[1] Anfänncklich so werdt ir geloben und schwörn, leib und guet zusamen zu setzen, von einander nit zu weichen, sonnder mit ainannder heben und legen, doch alzeit nach rat zehanndeln, ewr furgesetzten oberkait trew und gehorsam zusein und in allen sachen nit aigen nutz, sonder
Zum ersten die Eer gottes und darnach den gemainen nuz zusuechen, auf das unns der almaechtig got, wie Er dann allen denen, so Im in seinen gebotten gehorsam sein, vielfelltig verhaissen hat, gnad und beystanndt thue, darauff wir gennzlich vertrawen sollen, dann Er gannz warhafttig ist und niemandt betruegt.
[2] Zum anndern, daz ir alle gotlosen menschen, die das Ewig wort gottes verfolgen, den gemainen armen Man beswaren und den gemainen nuz verhindern, außreutten und (von) dannen thuen wellet.
[3] Zum dritten das ir darann sein wellet unnd ain gannz christenliche satzung die allein in allen dingen aus dem heylligen Ewigen wort gottes begründet ist, aufrichten und der gennzlich geleben wellet.
[4] Zum viertten so sollen alle Freyhaitten abgethan (sein), dann sy wider
daz wort gottes sein(d) und das recht felschen, darynn niemandt fur den
anndern bevortaillt werden soll.
[5] Zum funfften sollen alle Rinckhmauren an den Stetten, dergleichen alle
Slosser und bevestigung im Lannd niderprochen werden und hinfuran nimer
Stett, sonnder dörffer sein, damit kain unnderschied der menschen, also das
ainer höcher oder pesser weder der annder sein well, werde, daraus dann im
ganntzen lanndt zerruttligkhait, auch sündt, hoffart und aufrurn entsten
mag, sonnder ain gantze glaichait im Lannd sei.
[6] Nicht überliefert
[7] Zum sibenden sol man daz wort gottes trewlich und warhafftigklich im
Lanndt allenthalben predigen und alle sophisterei und juristerey außreitten
und dieselben puecher verprennen.
[8] Zum achten sollen die gericht allenthalben im Landt auf daz
gelegenlichist, desgleichen die pfarren ausgestekht werden, also daz man die
mit den wenigsten cossten versehen mug(e).
[9] Zum neuntn soll ain yede ganntze gmain ains yeden gerichts alle jar ain
richter und acht gesworen erwellen, die sollen dasselbig jar den gericht
zwanng versehen.
[10] Zum zehennden soll all montag recht gehalten werden und alle sachen
nicht über daz annder recht aufgezogen, sonnder zu endt lauffen und nit auf
den anndern tag gen. Die richter, gesworn, schreiber, redner und
gerichtsdiener sollen in den gerichtshänndlen von niemand nicht(s) nemen,
sonder vom Lanndt besoldt werden und demnach in irem cosstn alle montag bey
der gerichtstatt erscheinen und dem gericht gewerttig sein.
[11] Nicht überliefert
[12] Nicht überliefert
[13] Zum XIII sol an dem ort, da die regierung des Lannds ist, ain hohe
schuel aufgericht werden, da man allain daz wort gottes innen lernen soll,
und sollen alwegen drey gelert männer von der hohen Schuel, die der wort
gottes khundig und der göttlichen geschrifft, aus welcher die gerechtigkhait
gottes allain erlernnt werden mag, wol erfaren sein, in der regierung sizen
und alle sachen nach dem bevelch gottes, als christenlich(em) volckh
zuegehört, richten und urtailen …
[14-18] nicht überliefert
[19] Item, damit guet ordnung allenthalben im Lanndt in allen dingen
gehalten werd, so sollen viertlhaubtleut und darzue ain obrister haubtman
über das gannz Lannd gesezt werden, die in kriegsleuffen und allen dingen
fur und fur des Lannds notturfft und fursorg tragen mit bereittung des
Lannds, der Confinen, der päss, weg, pruggen, wasser, pey, Lanndtstrassen
und alles hanndeln, was dem Lanndt not ist, und dem Lanndt in allen dingen
trewlichen dienen; Sy sollen auch alle menngl nach der besichtigung und
erkhundigung zuvor der Regierung anzaigen und nach Rat derselbigen alwegen
hanndlen.
[20] Item man sol alle Möser und Awen und anndre unfruchtpere ort im Lanndt
fruchtper machen und den gemainen nuz umb ettlicher aigennuziger personen
willen nit unnderlassen …
[22] Es soll im Lanndt Niemandt khauffmannschaft treiben, auf das sich mit
der Sünd des wuechers niemant befleckh
[23-27] nicht überliefert
[28] Und der vertribner Edelleut oder annderer paw guetter soll man zu
unnderhaltung der gerichts Cosstn prauchen.