Kärntnerisches Landrecht von 1338, hrsg. G.F. v. Ankershofen (= Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, hrsg. vom historischen Vereine für Kärnten, 3 (1856) 43-57) :: Transkription Speer 2012 / 2016

Kärntnerisches Landrecht von 1338, hrsg. G.F. v. Ankershofen (= Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, hrsg. vom historischen Vereine für Kärnten, 3 (1856) 43-57) :: Transkription Speer 2012 / 2016

Kärntnerisches Landrecht vom Jahre 1338. (Mitgetheilt Von G. F. v. Ankershofen.)

Einleitung.

[Seite 43] Heinrich, der letzte Herzog von Kärnten aus dem Geschlechte der Grafen von Görz und Tyrol, hatte, obschon dreimal vermählt43.a, keinen männlichen Erben, und es war daher vorauszusehen, daß nach Heinrichs Tode seine Länder an ein anderes Geschlecht gelangen werden. Diese Aussicht erfaßte König Johann von Böhmen aus dem Hause Luxenburg. Bei seinen in Italien beabsichtigten Eroberungen mußten ihm die Gränzländer Tyrol und Kärnten als ein wichtiges Besitzthum erscheinen. Er sendete daher schon im Oktober des Jahres 1327 seinen fünfjährigen Sohn Johann nach Kärnten, um diesen mit [Seite 44] einer Tochter des Herzogs Heinrich zu verloben44.a. Auch Herzog Heinrich, welcher nun die Hoffnung auf einen Eidam gewonnen hatte, dachte ernstlich daran, die Nachfolge in seinem Lande seinen Töchtern, oder einem Gatten derselben zuzusichern. Er benützte hiezu die Heimkehr des Kaisers Ludwig des Baiern aus Italien, und bewog diesen zu Meran am 6. Februar des Jahres 1330, den Töchtern dessen Bruders die Lehen in Kärnten und Tyrol für den Fall, als Heinrich keinen männlichen Erben hinterlassen sollte, zuzusichern, und den Herzog auch zu ermächtigen, seine Länder mit Rath und Wissen des Kaisers einem seiner Eidame, oder einem Eidame seines Bruders zu vermachen44.c. Die Verhandlungen endeten auch zur Zufriedenheit des Königs; Margaretha wurde gegen zugesicherte vierzigtausend Mark Silbers die Gattin des jungen Johann, Herzog Heinrich erklärte diesen zum Adoptiverben seiner Länder, und ließ ihm schon dazumal von den Kärntnern und den übrigen Unterthanen den Eid der Treue und des Gehorsams leisten44.d. So glaubten König Johann und Herzog [Seite 45] Heinrich, im September des Jahres 1330 ihren Kindern den Besitz von Tyrol und Kärnten gesichert zu haben. Allein zu bald keimten die Verhältniße, welche diese Hoffnungen vereiteln sollten.

Es machten nämlich auch die Herzoge Albrecht und Otto von Oesterreich Ansprüche auf den einstigen Besitz der durch Heinrichs Tod allfällig erledigten Länder. Schon die Verlobung des böhmischen Königsohnes sahen sie mit ungünstigen Augen45.a; nun aber, als es zur Ehe gekommen, schien es an der Zeit zu sein, auch ihrer Seits für die Sicherung ihrer, wie sie behaupteten, ältern und stärkeren Rechte zu sorgen. Herzog Otto vertrat die Sache seines Hauses vor K. Ludwig, und berief sich in Bezug auf Kärnten auf einen ausdrücklichen Vorbehalt, indem K. Rudolf von Habsburg dem Grafen Mainhard von Görz und Tyrol Kärnten nur unter der Bedingung verliehen haben soll, daß selbes in dem Falle, als der Mannsstamm des Grafen Mainhard absterben würde, den Herzogen von Oesterreich zufallen sollte45.b. K. Ludwig überließ am 23. November 1330 die Entscheidung über diese Ansprüche sieben Schiedsmännern; diese entschieden drei Tage später zu Gunsten der österreichischen Herzoge, und der Kaiser mußte diesen die Versicherung geben, daß er ihnen nach Herzog Heinrichs Tode [Seite 46] Kärnten als Reichslehen übergeben werde46.a. So standen die Sachen bei dem im Anfange des Aprils 1335 auf dem Schloße Tyrol oder in Innsbruck erfolgten Tode unsers Herzogs46.b und schon am zweiten Tage des folgenden Maimonats wurde Kärnten den Herzogen Albrecht und Otto von Oesterreich zu Linz verliehen46.c. Nach dieser Belehnung schien für Albrecht und Otto nichts weiter zu erübrigen, als die Besitznahme Kärntens. Sie sendeten die Herren von Pfannberg und Wallsee, um sich das Land allenfalls auch mit Waffengewalt zu unterwerfen (Karinthiam apprehendere et armis bellicis coartare)46.d Da [Seite 47] Konrad von Aufenstein, welchen Herzog Heinrich zum Landeshauptmanne bestellt hatte, Kärnten ohne Widerstand übergab47.a, so war die Besitznahme des Landes leicht, und nur die Anerkennung der österreichischen Fürsten als Herzoge von Kärnten fand Anstände von Seite der Bewohner des Landes. Wahrscheinlich des Eides eingedenk, welchen die Kärntner schon vor fünf Jahren dem Eidame ihres Herzogs geleistet hatten, wollten sie die Oesterreicher erst dann als Herzoge anerkennen, wenn in einer festgesetzten Frist Kärnten keine Hilfe zukommen sollte47.b. Es hatten nämlich Johann und Margaretha nach dem Tode Heinrichs auf Betrieb der Tyroler Landherren an König Johann um Schutz und Hilfe gesendet. Dieser lag aber an den Wunden, die er im Turniere erhalten, krank zu Paris, und konnte daher nur auf seine baldige Genesung vertrösten. Die Verlassenen, welche nicht wußten, was in Kärnten vorgegangen, schickten den Abt Johann von Viktring an die Herzoge von Oesterreich, [Seite 48] um diesen den Tod ihres Vaters und ihren hilflosen Zustand zu klagen, und zugleich von ihnen Schutz und Vertretung zu verlangen. Der geringe Erfolg dieser Sendung darf nach der bereits geschehenen Besitznahme Kärntens nicht auffallen, und keinen bessern Erfolg hatte die Verwendung des Abtes, des Herzogs Heinrich von Niederbaiern und des Markgrafen Karl von Mähren bei dem Kaiser, und die Fürsprache des Propsten von Wisegrad bei den österreichischen Herzogen, welche beharrlich erklärten, eher Alles auf die Wagschale des Glückes legen, als Kärnten herausgeben zu wollen48.a.

Während dieser Verhandlungen war die den Kärntnern gestattete Bedenkzeit verstrichen. Herzog Otto kam selbst in das Land48.b, es wurde die Urkunde, mit welcher die Belehnung [Seite 49] der österreichischen Herzoge von dem Kaiser kund gegeben und zum Gehorsam aufgefordert wurde, verlesen und sonach dem Herzoge von dem Adel und den Bürgern der Eid der Treue geschworen. Nachdem Herzog Otto den Konrad von Aufenstein der Landeshauptmannschaft enthoben und an dessen Stelle den Ulrich Grafen von Pfannberg gesetzt hatte, verließ er Kärnten und wendete sich nach Krain49.a. In Kärnten war aber noch keineswegs ein verläßlicher Zustand herbeigeführt, indem die Bewohner desselben behaupteten, daß kein Fürst ihres Landes die Lehen gültig verleihen und Recht sprechen könne, wenn er nicht früher feierlich auf den Herzogstuhl gesetzt worden wäre. Herzog Otto kehrte deshalb nach Kärnten zurück, fügte sich der Landessitte, und wurde in der Kirche von Maria Saal von dem Bischofe Lorenz von Gurk im Beisein des Bischofs Heinrich von Lavant und vieler Prälaten am 2. Juli 1335 geweiht. Freudig brachte er seinem Bruder die Botschaft, daß Kärnten den Gehorsam geschworen und die Huldigung geleistet habe49.b [Seite 50] Nach diesen Vorgängen schien Kärnten für die Tyroler Grafen für immer verloren. Selbst König Johann von Böhmen erscheint nur mehr darauf bedacht, seinem Sohne Tyrol zu erhalten, und wegen des Verlustes von Kärnten sich an den österreichischen Herzogen und deren Anhängern wenigstens zu rächen. Gegen Ende des Jahres 1335 sendete er seinen Sohn, Markgrafen Karl von Mähren nach Tyrol, um das Land für das jugendliche Fürstenpaar zu verwalten und den Rachekrieg gegen die Görzer Grafen zu führen, welche beharrliche Anhänger der österreichischen Herzoge waren und auf Tyrol Ansprüche machten50.a. Die Tyroler Landherren genehmigten die Verwaltung Karls und dieser drang nach Ostern des Jahres 1336 in das den Görzer Grafen gehörige Pusterthal ein, nahm die Veste St. Lambrechtsberg und verheerte das Land drei Wochen hindurch bis zur Klause von Lienz50.b.

Wie Markgraf Karl gegen die Grafen von Görz führte König Johann den Rachekrieg gegen die Herzoge von Oesterreich, und verwüstete mit den ihm verbündeten Ungarn das im Norden der Donau gelegene Land. Als aber die Ungarn den Kampfplatz verließen, König Johann sich im eigenen Lande bedroht und das Land seines Verbündeten, des Herzogs [Seite 51] Heinrich von Niederbaiern verwüstet sah, gedachte er des Friedens, und durfte eine gütliche Ausgleichung von den österreichischen Herzogen um so sicherer erwarten, als auch diese ihr kaiserlicher Bundesgenosse verlassen hatte. Die Hindernisse, welche in persönlicher Abneigung wurzelten, wußte Albrechts Gattin Johanna zu heben, und so kam es in Ems am 9. Oktober des Jahres 1336 zum Vergleiche. Die Herzoge von Oesterreich verzichteten auf Tyrol und den Theil von Kärnten, welcher von Sachsenburg aufwärts lag; König Johann entsagte aber für sich, für seine Nachfolger, für seinen Sohn Johann, für dessen Gattin Margaretha und für deren Schwester allen Ansprüchen auf Kärnten, Krain und die March. Er gelobte sogar, die Verzichtsurkunde seines Sohnes, seiner Schwiegertochter und der Schwester derselben beizubringen51.a. Dieses Versprechen fand jedoch keine Erfüllung, indem Graf Johann und Markgraf Karl die Verträge ihres Vaters für ungültig erklärten und mit den Tyroler Landherren betheuerten, von der Wiedererwerbung Kärntens keineswegs ablassen zu wollen. Graf Johann machte auch wiederholte Versuche in Kärnten einzudringen, welche jedoch jederzeit an der Lienzerklause scheiterten51.b. Jn welchen Zwischenräumen diese auf einander gefolgt seien, erzählt uns Abt Johann von Viktring nicht. Der letzte Versuch geschah im Jahre 1338. In der Hoffnung, sich in einigen Schlößern Kärntens festsetzen zu können, suchte Graf Johann in Kärnten einzudringen; seine Fortschritte wurden aber jetzt wie früher durch die Görzer Grafen in der Lienzerklause gehemmt, so daß Graf Johann sich damit begnügen mußte, diese Engpässe durch Feuer zu verwüsten. Nach Kärnten kam aber auf die wiederholte Kunde von diesen Unruhen Herzog Albrecht, und "wie die Sonne die dichten Nebel zertheilt", löste auch der Herzog die Wirren dieses Sturmes durch seine [Seite 52] Gegenwart52.a, daß seit dieser Zeit von Tyrol aus nie wieder ein Anspruch auf Kärnten erhoben wurde.

Die Thronstreite der kärntnerischen Herzoge haben, soweit die Geschichtquellen reichen, immer auch auf den innern Frieden des Landes und auf die Rechtszustände der Landsaßen störend eingewirkt. Daß die Thronfehden des Prätendenten Philipp, des Bruders des Herzoges Ulrich nI., wider König Ottokar von Böhmen und die des Letzteren wider den deutschen König Rudolf von Habsburg von so traurigen Folgen waren, bezeugen zur Genüge die Landfriedens-Verordnungen des K. Rudolf vom 3. Nov. 127652.b und 8. März 127952.c. Auch die Ansprüche des H. Heinrich V. ( VI.) auf die Krone Böhmens brachten die verheerende Kriegsfehde in das ferne kärntnerische Land, und daß der gewaltige Geist jener Zeit den Zeitpunkt des gestörten inneren Friedens auch zu mancher innern Fehde benützte, gibt die Friedensurkunde zu verstehen, welche über die Einigung errichtet wurde, welche die Königin Elisabeth am 14. Juli 1311 zwischen ihrem Bruder Heinrich und ihrem Sohne Friedrich erwirkte52.d. Daß sich diese Uebel auch in den Kämpfen der Luxemburger und der Habsburger um das erledigte Herzogthum Kärnten erneuerten, gibt schon das Duellmandat des H. Albrecht vom 12. Aug. 133852.e und auch Abt Johann von Viktring zu verstehen52.f. Nichts mußte in solchen traurigen Zuständen fühlbarer werden, als der Mangel geschriebener Gesetze, und es war daher die angelegentlichste Sorge der kärnt. Landherren, von dem nach seiner Länderbereisung in Gratz eingetroffenen Herzoge Albrecht ihnen, da [Seite 53] ihre alten Rechte theils erloschen theils vergessen seien, neue Gesetze zu geben. Nachdem über Leben und Eigenthum, über einige andere bestimmte Gegenstände einige Artikel festgesetzt wurden, und die Landherren erklärten, in den übrigen nicht ausgedrückten Punkten nach dem steierischen Rechte leben und sich in Strafsachen den alten markgräflichen und herzoglichen Gerichten unterwerfen zu wollen, wurde die Landrechtsurkunde in deutscher Sprache ausgefertiget und, nachdem selbe von den zurückgekehrten Landherren kundgemacht worden war, auf dem Schloße Osterwitz hinterlegt53.a. Selbe befindet sich gegenwärtig im k. k. Haus- Hof- und Staatsarchive, wohin sie wahrscheinlich nach Ausstellung der von dem Erzherzoge Ernst am 27. März 1414 ausgefertigten Handveste53.b gebracht wurde. Die nachfolgend veröffentlichte Abschrift wurde dem kärnt. Geschichtvereine durch dessen Mitglied, den nun sel. Herrn Oberlandesgerichtsrath Dr. Josef von Würth mitgetheilt.

WIR Albrecht. von gots gnaden, Hertzog ze Östereich, ze Steyr, vnd ze Chernden, Herr ze Chrain, auf der Marich, und ze Portnaw. Graf ze Habsburch, vnd || ze Kyburch, Lantgraf in obern Elsazzen, vnd Graf ze Phirtt. veriehen, vnd tun chvnt offenlich mit disem brief, allen den, die ieczund lebend, vnd die hernach chumftig werdent || Daz für vns chomen, vnser getrewn lieben, vnsser Lantherren, Ritter, vnd chnecht, von vnsserm Lande [Seite 54] ze Chernden, vnd paten vns vlizsichlich, das wir sev von besundern gnaden, bei || etlichen alten gewonhaiten, die si von alter herpracht hieten, liezzen beleiben, und daz wir in darczu, von newn dingen, etlichev recht geben. No haben wir angesehen, ir ernstlich || pêt, wan ez ouch vns, unserm Lande vnd vnsern leuten ze Chernden nutz, und notdurftig ist, vnd haben in irev recht gegeben, in solicher weis, als hernach geschriben stet. Des ersten || Swer bei gutem gericht, und mit stiller gewêr, ein aygen herpracht hat, dreizzig iar, vnd ainen tag, ein lehen czwelf iar, vnd ainen tag, ein Purchrecht iar vnd tag, mag er daz || furbringen so hat er furbaz recht darczue. Wer ouch daz dhainer einen gewalt chlait, den sol er bewêrn selb dritte, tut er daz, so muez êner den gewalt pezzern selb ander, ist aber daz, der || Dreyr ainer abget, so ist êner des gewaltes ledig. Wir Wellen ouch, swaz ein mann in unserm Lande ze Chernden, in nucz, und in vnroublicher gewêr herpracht hat, daz in des niemant || entwêr noch da von treib, denn mit dem rechten alain. Ist ouch daz iemant den andern anspricht, umb lehen, der sol die verantwurten, vor dem herren, da er si von ze lehen hat, wolt ez aber || der Lêhen herr vertziehen, so mugen wir ez selben gerichten. Wir sullen ouch selben, oder der, dem wir ez emphelhen an unser stat, richten, vmb lehen, vnd vmb aygen, ze vier tagen, ie || vber Sechs wochen man sol ouch in der Schranne niemand haizzen stille sten, der in dem Lande wolgesezzen ist, umb lehen, vnd umb aygen, er bring in danne mit Furbot, vnd mit chlag fur daz || Gericht. Ouch wellen wir, ob ein gepowr ichtes tat, da mit er den hals verwaricht hat, umb welicher ley sache daz sei, daz des sein herr nicht engelt swer der sei an seinem aygen, oder an seinem gut || der Richtter sol seines leibes varen mit dem rechten, vnd sol dem Herren sein gut, mit gemache lazzen, Tut aber ainer einen totschlag, vnd chumt er da von, der ist dem obristem gericht veruallen || Dreizzig mark, vnd dem Niedern gericht sechczig plıenmng, vnd hut sich vor sinen veinden, vnd vor dem geschray, wirt er [Seite 55] aber begriffen, so ist hals, wider hals, oder er lose sich, wie er stat, an || dem Landtsherren, vindet vnd sol des sein Housvrow, vnd sinev chinde, nicht engelten, an dem gut. Wer aber ieman, der ze Chernden gut hiet gelegen, vnd in dem Lande nicht gesezzen wêr, der || sol daz verantwurtten, ze Chernden. da daz gut gelegen ist, vor dem Gericht, da man umb ander gut verhoret. Ist aber daz em gast chumt gen Chernden. in daz Lande, vnd vodert em recht an ainen || lantsman, der sol demselben, recht hinwider tan, da er recht von nemen wil, an derselben stat, vmb sogetan sache, darumb er ez billeich tun sol. Ouch wellen wir, vmb aygn, vnd vmb Lehen, di || von vns sint, daz darumb niemand gerichten, noch verhoren mûg, denn wir selben, oder onser Hoouptman, oder wem wir ez enphelhen, wem auch onser Houptman enphilicht ze richten, vmb gult, vnd vmb new || auflouff, der mag daz wol verhoren vnd gerichten. Ez sullen ouch die Grâfen, die in dem Lande ze Chernden gesezzen sint, recht vor onser, oder vor, onserm Houptman tun, vmb swev man hincz || in ze sprechen hat. So sollen die Richtter, so si daz Gericht enphahent swern, das si recht richten, dem armen, als reichen, vnd nicht durch lieb, si sollen ouch nieman umb dhain puezze || phenden, er verualle ir ê vor Gericht, vnd sol der Richtter, diselben puezze, in Viertzehen tagen nemen. Ez sollen ouch alle leut, in vnserm Lande ze Chernden, ze gemainen tagen gen, dristund in dem iar || in allen onsern Lantgerichten, vnd sagen bei dem ayde, den si da swern muezzen, ob icht schedliches, oder vngerichtetes sei in dem Lande, und ob icht sei, daz dem Gericht ze pezzern ist, wer ouch dahin nicht || chomen mochte, vor ehaftter not, der mag sich der wol bereden, chumt er aber nicht, in irr danne ehaft not, so sol er puezwartig sein, vnd sullen ouch die zwen phenning, di ze puezze willent geben sint ab || sein. Ouch sullen der Lantrichtteer poten, nieman fuergepieten denn da der man gesezzen ist ze hous ond ze hof, ond anderswa nicht, man sol ouch di leut ê vor gericht bechlagen, ê man si vpiete. Phendet || ouch der Richtter auf ein gut, daz eines [Seite 56] andern mannés ist, ond mag derselb man daz besteten, daz ez sein sei, dem sol der Richtter daz widergeben, an der stat. Ouch habent onser dienstherren ze Chernden. die || recht, daz si daz recht tun mugen vber ir biderb diener, vmb gult, vmb gelubde, vnd ouch vmb schaden. Ez sol ouch ieder man, hincz seinen gepowern, daz recht tun, vmb die sache, die auf sinem gut besche || hent, an alain vmb die sache, die an den tod gent, ez wer danne, daz daz recht, von des gepowrn herren, wurt vertzigen, sv mag vnser Richtter daruber richten. Waz ouch dienstherren ist, di Stok, vnd || galgen habent, vnd begriffen si dhainen in irem gericht, der dem Lande schedlich ist, daz mugen si wol verhoren, vnd ouch richten. Swa ouch ein notzog geschiecht in vnserm Lande ze Chernden. mag man || den war gemachten, mit zwain, ez sein weib, oder man, sein engelt êner an dem Hals, und sol man demselben den hals abstozzen, mit einer dillen, Wiert aber ein Strazrouber begriffen, mit der handhaft, dem mag man, mit zwain, den hals an behaben, begreiffet man in aber, an die handhaft, sv muez man in, mit sibenn vbersagen, vnd demselben Strazrouber, sol man den hals abslahen, Man vbersagt || ouch wol einen morder, mit zwain, vnd richtet, vnd pezzert hincz im, mit dem ratte, Den Valscher der mit der hanthaft begriffen wirt, den sol man vbersagen mit zwain, vnd sol in darnach setzen || auf einen rost, Aber einen dieb, der nicht begriffen ist, mit der Handhaft, den sol man vbersagen mit sibenn und sol in danne hênchen , an ainen galgen. Ouch wellen wir, daz alle Herren, dienstleut, vnd || ander edel leut, ze Chernden. in allen andern sachen, die hie nicht verschriben sint, richten nach dem recht, als vnser herren, vnd edel leut, in vnserm Lande ze Steyer. Vnd daz disev recht, ellev, als si || von wart ze wart in diesem brief geschriben sint, also stet, vnd vnczebrochen beliben. Daruber so geben wirr disen brief, besigelten, mit vnserm Insigel. Der geben ist ze Gretz, an des || heiligen Chreuczes. tag, ze Herbst. Da man zalt von Christes geburd. Tausent. Dreu hundert Jar, darnach in dem acht, vnd Dreizgisten Jar. [Seite 57]

[Handschriftenbeschreibung]

Orig. auf Pergament mit Siegel in k. k. geheimen Hausarchive, gut erhalten. Höhe: 13 Z. 3. L. — Breite: 17 Zoll. 7. L. mdash; Das sehr gut erhaltene Siegen hat 4. Z. im Durchmesser. Einfaches Reitersiegel. Doppelte Umschrift zwischen 3 Perllinien.

Fußnoten
43.a.
Commentarii pro Historia Alberti II. cognomento Sapientis scripti ab Antonio Steyerer S. J. Sacerdote. Lipsiae ex officina Thomas Fritschii MDCCXXVI. col. 583, 591, 595.
↑ (Zurück)
44.a.
Item in hoc anno in die sancti galli Joannes quinquennis infantulus Joannis Regis Bohemiae filius secundogenitus de Praga versus Carinthiam deducitur, ut sibi filia Henrici ducis ipsius Carinthiae, quondam regis Bohemiae matrimonialiter copuletur. (Chron. aulae regiae ad 1327 bei Freher Collectio S. S. Boh. p. 60.) Hoc anno Johannes quinquennis infans Regis Bohemie filius secundo genitus (inter superstites) de Praga versus Carinthiam deducitur, ut sibi filia ducis Carinthiae Henrici matrimonialiter copuletur (Franciscus Pragensis canonicus Synchronus in Chron. Boh. M. S. P. n. 1., 2. cap. 16. Fol. 116 bei Steyerer l. c. col. 78.) Contigit — regem Bohemie advenire, qui ire disposuit ad montana, et alloqui Heinricum ducem Karinthie pro pactis nuptiis filii sui Johannis et filiae illius Margarithae. (Johannes Victor. in Böhmers Fontes rer. germ. Stutgart 1843. I. S. 489. ad 1330.
↑ (Zurück)
44.c.
Contigit — regem Bohemie advenire, qui ire disposuit ad montana et alloqui Heinricum ducem Karinthie pro pactis nuptiis filii sui Johannis et filie illius Margarithe, que iam pubescerat, confirmandis. (Joh. Vict. a.a.O. z. J. 1330 S. 409)
↑ (Zurück)
44.d.
Rex Bohemorum habens secum comites de Liningen, Gemini-Pontis, Sare-Pontis, et de Viandis cum aliis viris spectabilibus, venit ad Heinricum ducem Karintie, conveneruntque in hoc, ut altero eorum non existente, alter tutelam gereret puerorum. Et receptis pactis et datis pro suo filio et muneribus hinc et inde pluribus distributis, exactis gaudiis. et solatiis quoad festa secularia, tacitis causis sui itineris, venit Tridentum. (Joh. Vict. a.a.O. S. 410.) Filio ejus (Regis Johannis) Joanni Margaritam unicam filium (Heinricus) collacarat, adoptumque successorem heredem eo instituerat, fidem et obsequium praesenti praestari ab omnibus Carinthiae et caeteris subditis voluerat. (Guilimanni Hist. Aust. M. S. T. I. 1. b. p. 351 bei Steyerer col. 83.) Nuper, hoc est mense Septembris, idem Rex peragratis superioribus partibus Suevie et Bavarie intravit Carinthiam ubi Johanni suo filio secundo genito Henrici ducis Carinthie filiam copulari matrimonialiter et praestari sibi omagium a Carinthis procuravit. (Chron. aulae reg. bei Freher a.a.O. S. 76.)
↑ (Zurück)
45.a.
Das Chron. aulae regiae (Königssaal) fährt in der oben S. 44 angeführten Stelle fort: Displicuit autem haec copula et quibusdam aliis, quia ex consanguinitate habere in Carinthiam se asserunt pinguius jus et majus.
↑ (Zurück)
45.b.
Non solum ex compacto in utrumque Ottonis et Margarithe avum Rudolfum Caesarem et Meginradum, Carinthiae ducem primum Otto Carinthiae ducatum sibi et posteris vindicavit; sed legibus quoquo Romani Regni, quibus a Principatibus femine excluduntur, et Carinthiam ea conditione Meginrado Rudolphum tradidisse ostendebat, ut nulla deinceps ab eo mascula progenie superstite maribus Austriacis illa cederet, hac vero etiam occasione novae pacis et mutuae benevolentiae facilius ab imperatore impetraturum, dux confidebat. Imperator tamen veluti hoc modo invidiam declinaturus, et regis quoque Joannis indignationem, totum de Carinthiae ducatu negotium arbitris permissit. (Guilin. Hist. a.a.O. col. 81.)
↑ (Zurück)
46.a.
Die Schiedsmänner waren: Aus des Herzogs Rathe Graf Ulrich von Pfannenberg, Hanns Truchseß von Diesenhofen, Hanns Truchseß von Waldburg, — aus des Kaisers Rathe Graf Berthold von Greyspach, von Marstaller, genannt von Neyffen, und Heinrich von Gumpenberg, des Kaisers Viztum, und Heinrich der Breisinger, des Kaisers Hofmeister; zum Siebenten als Obmann wurde Graf Rudolf von Hohenberch ernannt. (Das Compromis bei Kurz, Oest. unter H. Albrecht dem Lahmen S. 339. Beilage I. Der Schiedsspruch ebendort S. 340. Beil. n.)
↑ (Zurück)
46.b.
Henricus Rex Bohemie et Polonie, Dux Carinthiae, qnartus filius fundatoris, qui obnt Eniponte anno 1331 die S. Ambrosn confessoris (4. April). (Necrologium vom Stams bei Steyerer col. 82) Henricus Rex Bohemie et Polonie, Dux Carinthie, comes Tyrolis et Goritie, qui inter vivos esse desnt. Anno 1338 die 5 Aprilis. (Ein späteres Necrolog von Stams bei Steyerer col. 82.) Anno domini MCCCXXXV. Heinricus dux Karinthie dominica qua canitur „Judica me deus" in Castro Tyrolis tempore misse in capella beati Pancratn, pressus colera circa precordia sufocatur, et in ecclesia beati Johannis sub castro tumulatur. (Johann. Vict. z. J. 1335. a.a.O. S. 416.) Der Sonntag Judica fiel im Jahre 1335 auf den 2. April. Am 9. Februar 1335 (in octava purificationis S. Mariae) verkaufte Herzog Heinrich noch an den Grafen Johann Heinrich von Görz Venzone in Friaul, Storchenberg und Hafenstein für 600 Mark. (De Rubeis col. 849. Coronini Tentam. p. 28 bei Steyerer col. 83.)
↑ (Zurück)
46.c.
Die Urkunde bei Steyerer col. 84.
↑ (Zurück)
46.d.
Interea Duces Austriae Ludovicum imperatorem accessunt. Et in civitate Lyntza super litus Danubn colloquia miscentes, Karinthiam petunt ratione sanguinis materni, qué filia Meinhardi ducis Karinthie fuerat. Carniolam asserentes ad se legitime devolutam, quam duces Karinthie a suis pregenitoribus jam longo tempore vadis nomine possidebant. Ludovicus autem eorum potentiam sibi arbitrans neccesariam, adjudicavit fieri postulata. Et tercio non. Mai duces solempniter indutus imperialibus comitibus vexilla terrarum preferentibus, signis radiantibus, nobilibus ac militibus hinc inde cursitantibus, investivit. Miserant enim duces nobilem ac magnificum virum de Pfannberg et Ulricum de Walse, Stiriensem capitaneum, Karinthiam apprehendere et armis bellicis coartare. (Johann. Vict. a.a.O. S. 416.) — Ulrich Graf von Pfannenberg, Ulrich von Walße, dann Otto und Rudolf von Lyechtenstein sicherten schon am 7. Mai 1335 zu St. Veit den dortigen Bürgern die alten Privilegien zu:
WIR Graf Vlrick von Pfannberch, Marschal in Oesterreich und ich Ulrich von Walsse Hauptmann in || Steyer und ich Otto und Rudolf von Lychtenstein Chamerer in Steyer veriehen offenlichen || mit diesem Brief allen den di in sehent horent oder lesent. Daz wir mit den Erbern leuten den || czwelif Gesworn mit samt der Gemayn der Burger ze sand Veyt in Chernden getaydinget || haben, von vnserr Herren wegen der Hochgeborn Fürsten Hertzog Albrecht vnd Hertzog Otto ze Österreich || vnd ze Steyr, also daz si sich gentzleich mit der Stat mit leib und mit gut, vnsern Herren ergeben || habent ze dienen vnd ze warten in vnd iren Erben, mit in genesen, vnd sterben, als mit iren || rechten Herren. Also swenn vnser gnediger Herre Hertzog Otto chümt her in sein Lant ze Chernden || datz si im dann ze hant vnd seinem Bruder dem Hochgeborn Hertzog Albrecht, vnd ir paider Erben || hulden vnd swern sollen. Vnd dar vmb, so haben wir sev vertrostet vnd in verhaizzen , an derselben || vnser Herren stat, der Fursten von Osterreich, daz si pey allen irn rechten beleiben sullen ‚ als si die || von alter her bracht habent. Vnd geben in dar vber ze vrchund disen Brief, versigelten mit || vnsern anhangunden Insigeln. Der geben ist datz sand Veyt nach Christes geburt Tausend || drey Hundert jar, dar nach in dem Fünf vnd Dreizzigstem jar, detz nehsten Mentags || nach sand Florians tach. (Original im Vereinsarchive.)
↑ (Zurück)
47.a.
Et in illis diebus mortuus est dux Karinthie socer fratris nostri. Et cum frater noster debuisset accipere possessionem ducatus Karinthie et comitatus Tyrolis post mortem ipsius tunc fecerat occulte ligam Ludovicus, qui se gerebat pro imperatore cum ducibus Austrie, Alberto videlicet et Ottone, ad dividendum dominium fratris nostri occulte et false, volens idem Ludovicus habere comitatum Tyrolis, duces vero ducatum Karinthie; immemor Ludovicus et ingratus serviciorum patris nostri que sibi exhibuerat in adepcione impern, prout supra est scriptum. Dux vero Austrie, licet sororem nostram haberet, statim post obitum ducis Carinthiae predicti per conspiracionem habitam secreto cum domno de Aufsteyn, qui erat capitaneus ex parte ducis tocius Karinthie, statim cum fratre suo habuerunt Karinthiam, quam idem de Aufsteyn eis libere tradidit ac possessionem eidem dedit. Et sic frater noster perdidit ducatum Karinthie. (Vita Caroli IV. imp. bei Böhmer a.a.O. n. S. 248.)
↑ (Zurück)
47.b.
Karinthiani induciarum tempus poscentes, si sub medio qui eos exsolveret non veniret, ad ducum se placitum se inclinarent. (Joh. Victor. a.a.O. l. VI. c. 1. bei Böhmer a.a.O. I. S. 417.)
↑ (Zurück)
48.a.
Filia Heinrici et gener suus, Bohemorum regis filius, de consilio nobilium mittunt ad suum tutorem, scilicet regem Bohemie consulendum. Qui Parisias propter plagas execptas debilis est repertus, et corpore nichil potens; promisit nichilominus se venturum recuperatis viribus, et casis terris videlicet se intenturum. (Joh. Vict. VI. 1. bei Böhmer a.a.O. S. 416.) Rex autem Bohemie moram faciens, et Tyrolenses quid ageretur in Karinthia nescientes, Johannem abbatem de Victoria ad duces Austrie dirigunt, pupillatum suum atque patris obitum querulantes, eorum se patrocinio et defensionis adjutorio commendantes. Qui dum, presente viro prudente et fideli Ottone de Lyechtenstain, in facie principum sibi commissa in integrum perorasset, Albertus dux respondit: se dolere et totam progeniem de morte avunculi, eo quod senior stirpis eorum fuerit, et filiam suam, si suis intenderet consiliis, se affectuose et fideliter in omnibus tutaturum: sed Karinthiam manu impern jam susceptam nolle dimittere, nec Carniolam, quam suo iure cepisset obligationis sue tempore elapso; ad presens etiam non posse aliud respondere. Abbas autem ad imperatorem accedens, memoriam faciens avunculi sui et fidelium obsequiorum suorum, filiam cum terra sibi quanta potuit facetia commendavit. Cuius responsio nil vigoris habuit, nisi quod ait,: se velle clementer intendere super eo. Et ecce! dux Bavarie Heinricus, gener regis Bohemie Johannis, Karolus marchio, filius eius, per Danubn alveum venientes, iniuste enormiter agi cum pueris ducis Karinthie declamantes; qui et ipsi inefficaciter abscesserunt. Post hec prepositus Wissegradensis, postea episcopus Olmuncyensis, cum Bohemis nobilibus mittitur ad duces, nomine regis sui Karinthiam reposcens, vi magis quam iustitia pueris innocentibus subreptam involutis scientiis silogizans. Duces breviter responderunt se potius omnia sua ad libram casuum atque ad periculum posituros quam Karinthiam reddituros. (Joh. Victor. l. b. c. i. bei Böhmer. a.a.O. S. 417.)
↑ (Zurück)
48.b.
Am 15. Juni 1335 bestätigte er in St. Veit die Freiheiten der dortigen Bürger mit folgender in Original im Archive des kärnt. Geschichtvereines befindlichen Urkunde:
WIR Otto von gotes gnaden Hertzog ze Osterreich, ze Steyr, und ze kernden ... Chrain auf der Marich vnd ze Portenow, Graf ze Habsspurch vnd ze ... d Lantgraf in obern Elsazzen. Veriehen vnd tun chunt offenleich mit ... ief, Daz wir genedichleichen angesehen haben die trive, die di erbern ... von Sand Veyt zo vns habent, vnd die wir sunderleichen an in er ... ben. Darumb so haben wir in von besundern gnaden bestetiget vnd be ... ch mit disem brief, alle die recht, die sie von alter her bracht habent ... die si billeich haben sullen, vnd gebieten allen den der brief getzaigt wirt, daz si sev bei den selben gnaden beleiben lazzen, vnd in die icht vberuaren, wann wir wellen, daz in die also stet beleiben als lang, vnd daz wir vns gemuezzen mugen, die selben irev recht ze verhören, und ze erchennen. Vnd darüber zu einem vrchund geben wir in disen brief versigelten mit vnserm anhangunden Insigel. Der ist geben ze Sand Veyt an Samztag in der Phingstwochen Do man zalt von Gotes gepurde, Dreutzehen hundert iar darnach in dem funf und Dreizzigisten iar.
NB. Die leeren Stellen sind deßhalb leer geblieben, weil die Urkunde an denselben Stellen etwas ausgerißen ist.
↑ (Zurück)
49.a.
Interim Karinthianorum inducie ad exitum delabuntur, nullusque fuit qui subveniret. Dux Otto veniens nobilium et civilium recipit sacramenta, maxime quia Imperator scripserat, terram ad imperium devolutam, eamque suis avunculis ducibus contulisse et omnes eis in reliquum obedire demandavit. Que littere publice decitate, omnem terre populum constrinxerunt. Abbas Victoriensis reversus, que egerat, viderat, audierat, Tyrolensibus nuntiavit. Otto dux primo suo introitu Chunradum de Awfenstein, virum exercitatum et potentem ab officio capitaneatus, et alios officiales amovit; Ulricum comitem de Pfannberg, marscaleum Austrie, in locum suum substituens, Carniolam pergit. (Joh. Vict. b. c. o. 1. bei Böhmer a.a.O. p. 417 u. 418.)
Die kais. Aufforderungsurkunde bei Steyerer a.a.O. col. 87.
↑ (Zurück)
49.b.
Anno domini M.CCC.XXX.V. dux Otto ut fluctuationes Carinthianorum dissolveret, qui dicunt, nullum principem terre sue rite posse concedere feoda vel iudicia exercere, nisi in eo priscorum consuetudinum lex servetur, ut scilicet super sedem suam sollempniter collocetur; venit ergo Carinthiam, et in ecclesia Soliensi a Laurentio presule Gurcensi, presentibus Heinrico Laventino pontifice prepositis abbatibus et prelatis in die Processi et Martini benedicitur. Populus gratulatur cum cerneret modum provincie sue recenseri; clerici et religiosi murmurant, quia ad huius festi gaudia contra ius et fas ad expensas iumentis et pecunia talliantur. Multa tamen in huius festi observatione sunt improvide pretermissa, quia oblivioni tradita, et ideo quia ab inthronizatione ducis Meinhardi, avi huius Ottonis, anni quinquaginta sex circiter computantur. Australes, qui secum venerant, videntes, suum principem sic circumagi, mirabantur, et secum processum nove superstitionis huius velut ridiculum atque colludium in Austriam reportabant. Quibus peractis dux ad fratrem Albertum reversus, in Karinthia votivam obedientiam et exhibitam sibi reverentiam cum gaudio reportavit. (Joh. Vict. 1. b. c. 2. bei Böhmer a.a.O. S. 419.)
↑ (Zurück)
50.a.
Eodem tempore misit nos pater noster in comitatum Tyrolis, ut eundem gubernemus ac fratrem nostrum cum uxore sua ipsis existentibus in etate puerili. Sicque euntes intromisimus nos de hiis sicut pater noster commisserat nobis, fuimusque admissi ad regimen illius patrie per terrigenas comitatus supradicti. (Karoli IV. vita. l.c. p. 251.)
↑ (Zurück)
50.b.
Tempore succedente post pascha die sequenti congregaveramus exercitum de comitatu Tyrolis et intraveramus vallem Pustariae Prixiensis dyocesis, super comitem Goricie, et acquisivimus castrum montis Sancti Lamberti. Et transivimus ulterius super predictum comitem, devastavimus terras suas usque clausam, que vocatur Luncy. Et fuimus in campis cum predicto exercitu tribus septimanis in illa devastacione, quia erat adiutor ducum Austrie inimicorum nostrorum. (Vita Karoli IV. Imp. l. c.)
↑ (Zurück)
51.a.
Kurz Oest. unter Herzog Albrecht d. Lahmen S. 91 - 106. Die Urkunde bei Steyerer. col. 97 u. 98.
↑ (Zurück)
51.b.
Porro idem Johannes cum Karolo marchione fratre eius et nobilibus illius provincie in corpore Christi pariter iuraverunt, nullatenus desistere nisi Karinthiam reaquirant, pacta placitaque patris eorum habita cum ducibus Austrie nichil esse, et non potuisse affirmantes. Quam sepe enim introire Karinthiam convenerunt, sed clausure comitum goricie laborantibus obsteterunt. (Johan. de Vict. I. b. c. 4. l. c. p 424.)
↑ (Zurück)
52.a.
Anno domini M.CCC.XXX.VnI. Albertus dux audiens Johannem, Bohemorum regis filium, qui Tyrolensem tenuit comitatum, ut Karinthiam invaderet machinari, et quod non modicam spem haberet sibi in terra castra aliqua reservanda; pervenit etenim ad clausuras comitum goricie, ubi suis processus intercluditur per resistentiam clausurarum et rediens incendio districtus illius angustias demolitur. Albertus autem Karinthiam ingrediens, cuius aures hac procella sepius sunt concuse, quasi sol dissipans ac scindens condensam nebulam sua presentia dissolvit turbinis huius ventum. Et alloquens patriarcham Bertrandum de pluribus in Villaco, dum ad plenum convenire, nequirent propter difficultatem causarum, cum treugis usque ad tempus statutum ab invicem discesserunt. Et lustrata Karinthia atque disposita, transiit Carniolam. eamque similiter ordinat, per Stiriam Austriam iter flectit. (Joh. Vict. I. b. a. 7 l. c. p. 429.)
↑ (Zurück)
52.b. ↑ (Zurück)
52.c.
Archiv f. Gesch. etc. 1828. S. 783.
↑ (Zurück)
52.d.
Kurz Oest. unter Friedrich dem Schönen S. 428.
↑ (Zurück)
52.e. ↑ (Zurück)
52.f.
Sieh oben n. a.
↑ (Zurück)
53.a.
Hoc anno XVIII. kal. octobris ministeriales Karinthie communi decreto ad Albertum ducem in civitatem Stirie que graez dicitur accesserunt, dicentes abolitis antiquis terre sue iuribus, et in transacte oblivionis caliginem emigratis, vivendi forma sub certis legibus indigerent, petentes novis sanctionibus et punctis super diversis casibus et populum communiri. Dux sub quibus vivere legibus decrevissent et institutionem morum agere, suscitatur, ut esset populus unus et ne pro disparitate usuum seditio vel aversionum gravitas oriretur. Ac alii certos articulos expresserunt de feodalibus et propriis, ac aliis diversis specificatis, in reliquis non expressis Intra-Stiriensium (Jura Stirensium?), et judicia que a priscis ducibus et marchionibus processerunt elegerunt, sive sit casus mortis, sive multatio pecuniaria, vel mutilatio, vel cuiuscunque generis transgressio, sive pena. Judiciale decretum deffinitur materna lingua lucide et expresse. Super quibus privilegium accipiunt et ad lares proprios, proferentes illud in publicum. Deinde ad castri fortissimi conservatorium, quod Osterwicz dicitur in terre meditulio recondunt, unanimiter promittentes se n indiciis et tractatibus eius continentiam servaturos et secundum id se in posterum servaturos. (Joh. Victor. l. c. lib. VI. c. 8. a.a.O. S. 434.)
↑ (Zurück)
53.b. ↑ (Zurück)