch tun schriben und sin gezuggelt geben, und von solichem Jnsatze sal dem Schultheissen und Scheffen vierzig heller werden unde gefallen, und mit namen von iglichem stamme als vil die dann gekommert und die sache ergangen hetten, und sal das dem Schultheissen halb, und den Scheffen das ander halbteil gefallen.
Auch weris sache, das der cleger solich Eigen und Erbe, daruff er gekommert und das mit gerichte und rechte erclaget hette, nit versetzen oder verkeuffen konde, und das die gesworn Underkeuffer hette lassen feil tragen, und die das uff den Eit besageten vor dem Schultheissen vor gerichte, das sie das nit virsetzen oder virkeuffen konden, wolde dann der cleger soliche erfolgete Eigen und Erbe vur sin schult, zinse, gulde, oder forderunge, darfur der kommer gescheen were, oder vur mynner und nit daruber, nach siner berechtunge, und vur die zinse daruff [Seite: S. 269] gelegen, und vur den kosten, der von gerichts wegen uff die sache gegangen were oder vurter daruff geen wurde, selber behalten, des solde man jm gonnen, und jn von gerichts wegen darin setzen, und in des gerichtes buch lassen schriben; doch das er dann daz sal lassen virkunden den erben und zinßluden, das zu entschudden und zü virsteen und auch mit der verkundunge zutun und umbzugeen, als auch vor underscheiden ist, und auch mit beheltniß und unschedelich dem Riche, dem Rade, und der Stadt zu franckenfurd an iren dinsten, gnaden und friheiden, und auch dem Schultheissen und Scheffen ir recht zu geben, als auch vor irludt. Geschee dann solicher entschudunge nit in der masse und in der zyt, als auch vor underscheiden steet, So sal und mag der cleger dann an des Richs gericht kommen, und daruff sin gezuggelt geben, und das in des gerichts buch tun schriben, und dann hat das sinen bestant.
Auch wann der cleger solichs rechten und ußtrags in der masse als vor irludt gentzlich gewartit und dem nachgegangen hat, unentschudt und unvirantwort sache, als vor geschriben steet, fordert er dann jm oder dem das virsatzt oder virkaufft were, als auch vorgeschriben steet jn des brieffe von gerichts wegen under des Schultheissen Jngesigel zu geben, daz sal yn dann von rechtswegen geben und tun.
Auch ist zu wissen, wem Eigen und Erbe, das in termeny und begriffe der stede und gericht zu frankenfurd gelegen ist, in der Stede franckenfurd virsatzbüch virsast were, vur schult uff zyde zu bezalen, und obe des not geschicht, das die bezalunge und ußrichtunge derselben schulde nit ußgerichtit und bezalt were uff die zyde, als dann das vorgenant buch ußwisete; So sal und mag derselbe dem des also not ist, die selben underphande vor des Richs gericht [Seite: S. 270] uffbieden, und das in des gerichts buch lassen schriben, dann sal jm der Schultheiß einen Richter lihen, und jm von gerichts wegen an solichem Eigen und Erbe lassen richten. Und wann dem also daran gerichtet ist, nach besagunge des Richters uff den Eit vor dem Schultheissen vor gericht, So sal der Schultheiß die gesworen undirkeuffer das heissen veil tragen, viertzehen gantz tage vur die schult, wie vorgeschriben steet, darumb der cleger das angesprochen hat, und vur den kosten, der von gerichts wegen uff die sache gegangen were, oder vorter geen mochte, zu virsetzen oder zu virkeuffen. Und wirt das in derselben zyt virsatzt oder virkaufft, nach besagunge der gesworn underkeuffer uff den Eit vor dem Schultheißen vor gericht, So sal der Schultheiß dem dem iz also von gericht wegen virsatzt oder virkaufft were, darin von gericht wegen setzen, doch mit beheltniß und unschedelich dem Riche, dem Rade und der Stadt franckenfurd an iren dinsten, gnaden und friheiden, und auch also, das der vorter das von gerichts wegen sal lassen verkunden den erben und zinßluden desselben Eigen und Erbes, das in den nehsten viertzehen tagen darnach zu entschudden, und sal die verkundunge gescheen mit eime Richter den die inplichtig oder wonhafftig sin zu franckenfurd und irm begriff, und den ußmerckern mit des Schultheissen virsigelten virkunds brieff, als gewonlich ist; weren die aber eins teils oder zumale, den man also virkunden solde ußwendig landis, und daz man die nit wiste zu finden So sal die virkundunge gescheen mit des Schultheissen brieff in die herburge, da uz sie zu leste geschiden weren oder da jnne sie wonhafft gewest weren zu drin tagen und zu drin seß wochen zu glicher wise als auch da vor von Eygen und Erbes wegen underscheiden ist, und geschicht die entschuddunge dann nit nach ußgange iglicher der obgenanten getzyde, daz sal der cleger dann daz vor [Seite: S. 271] dem Schultheissen an des Richs gericht offen, und das auch in des gerichts buch tun schriben, und sal auch kein andir insatz von eygen und erbes wegen gescheen, dan noch lude der Stede franckenford versatzbuch.
Weris aber sache das solich Eigen und Erbe nit virsast oder virkaufft mochte werden in der zyt und in der masse, als vorgeschriben steet, nach besagunge der gesworen underkeuffer uff den Eit vor den Schultheissen vor gericht, So mag iz dann der cleger selbir behalten vur als vil jn daz dann bedunckt wert sin, und vur den kosten, der von gericht wegen daruff gegangen were, oder vorter daruff geen mochte; Daruff jn der Schultheiß darjn in dasselbe Eigen und Erbe von gerichtis wegen setzen sal, doch mit beheltniß und unschedelich dem Riche, dem Rade und der Stadt zu franckenfurd an iren dinsten, gnaden und friheiden, und auch also, das er daz sal von gerichts wegen lassen virkunden den erben und zinßluden zu entschudden in aller der masse, und mit den underscheiden als itzunt zunest davor geschriben und underscheiden steet, und wan auch solich zyt der entschudunge virgangen ist, das sal dann der cleger an des Richs gericht vor den Schultheissen offen, und das in des gerichts buch lassen schriben, unde wann das gescheen ist; So sal und mag man dann den cleger oder den iz in vorgeschriben masse virsast oder virkaufft were, daruber brieffe von gerichts wegen geben, obe sie des begern, doch das der cleger in dieselben sachen vor des Richs gerichte uff den heilgen swere, daz man jm solich schult schuldig sy, und jm oder nymand von sinen wegen des eins teils oder zumale nit betzalt sy, an gelde oder an werde.
Auch wer uff farnden habe kommern wil iz sy vur schult, zinse, gulde, gelt oder geldes wert oder ander forderunge, den kommer sal und mag ein iglich werntlich Richter zu franckenfurd tun, und sal der cleger [Seite: S. 272] den kommer am nesten gericht, das nach dem tage, als der kommer gescheen were, als der kommer gescheen were, komende wirt vor dem Schultheissen offen, und das in des gerichts buch tun schriben, und desselbin gerichts ußwarten, obe jmand komme, den kommer zu verantworten und zu virsteen, und ist iz, daz nymand kommet der den kommer verantwort oder virsteet, So sal der cleger den jenen uff die er gekommert hette, den kommer von gerichtswegen lassen virkunden, mit namen den Jngesessen und Jnwonern zu franckenford mit eime Richter, den selben kommer an dem nesten gerichte zuverantworten und zu virsteen und den ußmerckern mit des Schultheissen virsigelten virkunds brieffe, darjnne eime iglichen ein gerume nemlich tag nach dem der danne verre oder nahe gesessen ist, gesast werden daruff auch der bote, der solichen brieff treit an des Richs gerichte sweren sal, das er den jenen solichen brieff geantwort habe, doch uff keiner friheid oder keiner gewiheten stat. Weren sie auch ußwendig landis, also daz man sie nit wiste zu finden; So sal die virkundunge gescheen zu drin tagen und zu drin seß wochen, als auch vor underscheiden ist, und werden dan soliche kommere nit virantwort und virstanden zu iglichen zyten und tagen als vorgeschriben steet, So sal und mag der cleger dann uff die gerichts tage, die alsdann gesast und bescheiden weren, sin gezuggelt geben, und den kommer erfolgen, und das in des gerichts buch tun schriben; uff soliche erfolgunge der cleger darnach am nesten gericht, obe er wil, sin schult und forderunge, darvur er gekommert hat sal kuntlich machen, als recht ist; daruff sal der cleger dann zedeln uz dem buch nemen, und sal jm dann der Richter an solicher farnder habe lassen richten, und wann dem also gerichtet were; So sal der cleger die farnden habe fur sin schult und forderunge oder vur mynner und nit daruber und vur den gericht schaden virsetzen; [Seite: S. 273] mag die nit virsatzt weren, So zu virkeuffen und daz den erben der die farnde habe ist, daz von gerichts wegen lassen virkunden in den nesten vierzehen tagen darnach zu entschudden, obe das ist, das sie als nahe und bynnen lands sin; were des nit, So sal man jn gerume tage setzen die sie erlangen mogen, die entschuddunge zu tun und weren die ußwendig lands, und man die nit wiste zu finden; So sal man mit der verkundunge aber umbgeen zu drin tagen und zu drin seß wochen, als auch darvor underscheiden steet, und ist iz, das die entschuddunge nit geschicht zu den zyten und in der masse, als vor underscheiden ist, So hat das damyde sinen bestant und das sal dann der cleger aber in des gerichts buch tun schriben.
Weris aber das solich farnde habe nit versast oder virkaufft mochte werden in der masse, als vorgeschriben steet, So mag der cleger die selben farnden habe selber behalden vur sin erklagete schult oder gelt, oder vur mynner und nit daruber und vur das [was] von gerichts wegen uff die sache gegangen were oder vurter geen wurde, und sal das lassen verkunden zu entschudden, nach gewonheid und recht des Richs gerichts vorgenant, in aller der masse und fugen, als da vor zu neste geschriben und underscheiden steet, und sal der cleger daz nach ußgange der entschuddunge, obe des nit geschicht, das vor dem Schultheissen an des Richs gericht offen und daz dann in des gerichts buch lassen schriben, und damydde hette iz ein ende und sinen bestant.
Auch wer farnde habe vur schult versetzen sal oder wil, dat sal gescheen vor eime werntlichen Richter, und der, dem sie also virsatzt were, mag sie dem jenen, der sie versatzt hat, wider lihen umb einen benanten wochenlichen zins, und wann dan der sins geldes nit lenger enberen wil, So sal er die farnden habe vor dem Schultheissen an des Richs gericht uffbieten, also wann der Richter den Jnsatz vor dem [Seite: S. 274] Schultheissen an des Richs gericht mit Eide besaget hat, und uff solich uffbietunge sal jm der Dchultheiß einen Richter daran heissen richten, dan mag er daz versetzen oder virkeuffen vur die schult oder darunder und nit daruber, und vur den gericht schaden und sal daz von gerichts wegen lassen virkunden den jenen, der die farnde habe ist, zu entschudden, und damyde umbgeen in aller der masse, als davor zu nest von virkundunge wegen geschrieben und underscheiden steet, und obe die virsatzunge oder virkundunge nit gescheen mag, als davor underscheiden ist; So mag er iz selber behalden als auch vor underscheiden ist und solde dann das aber lassen virkunden, als auch vor underscheiden ist.
Auch wem phande von gerichts wegen gegeben werden vur sin erclagete schult, der sal damyde umbgeen zu versetzen oder zu virkeuffen, oder selber zu behalden, und das lassen virkunden zu entschudden in aller der maße, als auch davor von der farnden habe wegen eigentlich underscheiden und geschrieben steet, doch also: sin iz essende phande, die sal er nit lenger dann uber nacht halden, sin iz andere phande, die sal er viertzehen tage halden, E er die virsetzt, oder virkeufft, oder selbir beheldet, nach dem als davor underscheiden steet.
Auch sollen alle Eide und berechtunge der schulde, iz sy umb wenig oder vil und ußziehunge eins iglichen habe oder gudes dartzu mit gerichte geclagit oder gekomert weren und von gude oder habe das reyplich ane fehede genomen oder virstolen were und Eyde und recht, das Eygen und Erbe antreffende ist, vor Schultheissen und Scheffen an des Richs gericht gescheen, waz aber recht und unschulde fravel oder geldeschult andreffen sin, das sal vor dem heilgen gericht gescheen und anders nit.
Auch wann lude vurfluchtig werden, weris dann, das lude uff ir gut und habe vur ir schult kommerten, [Seite: S. 275] uff daz dann soliche habe und gude nit verruckt werde; So sollen der Obirster Richter und des gerichts schriber von gerichtes wegen alle soliche habe und gut von stucken zu stucken beschriben, und sal man von gerichts wegen einen huder in das hus setzen, da solich habe und gut lege, biß uff den ußtrag des rechten, js enwere dann, das die clegere des alle eins worden, das uß dem selben huse zu thun, und anderswo lassen besliessen, solich besliessunge auch ein oberster Richter tun sal.
Auch weris sache, das ein persone der andern schuldig were und der schuldige nit zu bezalen hette und doch wartende were gudes das jm zu einer hant irstorben were, so mag der cleger uff den selben anfall und gude kommern und clagen vur sin schult und den selben kommer und clage sulde er dann alle jerlichs an des Richs gericht offen, und in des gerichts buch lassen schriben, und wann der fall dann gescheen ist, den sachen nachgeen, als recht ist, als auch von Eigen und Erbes wegen underscheiden ist.
Auch sal man von getzugen nit me nemen inzuschriben dan sieben heller, er sy vil oder wenig, und wann man solich getzugniß ingeschriben hat, daz sal man lassen horen die Scheffen, die dann an gericht sin, und die das angeet; und des selben glichen sal man die Scheffen alle trefflich urtheil, iz treffe Eygen, Erbe oder geltschult an, auch von stunt lassen horen, und die nit, die das angeet, daz zu meren oder zu mynnern, als sie dann behalden han.
Nota disser hernach geschriben artikel han die Scheffen von gerichtis wegen gecleret, und des ubirkomen, die also vorter zu halden, umb mancherley Jrrekeit wegen zu vermiden, die vormals und auch itzunt an des Richs gerichte in den sachen entstanden sin, und auch vorter entsteen mochten.
Zum ersten; als von gezugnisß wegen an des Richs gerichte zu furen, daruff ist der Scheffen clerunge und meynunge, als viel und als verre ein iglicher von gudes, zinse, schulde, geldes odir anderer sache wegen gewiset als recht ist, daz er daz billich gemesse, daruff auch die fursprechen das urteil stellen und fordern sollen; Also wie wol der jene, der das gezugnis gefuret habe, die sache nit vor voll gewiset habe, als er sich vermessen hatte, als verre und als viel er dann irwyset, und das getzugnis besagit habe, obe er des dann jm rechten it billich gemessen solle, daruff dan die Scheffen daz urteil wisen werden, als sie dann bedüncket recht sin.
Auch ist der Scheffen meynünge, weres daz ein burger dem andern, odir eyner der nit burger were, eim burger gebode vur frawel, von zinse odir geltschulde wegen, umb des willen, obe einer dem andern daz ubir die zyt der bezalunge vorbehalten hette, odir umb andere sache, daz nit slehery odir scheltworte antreffe; jst der Scheffen meynunge, daz das kein fravel sin sulle, und sich ein iglich bürger siner fryheid als von der gebode wegen gebruchen sulle oder moge, und daz sal man den Richtern kunt tun, sich mit den geboden darnach mogen wissen zü richten, und auch den fursprechen daz zusagen, sich mit clage und antwurt und auch mit dem urteil zustellen, sich darnach wissen zu richten.
Auch wann eins dem andern gebudet vur kuntliche fellige Zinse, lasset sich der erfolgen, dem geboden ist, daz dann der, des die zinse sin, des nicht berechten solle odir bedorffe; Wann abir einer den andern irfolget vur scholt, so sal er sin scholt berechten, als recht ist.
Auch wann einer dem andern slecht odir wonte, und derjene jm tut gebieden, daz er jm daz frevelich getan habe, iß sy uff ein beduncken oder nit, fur den fravel sal der odir die, die solich dat getan hetten, als verre sie der dat bekennen, odir uff sie erwiset wirt, nit sweren, wan wol zu versteen ist, daz eins daz ander ane fravel nit geslahen, odir gewonden kan, und der die dat odir geschicht getan hat, sal dan den fravel verbüssen nach irkentnis odir ußwisunge der Scheffen, nach dem als dann die sache groß odir klein ist; Er gewise dan als recht ist, das er lipwerunge getan habe.
Jtem von der uffgiffte und ußerunge wegen, daz sich an des Richs gericht verhandelt, als ein stam odir person geyn andern zwein, odir drin personen, odir stemmen, oder me, odir zwen odir dry, odir me stemme, odir personen gein eym stamme odir personen sich usßern odir uffgeben wollen, zweyer oder dryer, odir me stucke, die doch in einen zins gehoren odir ligen, und eyne sache ist, daruff ist der Scheffen meynunge; daz der odir die nit von iglichem stucke uffgifft oder ußerunge gelt geben sollen, dann mit solichen ußerungen und uffgifften sal man iß halten nach anzal der personen odir stemme als man das mit des Rades uffgifften heldet. Desselben glichen sal man auch halden mit dem getzuggelt und jnschriben in des gerichtes buch.
Auch sal kein schriber vorter an des Richs gerichte, odir an gerichte vor den heilgen sitzen, er habe dan daruber globet und gesworn , Ez sy dann mit des gerichtis wissen und laube.
Auch ist der Scheffen meynunge; daz der Schultheiß und die Rechenmeister vurter kein busse nemen odir vertedungen sullen, sie sy dan vor mit urteil gewiset, odir mit andern undirwisungen der Scheffen, und wan die kretzery sitzet, daz dann die Scheffen davor etzlichen tag, als verre solich sache vor gerichte nit [Seite: S. 278] ußgericht were, darby sitzen und erbodt sollen werden, soliche underwisunge zu tun.
Jtem von der lude wegen die iren widersachen ir recht und gerichte verziehen mit uffsatze, und nit zu clage und antwurt komen wollen zu rechter zyt, jst der Scheffen meynunge; daz der Schultheiß die mit eym Richter besende zu gerichte zu kommen, die offenberlichen mit worten straffe, und jn dann nemlichte tage setzen, des gerichtis zu warten.
Jtem als die Burger fremde lude und geste, die wegefertig sin, uffhalten mit gerichten, als von der Burgerschafft friheide wegen, daz solichen wegefertigen luden zu grossem Unstaden und schaden komet, ist der Scheffen meynunge, daz man den Burgermeistern die dann zu zyden sin, macht gebe, die sache uß zu richten nach gelegenheit der sache, als iß dann vur sie komet.
Jtem umb den richter, der an dem gerichte sitzet vor den heilgen, daruff ist der Scheffen meynunge, daz der by Eyde kein gelt nemen solle, iß sy dann, daz die recht und Eyde getan sin, als dann vor die heilgen beschieden sin und werden, und sal auch getruwelich und flißiclich auch by Eyde vor dartzu raden und reden, daz solich Eyde verhalden mogen werden, weris abir daz ein parthy die andern der Eyde mit willen irliessen odir daz ein parthy die andern irfolgite odir ledig worde von solicher Eyde wegen, daz sal der Richter lassen inschriben, und mag das getzugegelt davon nemen.
Jtem umb die fürsprechen, als die zu viel geldes nemen, von Momperschafft, tageleisten, und auch andern sachen etc., daruff ist der Scheffen meynunge und ubirkomen, waz ein sache sy, wie viel der personen sin daz antreffende, daz sie dann nit me dan ein fürsprechen gelt nemen sollen.
Jtem von der Momperschafft wegen, als vor irludet, das vorter die fursprechen furter me nymant [Seite: S. 279] Momper werden odir sin sollen, umb sunderlicher sache und unrads willen, die dem gerichte davon entstanden ist, und vorter entsteen mochte, als dan die Scheffen das sunderlich gewegen han.
Jtem von des tageleisten wegen, als auch vor irludt, als die fürsprechen der lude tage leisten, von sache wegen, die vor gerichte hangen, jst der Scheffen meinunge, daz sie das vorter nit me tun sullen, jß sy dann von laube und geheiße der Schultheissen und Scheffen, und ist iz, daz iz in irleubit wirt, daz sie dann nit me nemen sullen, dan einen alden tornoß obe sie iz anders umb sust odir umb fruntschafft nit tun wolden.
Auch wem die fursprechen sin tage leisten wollen, dartzu sie gebeden werden, iß sy vor dem Rade odir anderswo vor sache, die nit vor gerichte hingen, davon sullen sie auch nit me nemen dan einen alden tornoß, obe sie iz anders umbsuß odir umb fruntschafft nit tun wollen.
Doch in allen vorgeschriben sachen mit beheltnis des Eydes, den sie von des fürsprechen amtis wegen gesworn han, nach dem der in der Stede buch geschriben steet.
Jtem daz man einen Burger in der messe fryheid nit gewisen moge, er wolle iß dan mit willen lyden und ubirgeben.
Jtem daz ein burger einen ußman, oder ein ußman den andern ußman, in der messe wol gewisen moge.
Jtem daz ein iglich person, iß sy man odir frauwe gestolen odir geraubet pherde, kuwe, odir anders des glichen salb dritte odir me berechten moge, daz yn das ane fehede abegeraubet und entweldiget sy etc. odir yn gestolen, und damyde entweldiget sy.
Jtem weres sache, daz eyn mompar odir truwenhender junger kindere, eynchen personen zu gerichte umb scholt liessen gebieden, und die selben, den dan also geboden were ußblieben und sich erfolgen ließen etc., daz dan die mompar, odir truwen hender soliche scholt berechten mogen, also daz yn nit wißentlich sy, odir auch von der kynder aldern ny gehort haben, daz soliche scholt eins teils odir zumale yn odir ymand von iren wegen betzalt sy.
Jtem daz die Erben nach toder hand, umb scholt die in vorgeschribener maße an gerichte erfolget were, auch die berechtunge thun mogen in der maße und mit dem undirscheide, als vorgeschriben steet.
Jtem weres, daz einer einen schuldigete umb geltscholt, die er jme schuldig were von eins kauffs wegen, den er umb yn getan hette, odir umb geltscholt, die er yme geluwen hette, und det jme ein neyn odir Ja heischen, obe er den kauff umb in getan hette, odir nit, odir obe er jme daz gelt geluwen hette, odir nit, were dann der jener, den er also ansprech des kauffs odir der lyhunge erkentlich, und hette yme daz gelt davon ußgericht, und betzalt, und were unschuldig, daz er jm desselben kauffs odir der lihunge nicht schuldig were; da sulde man mit urteil wisen also: dret der, der also geschuldiget wurde dar, und swür uff den heilgen, daz er jm solich gelt von desselben kauffs odir lihunge wegen eins teils odir zumale nicht schuldig were, daz er jm dan in dem rechten billich engangen were, der jener, der jn dan schuldigete, wulde jn dan gewisen als recht were, daz er jme solich gelt von desselben kauffs odir lihunge wegen eins teils odir zumale schuldig were. Jtem weres abir, daz der, der also geschuldiget wurde, den der yn dan schuldigete gewisen wulde, [Seite: S. 281] daz er jm den vorgenanten kauff odir lihunge bezalt und ußgericht hette, so ensulde er der unschult nit tun, sunder man sulde jn zu solicher gewisunge lassen kommen.
Nota ordenunge der werntlichen Richtere ztu franckenfurt nach aldem herkommen, und rechte des Richsgericht daselbis.
Zum ersten so hat ein Oberster werntlich Richter zu franckenfurt von gerichts wegen macht zu richten uber ein halb marg zinse oder schult, das ist mit namen achtzehen schillinge heller und darunder.
Jtem so han die andere richtere macht, ir iglicher zu richten vor einen virdung, das ist Nun schillinge heller und darunder.
Und wann das ist, das also clage vur sie kommet, so sullen sie den schuldigen fragen, obe er des geldis eyns teils oder zu male erkentlich sy, wes und wie vil er dann der vorgeschriben somme erkennet, des sal er viertzehen tage dann frist han, und nach ußgange der viertzehen tage, darfur sal er dann dem cleger phenden, obe er ym des nit betzalt oder des nit uffzog mit beider willen getedingen mag, und mit den phanden sal der clger umbgeen, als des gerichts recht und gewonheid ist. Was dann der schuldige dem cleger leuckenbar ist, So sal der richter yn beyden tag machen und setzen an daz nest gericht odir uber viertzehen tage, obe gericht wirt, vor dem heilgen gerichte; wurde nit gerichts, so darnach an nesten gerichte die unschult zu tun, und der zu warten als verre, als das umb geltschult ist, und ußwendig der messe friheit. Weris aber in der messe, so sulde der Richter yn beiden tag machen [Seite: S. 282] an daz neste gerichte, vur der heilgen gerichte, der unschult zü tun und zu warten, als vorgeschriben steet, und mit der erkentnisse auch umbgegangen werden, als der messe friheit steet.
Jst itz aber sache, das iz ist umb zinß oder umb liedelon an die obgenante summe dreffende und darunder, so sal das gehalden werden ußwendig der messe friheit, die rechte zu setzen und der zu warten am nesten gerichte glicher wise als in der messe.
Auch wann die Richter also umb solich schult, darfur sie ztu richten han, eym ein gebod tun, und ist der schuldige der schult leuckenber, so sal er den cleger fragen, obe er das gewysen wulle, sprichet er Ja, so sal der Richter beyden parthien tag machen an das neste gerichte vur Schultheissen und Scheffen zu kommen, die sache da zu offen, und die getzuge zu nennen und dem vurter nachzugeen, nach recht und herkomen des Richs gerichts; Es sy umb schult, liedelon oder zinß nach dem als sich dann iglich sache geheischet.
Auch wann ein Richter eim gebut vur liedelon, so sal er den widersachen fragen, obe er erkenne, das er jm gedienet habe; spricht er ja und des lones doch leuckenber ist, jst iz dan umb nun schillinge, und daruber, und doch nit uber achtzehn schillinge, so hat der obirste Richter macht, dem cleger tag zu setzen an das nest gerichte, des liedelons nun schillinge oder darunder und nit daruber mit sime Eide zu behalden vor Schultheissen und Scheffen an des Richs gericht, und treffe sich is uber Nün schillinge, so sal der schuldige dem cleger ein unschult tun am nesten gerichte vor den heilgen vur das ubirge als verre yn der cleger des nit erwisen wulde, und sal auch solichen liedelon nymand anders berechten, dann eins [Seite: S. 283] gebrote gesynde; So umb die andern Richtere, als die zu richten han ubir Nun schillinge und darunder und nit daruber, sal es von des liddelons wegen auch gehalden werden, nach anzal als in gebürit zu richten, in aller der masse als vor underscheiden steet.
Weris aber sache, das in diesen vorgeschriben sachen und geboden fravel irludte, daruber han die Richtere nit zu richten, Sundern das wisen an gerichte vur Schultheissen und Scheffen, als daz herkommen ist.
Wulde auch einche person in diesen vorgeschriben sachen und geboden dem Richter nit recht antwort geben oder tun, so hat der Richter macht, die zu fragen und jn zu gebieden, recht zu antworten, eins, zwirnt, drywerbe, glicher wise, als obe das vor dem Schultheissen an des Richs gericht were und ist iz, das der dann nit recht antwort tud, so ist er zu buße verfallen, glicher wise als obe iz an gericht gescheen were, und darumb sal dann der Richter dem tag machen vur Schultheissen und Scheffen sich darumb mit jn zu richten.
Auch sollen die Richter keinerley kuntschafft oder brieffe von gerichts wegen geben oder virsigeln, hinder dem gerichte; Es sy von der heilgen gerichts wegen, oder anders, dann wem das not ist, der mag kommen vur Schultheissen und Scheffen und das fordern, So sal dann der Richter, vor dem die sache ergangen were, daz mit Eide vor Schultheissen und Scheffen besagen, daruff sal und mag der Schultheiß dann under sim Jngesigel brieffe und kuntschafft gebe.
Auch was andere brieffe oder kuntschafft ußwendig gerichts die Richtere geben und besigeln wollen da sollen ir zwene mit ein besigeln, und doch nit me von dem siegel nemen, dan einen thurnoß mit namen iglichem Nün heller und doch daz soliche besiegelunge nit gescheen in sachen, daz da antreffe eigen odir erbe, odir daz sy wieder gnade und fryheit der Stede franckenfurt, iz sy ubir besetzunge odir anders.
Auch sollen die Richter ußwendig der messe friheid von eim iglichen kommer und gebode nit me nemen, dann vier heller in der altenstad, und in der Nuwenstad und zu Sassenhusen seß heller; So in der messe friheid mogen sie nemen seß heller in der aldenstat, und desglichen in der Nuwenstad und zu Sassinhusen.
Jtem sie sollen auch by iren Eiden alle fravel und ungefuge, der sie gewar werden, vur gericht brengen und besundern an einen gerichts schriber, der das virzeichen sal, und vorter vur gericht brengen.
Auch han die Richtere in gemeinschafft macht wer die artikele als davor underscheiden sin, eim iglichen recht zu helffen, mit geboden, kommern und rachtunge zu tun, so des not ist, doch besundern ußgescheiden, wann das ist, das die sache einen Scheffen zu franckenfurt anginge, jm gebode zu tun, an jn zu kommern oder zu richten, das hort eim obersten Richter zu allein oder eim andere, der dann an sin stat were, obe er krang oder nit inheimisch were, und den andern Richtern nit.
Jtem wann ein Obirster Richter eim gebudet ubir achtzehen schilling und der andern Richter einer ubir Nun schillinge, ist er dan ein burger, so sal jm der Richter drywerbe uzwendig der messe gebieden, daz erste munt wyder munt, und die andern zwey zu huse und zu hove, und in der messe nit dann eins. Jst er abir fremde odir ein bysesse, so endarff er jm nit me dan eins gebieden, munt wider munt. Weres abir zins odir liedelon, so sal der Richter jm nit me dann ein gebot tun, er sy ein burger, fremde, odir ein byseß, mund wider mont. Weres abir fravel, und were einer in der Stad, so sal er jm auch ein gebot tun muntlich odir zu huse oder zu hove.
Jtem auch ensollen die Richtere nymant gebieden vor frabel, ez sy dan slehery odir scheltwort, odir obe ymand dem andern das sine frevelichen neme, odir vorbehielde eim daz syne, daz er mit gerichte ergangen hette, und desglichen.