 | ⇭ |
[Titel]
Die Reformation So der aller durch
leüchtigeſt. Großmechtigiſt fürſt vnd herr. herr. Sig
mund. Roͤmischer. Keyſer zuͦ allen zeyten merer des
reichs .etc. Jnn dem nechſten. Conclien zuͦ. Coſtentz die
Criſtenlich kirchen Jn beſtetige ordnung zů pringen
für genomen hett. Darumb dann das vermelt. Con-
cilium derzeit angeſehen. wie hernach von wort tzuͦ
worten aygenlichen volget. |
 | ⇭ |
[Bild] Vgl. Schramm, Albert; Möller, Maria [Hrsg.] Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 3): Die Drucke von Johann Baemler in Augsburg — Leipzig, 1921
Nr. 478 = Tafel 68 = Seite 102 https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schramm1921bd3 |
 |
⇭ |
Hie nach volget die. Reformacion
So der aller durchleichtügiſt groß
mechtigiſt fürſt vnd herr. herr Sig
mund Römiſcher keiſer zuͦ allen zeiten
merer des reychs zuͦ. Vngern vnnd
Beheim .etc. Künig. Jn dem nechſten
Concilien zuͦ Coſtnitz. die criſtenlich
kirchen jn beſtetige ordnung zuͦ bring
en fürgenomen hett. darumb dann dz
vermelt concilium der zeit angeſehen
Vnd darzuͦ Babst. Kayser all gaiſt=
lich vnd weltlich. Kurfürſten. fürſten
Grafen. Freien Herrn. Ritter vnnd
Stett berüefft wurde .etc. Wie die
ſelb reformacion von wort zuͦ worten
aigenlichen hie nach volget. Anfah
ende.
Almechtiger gott
schoͤpffer hym=
els vnd des erd=
treichs gib kraft
vnd thuͦ gnad gib
weißhait zuͦ vol
bringen nach der
aller ſeligeſten ordnung zuͦ haben geiſt
lichs vnd weltlichs ſtandes in der dein
heyliger name vnd gotheit bekennet
werd. wann der zorn iſt offen dein vn=
genad hatt vns begriffen. wir geen
als die ſchoff on ein hirten. O herre
wir geen in deyn wayde on vrlaub
Gehorsamkeyt iſt tod. gerechtikayt
leidet not. nicht ſtet in ſeiner rechten
ordnung. Deuiat ab ordine totum
quod mouetur. labitur exoritur viri=
bus doletur. Hirum vnder zeücht vns
gott ſein gnad vnd pillich wan wir
überſehen ſeine gepot wann was er
gepoten hat daz wirt leichtiklich ge=
|
halten on alle gerechtikeit. Aber eins
ſol man wiſſen das es nit mer wol
geen mag man habe dann ein rechte
ordnung des geiſtlichen vnd weltlich
en ſtattes. wann die ſteen ploß on alle
lydmaß. Darumb ſind ermant des
erſten alle jr edlen reichſtet wan daz
haubt iſt zuͦ kranck. die geyſtlichen
vnd weltlichen heübter laſſen vallen
was in von got enpfohlen iſt. vnnd
wenn man es recht anſicht ſo ſteet es
nur an den reichſtetten. wann die ſch
leiffen vnd nit wachten ſo wer die cri
ſtenheyt gots vnd aller ſeiner gnaden
enpfremdet. vnd wer alles recht tuͦn
gott vnmer. wann goͤtliche ordnung
erloſchen ſtet. darumb niemandt tzuͦ
ermanen iſt dann allein die reichſtett
Die hoͤchſten heübter ſind nitzuͦ er
manen wann sy haben das vnrecht
jnn mit gewallt. Vnſer herr der kayſer
oder künig mügen jre ſtat nit mer be=
halten. Der hochwirdig ſtat iſt ab ge
zogen dem reich von den kurfürſten
vnd das vnſer reych kranck ploͤd vnd
ſchwach iſt. Darumb jr edlen reich=
ſtett ſind ermant bey got dem vater
bey jheſu criſto. bey ſeinem roſen far=
ben pluͦt dz er durch vns vergoſſen
hat. Dz jr anſehent wie wir von got
gefreiet ſeyn wie wir vns halten ſoͤl=
len wie alle ordnung kein glidmaß
hat die recht ſey. Thuͦt dar tzuͦ als jr
dz oͤberſt glid ſeyt auf die in diſer zeit
die criſtenhayt wol gepauen iſt. Jr
ſüllent wiſſen wie das heilig concili
zuͦ geſamnet iſt. Es ſol do ge=
ſchechen ein reformacion der weltlichen
vnd geiſtlichen heübter woͤllen ſich
| |
 | ⇭ |
an vil ſtucken ſperren. ſy woͤllen dz vn
rechtt nit laſſen vallen als jr hoͤren
werdent her nach in der reformacion
Aber eins sol man eigenlich wiſſen dz
der gepreſt ligt an der criſtenheyt vnd
wie man in gewenden müg der fund
iſt gefunden von den genaden gotes
das aller gepreſt leichtiklich gewen=
det wirt. wer got vnd den heiligen
criſtenlichen gelaben getrew will ſein.
Aler gepreſt ligt groͤßlich an
zwaien ſtucken. An den gey
ſtlichen ligt groſſe ſimoney
das iſt als vil als wůcher. die ſelb ſi=
money hat allen geyſtlichen ſtat ver=
gifft. An den weltlichen ligt der geitz
der alle fruntſchafft zertrent vnd auff
ſetz vntrew vnnd vil vnrechtes dar
von auff ſteet Nun ſimoney vnd geitz
auf gewachſſen ſind. Jr herrn ſimo
ney iſt auf geſtanden. Des erſten in
des pabſtes hoff als ich eijch ſag Es
iſt bey zwayhundert jaren dz der hoff
eines papſtes wol ſtuͦnd in guͦter ord
nung als er geordnet was Des erſten
von dem keyſer, Conſtantino vnnd
bey Sant Silueſtro, vnnd ward
das patrimonium ſant. Peters der
heligen kirchen wol auß gezaichnet
das der hoff vnd alle cardinal erlich
beſtunden vnd noch heüt bey tag er=
lich vnd wol ſten mügen. Von dem
patrimoni ſolt der pabst ein tail ha=
ben vnd die cardinal zwen tail. Was
dz patromony ſant peters ſei. ¶Jtem
von Antonicano. Jtem von. Spoli
cano. Jtem von Nappels. Jtem von
Parüß. von. Verrer von Poloni vnd
von andern her ſchafften vnd graff
|
ſchafften. wann ſy mit trewen der
heyligen kirchen vereinet wurdent
ſo geuielen mer dann zů fünff malen
hundert tauſent kamer guldin dauon
Jtem darzů Cilij. Auion vnd menige
herrschafft dar tzů das auch menig
hundertt tauſent guldin machte da
mit der hoff eines pabſtes erlich auß
gericht wurde noch heüt beytag wil
es was angeſehen dz die heilig kürch
kein betrübniß haben ſolt das alle
ding vom hof erlich erworben wur
den vnd man kein gotzgab als die ſa
crament ſind vnd die pfründen den
lauter gelichen vnnd gegeben wur=
den in genaden. als gotes mainung
da er ſpricht. Gratis acceptiſtis gra=
tis date.. Jr habt es vmb ſunſt beſeſ
ſen ſo gebet es auch vmb ſunſt. Nun
muͦß man yetz von der penitentz den ap
plaß der ſünden ſchwerlich bezalen
das iſt vor got rechte ſimoney vnnd
ſünd. Jtem in der correctorey. des gl
eichen in der cantzley- nicht geet von
hof vmb ſunſt. das alles iſt wider die
ordnung der criſtenhait. Das haben
nun die biſchoff auch begriffen vnd
iſt kummen vom pabſt piß an den mynſten
¶ Von der Simoney.
ITem wie ſimoney vnder den
geiſtlychen auf geſtanden
iſt ſol man wiſſen das bey
zwayhundert jaren die car
dinel von dem hof jr pfründen hetten
genuͦg vnd alle empter wol beſetz waren
dz niemant kainen trang noch kummer
zuͦ hof hette. Es hete kein ampt nicht
dann daz es vom hof erlich geſetzt was
Seider ſind die pebſt zuͦ gefaren vnd
| |
 | ⇭ |
haben genummen den cardinalen was
ſy nieſſen ſoͤlten von dem patrimoni
ſant Peters. vnd haben den cardina
len biſtum vnd groß pfründen erlaubt
vmb das er moͤcht einnehmen gantz
was dem hof zů gehoͤrt. Alſo iſt es
werd mit kirchen auß gericht vnd ge
ſehen ſiß dennocht nymmer vnd wirt
weder got noch die ſelen getroͤſt. Seyd
das der pabſt ſoͤlichs zů hof verhengt
hat ſo haben auch. Stifften vnd cloͤſt
er geſtelt auf ander cloͤſter mit kleiner
warhait. ſy haben etlich kauft als jetz
vaſt gewonlich worden iſt. Sy ſch
reiben gen hof wir ſeyen verprunnen
wir haben krieg wir ſeyen zerſtoͤrt vnd
vinden vrſach das alles erlogen iſt
mit vrlaub. wo ſind die widen güeter
dar auff die Stifften vnd die cloͤſter
ſind gewidemt worden die ſy noch
heüt bey tag haben. Vnd do ſy keyn
kirchen hetten do waren die perſon
mer in gotes dienſt wann ſy yetz ſind
ſeyd es alſo ergangen iſt ſo wirt nie
mant mer heylig noch ſelig weder pabſt
noch biſchoff Alſo iſt eins nach dem
andern ergangen. auch laſſen ſich die
tumherren nit genu-egen jrrer pfründen
ſy nüſen auch die kirchen dar zů haben
villeicht mer dann aine. O wie groͤß=
lich iſt dz wider got wie man im ab=
er tůn ſol daz werdent jr hoͤren in di=
ſer nach geſchriben reformacion.
¶ Simoney.
¶ Jtem kirchen verkauffen vnd ver=
wechſſeln iſt gemain worden dz ver
hengt auch der pabſt. yetz verhenges
auch die biſchoff alſo hat ſimoney
|
ein vrſprung vnnd regniert über al
an den geyſtlichen.
¶ Geytz.
¶ Jtem der geytz regniert in den welt=
lichen als ich eüch ſag ſeyder das die
geiſtlichen vil pfründen nieſſen vnd ver
dienen ſo haben die laien das begrif=
fen vnd haben auch etlich kirchen. ſy
wüchern vnd verkaffen. vnd was auf
ſatz vnd vntrew bringen mag dz ist ge
mein worden. Sy ſprechen iſt ſimo=
nei an vnſern haubtern zimlich ſo iſt
auch vns der geytz nit ſünd. Es ge=
tar keyn geyſtlich haubt kein ſtraff
mer tuͦn dz macht jr aygne offne ſch
uld. darumb mag es nit mer wol geen
noch ſich niemant mer freüen wann
gotes gericht steet vns allen tzuͦ vn=
heil zuͦ kummer vnd zuͦ leiden. Gotes ge=
pot ſpricht. hab deinen eben criſten men=
ſchen lieb als dich ſelb. das gepot iſt
tod vnd tregt ein yeder menſch ſeinen
eben criſten ein fegfeür vor. pein vnd
kummer. Hilff trew vnd rat iſt tod vnd
leidet die gerechtikait not. Von geytz
wegen erzürnt der ſun den vater. zeitlich
poͤß gewyn haben den lauf. wer ſich
dar jnn wol üben mag den ſchetz man
für weiß vnd liſtig. laſter vnd vnrecht
iſt worden er. Almechtiger got gib
hilff dz wir zuͦ recht kummen dz vnſer
vernunfft vnd dein goͤtlich genad nit
ein ſcheiden hab vnd wir von dir en=
pfremdet werden. Sol man aber tzuͦ
goͤtlicher ordnung kummen ſo muͦß es
zuͦ geen durch gottes kraft vnd durch
dz weltlich ſchwert daz ſol man prauch
en in rechten noͤten durch gotes vnd des
gelauben willen vnd gerechtikeit. Man
| |
 | ⇭ |
fert über mer vechten durch gerech
tikeyt vnd des gelauben willen.vil mer
ſol man vertreiben vnd toͤten, wer wider
goͤtliche ordnung iſt wann ſy ſind
mainayd an got den ſy in der tauf ge
ſchworen haben. Die geyſtlich prela
ten nieſſ vnpillich die gotes gaben
wann ſi aller meiſt wider ſelig heilig ord
nung ſind die langeſt volendet wern
wenn ſyes nit hinderten. Aber eins iſt
all getreü criſten ſind mit got vnd helf
fen ſchirmen. die es anheben ſol man
beholfen ſein bey ermanung aller ge
rechtikeit. vnd bei der marter jheſu criſti
das wir ſein gerechtikeit beiſtendig
ſeyen piß auf den tod ich main gantz
ewig leben dar durch zuͦ haben. So
ſol man nun ein recht ordnung haben
ſo muͦß man mercken die ſiben ſacra
ment auß den ſich ziechen all gerechte
ding wann alles vnrecht ſich yetz wir
diget den ſelben ſacramenten. ¶Dz
erſt iſt rechte rew daran yetz niemant
recht iſt wann vmb die miſſentat ſol
der mensch rew haben nit mer tzuͦ tuͦn
so kert er all weg wider tzuͦ der sünd
¶ Daz ander lautre peicht die ploͤd iſt
vnd vngerecht wann niemant ſich hal=
tet als er pilich ſol. Auch die puͦß nye=
mandt als fruchperlich haltet alz man
ſolt. niemant wider kert. Niemant er=
füllet daz er verſaumpz hat. ¶ Das
dritt ist. Der ee eigenſchafft ist einber
keit. trew vnd einig leiplich weſen in
rechter ſtetikeit dz yetz niemant hal=
tet mit treüen. ¶ Dz viert iſt dz wir
dig ſacrament dz niemant wirdiklich
enpfacht in beraytung weder die geyſt=
|
lichen noch die weltlichen da uor noch
dar nach ſich niema[n]t huͦtet vor ſün
den daz iſt ein ſach das man got nit
voͤrchtet. ¶ Dz fünfft die oͤrden. ſehen
an wo wirt an keinen die regel gehal
ten. lüderlich vnernſtlich. Jch muͦß es
reden gegen got spotlich. ¶ Dz ſechſt
iſt der tauf der vns gereiniget hat vnd
wir gott geſchworen haben vnſern
glauben zuͦ halten vnd criſtenlich tzuͦ
leben wir. werden aber mainaid ma
nig mal an vnsern herren vnnd got.
¶ Das ſibent iſt dz heilig oͤl dz vns
reiniget vnd ein weg weiß iſt zuͦ den
ewigen leben dz wirt vnbekantlichen
enpfangen vnd gehalten dick vnd vil
vnuernüfftigklich. vnd an den letzen ſo
der menſch kein vernufft mer hat an den
mag es auch kein frucht br[in]gen. ſy
mügen got nit loben noch bekennen jr
schuld. wann nun die ſiben ſacrament
got vns ſo troͤſtlich zuͦ geschickt vnd
geordnet hat ſo gar zuͦ allen heil vnd ab
er wir ſy als leichtfertigklich halten
darumb vnder zeücht vns got ſein ge
nad dz nun pillch iſt. Darumb iſt not=
turfftig dz man in der reformacion ruͤre
die ſiben ſacrament die geen auch den
weg on alle gerechtikeit in den geyſt=
lichen ſtat. vnd iſt notturfftig dz man
wiſſe in eine[m] yegklichen ſtat wie ein
perſon ſein ſoll. darnach wie er ſein
gotz gab nieſſen ſol mit wie vil gült
es ſeyn oͤrden oder weltlich prieſter. es
ſey der pabſt cardinal oder biſchof. Dar=
nach wie yegklicher ſtat ſein ordnung
halten ſol. es ſey aber der pabſt oder biſch
of weltlich prieſter oͤrden wie ſy ge=
nant ſeyn. vnd wenn die drey in rechter
| |
 | ⇭ |
ordnung ſteen ſo mag es in geiſtlich
em ſtat mit mißlingen vnd werden alle
ding mit got vereyniget. gotes zorn
gemiltet vnd kemen guͦte jar vnd wür=
den vnser guͦte werck fruchtper vnd
kemen vns alle ding zum peßten. Aber
die prelaten laſſen ſich nit gern refor
miern noch doe oͤrden wan ſi laſſen nit
gern von hand. darumb sol niemant er
ſchrecken. Der fund iſt gefunden daz
es leychtiklich zuͦgeet mit gotes hilff
vnd krafft wil man got getreü ſein vnd
anſehen die gerechtikeit gotes ſo wirt
man ſehen dz erfüllet wirt gotes wort
do er ſpricht in dem ewangelio. Es
wirt ein hirt vnd ein ſchaffſtal. Dar
zuͦ ſüllen ermant ſein alle haubter der
criſtenheit die gotliche recht verpun
den ſind zuͦ halten vnd zuͦ pieten vnd dz ſch
wert ritterlich prauchen. Man fert üb
er mer vnd vicht an die heiden. vnd gar
vil ſterben vnd verderben vmb den ge
laben. belyben ſy da haim vnd ſtrafften
die poͤſſen criſten die an got mainayd
werden daz wer ein guͦt merfart on
alle zweifel. Hielten wir vnſer ordnung
criſtenlich all heyden vnd vngelabigen
kerten zuͦ vns. Darumb jr edlen fürſten
vnd herren vnd jr werden ritter ewren
ernſt darzuͦ tuͦn. vnd jr wirdigen reych
ſtett ſo man alle welt rechnet ſo ſind
jr doch die glider die an dem goͤtlichen
recht nit weichen ſüllen. Jr habt ewr
freihayt von der criſtenheit. jr sind des
heilygen gelaubens beſchirmer recht
vogt wann es not wirt. vnd baide für
ſten vnd herrn vnd die ritter ſchafft er=
mant werden mit vnſer geſchrift vnd
|
ordnung puͦch wie die poten zuͦ eüch
kummen dz jr ſy in ſchirm ſetzent vnd ge
laytent in ewr eigen koſte. vnd weren ſy
jchtzit nottur[f]tig dz jr dar an ſüderlich
werent vnd verhuͦtent vor vnder trucken
vnd hindrung. Diſe ſelige vnd heilige
ordnung gepieten wir bey vnſers reichs
hulden vnd bey der pene hundert marck gol
des wer dar jn vermeldet wirt Wir
ermanen eüch auch bey got dem herren
vnd bey aller ſeiner gerechtikeit. bey
seinem pluͦt vergieſſen vnd bey ſeinem tod
den er gelitten hat durch vnsern willen
jn der selben ermanung ſüllen ſein all cri=
ſten jung vnd alt wer es im zuͦ hertzen
laßt geen vnd diß fürdert der ſol pillich
von dem heiligen reich geruͤfft werden
vnd von got gewert wz erpitende iſt. es
ruͤr an leib oder sell. Jtem es ſol auch ein
yegklicher fürſt oder herr land oder ſtat
diſe ordnung in einem puͦch behalten vnd
abschreiben laſſen vmb dz die preſten
verhuͤtt mügen werden vnd kummer
auf ſtuͦnd oder yemart vngehorſam
wer wo ſich das erfünde es wer an
geiſtlichen oder weltlichen haubtern. ſo
ſol ſein leib mencklich enpfolhen ſein
vnd ſein guͦt anzuͦgreiffen vnd abzuͤ ne
men von der welt. wann die vngehor
ſamen ſein got nit nutz. Sind ſy aber
geyſtlich haubter ſo ſol man ſi berau
ben aller jrer pfründen vnd vmb die amp
ter kummen ſein. es ſeien biſchof. doctor
es oder prieſter. ſind es cloͤſter ſo ſol man
ſy zerſtoͤren gantz vnd gar. dz iſt nun pil
lich. wann got wil rechte gehorſam
keit haben von den ſeinen. er wil auch daz ſy
nit nieſſen dz ſimoney an ruͤret noch
keyn guͦt das vnrecht fertig guͦtt ſey
| |
 | ⇭ |
wie man dz zerſtoͤren mag do tuͦt man
got dienſt nit. Alſo ſol man bey der vor
genanten ermanung hertiklichen ge=
punden ſeind | Alſo ſol man nun anſehen
vnd in die ordnung geen von dem haubt
piß an den minſten. doch ſol man vr
laub nemen von got dem vater. den in
ein ordnung setzen der gottes ſtathalter
iſt der alle welt regiern ſolt. Do aber
aller gepreſt auf geſtanden iſt diß ſol
im vil leicht ſein. als got wol geord=
nen mag durch die kleinen als er thet
do er. Joſophat eines keyſers ſun von
Jndia in ſeinen jungen tagen weyß=
heit gab dz er seinen vater vnd all mai
ſter in allen künigkreichen jn die über
kam. Er machet sein vater criſten vnd
alle reich in jndia in seiner jugent. Es
ſpricht der ewangeliſt. Abſtondiſti hec
a ſapientibus et prudentibus et reue
laſti ea paruulis. Almechtiger gott
du haſt dick dein weißheit verporgen
vor den weiſen in diſer welt vnd haſt
es geoffenbart den kleinen. ¶ Augu
ſtinus ſpricht. Surgent in docti et ra
piunt celum et docti merguntur in infer
num. Es ſteen auf die einfeltigen vnd die
kleinen vnd begreiffen den himmel. aber die
gelerten geen zuͦ der hell Es ſetz ſich jetz
niemant wider goͤtliche ordnung den die
gelrten weiſen vnd gewaltigen. aber
die kleinen ruͤffen vnd ſchreien got an
vmb hilf vnd vmb guͦte ornung. Es
iſt yetz noturfftig dz man got anruͤffe
gleich als es gieng do der prophet. yſa=
ias ſprach. vnd man von im liſt. Dere=
linquerunt deum plasmauerunt nomen
anctum ſuum ſunt abierunt retror=
ſum. Sy haben ſich von got geſchaiden
|
vnd verſchelten ſein heiligen namen ſy
ſeien abgetretten. Dz iſt war vnder
geiſtlichen vnd weltlichen wir leben nit
mer natürlichen. wann natürlich leben
iſt got an tzuͦ ſehen der von vnser geſch=
oͤpfft ein rechter ſtam vnſers lebens
iſt. als der paum des ertrichs lebt alſo
leben wir got vnd ſeiner frucht. O lie
ben getreüen criſten laßt eüch zuͦ hertz
en geen gedenckt wz ſich got mit vns
erleiden muͦß der durch vns geliten hat
den wir ſo groͤßlich martern alle tag
mit vnſerm überſehen aller gepot vnd
gehorſamkeit. kerent wir haben den
rechten weg zuͦ himel vnd zoͤ der gerech
tikeit. wann wenn wir vns kern ſo kert
ſich mit vns alle die welt Es iſt war
ein criſten ritter in vnsers herren keiſers
Sigmundes hof zuͦ Baſel diſputiert
mit einem. Türcken der auch ein herr wz
vnd ſprach er ſolt ſich laſſent tauffen
criſten gelaub wer alz edel dz niemant
dz reich der himel beſitzen moͤcht dann
die criſten die den gelaben hetten vnd
getafft weren. Der heiden antwurt
kürtzlich vnd ſprach .hab wol gehoͤrt
dz eüch criſtus erloͤſt hat von der hell vnd
eüch im ſelbs gefreit hab mit ſeinem
tod dz auch war iſt nach aller geſch
rift ſag. Aber ich ſich daz jr der freiheit
vnd ſeins nützlichen todes den er von
eüren wegen erliten hat nit begerent
auch nach ſeinem gepoten vnd werck
en nit lebent von dem minnſten piß auf
dz meiſt. vnd hoͤr vnd ſich dz einer den
andern anſpricht für eygen vnd im daz
ſein abnymt wider got vnd wider recht
Aber wir ſein vil freier dann. wir tuͦn
auch vil rechter in alle weg dann ir. jr
| |
 | ⇭ |
wellent vns auß kriegen von des ge
lauben wege[n] vnd mainent gott da
mit gedient hab en vnd ewig leben
dardurch behalten. Nement vnd ertoͤ
tent ir die valſchen criſten die wieder
den gelauben tuͦn vnd prechtent eüch
ſelb zuͦ recht vnd lebent alſo in gehor=
ſamkeit ſo hettent ir vns gewunnen
vnd ſchluͤg all welt zuͦ eüch vnd wurd
en eins mit got vnd got mit vns. Nun
merckent wz wir von dem vngelau=
bigen muͤſen hoͤren dz ſy mit vns dye
warheit reden. ich voͤrcht wir betrie
gen got vnd vns ſelbs als wir wol
werden hoͤren ſo man jedem ſtat der
weltlichen vnd der geiſtlichen wirt hoͤrn.
¶ Nomen Poete.
MAn ſol wiſſen alles dz in
dem puͦch geſchriben ſteet
hab ich friderich von lan=
cironij ein diener vnd kne
cht der gemainen criſtenheyt vnd rate
vnſers aller durchleütigiſten herren
keiſers Sigmundes. vnd hocher may
ſter vnder weiſung gunst vnd willen di
ſe ordnung gemacht von latein tzuͦ
teütſch zuͦ einem bekennen allen gemain
en criſten in der criſtenheit. wer aber ye
mant ſo weiß der ein ſtuck oder mer in der
ordnung gepeſſern moͤcht nach jedes
landes gelegenheit. es ſey vnder herren
oder ſtetten dem ſoͤl es pillich vergünſt
et ſein alſo für ſich zenemen vnd für zuͦ
bringen für vnſern herren den künig
ob kein keiſer wer. oder für due stathalt
er wann es iſt je angeſehen woͤllen die
groſſer prelaten ſich nit laſſen ordnen
ſo muͦß man diſe ordnung halten vnd
dz ſchwert prauchen man muͦß vn=
kraut auß dem garten jetten vnd ver=
|
ſuͦchen. Darumb ir fürſten herrn vnd
ſtett. vnd beſunder ir reichſtett bey er=
manung aller freihait wo ſich ſind dz
jemant hie wider thet dar zuͦ ſol auch ye
derman vollen gewalt haben zuͦ in zuͦ leib
vnd guͦt von rechten darumb dz ſy gotes
recht nit beschirmen. weger iſt wir ſt
raffen hie leiplich dz recht dann daz all
welt im vnrechten verdammnet werd.
¶ Von dem Pabſt.
NVn heb ich an vnſerm hey
ligen vater dem pabſt an Des
erſten ſol man mercken war=
umb man in heilig nennet. dz
iſt darumb dz im alle heilige ding die
got der herr vns troſtlich auf das er=
trich geordnet hat dz ſind die ſiben ſa=
crament in die ſich got geiſtlich beſch
loſſen hat die er koſtlich on alles wi
der ruͤffen jnnen hat. vnd ſy menigklich
mitteilen ſo mit gleicher frucht alz ſy
criſtus geben hat. darumb ſein gewalt
in gantzer heilikeit ſteet. Er ſchreibt
ſich auch ſeruus ſeruorum dei in glei
chnus criſti der aller welt dient vnnd
knecht iſt wenn nun ein pabſt erwelt
ſol werden ſo ſol er ſein gleich des ſta
tes ſant peter iſt geweſen ein weltlich
er prieſter der aller welt gemein ſey dar
vmb er auch den namen hat das er
weltlich heiſt wenn im die welt en=
pfolchen iſt. Criſtus ſprach zuͦ ſeinen
jungern geet hin in die welt predigen
allen creaturen daz iſt in enpfolchen
vnd niemant anders. Es wz kein orden der
noch auf geſtanden vnd iſt hof menig
hundert jar in der tzwelffpoten ord=
nung gestanden do stuͦnd es wol. Es
wurden heilig pebſt vil nach ein an
der. ſeid dz die oͤrden auf ſtuͦnden vnd
| |
 | ⇭ |
von den oͤrden pebſt wurden die haben
jren ſtat nit gemein ſi haben jren gleich
en zuͦ gelegt vnd hoͤchlich gefreyt alſo
dz all pfarren abgenumen vnd die cloͤ=
ſter zuͦ genumen. ſy ſoͤlen den weltlichen
prieſter vndertenig ſein ſo haben ſy bey
de pfarren vnd prieſter vnder in. Es iſt
kein pfarr ſy iſt wirdiger wann dz aller
hoͤchſt cloſter. wann die pfarrkirchen
haben die ſiben ſacrament dz die cloͤſter
die pfarren vaſt vnder ſich haben pracht
ſo halten ſy die pfarren für nichte vnd
berauben ſy. Sy nemen den zinß vnd
zehenden vnd dingen prieſter dar auf
als verdingt knechtt ſi nemen den keren
vnd laſſen den pfarkirchen die ſpreür
das verhengt nun der pabſt yegklicher
seinen orden vmb dz gold vnd ſilber. dar
zuͦ kauffen ſy nun gotzgaben vnd geet
die ſimoney als gemeinklich dz ſy nun
vermainen recht zuͦ haben. Diß iſt nun
alles auff geſtanden in des pabſtes
hof als der pabſt eingenumen hat den car
dinalen jren teil der in zuͦ geordnet ward
von dem patrimony ſant peters vnd hat
in vil pfründen erlaubt. dz haben nun
die biſchof vnd cloͤſter ergriffen vnd die
ſtifften. Gedencke yederman. es iſt kein
cloſter noch ſtifft ſy haben ein widem
darauf sy auch geſtifft ſind vnd beſte
en mügen mit gotes dienſt der vorzei
ten ſeliger vnd goͤtlicher iſt geweſſen
dan jetzo. Nun haben ſy kirchen vnd groß
geruͤffe vnd iſt gotes dienſt ploͤder an
dacht dann er wz vorzeiten. wer aber
ye ſeider ein weltlicher prieſter pabſt
geweſen ſicher es ſtuͤnd paß vmb die
heyligen kirchen den es ſteet. Hett cri
|
ſtus geweſt das oͤrden den glauben
ſtifften vnd pauen moͤchten haben er
hett die vierhalbunddreiſſig jar wol
gefeyret ¶ Es iſt wol war Gregori
us Berenhardus Benedictus die ha
ben regel gemacht die waren ſtreng vnd
herrt vnd abgeſchaiden von der welt da
bey ſy heilig wurden. Nun ſind ſy mer
weltlich dann die andern vnd ſchweren
doch jr regel zuͦ halten. werden ſi nun
an got mainaid ſo ſol man ſy weiſen
zuͦ den rechten mit krafft. wer ſich dez
weren woͤlte dem ſol man gar abtuͦn
wann ein jegklicher der an got pricht iſt
got vnmer. darumb ſol man verhuͤ
ten das man keinen pabſt mer mach
von den oͤrden. Quia eſt parcialis et non
generalis. etc. dauon noch vil zuͦ ſagen
wer Seid dz ſy abſoluiert haben vnd
ee heban laſſen zuͦ geen die ſipſchafft
vnd fruntschafft mit got nit besteen
mügen dz haben ſy verhengt in manch
en ſachen. darumb geet es von dem
haubt vntz auf den mynnſten übel vnd
wirt niemant ſelig noch heilig. vnd
wirt gotes gnad vns gantz vnder zog
en wann waz dz haubt leidet dz thuͦt
auch das glid vnd vallen beyde in die
groͤb. vnd ist jederman im vnrechten ſtar
ck vnd lebt in vngehorſamkeyt.
Wz gült eines pabſtes hof haben ſol.
NVn ſol man wercken wie
des pabſtes hof mit den
gülten ſteen ſol man hat
wol gehoͤrt in dem anfang
wz zuͦ dem hof gehoͤre dz er vil menig
hendert tauſent guldin gült hat die der
pabſt ein teil nieſſen vnd haben ſol vnd der
hof wol verſorget iſt mit allen ampten
| |
 | ⇭ |
Do ſüllen aber die cardinal nemen die
zwen teil vnd auch jr hoͤf wol verſorgt
ſind dz die gemein criſtenheit zuͦ hof
keinen trang haben ſol weder in der Cancel
ley noch ander Correctorey. noch in der
penitencinartey. Aber es iſt nun beſetz
als vmb dz gelt. es mag nichtz auß ge
richt werden es ſey krum oder ſchlecht
dann vmb dz gelt daz richten ſy es ſey
krum oder ſchlecht zuͦ laſſen oder zuͦ tuͦn
Man nymmt gelt von inſigel dz in al=
ler welt die warheyt bezeychnet. die
warheit man kauffen muͦß dz iſt ofner
wuͦcher. wenn ſo ein ſach verbriefft
iſt ſo ſol es beſtettiget werden mit dem
zaichen der warhait dz iſt dz inſigel dz
niemant kauffen noch verkauffen ſol
alz wenig alz criſtus hat angemuͦtet
tzuͦ kauffen ſein marter die verſiglet
iſt mit ſeinen fünff wunden. er het kein
ander jnſigel damit er vns die warheit
kunt macht Man sol auch zuͦ hof oder
anderſwo kein brieff hoͤher ſchetzen
dann daz pergamen koſtet zwifach lon
geben vnd nit mer bey berabung eines
amptes. All ordnung des hofs iſt vor
zeiten wol angeſehen zuͦ allen notturf
tigen dingen hielt man als es angeſch
lagen wz. allein ſimonei vnd geitz hat
es vergifft. Es ſol auch der oͤberſt pe=
nitencinarius vnd alle die mit der pe=
nitencinari ſach vmb geen prieſter
ſein vnd kein lay. wann es iſt wider got
vnd wider alle recht. Es ſol auch niem=
ant reden noch wider ſein den hof wenn
ſy in halten als er vor zeiten gehalten
iſt. man ſol auch kein ampt mit kirchen
aufrichten er prechte anders aber ein
poͤſe gewonheit. Der hof iſt vor zeiten
|
wol geordnet geweſen on alle comend
der pfründen. dz iſt auch der vrhab dz in
corporaciones auf geſtanden ſind mit
keiner warheit. wie ſy auf geſtanden
wirt hernach gelert.
¶ Das man keinen Cardinal
erwellen ſol auß einem orden.
MAn ſol wiſſen dz kein car
dinal von keinem orden er
welt ſol werden. wan dz
hat vns den aller groͤſten
ſchaden pracht als es wol offenbar
iſt. Ein orden der ein cardinal hat der
wirt von dem orden groͤßlich gemuͤt
der ligt ymmer dem pabſt in den oren vnd er
wirbet in dz wider ir regel iſt. vnd waz
die ſtiffter des ordens zuͦ ſelikeyt mit
der regel geordnet haben dz haben ſi al
wegen geringert alſo dz kain orden mer
ſein regel haltet. Sy ſprechen wann
man ſi fraget warumb haltent jr nit ewr
regel der pabſt hab mit in diſpenſiert
O des diſpenſieres der pabſt cardinal
vnd orden geen mit einander in die hell
Es mag kein pabſt ſunderlich dz einen
orden angeet die zuͦ got gelübde ha=
ben getan prechen. criſtus der vergab die
ſünd. aber er erlaubt nit zuͦ sünden. vnd
wolte ein pabſt ſünderlich oͤrden die der
ſiben ſacr[a]ment eins ſind endren alz cri
ſtus vns geben hat. es ſey orden tauf
oder Ee. etc. wie ſtuͤnden wir dann. wie
wer der pabſt vnd cardinal gott ſo vn
trew. es ſtet vil krencker vmb die cri=
ſtenheit dann es yemant gelauben kan
Die cloͤſter ſind mechtig. Sy haben
das ertrich Jnn. ſy über legens mit
guͦtt vnnd beschirmen mit krafft jr
vnrecht des helffen jnn die cardinal
| |
 | ⇭ |
Darumb ſol man verhuͤten daz keyn
Cardinal werd gemacht von den oͤrd
en. wer es recht mercken wil. Es iſt
der groͤſte ſchlag dardurch die criſten=
heit vergifft iſt dann ſunſt durch kein
ander ſach. Sy ſeyen die ſeül dar auf
die criſtenheyt gepauen iſt als auf die
zwelffpoten. Darnach auf die wir=
digen prieſterſchafft die heiſſen jung
er. als die zwenundſibentzig junger
der zwelffpoten waren. Hetten die zwelf
poten an got geprochen was wern
dann die junger gewesen. alſo ſteet es
ploͤd yetzunt vnd ſchwach. Die welt
lichen prieſter ſind jetz verirt vnd ſind
ellend. ſy enpfinden die kranckheit vnd
daz vnrecht an den haubtern. ſy en=
thalten noch die criſtenheit paß dann
die prelaten. ſy gewinen dz guͦt vnd
ſind jre ſel dennocht haſſen ſy ſy bey
de prelaten vnd oͤrden. darumb ſo ſpricht
ein buͦch tichter vnnd ruͤffet zuͦ gott
Surge ſurge vigila pro clero. Sy
non ſurgis cicius ſurgis nimis ſero
Stee auf hoͤr vnd wach über die prie
ſterſchafft. ſteeſt du nit bald auf du
kumſt in zuͦ ſpat. darumb all getreü
criſten ſteen der prieſterschafft bey daz
iſt got gedient wann ſy haben kein ſch
uld. Sie muͤſen mer gehorſam ſein
den vngerechten dann den gerechten. laß
man ſy nit alſo vmbtreiben verhuͤten
piß die ſachen recht gefertiget werden
als die biſchoff vmbtreiben als man
nun gehoͤrt hat dz niemant cardinal
erwelt werden ſol von den oͤrden. Nun
ſol man mercken ſeinen ſtat.
¶ Wie vil volcks ein Cardinal
ſol haben an ſeinem hof vnd vil guͦt
|
das ſoͤlt jr eigenlich mercken.
Ein Cardinal ſol ſeinen hof
haben mit tzwelff perſon
en zwen capplan. ein kam
ermaiſter. ſeinen ſchreiber
zwen edel knecht. vier ſchiltknecht ein
marſtaller. ein koch. Jtem er ſol jerlich
er gült haben zwelff tauſent guldin
jm ſol kein pfründ dienen nach dem als
von angang geornet wz einen cardinal
wenn ſy daz recht teillen ſo wirt in mer
von dem patrimoni ſant petrs. Wirt
auch ein Cardinal in ein künig reich
geſchickt oder lande in legacion. wirt
jm etwas geſchenckt oder geben dz mag
er auch haben. Sy ſüllen ſich geiſtlich
halten frid machen an allen ſtetten vnd
landen wann ſy den frid von jheſu criſto
enpfangen als criſtus ſprach zuͦ den
zwelffpoten. wo jr hin geet ſo ſoͤlt jr ſp
rechen von erstem. frid ſey mit eüch. wil
man dann gern frid haben ſo kert der
f[r]id zuͦ in. Man ſol wiſſen dz alle car
dinal der zwelffpoten ſtat halten sullen als
ſy criſtus erwelt hatte in der welt do ſy
ſeinen namen vnd ſein ger[e]chtikeit ſein frid
vnd den glauben vnd pauen ſüllen. wenn
aber die cardinal nit mügen an allen
ſtetten dz verſorgen vnd tuͦn noch der
pabſt. ſind zuͦ hilff die biſchoff erda=
cht vnd geordnet. Auch den frid vnd die
gerechtikeit zuͦ pauen vnd zuͦ beſchirmen
mit ſeiner wirdigen prieſterſchafft alz
wir leſen in dem ewangelio. luce. Ein
hauß vater dz iſt criſtus der hat ſein
ſchetz enpfolhen ſeinem hauß geſind
einem enpfalhe er fünff ſchetz dem anderm
zwen dem dritten einen. dz ſind der pabſt
vnd cardinal fünff ſchetz den biſchof=
| |
 | ⇭ |
fen zwen. der brieſterſchafft einen. Jn
diſen ſchetzen leit alle gerechtikeit goͤt
licher ordnung vnd troſtlich leben der
menſcheit. got hat nichtz vergeſſen
er hat vnß den weg gezaigt der ew=
igen ſelikeit. vil woͤllen in aber nit geen
An wem aber daz erwindet oder wer
es hindert dz würt man wol mercken
wenn man yegklichen ſtat ruͤren ſol
Jch maim wol an der ſimoney ſey
der pabſt. ſchuldiger dann die cardinal
Sy nemen villeicht jr teil an den ſtuck
en ſant. Peters patrimonij lieber dann
auf den kirchen apteyen oder biſtumen
doch erkennen ſy wol das es wider got
iſt Sy ſolten es auch dem pabſt mit
nichten nit verhengen. wann nach
rechtem ſtat ſo ſol der pabſt in der hei=
ligen kirchen nicht verendren on rat
der Cardinal. darumb ſy auch ſind
in ſchulden wann ſy verhengen dz jm
rechten nit mag beſteen. vnd dz wol
wiſſen Seid es dem pabſt vnd car=
dinalen leicht iſt der gerechtikeit auß
zuͦ gee. ſo volget yederman nach mit
allem vnrechten. vnd iſt kein mittel
mer zwiſchen recht vnd vnrecht. Es
tregt yederman recht in ſeinem haubt
man tunckt am rechten vnd volget
als man an dem gericht tuͦt. man richt
nit nach keiſerlichen rechten als vor
zeiten vnſer vordern thetten. darumb
geet es übel vnd werden poͤß ayd geſch
woren Es kummen die leüt vmb erb
vnd aygen. ſolt man keyſerliche oder
beſchribne recht anſechen es beſtuͦnd
mancher der ſunſt vmb daz ſein kommpt
Es iſt wol alles weltlich vnd gayſt=
lich recht haben ein rechtz fundament
|
von dem pabſt vnd cardinalen. So
ſy aber jm rechten an baiden rechten
gleich ſind ſo geen die weltlichen dem
ſelben nach. Alſo geet es allenthalben
nach yedermans erkantnuß es ſey recht
oder vnrecht Seyt man nun hoͤrt wie
ſchedlich es iſt dz ein pabſt oder car
dinal von dem orden gemacht wirt
ſo ſol man es ſicher verhüeten das
keiner mer erwelt werd von den orden.
¶ Von Biſchofflichem ſtat.
HJe ſol man hoͤren von biſch
offlichem ſtat do ſol man
wiſſen das keyn biſchoff
nit ſein ſol der von keinem
orden gemacht ſey. jr habt vor gehort
wie ſo groſſer ſchad darauß kummen
iſt das oͤrden pebſtlichen vnd cardi=
nalischen gewalt gehabt haben was
er denn erwerben mocht von dem pabſt
vnd cardinelen do was den biſchoff
en angeholffen daz ſy den oͤrden in jrem
biſtum verhengt haben manige ſach
die in jm rechten verpoten ſind. als
kirchen reigiern. peicht hoͤren. begreb
nuß haben mit den ſiben ſacramenten
vmb zuͦ geen vnd zuͦ abſoluieren das
jn von angeende des ordens nie en=
pfolchen iſt. vnnd noch heüt bey tag
nit ſein ſol. aber ſy ſprechen man hab
mit in diſpenſiert vnd freyhait geben vnd
haben der biſchoffen willen waz die ver=
hengen dz mügen ſy wol tuͦn. Aber eins
ich glaub daz keiner ſunden werd der
es ye geſehen hab daz criſtus Jheſus
verſigelt hab noch cardinal noch bi=
ſchoff noch pabſt mit dem rechten
verhengen. Das man. Aber merck
das das war ſey ſo merck man eben
| |
 | ⇭ |
der. Paubſt iſt vicarius criſti in allen
gewalten alz criſtus hat vnd vns der
babſt gegeben hat ſünd zuͦ vergeben
vnd nit zuͦ erlauben dz gotes gebot
oder ere krencken müg mercklich vnd
ſunderlich drey ſach. ¶ Das erſt iſt
die ee die nyemant prechen ſol noch
ſchaiden on vrſach die wol jm recht
en ſtee. Paulus ſprich. Quos deus
coniunxit hos homo non ſeperat Nun
ſicht man wol wie die ee offt geſch
aiden wirt. ¶ Das ander iſt ordo
wer der iſt der in einem orden einget
der ſchwert got dem orden zuͦ halten
diß ſind ein gelübde die zuͦ got ruͤrten
vnd verhaiſſen ſind hertigklich. wann
aber ein pabſt cardinal oder biſchof
das überſechen das ſy den gewalt ha
ben darüber kein freihayt zuͤ tuͦn kain
en gelauben. wann was got geret hat
dz beſtet. ob ſy gebrochen ſolten wer
den der himel ſpielte ee. Nun merck
wie es gangen ſey ſo vnſer heübter an
got prüchig ſind. wie ſol es geen vmb
die den goͤtliche recht nit als hert be=
uolhen ſind. wir laſſen vns an ſy. vnd
verſteen doch wol an manchen ſtuck
jr vnrecht darumb geen wir mit in
in die hell. Man ſol aber wachen
wachen yetz iſt es zeit vnd verhüten
das aus keinem orden kein biſchoff
werd ſo wirt es wol geen. Merckt
eins yetz. der merer teil der biſchoff
ſind von dem oͤrden die ſoͤlten rain vnd
keüſch ſein. nun ſicht man wol wie
keüſch ſy ſind laider. ſy varen zuͦ vnd
ſchicken proceſſen über die prieſter dz
ſy nit junckfrawen nemen oder dienſt
mayde haben. ſy gebieten bey hochen
|
pennen die prieſter laſſens darumb
nit ſy werden pennig. der biſchoff mit
nymmt gelt vnd verhengt das wider
git iſt. Thet aber der biſchoff recht
vnd in der ſelben ſchuld auch nit we
re die prieſter moͤchten ſich nit enthal=
ten ſy muͤſten auch recht thuͦn. nit al=
lain in der ſach auch in andern ſachen
Die biſchoff ſtifften yetz krieg vnd ma
chen mißhellung vnd beſchatzen die
kirchen vnd brieſter wider got vnd
recht. ſy füeren weltlich gewalt vnd
das es wider got iſt. Es ſol kein biſch=
off kein ſchloß haben weder. Veßt
noch. Stet ſy ſuͤllen ſitzen auff der
haubt kirchen yegklichs biſtumb vnd
ſuͤllen ein recht geiſtlich leben füeren
das all pfaffen an in gepeſſer werden
Aber es iſt nun ein anders die prieſter
werde offt vnd dick von den biſchof
fen herrt gehalten vnd geſchetzet vmb
ſachen darumb die biſcheff ſchuldiger
wern dann ſy Seien die biſchoff orden
leüt ſo halten ſy keinen orden mer. Sy
reiten. ja etlich als die lainen vnprieſt=
erlich vnd woͤllen all ſach auß richten
mit kriegen als weltlich herren. wo
das weltlich herren thetten ſo ſolten
ſy es fryden vnd wenden.
¶ Wie ein biſchoff
ſeinen hof beſitzen ſol.
¶ Jtem ein Biſchoff ſol ſeinen hof
haben mit zwaien prieſtern. mit zw
einen ſchiltknechten. mit einem notari
mit einem koch. mit einem marſtaller
mit den mag er reyten.
¶ Von einem weichbiſchoff.
¶ Jſt es aber ſuffragani. das iſt ein
weichbiſchoff ſo ſol er haben einen
| |
 | ⇭ |
prieſter. ein ſchiltknecht. ein notarij
einen koch vnd einen marſtaller.
¶ Von dem Ertzbiſch=
offen vnnd jrer güeter.
¶ Jtem ein Ertzbiſchoff ſol haben
zehen tauſen guldin reiniſch. Vnnd
ein ſuffragani fünf oder ſechß tauſent
guldin. Es ſol auch ein biſchof ſein
ſuffragani beſtetten vnd ſol nemen
dauon hundert guldin vnd nicht mer
wann der pabſt ſol kein pfrend mer
leichen den ertzbiſtum vnd gefürſt ap
teien. was anden pfrenden iſt ſüllen
die biſchoff yegklicher in ſeinem bi=
ſtum leihen vnd verſehen. dz iſt dar
umb der pabſt leicht ettwan ein pfründ
zweien oder dreien die ligen im hof vnd
kriegen ir veterlich erb ſo ſtechen ſy ein
ander zuͦ tod oder ſy ſchaffen es zuͦ tuͦn
vnd kommpt groß übel dauon ſy ha
ben ein poͤſe gewonheyt piß her ge=
habt vnd noch haben. ſy leichen vnder
weilen ſtalknechten pfaren vnd pre=
laten pfründen vnnd künmen nicht
darmit. man iſt verweiſt worden. dar
umb iſt es peſſer biſchoff leichen in jr
em biſtumen ſo wirt er jnnen ob ein
ſoͤlicher ein pfründe wirdig ſey oder
nit. Ein biſchof ſol kein pfarkirchen
mit keinem beſetzen er bring dann von
einer hohen ſchuͦl brief vnnd inſigel
daz er wirdig ſey ein pfar auß zuͦrich
ten. zuͦ dem ſo ſol auch ein biſchof ein
ſoͤlchen verhoͤren. wann er ſol zuͦ dem
minſten ein bacularius ſein. Ein car
dinal ſol ſein ein doctor der geſetz vnd
der heyligen geſchrifft vnd in decre=
tis wenn nun einer kummpt zuͦ einem
biſchof vmb ein pfründ vnd funden
|
iſt dz er wirdig iſt ſo ſol der biſchoff
im leychen on alle eintrag vnd ſol in
ein ſetzen vmb ein gul[d]in vnnd ſol nit
mer nemen weder ſchenck noch miet
weder er noch keiner er an ſeinem hof
bei beraubung aller ampte. wann es
wer ſimoney. Nempt war aller kum
den darumb das man pfründen ge=
lichen hat vngelerten prieſtern die für
ſind kommen durch ſchenck vnd miet
die haben nun das ewangelium nit
kinden predigen. noch die ſacrament
der kirchen zuͦ troſt vnd zuͦ nutz noch
den glauben ſchicken noch ordnen. dar
vmb iſt an vil ennden ketzerlicher ge
laub auf geſtanden das der criſten=
heut zuͦ ſchaden kummen iſt vnd noch
heüt bei tag ſo ſetz man plinden füer
er auf die kirchen. vnd iſt zuͦ voͤrchten
man val mit in jn die gruͦb. Merckt
wie es yetz geet es ſchickt ein vatter
ſeinen ſun zuͦ ſchuͦl vnd kert ſein groſſe
arbait an in. Nun wirt er gelert vnd
wirt meiſter. wenn er nun von ſchuͦl
kommpt ſo worbt er vmb ein thum=
herren pfründ vmb das er ein junck=
herr gotes ſei. dennoch benuͤgt in nit
er wil auch haben ein pfarrkirchen oder
zwuͦ darauf ſetz er vngelert pfaffen
vnd waißt wol daz er vnrecht thuͦt
vnnd iſt ſein kunſt die er gelernt hatt
niemant nütz dann dem tüefel dez diener
iſt er vnd iſt verſehenlich vater vnd
muͦter vnd freünd die im tzuͦ der vn=
nützen kunſt geholffen haben daz die
mit ein ander in die hell kummen. Wer
aber ſoͤlcher mißlicheyt muͤſſig woͤl
ſein der ſol wiſſen dz man es verſorgen
| |
 | ⇭ |
vnd verhuͤten muͦß das man keinem
mer dann ein pfründe geben vnnd
verhuͤten ſol. Jſt er Thumherr das
hab er vnd darmit genuͦg. man ſol
im all ander pfründen nemen. Es iſt
maniger er verdient nit eine. Die ge=
lerten ſol man ab dem thuͦmen zwingen
auf pfarkirchen darumb das criſten
licher gelaub recht geprediget werd
die ſingen vnd leſen künnen die ſind
guͦt auf die thuͤm vnd oͤrden wann ſy
ſind dem glauben yetzo wenig nütz
man peſſert ſich yetz wenig von in
Alſo verhengen yetzo die biſchoff dz
groß übel vnd nemen miet vnd ſch=
enck vnnd verhengen yetzo vil übels
layder. vnnd iſt zuͦ voͤrchten biſchoff
pfaffen vnd oͤrden geen all da hin do
ſy hin gehoͤren zuͦ der welt daz iſt der
teüfel. jch muͦß es got klagen das man
ſo plintlichen lebt. dz man einen vmb
fünff oder vmb tzehen ſchilling toͤtet
vmb ein klein übel daz der menſch zuͦ
puͦß gegen gott leichtiklich kummen
moͤcht. vnd daz groß übel dardurch
got vnd die welt gekrenckt wirt kein
ſtraff haben ſol noch hat. Die ſtain
ſpielten ſich an criſtus marter die ſunn
verlor jren ſchein. diß iſt als groß kir
chen guͦt iſt got in ſein marter vnd
pluͦt auf geopffert vnd geſetz worden
von vnſern vordern in vnd allen ge
laubigen ſelen zuͦ troſt vnd dem glaub
en zuͦ hilf. daz wir vnuerdient üppig
klich dick vertan. Man gedenckt wen
ig wie gotes gab ſo ſchwer zuͦ nieſſ=
ſein vnuerdient. Zuͦ gleicher weiß alz
das almuͦſen iſt guͦt zuͦ geben vnd poͤß
zuͦ nemen. alſo iſt auch pfründen guͦt
|
daz iſt guͦt zuͦ verdienen aber hert zuͦ
nieſſen. O ir edlen criſten gedenckt diß
tzuͦ fürſehen das man niemant mer
laß dann ein pfründ. vnnd das auch
die loblich verdient werd. Jtem es
ſol auch ein biſchoff haben ein gefenck
nuß ob ein prieſter thet wider prieſt
erliche ere das in ein biſchof geſtraff
en moͤcht an seinem leibe oder der pfrün=
de beraben einen monat vnnd dann
wider dar zuͦ kummen laſſen. über trit
er aber ſo ſol er in berauben ſeiner pf
ründ zwen monat vnnd aber laſſen
widerumb dar zuͦ kummen. Aber zuͦ
dem dritten mal ob er ſich über ſehe
ſo ſol er jn ſeiner pfründ gantz berau=
ben vnd einem andern leychen. vnd
ſol ein biſchof ſein pfaffheyt vmb kein
gelt ſtraffen wann dar jnn iſt vil arck
won. Sy ſtraffen vil vnnd dick die
pfaffheit vmb poͤß geitikeit vnd vmb
ſach dar an ſy mer ſchuldig ſein dann
die prieſter vnd pannen die ſo ſy vor
got in groͤßern pann ſind nach ge
ſchriben rechten. aber ſy achten ſein
nit. ſy voͤrchten kein hell ſy bedürffen
kein not haben wie ſy dar ein kummen
ſy ſteet in alweg offen. ſy thuͦn ſy hye
auf bey jrem leben. ¶ Jtem es ſol in
einer yeden hohen ſchuͦl wann ein mai=
ſter oder zwen die perſidentes haiſſen
die maiſter machent oder bacularius
ſchweren zuͦ got vnnd den heyligen
das ſy keinen brieff geben an keinen
biſchof vmb kein pfründ er ſey denn
vor examiniert das er wirdig ſey zuͦ
haben die pfründ darumb er pitten
iſt. wann man die brief bringt einem
biſchoff ſo bedoͤrfft in der biſchoff nit
| |
 | ⇭ |
examiniern ob er wil vnd ſol im vmb
keinerley ſach leichen dann miltiklich
durch got vnd vmb ſingen vnd vmb
leſen ohn ſchenckung on miet vnd on
allen packt vnd ſol im gehaiſſen ge=
horſamkeit aller geiſtlichen ordnung
¶ Jtem es ſol auch ein biſchoff all jar
ein ſinodum halten mit ſeiner pfaff=
heyt vnd do laſſen leſen die geſatz vnd
ordnung der pfaffheyt vnd da bey fra
gen ob yemant kein ſtuck geprechen
hab.oder ob keinerley herre edel. oder
an keinen andern prieſter keynen fre=
uel volpracht habe. Vnd was ſoͤlcher
ſachen geſchehen mag eyn Biſchoff
mit herrten pannen vnnd ſchatzung
nach der ſach ſchwere wol tzuͦ thuͦn
Vnd ſol niemant darwider ſein. wer
aber da wider wer dem ſol man mit
geyſtlichem vn weltlychem ſchwert
ſtraffen an leib vnd an guͦtt piß ſich
einer gehorſam ergibt. Ein biſchoff
ſol auch in dem ſinodo gar eygenlich
fragen von allen techanten wie dye
kirchen geregiert werden. vnnd wie
es ſtee vmb die ſiben ſacrament. vnd
ſol der pfaffen vnderſcheyd verpieten
wenn man das ſacrament geb oder
nit alſo das es geiſtlichen in allen by
ſtumen gee. wann man ſol ye vor allen
dingen in allen biſtumen gleiche ſta=
tuta halten als ſy geordnet ſind in dem
Concili zuͦ Basel. Man sol auch ein
gemein ordnung haben auf allen pfar
kirchen das man nit an einer ſtat an
ders halt dann an der andern. dz geet
nun leichtuertiklich tzuͦ durch geſetz
vnd gemein gepet. dann in einem by
ſtum peten die priſter vil anders denn
|
in den andern. dz haben die biſchoff
aber getan wann ſi piß her vaſt minch
geweſen ſind vnd iſt ein verirt ding
in den biſtumen worden. wenn man
aber keinen biſchoff mer nymmt der
ein münch geweſen iſt ſo geet leichtly
klichen zuͦ Man ſol halten den ſtuͦl den
der pabſt haltet mit gepot als es des
erſten von den zwelfpoten geordnet wz.
¶ Ein Biſchof ſol ſein kirch
en alle jar eineſt viſitieren.
¶ Jtem ein biſchof ſol alle jar eineſt
viſitiern alle kirchen in ſeinem biſtum
vnd wol beſehen vmb alle ding der
kirchen das es. wol ſtee. vnd ob kein
jrrung zwiſchen einem pfarrer vnnd
der kirchen zuͦ gehoͤrende ſey dz ſoͤlchs
gewend werd.
¶ Von den Weichbiſchoffen.
¶ Jtem ein biſchof ſol keinen weich
biſchof haben ſy ſüllen alle prieſter ſein
vnd jr officia ſelber tuͦn was in zuͦ ge
hoͤrt es wer dann das ers vor kranck
heyt nit thuͦn moͤcht. denn ſo mag er
einen thumherrn der ein doctor in theo
logia iſt oder decretis weichen zum
ſtab vnd enpfelchen ſein ſtat in dem by
ſtum zuͦ thuͦn das er thuͦn ſolt. kommt
er aber widerumb tzuͦ geſunthayt ſo
ſol er es ſelber tuͦn. er ſey dann bey ſech
tzig jaren ſo mag er denn wol ſein ſtat
halter halten Er ſol auch ſeinem ſtat
halter ein fuͤrdrung tuͦn vmb ſein ar
bait nach der gelegenheyt.
¶ Jtem wie man den ſchloßen vnd zoͤl
len die die biſchof jnn haben tuͦn ſol. daz
vindet man an dem letzen capitel ſo die gey=
ſtliche reformacion ein ennde hat.
¶ Von ordnung aller pfarrkirchen.
| |
 | ⇭ |
Nvn ſol man aller pfarrkirch
en ordnung mercken wann
ſy die wirdigiſten ſind nach
Biſchoflichem ſtat. Des
erſten ſol man fürſehen daz all pfarr
kirchen zwen prieſter haben. wer ab
er eine an der gült zuͦ klein ſo ſol man
zwuͦ zuͦ einander machen. wann all
prieſter ſüllen gleich pfründ haben. gle
ich arbait mit ſingen vnd mit leſen
haben Es iſt vnder der prieſterſchafft
groſſen mißhellung dick vnd vil zwiſch
en dem biſchoffen vnder in alz ich eüch
ſag. Die Biſch[o]f von geyeikeyt on al
le notturfft vnd wider recht ſchatzen
ſy die prieſter vnd nemen in ab ſteür
wider als geſchriben recht vnd zwing
en ſy dar zuͦ mit proceſſen vnd pennen
Proceſſen ſchickt er in des erſten von
jr concubin wegen darumb das ſy die
ſteür deſter ee eingeen. Ettwenn ſo
kummen ſy in den pann ſy laſſen dar
umb ir concubin nit. Alſo nympt der
Biſchof das gelt wider recht vnnd
laßt ſy ſitzen mit groſſem vnrecht vnd
die vndertan in keinen genaden got
es ſeyen vnd mit ein ander in abgrund
der hoͤlle geen. Aber darumb das es
verſehen werd ſo iſt es weger man leb
als man zuͦ orient lebt vnd in hiſpania
do die prieſter weiber nemen. wann
criſtus hat es nit verpoten der prieſt
er ſchafft. ich main es es ſey mer üb=
els auf geſtanden in dem teil der cri=
ſtenheyt die. Calixtus gepot hielten
denn guͦtz dardurch beſchehen ſey. Dz
übel zuͦ verhuͤten vnd daz man deſter
|
ſicherer an der ſel ſey ſol man yegkl[i]chem
weltlichen prieſter ein ee weib geben
die junckfraw vnd rain ſey. weger iſt
es teglich geſündet dann toͤtlich. es
wer dann dz es ein prieſter durch go=
tes willen laſſen woͤlt vnd ſein raini
keit halten woͤlt den ſol man nit zwing
en. Wer aber dz er ſein reinikeit über
sehe vnd nit keüſch belyb ſo ſol man in
nit mer laſſen meß haben piß er puͤßt
drey monat in dem kercher mit waſſer
vnd mit prot denn ſol ein biſchof mit
im diſpenſiern vnd den noch vnwert
ſein. aber ein prieſter der ein weib nimmt
ein jinckfrawen der ſol ſein wuchen
halten einer nach der andern. vnd die
weil die wuchen werd ſol er nit bey
ſeinem weib ligen. Vnd an dem ſamß
tag ſo die wuchen an hebt ſich reini=
gen mit der peicht. ſeinen leib waſch
en mit dem pad das er an dem morgen
an dem ſuntag eingee geleütert vnd ſol
geyſtlich kleider tragen vnd ſein weib
auch geyſtlichen ſchein pieten vnd hal
ten die gantz wuchen piß die wuchen
auß kommt. ſo mügen ſy ſich dan bey
einander halten alz der ee zymmet. Man
ſol auch die ee halten mit groſſen eren
die in menigklich erpieten ſol. Vnnd
wo der prieſter zuͦ der ee geet ſo ſol er all
wegen goͤtliche rechte wort in ſeinem
mund haben vnd der welt guͦte eben
pild vortragen. Das hat criſtus vnd
ſein junger getan vnd haben verkün
det den weg der warheyt. vnd wz man
in fürſetz dz ſüllen ſy eſſen. frid ſtifften
vnd machen vnd allen menſchen den
weg zeygen der zuͦ dem himel gehoͤrt
dz ſelb ſol auch ſein weib tuͦn züchtig
| |
 | ⇭ |
vnd dennocht mit der welten wonen
doch ſol man jr groß ere erpieten all
die wiel ſy ſich erberlych haltet. Ob
aber der prieſter ſich über ſehe vnnd
mit einer andern zuͦ ſchicken gewünne
dz offenbar würde. ſo ſol er darnach
kein meß mer halten vnd ſol ſeiner ar
beit geleben dennoch verſchmechlich
Wer ſach das ſy ſich überſehe ſo ſol
man ſy in ein kercher thuͦn vnnd ſol
dar jn puͤſſen piß an jren tod. welch=
es auch vor abgeet ſo ſol das ander
keinen gemahel nemen bey jrem leben
wann vnmüglich ſolt man über ſehen
die ee die gantz in dem ſacrament vnd
in zweyen geweſen ſind das ein an=
der ee nit iſt denn das es ein einig ſa
crament iſt in gemein. Aber vnder der
prieſterſchafft ſteen in alle ſacrament
zuͦ uͤben. darumb für alle menſchen ſind
ſy zuͦ eren für keyſer künig vnd allen
adel niemandt auß genummen.
¶ Wie vil gült ein
prieſte[r] haben sol.
ITem es ſol ein jegklich prie
ſter jerlich gült haben ach
tzig guldin reyniſch zuͦ pfr=
ünd für alle dyng dye ſol
man in zwir im jar. vnd ſol wider mit
zinſen noch mit zehenden nichtz zuͦ ſch=
affen haben. Es ſol ein yegklich kirch
einen pfleger haben der dz gotzhauß
beſorg mit den dingen die zuͦ dem gotz
hauß gehoͤren was daz gotzhauß in
gült hat. vnd darumb ſol er jerlich zuͦ
gült haben viertzig guldin. er ſol auch
jerlich rechnung thuͦn vor den zway
en prieſter vnd vor einem den der by
ſchoff dar tzuͦ geyt vnd vier oder fünff
|
der vndertan die dar zuͦ geornet wer=
den. Man ſol auch alle begrebnnuß
ab thuͦn wenn es hat cloͤſter geeffrt [?]
als redlich das ſy dar mit zwing vnd
penn haben vnd mit weltlichen ſachen
vmb geen dz groͤßlich wider alles recht
iſt vnd nit goͤtlich. vnd iſt zuͦ voͤrchten
es kumm in wenig in jener welt tzuͦ
ſtaten. hetten ſy es jren kinden oder
rechten erben gelaſſen es wer verſe=
henlich die ſel freüet ſich mer dann al=
ſo. Darumb wenn man ein begreb=
nuß haben woͤll ſo ſol man tuͦch oder
em kleyd das guͦtt sey dem gotzhauß
zuͦ eignen zuͦ gewanden zuͦ altar tuͦch
ern vnd zuͦ gezierde nach dem man es
haben iſt. Von der par ſol man es in
dz gotzhauß tragen dz ſol auch dem
gotzhauß beleiben vnnd daz wachß
auch. Man mag auch bey der weil
durch der ſel willen ein opffer thuͦn
darumb ob er ſich yendert hie verſaumt
hab an dem rechten opffern dz es do
deſter ee erfült werd. dz opffer mügen
wol die prieſter nemen vnnd gleich
teilen vnnd in den dreiſſigſten der ſel
gedencken. Man ſol auch kein jar zeyt
mer ſetzen dann alle montag ſol man
alweg jarzeyt begeen gemeyngklich
all ſelen. wann die prieſter nemen jr
pfründen an einem ſtuck. Man ſol
die vier opffer gehorſam geben das
iſt von angend der welt recht gewe
ſen. Es mügen auch prieſter ecker
weingerten haben vnd pauen vnd jr
vich heben beſcheidenlich vnd erber
lich ¶ Auf yeder pfarrkirchen ſüllen
zwen ſein als vor geſchriben ſtett. ſo
ſüllen ſy alle ſamßtag zuͦ abent veſper
| |
 | ⇭ |
ſingen vnd am morgen meß. Auch
all zwelf poten tagen vnd an der auf=
fart. vnd an vnſers herren fronleych
nams tag wenn die kummen. vnd dye
kirchweyhe die drey tag metten ſing
en. Vnd die vier hochtzeit. Wer aber
das ein kirch als vil gült hett dz mer
prieſter jr pfründ haben moͤchten al
ſo das yegklicher dye achtzig guldin
haben moͤcht. Seyen jr vier oder sechß
ſo ſüllen ſy all zeyt ſingen. vnd mit den
meſſen halb teylen vnd jr wuch hal=
ten mit den weiber als geschriben ſteet.
¶ Von dem pfarr vnd kirchen zinß.
Man ſol alle zinß es ſei auf heü
ſern auf eckern auf wiſen al
le abloͤſen ye fur ein ſchiling
ein pfund vnnd nit mer das ſol man
anlegen an ein ſtuck dauon dye prie=
ſter ir pfründ nemen vnd an den achtzig
guldin zuͦ ſteür haben. alſo werden al
le heüſer frey vnd ander güeter. Man
ſol kein guͦt noch heüſer mer beküm=
ern noch dar auf ſchlahen. ¶ Jtem
prieſter ſullen aller gült niemant nichtz
herrſchen. es ſol ſy nicht bekümeren
mer denn der pfleger ſol es thuͦn vnd
verſorgen ¶ Jtem wenn der biſch=
off viſitieren wil ſo ſüllen die prieſter
dem viſitierer ein guldin vnnd nit
mer geben. denn ſo ein neüer biſchof
geſetz wirt ſol ein yegklicher pfarrer
ein halben guldin im ſchenckenn mit
willen vnbezwungen. alſo wirt es
vmb alle pfarkirchen wol ſteen vnd
werden wol auß gericht.
¶ Von den Thuͦm kirchen.
NVn ſol man mercken von der
thuͦm kirchen. yetz ſich die tuͦm
|
herren gar vnoͤrdenlich halten. ſy woͤl
len ſich in jrem ſtat den pfarrern gleich
en vnd ſind doch recht geiſtlich mü=
nch Sy ſüllen vor aller heiligen tag
piß tzuͦ oſtern die langen ſchwartzen
kutten tragen zuͦ refental eſſen vnnd
auff dem dormitorium ſchlaffen in
der zeit. Nun ſicht man wol wie die
pebſt vnd biſchoff verhengt haben
ſy ſind nun gottes junckher worden
ſy geen alz layen in weiſſen ſchuͦchen
in mderin kleydern die geiſtlich leüt
nit tragen ſolten. ſy heiſſen nun von recht
mieſ genger ſy mieſſen knechtt haben
dye in jr korroͤck tzuͦ der kyrchen nach
tragen. Man ſicht wol wann einer
yetz zuͦ ſchuͦl zeücht vnd meiſter wirt
ſo iſt er pald hye vnnd wirbet vmb
ein thuͦm herren pfründ. ſicher hielten
ſy jr regel es wer manigem nitt als
gech zuͦ werben. Nun geen ſy ſichtig
klich in die helle mit pebſten vnnd
biſchoffen. es iſt alles in die gewon=
heyt kummen das ſy nit anders wiſ=
ſen denn es ſüll alſo ſein. Sy haben
auf allen thuͦmen caplan die heyſſen
ſy ſchweren zuͦ allen zeitten ſingen vnd
leſen was ſchweren ſy. ſy ſchweren
müeſſig zuͦ geen vnnd tzuͦ dem wein
vnd nymmer zuͦ der metten geen. Nun
haben ſy doch den namen ab horis
canonicis dye caplann muͤſſen Jn jr
pfrund verdienen vnnd darzuͦ vil=
leycht jr knecht ſeyn. Sy benuͤgent
ſich nicht mer thuͦmherren pfründen
ſy muͤſſen kirchen haben auch ettlich
mer dann eine oder zwuͦ. Auch der
herrten pfründen alſo genoſſen vn=
verdyent wie wirt die kospar gab
| |
 | ⇭ |
gotes so üppiklich genoſſen wie hat
man gotes ſo gar vergeſſen vnd hat
der teüfel ſo menigklich plind gema
chet. wie iſt trew ſo gar erloſchen daz
ſpürt man wol an allen ſachen an den
got gemaint ſol werden vnd im zuͦhoͤrt
daran hat niemant kein recht lidmaß
mer. gotes vnd ſeines rechten iſt gar
vergeſſen. Man ſol auch keinem thum
herrn kein pfarrkirchen mer laſſen. jſt
er ein meyſter der gſchrifft ſo ſol man
in zwingen auff die pfarrkirchen das
er da predige die warheyt. Sy ſetzent
aber vnwiſſent prieſter darauff dye
die warheyt nit ſagent noch künden
Darumb maniger falſcher glaub an
manigen ſteten aufferſtanden iſt. die
ſelben ſol man in den chor heyſſen geen
vnd ſingen vnd leſen. darzuͦ ſeynd ſy
nütz. dann alle die kunſt der gelerteſten
iſt der welt nit mer nütz. ſy muͦß muͤſ
ſig geen. jr ſtudieren vnd arbayt dye
ſy habent gethan iſt verloren. es wirt
niemant mer von in gebeſſert. Man
ſol lauter verhuͤten dz keiner mer hab
dann ein pfrend. Man ſol all pfarren
verſorgen mit den nützen die der pfarr
zuͦgehoͤren laß man die nütz niemant
mer dienen dann der kirchen ſy ſeien
groß oder klein.
¶ Jtem iſt aber der nütz ſouil ſo ſol
man es verordnen als vor ſteet von
den pfarren.
¶ Jtem ein thumherr ſol ierlichen in
kathedrali eccleſia haben achczig gul
din. vnd ſoͤllen ir nit mer dann xxiiij.
ſein. nun vindt man wol da ir mer
iſt. man ſol ſy abthuͦn vnd die geler=
teſten die kerchen auß heyſſen richten.
|
wann es wirt von in geſprochen. qui
docti. Woͤlche gelert ſeind die ſchein
ent als der ſchein des firmamentes.
das iſt der himel. wie gedenckent die
gelerten ſo wenig daran. Jch erkenn
nit anders dann das ir weißheyt vnß
ein weg ſey czuͦ der helle das iſt auch
warlich war. Darumb alle getreüen
criſten laſſent eüch ſunderlich bezwin=
gen die gelerten das rechte ordnung
gehalten werd. wann ſicher geſchehe
es nit ſo giengen wir on zweifel mit
einander in die helle. es iſt weger man
richte hie ein zorn auß der goͤtlich ſei
Als der prophet ſpricht. Jraſcimini
et nolite peceare. Jr ſoͤllen zornig ſein
vnd ſoͤllen nit ſuͤnden. ſicher man tuͦt
ein goͤtlich werck. der dyſe ordnung
krefftigklich durchbricht. man thuͦt
romfart vnd vicht ſteigklich an die
heyden mit groſſer koſt. die bebſt ge=
bent groſſen ablaß der darczuͦ thuͦt.
man macht ritter. got gibt vnß ſich
er hie den lon der alle ding übertrifft
vnd iſt verſehenlich alle vngelaubig
kerten ſich zuͦ vnß. darumb thuͦ ieder
man der vermanung genuͦg. wann
gieng man ir auß ſo giengent wir erſt
in die helle. vnnd wer an vnß gegen
got weder trew noch warheyt.
ITem ein thumherr ſunſt in ei
nem collegio ſol haben .lx. gul
din vnd nit mer. das ſoͤllen ſy
verdienen mit ir ſelbs leib vnd nichtz
an die caplan zelaſſen. wann im rech
ten mag niemant für den andern er=
fullen das er ſelb wol thuͦn mag. Es
ſol yederman ſein ar[b]eyt thuͦn vmb
ſein teglich brot. wer daz thuͦt der iſt
| |
 | ⇭ |
ſelig vor got vnd der welt. ¶ Jtem
auff etlichen ſtifften habent ſy ver=
weſer der ſeind vier oder fünff dar=
nach der ſtifft iſt dye ſoͤllent den fron
altar beſingen. vnd habent in beſun
der pfründ gemacht. vnnd geent dye
thumherrn muͤſſig. Etlich künnen ir
ſibenzeit nit beten noch ſingen noch
leſen. ſolt man es reden es wer ſicher
ein geſpoͤt gotes. O almechtiger got
was vertregt dein weißheyt. ſicher
es iſt verloren daz man die geſchrifft
ſagt. ſy geent ir nit nach kein geyſtli=
cher nach ſeinem ſtand. darumb goͤt
liche gnad die iſt erloſchen. gotes zorn
regiert überal. Sol es aber mit zuͦ re=
cht kommen ſo gewinnen wir ein her
ten herrn. der vnß vnſers vnrechten
lonet das muͦß gottes gerechtigkeyt
verhengen ¶ Jte[m] man ſol thuͤm
en ire pfründen zuͦ einer ſumm ſchla=
hen als ir gehoͤrt habt vnnd man ſol
die ſumm teylen zuͦ ſiben zeiten. was
dann einer verſaumt das ſol man im
abziehen. ¶ Jtem iſt es auch dz dye
thuͦmherrn an etlichen ſteten pfarrn
zuͦ leihen habent vnd leihen ſy mit ge
ding als der propſt des ſelben thums
das ſol abſein. vnd ſol es ein biſchoff
leihen vnd ein pfarrer machen einen
weltlichen prieſter. der mag leben ſelb
ander in der ee als vor steet. vnnd ſol
weder mit probſt noch capitel nichtz
zuͦſchaffen haben. dann ſeiner pfarre
ſol er warten vnnd dem biſchoff ge=
horſam ſein der im die kirchen vnd ſa
crament empfolhen hat. Es ſoͤllent
alle thumherrn es ſey in dem gantzen
thuͤmen oder in den halben ſich nitt
|
erſtreüen in die ſtat einer hin der an
der her. ſy ſoͤllen zuͦ der gemein wand
len es ſei dann nottürfftig vnd mitt
vrlab eines probſtes.
¶ Jtem ſy ſoͤllen nichtz zeſchicken ha
ben weder an gerichten noch an gelt
ſchulden zuͦ vordern. Sy ſoͤllen haben
ein vogt vnd ein keller die in ir ding
verſorgen zwir in dem iar. vnd ſy ire
pfreünd außrichten. Sy ſoͤllen keins
prieſters mer haben als von vigilien
fallent. dann allwegen in der wochen
eineſt ſoͤllen ſy vigilien vnnd gemein
iarzeit beſteen in aller maß wye vor
ſteet in der pfarkirchen ordnung. Man
ſol auch alle ir zinß die ſy haben auff
heüſern vnd gerten abloͤſen.
¶ Jtem ein biſchoff mag ſy ſtraffen.
vmb ſachen darumb ſy billich zuſtraf=
f[e]n seind. aber ordnung ſingen vnd
leſen vnd die ampter Custorei-kellerei
meßner ampt. das hatt ein babſt zuͦ
ſtraffen vnd nit ein biſchoff.
¶ Von den ſant Johannſern
vnnd teütſchen herren.
NVn ligt es an ſant Johann
ſern vnd teü[t]ſchen herrn oder
oͤrden mit den muͦß man ein
beſunder geſprech haben. wann ſy ha
bent boͤß gewonheyt. Dye teütſchen
herrn haben ſich überſehen an mani=
gen stucken. Commenter groß vnnd
klein die woͤllent das kreütz tragen vnd
habent ein einige geiſtliche ordnung
nit. weder mit leſen ſingen noch beten
vnnd die prieſter die ſy haben halten
ſy für nicht vnnd als knecht. es muͦß
got in ſeiner grechtigkeit ruͤren. wann
keyſer vnd künig neygen einem prieſter
| |
 | ⇭ |
billich. daz thuͦnd ſy nit. vmb dz ſtuck
allein ſeind ſy billich czuͦ trucken. Es
ſol auch beſchehen ſy ſoͤllent geweiſt
werden zuͦm rechten des ſoͤllen ſy war
tent ſein. Des geleichen die ſant Jo=
hannſer haltent auch die prieſter lei=
chtfertigklich. Sy zaigent auch frei=
heyt die in die bebſt geben haben dye
wider die heyligen kirchen ſeind vnd
nit beſteen mügent an beyden oͤrden.
ſy werden bald zuͦ erd geſtoſſen. dar=
umb laß ich es hie beſteen von in ein
ordnung zuͦmachen.
¶ Von
den Benedicten vnd Bernharder oͤrden.
NVn heb ich an von den Be=
nedicten vnd Bernharditen
das zwen hoͤrt oͤrden ſeind.
wann man ſy hielt als ir veter haben
auffgeſetzt ſo weren ſy ſelig vnd guͦt
Sy ſeind aber zuͦ bayden teylen auß
getreten vnd haltent new regel als
ſy in fuͤgklich seind. Sy ſolten in iren
kloͤstern ſein beſchloſſen vnd nit zuͦ der
wlt wandlen. Nun beſingen ſy pfarr
kirchen vnd ſeind ſchier als weltlich
als die layen. Sy haben zwing vnd
penn / richter / voͤgt als grafen / ſy vn
derſteen ſich herrſchafft zuͦ ka[u]ffen. jr
veter ſahent an das man mitt reich-
tumb nitt behalten mag werden. ſy
ſtuͦndent von allem guͦt. ſy haben es
alles verkert / ſy benuͤgt nit. ſy kauffen
kirchen vnd beſtettigent es von dem
babſt vnd ſuͦchent darinn kein war=
heyt. Sy klagent ſich. nun ſeind ſy ver
prunnen. dann haben ſy krieg gehabt
vnd manig ding ziehent ſy für. vnd
iſt eins nit war. vnnd betrigent den
babſt. Man ſolt den notari prennen
|
der ſolich inſtrument macht vnd zer
ſtoͤrn vnd abthuͦn die mitt ſolichen
ſachen vmmgeent dardurch die gantz
criſtenheyt bekrenckt wirt. Man ſol
nit kirchen laſſen man sol in dye nemen
wa ſy die haben / man ſol in jr alte re
gel fürlegen vnd ſoͤllen die halten. dar
umb das der ſchein des ordens nitt
verdampt werd. wes ſol ſich die ge=
mein criſtenheyt verſehen zuͤ got tzuͦ
keinem troſt ſo die die groſſen geyſt
lichen ſchein tragen ſolten von gott
ſchwerlich abgetreten haben. Man
ſol vor allen dingen alle jr kirchen al
len kloͤſtern allen thuͤmen was pfarr
kirchen ſeind geheyſſen nemen vnnd
man ſol ſy in dye ordnung ſetzen als
vor ſteet von den pfarrkirchen. vnd
man ſol alle kloͤſter beſchlieſſen / das
dye münch iren orden in dem kloſter
halten als er auffgeſetzt iſt. ſo werden
wir mit in vnd ſy mit vnß ſelig
¶ Jtem es ſol ein iedes kloſter einen
kaſtenuogt haben der ſol ſy verſorgen
auff dem veld ob ſy icht do zuͦſchicken
haben. alſo das kein münch auff kei=
ner ſtraß funden werd. Wa man aber
einen fund über land zuͦ wandlen es
wer dann daz einem vater und muͦter
abſturb oder ſy in kranckheit zuͦ uerſehen
vnd mit vrlaub seiner obern. waz an
ders wer ſol man in auffhebe[n] vnd in
den kercker werffen. Es iſt kein mittel
mer zwiſchen layen vnd münchen mitt
ſpilen / zeren geſpilſchafft. Es geet nie
mant zuͦ hertzen ſolichs zuͦreden. wz tuͦt
dz guͦt dz ſy haben überkommen ieder man iſt
in zinßber. die laien fürchten ſy engeltens
ieder man helt ſich dahin als er gnieſſen
| |
 | ⇭ |
will vnd ſchlecht das recht zuͦ rucken.
Die edlen vnd die reichen haben dye
kloͤſter geeffet vnd habent ſich irer
pfarrkirchen entpfremdet. darumb ſo
geet es übel. ¶ Jtem die kloͤſter ſoͤllen
kein begrebtnuß haben. es ſol iederman
zuͦ der rechten pfarrkirchen lebent vnd
tod ſein. wiewol geſchriben ſteet daz
begrebtnuß frei ſoͤllen ſein das iſt alſo.
Aber ſolt man gemerckt haben da dz
decret gemachet ward das ſoͤliches
den pfarrkirchen ſo ſchedlich ſein wurd
es wer villeicht nie gemacht worden
Man ſol es abthuͦn vnd nit mer hal
ten. wann ſicher got hat die pfarrkir
chen in ſeiner genadenreichen hand
ſo alle kloͤſter zergeent. pfarkirchen dye
werden von tag zuͦ tag geſchwecht
Sy ſeind als freuel ſy predigen wider
die pfarrkirchen vnd truckten ſy geren
vnnder. Aber was criſtus geordnet
hat das beſteet billichen. das ſol man
halten als es von angende geordnet iſt
durch die die auch in daz himelreich
darmit kommen ſeind. Sehent an kein
biſchoff. kein abbt noch münch wirt
mer heylig. drumb das ſy wider ir ord
nung lebent. vnnd gotes noch ſeiner
werck nit achten. ſy bedürffen ſchier
kein babſt mer. Sy geben in von tag
zuͦ tag ablaß vnd freiheyt wer wider=
rut es. niemant. Der biſchoff nitt
warumb / da iſt er ſelbs ein münch.
oder er wirt geſtochen mit miet daz
es alles ſchlecht wirt. vnnd fuͤrt ein
plinder den andern in die gruͦb. es iſt
vor augen daz es nymer mer zuͦ recht
mag kommen. Greiff es mit dem gemein
|
an kecklich on alles ablaſſen.
¶ Wieuil ein münch gült haben sol.
¶ Jtem ein münch der zwaier oͤrden
sol haben viertzig guldin vnd nit mer
die ſol er haben in der gemein. wann
ſy ſoͤllen alles das zuͦſamen thuͦn vnd
auß einem hafen eſſen. vnd alles das
die regel außweiſt halten.
¶ Wieuil ein abbt gült ſol haben
¶ Jtem ein abbt ſol haben achtzig gul
din. vnd ſol allwegen mit den conuent
eſſen. es wende dann kranckheit. Es
ſol bei in in dem kloſter niemant wo
nen noch auffreiten es ſey dann daz
er ein viſitator ſey. oder berut ſei zuͦ
einem capitel Ein abbt ſol ſein mün=
chen zuͦluͦgen ein guͦt exempel vortra
gen. das bricht im kein gelid. Mani
ger reit in den tod von ſeins herrn wil
len. Vilmer ein abbt vnd ſein münch
habent got gelobt den orden zuͦhalten
oder man thuͤ ſy gar ab / das iſt nitt
wider got. Ein hochfertiger münch
oder ein reicher münch. oder ein ge=
waltiger münch der iſt nichtz wert.
¶ Sant Bernhart het einen münch
do er ſtarb da wurden hinder im ge
funden zwen pfenning. do hieß er in
begraben in das vngeweicht. O lie=
ber got wie geet es nun. wie iſt ts ſo
gar erloschen.
¶ Von der gemeinſamkeyt
¶ Jtem in den zwaien oͤrden ſoͤllent
ſchuͦch klayder leinwat was in zuͦge
hoͤret hangen an einer ſtang. das ſol
beſchlieſſen ein kaſtenuogt. vnnd do
ſoll man haben hunndert guldin
| |
 | ⇭ |
jerlich gült oder ſo vil gült dye dar=
zuͦ dienent. Jſt der gleich achtzechen
vnd ſol kein kleyd anders machen dann
der orden haltet von recht.
¶ Jtem ein yegklich cloſter ſol auch
hundert guldin geſten haben dz man
über jar zücht vnnd ere thuͦn den die
ſein nottur[ff]tig ſind ſy reyten oder geen
wann von angend ſind ſy als ſpital
er. ſy beſchlieſſen nun vor goͤtlicher ere
weltlych ere iſt aber offen. ſy teyllen
die gotzgaben mit hoffart dann mit
wz ſol man mer erleütren man ſicht
es mit den augen. Man ſol auch wiſ
ſen als die zwen oͤrden an manchen
ſtetten zwing vnd penn ſchloß vnd
Stet jnn haben dye man in lautter
nemen ſol. ſy ſüllen jres cloſters war
ten vnd die ſchloß und ſtete dem reych
zuͦ eygnen vnd zuͦ lechen machen. vnd
dz reich ſol die hin leichen rittern vnd
ſtetten dye diß beſchirmen vnd auch
den ſtetten laſſen die ſich uͤben in diſer
ſach vnd in der ordnung. ſicher das
der adel an vil ſtetten abgenummen
hat das iſt darumb das jr vordern
die cloͤſter als vaſt geefft haben. Dar
vmb beſehe man nun es iſt tzeit das
got vor augen werd gehalten.
¶ von dem Caſten
Voͤgt der cloͤſter
Item es ſol ein Caſten vogt al=
le jar ein rechnung haben vmb
als vil gülte als im zuͦ gehoͤrt
vnd nicht mer. Vnd wo der caſten
vogt vernem dz ſy einnemen keiner=
ley gült darüber. der ſol jar vnd tag
puͤſſen in dem kercker. Hat es auch der
|
Abbt verhengt ſo ſol er ſein wirdikeit
verloren haben vnd ab ſein. des ſelben
gleychen ein Prior. Was aber über
alle rechnung beſteteet war tzuͦ das
gehoͤren ſol daz ſol man eben mercken
nach der reformacion ſo würt man
hoͤren ein gemeyn capitel do ſol es ge=
leütert werden.
Wie vil der münch ſeyn ſüllen in
einem yeden cloſter.
¶ Jtem man ſol
auch wiſſen das in mangem cloſter
vil ſind wo viertzig ſind do ſol man
ſy laſſen abſterben auf vierundtzwein
tzig. vnd wo vierundtzweintzig ſeyen
do ſol es kummen auff zwelff. vnd
wo zwelf ſind ſol man laſſen kummen
auf ſechß oder acht zum mynnſten. Dz
iſt darumb wann dye menig der per
ſon laßt ſich ye einer auf den andern
wo ſechß oder acht ſind in einem Chor
gotes dienſt iſt leüter dann do vil ſind
Sy muͤſen auch gleichlich dar an
ſein. werlich vili der perſon iſt mer
ſchendung vnnd mißhellung dann
es nütz iſt.
¶ Ordo Premonſtratenſium
¶ Jtem es ſind auch premonſtra=
tenſes das iſt ein orden dye nennen
ſich geyſtlich thuͦmherren dye nemen
ſich an vnnd beſingen pfarrkyrchen
vnnd vermeynen gantz frey tzuͦ ſeyn
vnnd ſind doch münch als dye vor=
dern. dye ſüllen auch ſeyn beſchloſſen
vnd ſol man in jr pfründ geben vnd
gleich ordnen myt kaſten Voͤgt als
vor. ſy ſüllen mit keiner weltlichen ſach
vmb geen alz ander münch. ſy ſitzen yetz
| |
 | ⇭ |
mit frawen vnd kinden alz weltlich
leüt das ein vngehoͤrte ſach iſt man
ſol es nit mer uerhengen. wann man
thet gar vnrecht daran die ept thuͦn
in kein ſtraffung wann ſy thuͦn es ſelb
er. ¶ Alle in corporaciones von allen
ſtifften vnd cloͤſtern ſuüllen abſein. Alle
pfarkirchen frey ſein mit allen jren zuͦ
gehoͤren. vnnd ſol man auf den pfarr
kirchen ſingen vnd leſen. vnd der cri=
ſtenheyt ein recht gotzhauß ſein zuͦ al
lem troſt. do vinden wir alle gnad die
vns got von angende geordnet hat
vnd troͤſtlich iſt an lein vnnd an ſel
¶ Jtem alle oͤrden süllen auch lauter
ein gethan werden keinen auß gennum
men die von dem almuͦßen leben vnd
jr pfründ haben mügen die ſüllen ſein
der ordnung als vor geſchriben ſteet.
¶ Von den pettel oͤrden.
¶ Jtem die pedeloͤrden süllen auch ein
geſchloſſen ſeyn vn mit beſchloſſem
chor ſingen vnd leſen tzuͦ den meſſen
Auff dem vordren altar mag man wol
eingeen meß hoͤren frawen vnd man
vnd pald her auß vnd niemant in dem
cloſter bekümern. ſy ſüllen kein gült
haben. man ſol in auch kein jarzeit be
ſetzen denn ſy ſind verpunden für die
ſellen zuͦ pitten lebentig vnd tod. dar
umb gefreiet von dem pabſt zuͦ dem
almuͦßen dann maniger arbeiter ſich
ſunſt verſaumt an got mit ſeinem al
muͦßen wirt für in gepeten. das dye
vier petel oͤrden zuͦ hilff der criſtenheyt
gegeben vnd gefreyt ſind. vnd von
der criſtenheyt eyn bewert almuͦßen
iſt dye vier oͤrden. darumb haben ſy
terminierer das ſy deſter paß jr not=
|
turfft haben.
¶ Sy ſüllen nit peicht
hoͤren noch predigen.
¶ Jtem ſy ſülen nit peicht hoͤren noch
predigen es wer dann daz es in einer
ſtat notturfftig würd das ſol geſche
hen mit eines biſchoffs vrlaub vnd
nit anders ¶ Jtem es ſüllen auff jren
terminierer laypruͤder ſein die durch
gotes willen den pruͤdern gern dien
en wellen vnd ſol kein pruͦder geen der
prieſter ſey. ſy ſüllen nit auß geen ſy ſül
len got dienen vnd das almuͦßen ver
dienen. Man ſol in keinen geprechen
laſſen vnd wilig ſein zuͦ geben. wann
jr ſingen vnnd leſen iſt vns troſtlich
als es auch geordnet iſt.
¶ Jtem die gült die ſy haben ſol man
ableſen vnd an der prieder nutz keren
alſo daz ir ſach auch lauter ſtee nach
jrer regel laut vnd ſag. Woͤlten ſi ab
er etwas darein reden oder thuͦn dz
ſol man nit geſtatten. als ob ſy ſprech
en. wir ſeien gefreit alſo Es ſind auch
etlich cloͤſter hoͤchlich gefreyt dz alles
ab muͦß ſein. wann ſy ſein dem hely=
gen gelauben kein fürdrung noch peſ
ſerung. Man ſol ab thuͦn wz zuͦ diſer
zeyten wider gott vnd ein ordnung
mag ſchedlich ſein.
¶ Von den frawen cloͤ=
ſtern vnd von jrer gült.
Item alle frawen cloͤſter ſol man
beſchleſſen vnd ſol jerlich ir
einer geben dreiſig guldin
da mit ſülle ſi ſich in der ge=
main einen ſtat halten ſi ſüllen es allez ge
mein haben einre nit mer dann die ander
| |
 | ⇭ |
das macht gemeinſamkeyt. ſy ſoͤllen
mit einander gleich eſſen jr keine kein
en vorteil haben. denn ein eptiſſin ſol
fünfftzig guldin haben vnd auch nit
mer. Sy ſüllen auch haben einen vogt
der ſy beſorge.
¶ Jtem ſy ſüllen im cloſter ein ſchuͦl
haben daz ſy lernen gramaticam vnd
die heilig geſchrifft ettwas zuͦ verſte
en. ſy mügen paß ſtudiern denn die
man. ¶ Jtem ſy ſüllen von den orden
ir gewand oͤrdenlich haben. daz ſol der
vogt uͤber schlahen die menig der per
ſon vnd ſol von den gülten ein ſum zie
hen das es beſteen müg. haben ſy üb
erig ſo vindet main in letzten nach der
ordnung wie es dar umb beſteen ſol
haben ſy aber zuͦ wenig ſo ſol man der
perſon deſter mynnder machen vnd
die frawen in ein ander cloſter des or=
dens thuͦn dz gült genuͦg hat. Man
sol alweg alz vor geſchriben ſteet alle
tzinß abzuͦloͤſen geben vnd in die anle
gen tzuͦ einer erfüllung jrer pfründen
¶ Alweg ſol man verhuͤten daz die
cloſter frawen mit niemant zuͦ ſchick
en noch tzuͦ handlen haben zuͦ der welt
Es iſt ſcheder dann von andern oͤrden
Die cloſter frawen haben gar ein hoch
fertigen wandel wo ſy tzuͦ der welt kum
men ſy haben mer acht wie ſy der welt
gefellig ſeien dann dem orden oder got
ſy wiſſen mer von der welt zuͦ reden
dann die in der welt ſind.
¶ Von dem tuͦm cloſter frawen
Lindaw vnd zuͦ sant Seffan.
ES ſind auch tuͦm cloͤſter frau
en die vermainen frey ſein. Sy
tragen alle farb ſy geen zuͦ hoͤf
|
en ſy nemen mann ſo ſy woͤllen. ſy ſind
weltlich vnd geyſtlich wenn ſy wellen
es iſt ein buͤbrey. es iſt gleich als ob
man gotes ſpott. man ſol ſy gantz ab
thuͦn vnd auß laſſen geen tzuͦ der welt
oder ſy ſeyen eingeſchloſſen alz die an
dern cloͤſter dienen got vnd nieſſen ir
pfründ goͤtlich. es iſt mit gott nit tzuͦ
ſchimpffen. man ſpricht es ſey der edlen
ſpital ſy erben aller meiſt die cloſter
frawen. Es iſt zuͦ voͤrchten das dye
gantz criſtenheit hab gotes vnhuld
das man ſoͤllich ſach vertreyt vnnd
ein orden ſol ſein. man ſol es nit mer
vertragen dar an thuͦt man gott ein
dienſt. ſy tragen in dem chor ſchütter
vnd ſingen vnd leſen in mentlen gantz
geyſtlich. wenn ſy aber auß der kirch=
en kommen ſo ſeyen ſy weltlich. wie
gefelt es got ſo wol halt man nicht
daruon. Die thumherren geben in vr
ſach das ſye es deſter veſter thuͦn wo
ſy zuͦ in kummen. jr ſind als wir. wir
habtn freiheit. O der freiheyt all thuͦm
herren ſind lauter münch. wenn man
es recht wil anſehen. ſy thuͦn was ſy
luſt. niemant ſtrafft ſy noch keinen
orden. Das macht das dye heubter
alle in die gruͦb gefallen ſind mit den
vnrechten. Vnnd ſunder hat ſy der
poͤß geyſt geſtrickt vnnd gefanngen
Das nyemant nichtz thuͦn mag das
zuͦ got gehoͤen ſol.
ES iſt eyn notturfft das
vns gott durch ettwas zuͦ
verſteen gebe vnſer vnrecht
Das beſchycht auch yetz
| |
 | ⇭ |
Die meiſter vnd vnſer herr der keiſer
die vns das zuͦ wiſſen thuͦn iſt gnuͦg
zuͦ got vns zuͦ einer ermanung ob wir
got foͤrchtig woͤllen ſein oder nit ob wir
ſein ſach zuͦ recht woͤllen bringen oder
nit es ligt vns nun allen vor den aug
en. wir wiſſen vnd erkennen allen vn
recht. wie es regniert. Nun ſeien wir
genuͦg tief ermant reich vnd arm jung
vnd alt niemant auß genummen kein
gepot mag wider diſes nit geen als
die geiſtlichen für wenden moͤchten vnd
ſprechen. niemant ſol über ſeinen mei
ſter ſein das iſt war all die weil der
meyſter den knecht heiſt das wider
got nit iſt vnd der meiſter dz ſelb hal
tet. Aber nun ſo mencklich ſicht wo
mit man vmm geet ſo iſt mencklich ge
poten bey dem eyd den wir gott ge=
ſchworen haben in dem tauf dz man
das recht hanthabe vnd daz vnr[e]cht
zerſtoͤr. ¶ Got hat alweg von einem
altar zuͦ dem andern der sechs verlof
fen ſind groſſe wunder auf ertreych
laſſen fürgeen die geſchehen ſind. nun
iſt dz letzt alter yetz verloffen. es muͤſ
ſen yetzt wunder ergeen der iſt zwelff
Nun tuͦt vns goit ein ermanung yetz
vnd wil vns verſuͦchen. Gedenck ieder
man das wir die ermanung in das
recht keren aber wir werden ſchwer
lich gotes zorn haben. dz iſt yetz vor
augen als war got in weſen iſt. Jch
main woͤlte herrn vnd rechſtet nicht
darzuͦ thuͦn man fund getreü criſten
in der gemeyn die jr ſelen vmb got nit
überſehen piß in den tod. wann aber
vnder den kleinen ein soͤlichs auf er=
ſtend ſo vurde ein groß mißhellung
|
vnnd wurd einer den andern toͤten
dz kan der tüefel wol zuͦ wege bring
en wann er iſt tauſent künſtig wann
yetz laider hat er die gewaltigen ge=
ſtrickt dz ſy nicht tuͦnt ſy mügen nicht
thuͦn. wenn ſy ſind verherrter im vn
rechten. aber got laßt die ſeinen nit
ſchlahe man froͤlich dar an ſicher es
geet geringklichen tzuͦ. wer auch in
diſer ſach ſich hindert der geyt ſich
offenlich dar daz er got vnd dz recht
nit lieb hat. ¶ Jtem man ſol in auch
pillich enpfremden all criſtenliche frey
heyt dz bekenn yedermann in diſer ge
geſchrifft von vnserm herren dem key=
ſer in ermanung genuͦg beschehen.
¶ Von den Begein
en vnnd Nolharten.
NVn ſol man wiſſen das
an vil ſtetten begeynen
ſind vnd vermainen tzuͦ
haben ein dritte regel ſant
franciſſen. jch main sant franciß woͤlt
das eyne nit auf ertreych were. ge=
denck yederman wem ſind ſy nütz ſy
ſind der barfuͦſſen kelnerin. ſy ſchrey=
ben in zuͦ was ſy woͤlen. ſy nieſſen dz
almuͦßen wider alle recht. Dz almuͦſ
en das die barfuͦſſen nieſſen dz iſt be=
wert. Aber daz ſy in der dritten regel
nieſſen iſt weder goͤtlich noch recht
woͤllen ſy geyſtlich heiſſen zeygen ſy
jre werck. Sy ſind in manigem conci
li verſcholten vnd ab heiſſen tuͦn man
ſol in nicht geben als .Muͦlperg pre
diger er hat recht. iſt im got zuͦ dienen
lieb ſo geen ſy von der welt vnnd ſch
ließen ſich ein vnd nemen kein almuͦ=
ſen noch mal. wer in das geit oder
| |
 | ⇭ |
almuͦſen wuͦchenlichen gibt der thuͦt
wider alle criſtenliche werck. wann
woͤllen ſy einen ſchein tragen den tra=
gen ſy in ſelbs. Sy ſoͤllen kein geltent
guͦt haben dann lauter ir arbeyt leben
zuͦ niemant wandlen bei der welt / nien
dert heimlich ſein dann in todes noͤ=
ten vnd in kranckheyt / das thuͦnd ſy
dannocht nitt dann vmb ſold. Sy
wandlent zuͦ der welt vnd plaſmie=
rent. Er iſt ein hoher prediger. Er iſt
ein guͦt man. er bederfft diß vnd daz
der im hulffer thet im wol / vnd an
ders wa auch k[u]plerei treibent. Sy
heyſent an etlichen ſteten zuͦſamen fuͦ
gerin. warlich nem man ſein war es
kan nichtz in einer ſtat fürgeen ſy wiſ
ſen es alles. kriegt ein man mit ſeinem
weib ſy redent darein. was ſol man
ſagen. heyß man ſy außgeen oder die
welt vnbekümert laſſen. man beſch=
ließ ſy ein wenn ſy gotes ſeind vnnd
leben irer arbeit. verkauffen ir arbeit
vnd kauffen ir narung. das vertrag
man in vnd nichtz anders. Sy ſoͤllen
zuͦ den barfuͦſen nit geen weder heim
lich noch offenlich ſicherlichen das iſt
nütz das wirt man ſehen. ¶ An vyl
ſteten geent ſy mitt wunder vmb. ſy
entzü[n]dent vil kertzen vnnd leſchent
dann eine nach der andern ab. vnd
treibent wunder als die gaugler. vnd
machent ablaß vnd ſtifftent von in
ſelber vyl wunders. das man wene
ſy ſeien etwas vnd ſeind augendiene
rin. Auch bringent ſy eeleüt darhinder
das ſy in den orden tretent. vnd als
offt ſy bei iren mannen ligent vnd ſy
beſchlaffen ſo ſoͤllen ir regel vnd den
|
orden gepunden ſein ir geſatz zuͦ geben
das ſy auffgeſetzt habent / alſo wirtt
die welt betrogen. Man ſol nichtz von
in halten. man bedarff ie nicht. heyß
man ſy mann nemen vnd criſtenliche
werck thuͦn. Diſe heylige criſtenheyt
iſt von criſto iheſu wol geordnet. er
hat nie gedacht. laß man ſy hinfallen
ſeind weder got noch der welt nütz.
¶ Von den nolhart pruͤdern.
¶ Jtem des geleichen iſt auch vmb
die nolhart die man offt vnnd vil in
den concilien verdampt hat mit den
begeinen vnd gebannen. vnd die mitt
in die in in irem ſchein raten vnd hel=
fent. noch enthalt man ſy zuͦ gleicher
weiß als man geren wider gott tuͦn
woͤlle. Man vindet ſtarek nolhart.
die ſunſt vmb keiner ſach willen nol
hart werdent dann das ſy muͤſſig
genger werden. Jr gebet ir ſchein iſt
vor allen weiſen für nicht zuͦhalten.
wann ir almuͦſen zuͦnemen vnnd zuͦ
geben iſt nit bewert noch beſtetiget.
¶ Wer das almuͦſen nemen
müg oder nicht.
¶ Es ſeind vierley leüt dye das al=
muͦſen nieſſen vnd nemen mügen mit
got [vnd] mit recht das auch in allen
rechten bewert wirt Pilgerin
¶ Jtem die erſten ſeind pilgerin. ſy
ſeien reich oder arm. oder aber herrn
in fremden landen werden vnd heim
zugen / haben ſy gebreſten oder wurd=
dun ſy beraubt. als vil vnnd dick ge=
ſchicht den iſt erlaubt mitt allen re=
chten zehelffen. Es ſeinen ritter / freien
grafen. wie ſy dann geheyſſen ſeind.
vmb das das ſy heim kommen mügen.
| |
 | ⇭ |
¶ Die andern das ſeind die vier be
tel oͤrden, Barfuͦſer. prediger. augusti
ner. vnd carmeliten / Darumb wa ſich
das volck iendert verſaumte an cri=
ſtenlicher ordnunge oder buͦß das yr
ſingen vnd leſen vnnd ir guͦtheyt zuͦ
ſtatten komme der gemeinen Criſten=
heyt. Es ſol gar demuͤtig ſein ir ſin=
gen vnd ir leſen. aber ſy ſingen in dem
chor yetz der welt mer dann gott. ſy
machent yetz orgeln vnd treibent alle
kluͦgheyt als werent ſy lauter layen=
pfaffen. ſy ſtudierent yetz der welt me
dann got. Einer will ein iuriſt ſein.
der ander ein artzet. vnnd ſchlahent
nichtz ab durch gotes willen. Jch ſa
ge eüch für war ich fürcht wir wer=
den innen das wir ſy ſo großlich ge=
effet haben mit zinßen vnd mit gül=
ten. das wider ir rechte regel iſt. dar=
umb wir vnrecht thuͦn wider alles
recht. er ſey biſchoff die es verhengen
die gewaltigen die es beſchirmen. die
gemein die in darzuͦ ſtymment. die all
komment in dye helle. ¶ Nun moͤchte
man ſprechen. das ewangelium ſagt
das kein guͦt werck vnbelonet bleibt
von got. das iſt war. hulff man dar
zuͦ vnd thet yederman darzuͦ das yet
licher ſein regel vnd ordnung hielte.
als es goͤtlich vnd recht angeſehen
was. die weil auch das beſtuͦnde da
warent ſy heylig. aber nun ſeien wir
mit in des teüfels Jr gebet waz des
mal fruchtber vnd nütz ſy verdienten
ir almuͦſen. wie es aber nun verdient
werd des waiſt got wol. man ſol ye
fürſehen das ſy kommen zuͦ irem rech=
ten ſtat ſo werden wir mit inen ſelig.
|
vnd gantz vnd gar die begeinen vnd
nolhart ablaſſen geen. wann ſicher
wer in das almuͦſen gibt das da nit
erlaubt iſt der thuͦt ein rechte todſünd.
Man künde gar wol vil erzelen vnd
ſagen was übels von nolharten auf
erſtanden iſt. ¶ Eines mals da waz
das wirdig künigreich gantz vertre
ten. darzuͦ bracht es ein nolhart dar
umb man noch heüt bey tag kein hal
ten ſol in allen künigreichen. Heyß man
ſy arbeyten vnd thuͦ man ſich ir ab do
thuͦt man got einen dienſt an.
¶ Wie die pfarrkirchen verſehen
ſoͤllen werden iſt nun zuͦ mercken.
ALs man nun gehoͤrt hat wie
die geiſtlich ordnung ſein ſol
Nun aber ſol man wiſſen wie
alle pfarrkirchen wol beſorgt werden
mit kirchenpfleger. Es ſoͤllen allwe=
tzen zwen recht bawmeyſter bey iet=
licher pfarrkirchen sein die do einne=
men was der kirchen an den paw ge=
geben wirt. Man mag vnd ſol ſ-etzen
einen kirchenbaw beſcheydenlichen.
das allwegen gotzheüſer bei würden
vnd eren beleiben mügen. vnnd alle
tag daran bytten vnd ſamlen dz iſt
recht vnd gar wol angelegt vnd ein
heylig werck. ¶ Das hat vnß Cri=
ſtus vnſer himeliſcher vater wol be
weiſt in dem heyligen ewangelio dz
marcus ſchreibet der ein gantzler iſt
geweſen vnſers herrn. Jheſus ſaß ei
nes mals vor dem tempel ſalomonis
vnd ſahe wye man gelt gab an des
tempels baw. Die reichen wurffent
vil dar. da kam ein arme witwe die
| |
 | ⇭ |
gab zwen pfenning. Do ruͦfft er tzuͦ
den iungern vnnd ſprach. Dye wit=
we hat mer geben dann iemant an=
ders. ſy hat geben was ſy hat. die an
dern habent das nit gethan. die hat
den tempel mer gebawen dann Sa
lomon. ¶ Es ſoͤllen die kirchenmey=
ſter beſehen allen gebreſten der auff=
erſteen moͤchte vnd künfftigen ſcha=
den bringen moͤcht. vnd als vorſteet
wie man die herrn außſteürt mit iren
pfründen. dann ſy nichtz zethuͦn noch
zuͦſchicken habent. was dann von
gülte überig were von zeheden das
ſol an den baw warten. das alle zier
der kirchen wol ſteen. Es ſei an leü=
chter / kelch / buͤcher nichtz außgenom=
men. vnd soͤllent auch darumb ierlich
rechnung thuͦn. ſo beſteent die kirchen
allwegen wol. Es ſol kein pfarkirch
anderſtwa hin dienen mit keinem guͦt
es ſol ein ietliche kirch das ir zuͦgehoͤ=
ret ſelber haben. ſo frewent ſich die in
iener welte die es darzuͦ geordnet vnd
geben habent. vnd iſt auch troſtlich
ſo wirt auch niemant dardurch ver
dampt. wann ſy nieſſen es nun groͤß
lich vnuerdient layder.
¶ Jtem es ſoll kein eeprecher. noch
keiner der in ſchweren ſünden ſey oder
verleymdet were. die ſoͤllen ſunderlich
mit keinem kirchen guͦt nichtz zeschaf=
fen haben. noch offen wuͦchrer. noch
manſchlechtig.
¶ Jtem man ſol wiſſen dz aller not
türfftigeſt iſt. das man einen guͦtten
meßner hab. der einen guͦten leümden
hab. frumm vnd bider ſey vnd zuͦ dem
mynſten accolitus ſey. das er gedürr
|
anruͤren buͤcher. kentlein vnd die be=
reytung zuͦ der meß. Er ſol auch kün
nen einen prieſter durchauß antwur=
ten. ſy ſoͤllen deſter beſſer pfrenden ha
ben. das ſy wol warten mügen. Sy
ſoͤllen auch rein ſein der nacht ſo einer
bey einer frawen gelegen iſt in ſünden
wyewol es in der ee were. er ſoll ſich
fruͤ leütern mit der beicht vnd zuͦ meß
helffen. er ſol ſeinem gewiſſen genuͦg
thuͦn. ſo wirt der goͤtlich dienſt reini
klichen vollendet. wann der prieſter
ſol auch rein ſein in ſeinem ſtate. Es
iſt kein pfarrkirch ſy hat wol ſouil dz
alleding wol beſtellt werdent. wann
jr alle nütz dienen ſoͤllen.
¶ Jtem man ſol auff allen pfarkir=
chen fruͤ im tag drei zaichen leüten.
vnd in der leng das ein mensch wol
leüchtigklich fünff paternoſter vnd
fünff aue maria beten müg. vnd ſich
vnſerem her[r]en empfelln. dyß iſt den
fünff wunden in ſein marter ſich der
menſch empfelhen ſol. ob er auff den
tag nit mer thuͦn müg. das doch daz
dem menſchen beſchehe zuͦ guͦttem.
Jtem gegen der nachte auch des ſel=
ben geleichen.
¶ Darnach die driten ſeind die ſun
derſiechen den ſoll man auch das al=
muͦſen mitteylen. ¶ Dye vierden dz
ſeind dye gepreſthafften der gelider /
das ſy ire narung nit gewinnen mü
gen. Nach ietlicher pfarr gelegenheit
ſol man leüten die andern zeite als es
ſitlich vnd gewonlich iſt.
¶ Von den geyſtlichen hauptern.
das die kein ſchloß oder ſtatt haben
ſoͤllen iſt zuͦmercken.
| |
 | ⇭ |
MAn ſol auch wiſſen das not
türfftig iſt als vor geſchri=
ben ſteet von den biſchoffen.
vnd apten vnd den geyſtlichen haup
tern das ſy kein ſchloß feſt noch ſtat
zwing noch penn haben soͤllen / noch
recht iſt. Sy ſoͤllen alle ſteen vnd fal=
len an einen roͤmiſchen künig. zuͦ dem
reich. der ſol ſy czuͦ lehen machen den
herrn rittern vnd knechten vnd reich
ſteten. darumb das ſy dem reich bei=
ſtendig ſeien. vnd verhuͦten das diſe
ordnung vnd ſatzung nit gebrochen
werd. vnd ſunderlich den dye lehen zuͦ
loe-ſen kommen von dem reich die kirchen
guͦt nieſſent das ſchwerlichen wider
got iſt. das ſy nit als ſchwerlich ver
lieren vnd deſter willigklicher abſtan
den. wann inen iſt erlicher ein pfund
gelt von dem reich dann zehen pfund
kirchen guͦtz. wann doch der kirchen
billich dienen ſol das ir dann niemantz
anderem. wer aber nitt geren abſteen
wolt den ſoͤllen dye reichſtet bey der
vordern pen ſtraffen. es ſei an leib oder
an guͦt. aber es iſt verſehenlichen ſich
ſetze niemant hiewieder dann die auch
nit guͦt criſten woͤllen ſein. do dienet
man auch gotan daz man ſy vertrei
bet vnd abthuͦt.
¶ Von zoͤllen.
¶ Man ſol auch wiſſen dz alle land
gar ſchwerlichen überſetzt ſeind mitt
zoͤllen. in iegklicher ſtauden iſt ſchier
ein zol. es mag ſich ſchier ein land des
andern nit troͤſten noch zuͦſtatten kom
men. noch niemant dem andern kein
recht pfenwerd geben das alles von
zol wegen geſchicht.
|
¶ Wie zoͤll erdacht ſeind.
IR ſoͤllent hoͤren wie zoͤl des er
ſten angeſchlagen wurden von
einem keyſer. Es waren wil=
de gebürg da man ſtraß über haben
muͦſt. Des geleichen auch über wa
ſer. da ward angeſehen daz er billich
von gemeiner hand gemacht wurd
vnd ward auffgeſetzet ein gemeiner
zol in der maß. das niemandt keinen
zwang noch drang darzuͦ haben ſolt
vnd bat man vmb die hilff. in beſeck
let niemant dann das er verpawen
ward. Dann wer zoͤll anderſt wa hin
thuͦt dann da er von recht hingehoͤ
ret der neüſt den wücher. er nymnet
in einem ab der er jm nichtz ſchuldig
iſt. er ſol es buͦſſen als wuͦcher guͦt.
wann ſo man ſein nitt bedoͤrfft weder
über waſſer noch gebürg. ſo ſol man
in abthuͦn / biß das man ſein aber be=
darff. oder klein machen vnd den guͤt
lichen heyſchen. dann ſo moͤcht man
wol lender bauen daz man ſunſt nit
thuͦn mag. Nun nement geiſtlich vnd
weltlich vnmeſſigen zol wider gott
dannocht freuelich. ſy haben ein recht
darauff geſetzt. wer den zol verfuͤret
den greifft man ſchwerlich an. vnd
ſprechent ſchier leib vnd guͦt an. vnd
iſt alles wider got. vnnd wer in alſo
freuelich einnymt der thuͦt czwifach
vnrecht vnnd groͤßlich wider gott
¶ Jch ſag für war. wer zol einnymt
vnd den nit anlegt das er verpawen
mag werden. das der alſo wenig behalten
mag werden als ein offner ſünder.
oder wuͦcherer. darumb ſchlag man
den zol ab. die zwen teyl. vnd leg man
| |
 | ⇭ |
den dritten an vnd beſeckel es niemant.
ſo mag man deſter leichter wandlen
wer aber das nit thuͦn wolt vnnd
das gemein vnrecht mit gewalt ne
men wolt. iſt er ein herr ſo mag ieder
man angreiffen vnd erlaubt ſein. dz
ſein iſt. Vnd wem er auch abnympt
mitt vnrecht das ſein das ſol lauter
abſein noch kein freiheyt mer haben.
¶ Jtem wa ſolich ſtet weren da man
zoͤll haben muͤſt von ſchwere der weg
zuͦ pawen vnd in die geyſtlichen inn
hielten den ſol man in lauter nemen.
vnd ſol in die ſtatt verſorgen an des
reichs ſtat. wann alle zoͤll ſol dz reich
verſorgen. Haben aber weltlich her
ren zoͤll inn die ſoͤllen sich bekennen dz
er in in lehens weiß empfolhen ſey. ſy
mügen von recht nit geſprechen das
er ir ſey. Er iſt des erſten von keyſern.
vnnd bebſten erlaubt der gemeinen
welt zuͦ hilff vnd zenutz. ¶ Jtem ein
prieſter. ein orden man. ein ritter. ein
knecht. adel soͤllen nit zollen. Die geiſt
lichen darumb das ſy ſeind des die=
ner von dem alle vnnſer freiheytkom=
met. vnd der ein haupt iſt aller geſch
oͤpffte. Der adel darumb das ſy das
recht beſchirmen vnnd verhuͤten. yr
leib vnd auch ir leben darſtrecken ſind
Es weren zoͤll nie auffgeſtanden wer
es nit an den keyſer Conſtantino ge=
bracht worden. wie man ſteg vnnd
weg bawen muͤſt. da erlaubet er daz
man von der kauffmanſchaffte dye
man ſchwerlich über die gebürg vnd
waſſer bringen muͤſt. vnd ward an
geſchlagen das ein guldin eineſt ſolte
steür thuͦn ein kleinen pfening dz wolt
|
der keyſer dannocht nit beſteten. alſo
vindt man es lauter in den alten kro
nicken. dem nach kein gemein volcke
reitent oder geen keinen zol geben
Nun hat man es zuͦm rechten bracht
vnd ſchlecht man an vil ſteten niemant
auß weder geyſtlich noch weltlich.
Es ſteet jm rechten wer von einem
geyſtlichen man zol nympt der iſt in
babſtes pann. vnd hat auch der tzol
ſein freiheyt verloren. wer das nitt
wiſſen woͤlle das haltent keyſerliche
recht. do vindt er es. ¶ Jtem es ſol
ein ietlicher zol in zehen iaren erneüt
werden. ob er müg gemindert oder
gemert werden. nach gelegenheyt der
gebürg oder waſſer. darumb dz nie=
mant vnrecht geſchehe vnd auch kein
boͤſer auffſatz aufferſtand. ¶ Jtem
es ſol in ietlicher ſtatt zwen erwelet
werden die leiblich einen eyd ſchwe=
ren den paw zebeſehen. es ſey auffge
bürg oder auff waſſer. prucken ſtegen
zuͦ verſorgen vnd zuͦuerſehen. das nie=
mant vmb das ſein in ſtarck ſchaden
komm. vnd wa das überſehen wurde
das an einem zol yemant verwarlo
ſet wurd. das ſoͤllen die ſtat vnd herr
des die zoͤll ſeind gantz vnnd gar ab
tragen vnd vnklagber machen.
¶ Von anderm weg tzebeſſern.
NVn ſol man mercken vmb an
der weg zepeſſern auff der eb=
nen durch kot vnnd lachen.
Man waiſt wol das in allen ſteten
vnzucht meyſter ſeind die bey iren ey
den all vnzucht gelt ziehen ſoͤllen nach
der ſtat pen vnd gewonheit. Nun iſt
von recht vnzucht gelt wer vnzichtig
| |
 | ⇭ |
gegen got iſt vnd auch gen der welt
als git verſchweren ſchwerlichen.
darzmb man in in ein eiſenhalten ſch
lecht. vnd do eine oder einer zauberei
treibent. oder dz künd oder außgeb.
oder ſteg oder weg darzuͦ geb. es ſey
fraw oder man das eeleüt dick wyder
ere ir ee prechen. die das theten ſol man
billich thürnen vnd beſchetzen. vnd
offen eeprecher. Solich ſchwer ſünd
ſol ein rat ſchetzen vmb zeitlich guͦt.
darzuͦ ſy richten den geyſtlichen tzuͦ
buͦſſen. was da die vnzüchter einne=
men das ſol auff die ebnen vnd in die
pfützen gepraucht werden. wann als
die weg ſchwerlich vnſauber ſeind.
ſo ſol man das gelt mengklichem vn
der die fuͦß werffen. ſo wirt das ſün
dig gelt zuͦ guͦtem bracht. vnd wirdt
die ſünd vertreten. alſo werden guͦte
ſtraſſen. vnd ſol niemant das gelt be
ſecklen dann darzuͦ es gehoͤrt / es wer
anderſt aber ein groſſe todſünd.
¶ Jtem als aber freuel vallent vmb
pluͦtrüß vnd ſtetrecht eder herrnrecht.
zuͦ bieſſen ſteet waz dauon gefellt ſol
man an einer ſtat paw keren. vnd dye
gepeü darmitt in eren behalten. vnd
wa der dreier ſtuck an keinem verzeret
oder überwurd ſo ſol man es an daz
ander legen. alſo das dye drei puͦſſen
einander beholffen ſein ſoͤllen. ſo wer=
den ſy wol beſorget.
¶ Von zünfften in den ſteten.
ITem es iſt auch zewiſſen daz
in den guͦten ſteten. nemlichen
reichſteten. zünfft ſind die ſind
nun ſer gewaltig worden vnd muͦß
man dye zünfft groͤblich kauffen. ſy
|
machent geſatz vnder in als etwan
ſtet gethan haben / ſy ordnent an vyl
ſteten den rat wie vil auß iegklicher
zunfft in den rat ſoͤllen geen. diß heyſt
in einer ſtat vna parcialitas. vnd iſt
nit ein rechte gemeinſamkeyt als ich
eüch ſag. Jſt es ein zunfft dye man
ſtraffen ſollte von ires handwercks
wegen das ſy volfuͤren das einer ge=
meinde in einer ſtat nit wol kommpt
als metzger die das flaiſch zeteür ge=
bent. oder becken die das brot zeklein
bachent.oder ſchneider die zegroſſen
lon nement. vnnd des geleichen. wye
das nun iſt das von zünfften dye in
dem rat ſitzent vnd der ſtat vnd ge=
mein trew vnd warheyt geſchwo=
ren haben. ſo hilfft doch dick ein zunft
der andern / als ob ich ſprech hilf mir
ſo hilff ich dir. des geleichen mitt über
ſehen. damit iſt dann die gemein be=
trogen. vnd gebent kein recht pfenn
wert niendert. Das erkennt nun me
nigklich wol das es groͤßlich wider
got vnrecht iſt. vnd werden die eyd
überſehen. vnnd ich fürcht das man
komm ſichtigklich vnd vnbedechtlich
in die hell. Es iſt nun alles kommen in
gewonheyt das es ſy nun recht dun=
cket. vnd nichtz darauß beichtent dz
ſy hoch ſchweren der gemein vnd der
ſtat. wolt man aber innen werden dz
ſtet guͦt wurden vnd ieder man dem
andern getreü were ſo thet man dye
zünfft ab. vnd wer mengklich gemein
vnnd wer niemant dem andern bey
ſtendig vnnd wurde der rat lauter.
woͤlche dann des rates weren was
ſy rieten des heten ſy keinen hamer[ſch]
| |
 | ⇭ |
ſchlag noch hülff als nun geſchicht.
vnd wurden rechte pfenwert gege=
ben. vnd haufften ſich dye ſtetgroͤß=
lichen / ſunſt ſo ſpricht iederman. ich
wird überſetzet. vnd ſeind herrn vnd
land vnd leüt darumb den ſteten gram
wann in den ſtetten alle ding gemein
weren. herrn vnnd iederman werin
auch gemein. ſunſt wirt einer erzür=
net in einer zunft ſo iſt die gantz zunft
erzürnet. laß man es in ein gemeinſa
me kommen es ſol ſicher niemandt ge=
rewen. Diſer rat iſt guͦt vnd wil euch
ſagen wie. wann diſe ordnung nun
gehalten muͦß werden ſo ſuͦcht es ſich
jm rechten ſelber. das es nitt beſteen
mag. hab man ſunſt geſelſchafften.
das niemant den andern außſchlag
von allen handwercken vnnd geen
zuͦſamen ſo gybt es weder kalt noch
warm. vnd iſt iederman dem andern
gleich. vnd ſeind dye redt dick vnnd
vil vnbekümert.
¶ Das iederman ſein handwerck
vnd gewerb treiben ſol.
ITem es iſt auch czewiſſen
ein arges in ſtetten vnnd
auff dem land an vil enden
dz einer gewerb hatt mer
dann jm zuͦgehoͤret. ¶ Einer iſt ein
weinman vnd hatt darzuͦ saltz fayl.
oder tuͦch. Einer iſt ein ſchneider vnd
treibt auch kaoffmanschafft. alſo wer
nun baß mag der kaufft vnd verkauf
fet. welcherley in bedunckt den pfen=
ning zuͦgewinnen. oder zeprinngen
¶ Woͤlt ir aber hoͤren was keyſerli=
che recht gebietent. vnnſer vordern
ſeind nitt narren geweſen. Es ſeind
|
handwerck darumb erdacht das ie
derman ſein teglich brott gewinnen
ſol damit. vnd ſol niemant dem an=
dern greiffen in ſein handwerck / da
mit ſchickt die welt ir notturfft vnd
mag ſich yederm[a]n neren. Jſt einer
ein weinman ſo gee er damitt vmb
vnd treib kein ander ding darzuͤ. iſt
er ein protbeck das ſelb treib er etc. a[l]ſo
kein handwerck außgenommen. Vnd
man ſol behuͤten bey keyſerlichem ge
bot vnnd bey viertzig marck goldes
wa man innen wurde das die reich
ſtet das überſehen das yemant dem
andern in ſein handwerck greif mit
keinerley gwerb. beſchehe es aber vnd
man ſein innen wurd ſo ſol dyſe pen
on alle genad in desroͤmiſchen küni
ges kamer geen. vnd dannoch in die
gehorſam geen in vngenad.
¶ Von der kauffleüt ordnung
ES iſt auch zewiſſen als die
kauffherrn farent über moͤre
gen venedig oder wa ſy hin
farent die wiſſent nun wol auff woͤl
che zeit ſy ſich auffheben ſoͤllen zuͦ fa=
ren vmb ir kauffmanſchatz. dye trei=
bent nun groſſen alenfantz als ich eü
che ſag. Wann dye kauffherrn zuͦſa=
men kommen es ſey zuͦ venedig oder an=
derſwa. ſo thuͦnd ſy dick eins. es ſey
guldine tuͤcher. ſamatin. ſeidin. was
von koſtlichen tuͤcher ſeind. oder es
ſei gewürtz / imber. pfeffer / negelein.
zimetroͤr nichtz außgenommen vnd ma
chent einen anſchlag der in fuͦgklich
iſt vnd überſchlagen bei einander dz
einer zuͦ wienn waiſt wie man es hie
| |
 | ⇭ |
kaufft. vnd ſy des geleichen auch vnd
ziehent ſachen ein. es ſey übel a[u]ff dem
moͤr gangen. Etwan vinden ſy fünde
darmit ſy fürkomme[n] gemeinen nutze
vnd nement gewin wider alle recht
Nun aber ſoliches züfürkommen ſo ſol
man an allen porten des moͤres wa
die porten ſeind haben ein inſigel des
roͤmiſchen reichs. vnd was kaufman
ſchatz da gekaufft wirt ſol man gar
wol beſchawen das ſy geſündert ſey
alle würtz vnd ſpecerei das ſy gerecht
ſeien. darumb zwen ſchweren ſoͤllen
an ietlicher port des moͤres die darzuͦ
nütz getrew vnd guͦt ſeien zuͦ beſehen
vnd die ka[u]ffmanſchatz verbrieffen.
eygentlich in geſchrifft vnnd wie es
gekaufft ſey. das ſol man verſiglen.
vnd weren mit dem inſigen Das ſol
lent nun die kauffleüt alſo zuͦlannde
bringen. vnd ir kauffmanschatz in ein
gemein kaufhauß füren. vnd do ſol
es beleiben byß das ein oberſter in der
ſtat mit zwaien oder dreien dye dar=
zuͦ erwelt werden von einem rat. dz
beſehen. vnd den brieff leſen. Darnach
ſol ein kaufherr geen mitt dem ober=
ſten vnd den reten vnnd ſoͤllen über=
ſchlahen wie manigen tag er ſein kauf
manſchatz gefuͤrt hab. do ſol man für
einen ietlichen tag vnd für alle ande
re ding an pfeningen alles rechnen.
Alſo hat er hundert guldin ſo hat er
alle tag acht ſchilling vier pfening.
Dann ſol man jm den anſchlag tuͦn
nach dem überſchlagen wie er die ym
ber vnd ander ſpecerei geben soͤlle. al=
ſo beſchehe yederman ein geleiches.
vnd kauffte man wol vnd beſtuͤnde
|
mit got. ſunſt ſo geben die kaufherren
auch ir ſel dar. wiewol das iſt daz ſy
dick leib vnd guͦt wagen muͦſſ
¶ Von den groſſen geſelſchafften.
¶ Jtem es ſeind groß geſelschafften.
aufgeſtanden die zuͦſamen ſpannent
vnd treibent große kaufmanſchatz.
es gee in wol oder übel ſo ſcheiben ſy
es ye darnach das ſy nitt verlieren.
das kommt aller gemein in den ſteten
vnd auf dem land uͤbel. Man ſol darwi
der ſein das ſolich pontnus abgeſtel
let werden vnd niendert mer gefun=
den werd. von edlen noch von bur=
gern. Wer aber ſich darüber in eini=
che geſelſchafft verbund. iſt er ein bur
ger in einer reichſtat ſo ſol ſein kauff
manſchatz ledig vnnd verfallen ſein
vnd ſol in darinn nichtz beſchirmen
Jst er edel ſo ſol er ſein in des reiches
vngnaden. vnd ſein kaufmanſchatz me
nigklichen erla[u]bet ſein. Man ſol vor
allen auffſetzen in allem kauffen feſt
tigklich verhuͦten. wann laider yetz
die aufſetze allen landen wee thuͦnd.
es ſcheydet trew vnnd gemeinſame
gar. wer ſeinen gewerb treiben will
der nem einen fürhand vnnd laß die
andern fallen ſo mag ſich yederman
erneren vnd das iſt goͤtlich.
¶ Von dem bauman vnd rebman
ITem ein pauman ſol ſeinen ack
er pauen. Ein rebman ſein wein
garten. alſo ſol es ſein in allen
handwercken. Wer es überſehe der
so[l] einer ſtat verfallen ſein zehen pfunt
| |
 | ⇭ |
als dick es geprochen wirt. Jſt es ab
er auff dem land ſo nymt ein zwing
herr auch die puͦß on genad.
¶ Von zwing vnd penn nach
keyſerlichem rechten.
NVn ſol man mercken zwing
vnd aller penne rechte nach
keyſerlicher ordnung. Es iſt
zuͦ wiſſen das die hohen fürſten dye
groſſe land habent noch vaſt keyſer=
liche recht zuͦ irem teyl haltent. Aber
grafen freien. ritter vnnd knecht dye
auch zwing vnd penn hahen die eyg
nent leüt vnd haben ſy ietz für eygen
vnd ſteüren ſy. vnd nemen vngewon=
lich ſteür von in über das dz ſy holtz
vnd veld ſchwerlich verzinſent. Es
iſt ein vngehoͤrte ſach das man es in
der heyligen criſtenheyt offnen muͦß
das groß vnrecht das fürgang hat
das einer ſo gehertzet iſt vor got daz
er gethar ſprechen czuͦ einem. du byſt
mein eygen. Wann gedenckt man dz
vnſer herr got ſo ſchwerlich mit ſei=
nem tod vnd ſein wunden vnd mar
ter durch vnſer willen willigklichen
geliten vnd gehabt hat vmb das dz
er vns freiet vnd von allen banden
loͤſet. vnd hierinn niemant für erhebt
iſt einer für den andern dann in ge=
leichem ſtat. er ſey edel oder vnedel.
reich oder arm. groß oder klein. wer
getaufft iſt vnd gelaubt dye ſeind in
criſto iheſu gelider gezelet. D[o]rumb
wiß iederman wer der iſt der ſeinen
mitcriſten eygen ſpricht. das der nit
ein criſt iſt. vnd iſt criſto wider. vnd
|
ſeind alle gebot gotes an jm verlorn
Auch iſt es laider darzuͦ kommen das
auch kloͤſter nement eygent leüte. dye
nun woͤllent gotes ſein. vnd den ge=
lauben solten bawen. die tretent alle
ab von got. Jch ſag es lauter das ſy
niemant mer enthalten ſol / wer ein
criſten man woͤll ſein. iſt er edel ſteet
er nit ab vnd geet da er gebuͤſſet wer
de ſo ſol man in abnemen vnd gantz
abthuͦn Jſt es aber ein kloſter vnd nit
gantz abſteet ſo ſol man es gantz vnd
gar zerſtoͤren. das iſt ein goͤtlich wer
cke. Die kloͤſter ſolten den dienſte gotes
warnemen. nun nement ſy war der
welt vnd wel[t]licher ſachen. ſy mügen
vor reichtumb nach der regel rechte
nit leiden. ſy ligent wol. ſy ſeind tage
vnd nacht recht als groß trincker vnd
füller als weren ſy in der welt vnge=
fuͦre. ſy habent was ſy woͤllent. ſy ſch
ickent vnd thuͦnd was ſy woͤllent. ſy
ſprechent nit allein der iſt vnſer eygen
ſy machent witwen vnnd wayſen.
wann die vetter abſterbent ſo erben
ſy ir guͦt. vnd beraubent dye rechten
gelider vnd machen waiſen. ſy heyſ=
ſent in dannocht ſchweren für eygen.
ſo ſy ſy berauben irer rechten arbeyt.
ſy regierent als die herrn. man ſoll es
nit lenger vertragen noch leiden an
niemant. weder an weltlichen noch
an geyſtlichen / Laſſen vnns vnſers
frommen warnemen vnd vnſer groſ
ſen freiheyt leben des freüet ſich alles
das das zuͦ gott gehoͤret. Wann man
aber ſoliches leidet vnnd nicht wen
det das wol gewent moͤcht werden.
ſo iſt kein mittel wir geen mit in in die
| |
 | ⇭ |
helle. wann dye ſünd iſt groͤſſer dann
ander ſünd. es heyſt wiſſentlich ge=
ſündet.
¶ Jtem auff dem land ſeind guͦt ecker
vnd wiſen als hoͤf die ſeind nun ſch=
werlich mit zinſen überladen dye tzuͦ
den guͤtern gehoͤren. Nun wunn vnd
waid holtz vnd veld das ein ietlich=
er bawman mit ſeinem vich gepauen
mag daz wirt mit guͦt verzinſet. den
nocht ſteürt man es. man verpannt
in die hoͤltzer. man ſchetzt ſy. man ny=
met inen tagwayd ab. do iſt niendert
genad. man nympt in freuel ab. vnd
gelebt man doch ir arbeyt. dann on
ſy mag niemant beſteen. die thier in
dem wald. dye vogel in den lüfften
begeen ſich des paumans. ¶ Man
ſol wiſſen das man weder holtz noch
veld in keinen pan legen ſol. dye leüte
verpannen es dann zuͦ irer notturft
wann ſy verzinſen es als verr dann
ir zins geent. Es werent dann hoch
weld auff der ebnen. oder in den ge=
pürgen daz gehoͤrt in etlichen zwing
vnd an die hohen gericht. das iſt dar
umb d[a]s ein ietlicher herr oder ſtatt
dardurch guͦt ſicherheit thuͦn ſol. vnd
gelaiten. dz niemant kein layd geſche
he. darumb mügent ſy nieſſen hoch
weld vnd wildpan. Aber nun ſchla
gent ſy gelait darauff vnnd auff die
ſtraſſen vnd nement was in werden
mag. Man ſol es abthuͦn es iſt wider
got vnd alles recht.
¶ Jtem man verpannt auch die waſ
s#ser die iren gang muͦsent haben die al
len lendern dienent vnd es niemant
wenden mag noch kan als es got ge
|
ordnet hat. die ſoͤllen nun frei ſein vnd
ſteen. nemlich die ſchifreich ſind. dann
allein von prucken wegen das ſol be=
leiben in der ordnung der zoͤll daruon
vormals geſ[ag]t iſt. wa aber kein pru
cke iſt über waſſer do ſol man keinen
zol nemen noch geben. Wa aber sunſt
kleine waſſer ſeind die ſoͤllent auch frei
ſein in aller welt. Es iſt laider darzuͦ
koͤmen moͤchte man das gantz erdt=
reich zwingen vnd die waſſer. man
zwung es. Nun ſehen wir wol wye
es got geordnet hat das haltet man
nit vnd ſein darwider Es ſoͤllen ſch
ier dye vnuernünnftigen thiere über
vns ſchreien vnd rieffen frummen ge=
trewen criſten. Nach aller warnung
die hieuor ſteet laſſent eüch zehertzen
geen das groß vnrecht. wereu es iſt
an der zeit. ee das es got ſchwerlich
en reche.
¶ Von dem ritterlichen ſtand.
MAn ſol auch mercken vmb
ritterlichen ſtande. es ſeien
geyſtlich ritter oder weltlich
Man ſol wiſſen wie des erſten rit=
terſchafft aufgeſtanden iſt. Der erſt
keyſer der ie was der was Mimus.
der Trier pawet vnd sollotern. Als
er keyſer ward. das was wol ſiben?
hundert iar vor criſti gepurt. Als der
nun mit ſeiner kraft das keyſerthum
nicht regieren noch behuͦten mocht.
do macht er an allen ſteten ritter vnd
hieß vnnd gebott vnnd ſchafet das
man vor einem iegklichen ritter ein=
en ſtab tragen ſolt zuͦ einem czaichen
| |
 | ⇭ |
was er gebeüt in des keyſers namen
das auch krafft haben ſoͤlte. des
ſchwuͦren auch alle ritter do ſy ritter
gemacht wurden vnd ſolten leib vnd
leben darumb ſtrecken. Alſo beſtuͦnd
nun der keyſer wol. vnd regieret erli=
chen vnd loblich. daz bestuͦnd nun al
ſo lang biß a[u]ff di zeit das conſtan
tinus der groß keyſer warde. der do
auſſetzig ward. den der babſt Silue
ſter reiniget vnd ſchoͤn machet in der
tauff. do er da dem babſt zuͦ fuͤſſen viel
vnd von hand alles erdtreichs gab
in ſant ſilueſters hand. Do aber in der
babſt wider zuͦ keyſer machet. vnnd
empfienge den keyſerlichen gewalte
von dem babſt in lehens weiß vnnd
als ein ſtathalter vnd beſchirmer des
heyligen criſtenlichen gelaubens. vnd
nam in ſein hannd das weltlich ſch=
wert. Do ward von inen alle ordnung
vnd weltliche recht geſetzt vnnd ge=
machet. do wurden die heyligen reich
ſtet geordnet vnd gefreiet. darumb
ſteent ſy geſchriben heylig. wann inen
ward empfolhen alle recht vnd goͤt
liche ſeligkeyt. vnd ward die criſten=
heyt durch ſy geſterckt. vnd wurdent
in geyſtliche vnd weltliche recht em
pfolhen als dem keyſer das reich. als
ſy noch heüt bei tag dem heylgen rei
che verbunden ſeind bei eyden vnnd
eren zethuͦn. Do wurden dye riter erſt
recht geſetzt vnd gemacht. vnd ſahen
an daz die vodern keyſer die ritterſch
afft nit mochten gewaltigklichen re
gieren. vnd erkannten das die ritter
ſchafft vaſt nütz was. da wurden ſy
gewirdiget vnd baß erhoͤhet dann
|
vor wann vor truͦg man in ein ſtab
vor. da warde aber geordnet das ſy
ſolten gold tragen. auffrecht empor.
zuͦ einem zaichen das ſy ſchirmen. vnd
gepieten soͤllen das zuͦ der hoͤhe der hy
mel gehoͤret. vnd darbey alles das dz
vnrecht funden wirt das wider die
heyligen kirchen iſt. oder wider das
heylig reich. vnd darczuͦ beſchirmen
alle recht biß an iren tode an reiche[n].
vnd armen. an eitwen vnd waiſen.
Vnd wann ein ritter ſein ritterliche
ere erhielte ſo künd man in nicht wol
volpreiſee. noch volloben. Nun haben
ſy ſer abgelaſſen vnd thuͦnd gar plint=
lich zuͦ der groſſen beuelhnus alles re
chten an geyſtlichem vnd weltlichem
ſtat. Nun ſoͤllen ſy doch erkennen wye
ſy vereint ſeind worden mit den reich
ſteten bei bera[u]bung aller irer freiheit
das ſy wachen wann es not thuͦt.
Das geyſtlich recht iſt ſchwach. daz
keyſerthum vnnd alles das jm zuͦge
hoͤrt ſteet zuͦ vnrecht. man muͦß es mit
krafft durchprechen. das auch ſein
muͤß. woͤllen die groſſen ſchlaffen ſo
muͤſſen die kleinen wachen. daz es ye
geen muͦß. Als ir nun gehoͤret habt der
weltlichen rittenschafft orden. ſo ſoͤl
len ir nun wiſſen von den geyſtlichen
rittern.
¶ Es ſeind alle prieſter geyſtlich rit
ter. Als alle recht den weltlichen rit=
tern zuͦ beſchirmen empfolhen ſeind an
leib vnd an guͦt. alſo ſeind in die ſelben
empfolhen durch die ſy ir ſel ſtercken
vnd tag vnd nacht durch der ſel heyl
wachen vnd verhuͦten. Als criſtus der
| |
 | ⇭ |
auch prieſter iſt geweſen durch ſein
ſchfelin geſtorben iſt. darumb zuͦ einem
tzaichen ſo ſol ein prieſter drey farben
tragen zuͦ bekennen demuͤtigkeyt vnd
rechte bloͤdigkeyt diſer zeit vnd toͤdt=
lich leben. Er mag auch weiß anlegen
zuͦ einer bekantnuß eines rechten lau
tern leben. A[u]ch mag er gra tragen.
zuͦ bekennen ein heimlich gedruckt le
ben. Auch blaw in rechter emſſiger.
vnd ſteter hoffnung zeleben on alles
ablaſſen eines ſeligen lebens.
¶ Von der artzet ordnung.
ITem man ſol auch wiſſen
von der artzet ſtande dye
halb weltlich vnnd halb
geyſtlich ſeind. Als rechte
doctores in der kunſt viſica Der ſtat
ſol alſo ſein. Ein selartzer dz ſeind prie
ſter mit der heiligen geſchrifft die die
verwunten ſelen artzneien vnnd ge=
ſund mache[n] von den ſünden. dz ſol
aber der meyſter mit ſeiner kunſt tuͦn
leiblich. Er ſol erkennen den leiplichen
gepreſten in drei weg. Das iſt der ſtuͦl
des lebens an dem alle gelider krafft
empfahent. Er ſol erkennen dye camen
des hauptes bei dem hirn. Er ſol auch
erkennen die begird der leber. wann
in den ligent verſchloſſen alle gepre=
ſten die ſol er heylen alſo iſt er weltlich
Aber wann er geyſtlich iſt ſo lert er
in den heüſern vnd auff der ſtraß dz
ſol er thuͦn als in ſeiner ordnung ſteet.
got zuͦ bekennen vnnd recht zethuͦn.
als der prieſter in der kirchen. das es
war ſey das ſol er mercken bey ſeinem
klayd. es ſol lang ſein biß auff dye er=
den ordenlich als prieſter klayder. das
|
bezaichnet geyſtlichen ſtat. es ſol auch
lang weit ermel haben gefuͦtert mit
einer andern farb bezaichnet weltli=
chen ſtat.
¶ Ein iede reichſtat ſol ein
en artzet haben.
ITem es ſol auch gewonli=
chen in ieder reichſtatt ein
meyſter ein artzet ſein. der
ſol haben hundert guldin
geltz die mag er nieſſen von einer kir=
chen. das ward geordnet in concilio
lugdinenſi. alſo daz dannocht die kir
che keinen gebreſten hab. vnnd beſtee
in der ordnung als vorſteet. vnd ſol
mengklich artzneien vmb sunſt reich
vnd arm. vnd ſol ſein pfrend verdie=
nen ernſtlich vnd getreülichen. wol
was man koſtlich ding auß der ap=
peuceck haben muͦſte ſol man bezalen.
aber von den armen ſol man nichtz
nemen. darumb das er ſein pfreünd
newſt. wann goͤtlich iſt gotzgaben
mit den armen teylen. Aber dye ho=
hen meyſter in viſica das iſt in der ertz
nei die ſchlahen nun den geütz hoflich
betrogenlich. ſy dienen niemant vmb
ſunſt. darumb faren ſy in die hell. Et
lich werbent nit deſter minder vmb
pfrenden. vnd nieſſent die vnuerdie=
net. Beſehe man das man keinem ar
tzet mer pfrenden laß nieſſen. ſy ſch=
weren dann lauter dye ordnung tzuͦ
halten dye vormals in den concilien
geordnet ſeind.
¶ Von dem gericht vnd
rechtſprechen vmb eygen
vnd vmb erb.
| |
 | ⇭ |
MAn ſol auch wiſſen von
der gericht wegen. vnd
das recht zeſprechen vmb
erb vnd eygen. vnd vmb
das pluͦt Des erſten. ein richter es ſei
en fürsten herrn. in ſteten lendern. ſol
ſein ein vnu[e]rleümpter man. das er
nit ſei ein wuͦchrer. ein fürkauffer vnd
ein eeprecher. Wer der aber verleümt
der iſt nit wirdig den ſtab am rechten
zuͦ fuͤren. wer aber daz einer in einem
ſolichen richten wurde. was vnder
ſeinem ſtab gerichtet wurd. daz wer
krafftloß. vnnd man mag das recht
abſchlahen. es wer vmb eygen. vmb
erb oder aber über das pluͦt. Des ge=
leichen vrteyl ſprecher. fürſprechen all
gemeinklich soͤllen vnuerleümet ſein.
Man ſol an allen gerichten gar eygen
lich verhuͦten bei beraubung des ge=
richtes freiheyt. wa es fürkeme von
einem dem das gericht gerichtet het
das jm mißhellig wer vnd beweiſen
moͤcht. ſo ſol das gericht ſein freiheyt
verlorn haben. vnd mag der ſein ſach
ziehen an ein ander gerichte. do man
auch richten ſoll. vnd antwurten bey
pen der ſach.
¶ Jtem man ſol an allen hauptge=
richten da man über das pluͦt richten
mag. haben ein keyserlich rechtbuͦch
das man recht richt nach recht vnd
niemant vnrecht beſchehe. das ſol be
ſchehen mit dem zug. wann bedeücht
iemant das jm mit der vrteyl zekurtz
beſchehe das ſol man cziehen für ein
keyſerlich buͦch. ſo mag niemant vn=
recht beſchehen. vnd wirdt auch des
gerichtes entladen.
|
¶ Jtem man ſol alle iar daz gericht
von newem beſetzen in der maße als
vor ſteet.
¶ Jtem die weltlichen gericht ſoͤllen
anders nichtz rich[t]ten dann das inn
des keyſers freiheyt geho-rt. kein geyſt
lich ſach die in bebſtliche recht gehoͤ=
ren. Wann yetweders ſein ſundere
freiheyt vnd recht hatt die der keyſer
von beuelhnus wegen eins babſtes
beſchirmen ſol mit dem ſchwert. wa
das geyſtlich zekranck were.
¶ Jtem hat ein geyſtlich man einen
weltlichen anzeſprechen vmb ein ey=
gen oder vmb erb. ſo ſol der geyſtlich
jm ſein recht laſſen entſcheyden gegen
dem weltlichen vor einem rat. es ſey
recht oder mit freündschafft. darumb
das der geyſtlich nit muͤſſe ſteen vor
dem weltlichen ſtab. Des geleichen
hat ein weltlich man einen geyſtlich
en anzeſprechen ſo ſoll es entſcheyden
werden vor den geyſtlichen richtern
alſo das der wetlich mit dem rech=
ten oder mit der freündschafft ver=
richt werd on klag. Were aber ſach.
das in dem rechten ietwederem teyl
zekurtz beſc[h]ehe des in gedeüchte. ſo
mag man die ſach ziehen für ein geiſt
lichen meyſter / vnd einen weltlichen
weiſen die darzuͦ benant werden die
vrteyl zuͦ entscheyden
¶ Man ſol niemant pannen
vmb kein geltſchuld.
¶ Jtem man ſol niemandt vmb kein
geltſchuld pannen vmb kein guͦt. noch
die kirchen verſchlahen. es iſt ſchedlich.
| |
 | ⇭ |
das man gottes dienſt hindert von
einer oder zwaier perſon. vmb kirch
en berauben als ſacrilegium in ſeinen
geſtalten vnd auch offen wuͦcherer.
vnd eeprecher vnd gotzſchmeher vnd
leſterer die all ſol man pannen. vnnd
auß aller gemeinſamkeyt ſchlahen daz
ſol das geyſtlich gericht billichen thuͦn.
vnnd ſol das weltlich darzuͦ helffen.
wa man aber ſolich beſchirmen wolt
ſo mag man wol kirchen verſchlahen
vnd gotes dienſt niderlegen. wann
man ſo ſchwerlich wider got thuͦt.
¶ Jtem man ſol vmb ſoliches übel
als vor ſteet des erſten manen in acht
tagen von der ſünd zelaſſen. darnach
zuͦ dem andern mal bannen. czuͦ dem
dritten mal des geleichen. zuͦ dem vier
den mal die kirchen verſchlahen. alſo
ſol man es halten ſo wirdt die ſünde
vndergedruckt.
¶ Jtem ein biſchoff mag ſein pfaff
heyt laden vnd pannen vmb ir vnre
chte ob ſy übertretent. aber nitt vmb
geltſchuld. als ſy dick vnnd vil ſteüre
auff ſy legen vnd gebietent in das ſy
in ſteür geben. vnnd pannen ſy vmb
ſach do ſy nichtz vmb gebunden ſind
dauon offt vil übels auf erſteet mitt
groſſem vnrecht. Die biſchof bedirf
fent keiner ſteür mer zuͦ nemen. ſy be=
dürffen nit mer kriegen mitt keinem
die lehen von ihn gehabt haben. vnd
in verpunden waren. dye ſoͤllen nun
dem reich mit irem lehen gehorſame
ſein. biſchoff ſoͤllen got dienen.
¶ Von inſigeln.
|
NVn ſol man mercken von den
inſigeln. Man ſol wiſſen dz
es war iſt. das in geyſtlichen
vnnd weltlichem ſtand alle ding be
feſtnet vnd beſtetiget ſeind mit dem
inſigel. vnnd es bezaichnet auch alle
warheyt / wann was verbriefft vnd
verſigelt wirt das ſol war ſein. Ab=
er man ſicht vyl vnnd dick das man
groͤßlich wider verſigelt brieff redt.
vnd thuͦt. Es iſt aber von angende
nicht also angeſehen. ſy ſoͤllen ſtet vnd
feſt ſein. brieff vnd inſigel ſeind bei ey
den erkennt. darumb ſy auch beſteen
ſoͤllen. ſy ſeind beyde die lauter war=
heyt der ſachen vnd nemlich das in=
ſigel. Vmb die warheit nympt man
nun gelt an czehencken das iſt offner
wuͦcher. dann man ſol kein warheyt
verkauffen. wann ein ſach gericht vnd
geſchlicht wirt ſo ſol es mit dem in=
ſigel beſtetiget werden. Die biſchoff
verkauffen vnd verſetzen ietz ir inſigel
vnd ſchlecht man auff die inſi[g]el alle
zeit mer vnnd ye mer. vnd geet recht
vmb die inſigel als vmb die zoͤll. wer
es beſeckelt iſt rechter wuͦcher. Dar=
umb ir biſchoff reichſtet vnd herren.
wie ſy genannt ſeien. beſehent das ir
kein gelt von inſigeln nement bei be=
raubung des inſigels freiheit. Nemen
vmb rechte warheyt der hat gefeſtnet den
rechten gelauben mitt der geſchriffte
ſeiner manigfaltigen wunden. vnd
verſigelt mit ſeinem menſchlichen tod al
les vmb ſunſt. alſo wir ſtifften vnd pauen
ſoͤllen die warheyt auch vmb ſunſt.
| |
 | ⇭ |
¶ Jtem es iſt auch eins ietlichen will
inſigel haben vnd vermainen auch
gar große ere dardurch czuͦerlangen
Es iſt nit zimlich die menge der inſi
gel hat ſy vnglaubig gemacht in des
ba[b]ſtes hof v[n]d in der hohen fürſten
hoͤf die keren ſich nun ny[m]mer an die
inſigel. ſunder was auch ietz treffen
licher ſach i-st dye werdent nun alle
verinſtrumentet. ¶ Nun ſeind dye
keyſerlichen ſchreiber auch nicht alſo
gantz gerechte als ſy ſchwerent das
empfindet wol an den inſtrumenten.
die von den kloͤſtern gen hof geſchickt
werdent. do ſy die kirchen incorporie
rent. do ſchreiben ſy in dye inſtrument
ir klag vnnd iren gepreſten. das eitel
lugen ſeind. vnd gelaubt man den in
ſtrumenten. vnd damit ſo haben die
kloͤſter ein fürgang gehabt / vnnd iſt
got vnd dye welt betrogen worden
manig iar. Es ſol ob got will enden
got ſol vnd mag ſein nit mer vertra
gen. Man ſol notari vnd ſy lauter ab
nemen vmb das groß übel dz durch
ſy ergangen iſt. Man ſol das wiſſen
das man das lauter vnnd gantz ab=
thuͦn ſol. das kloͤſter mit keinem inſi=
gel mer verſiglen ſoͤllen. dann was
irem orden oder des ordens perſone
anruͦret. vnd anders nichtz. kein welt=
lich ſach ſoͤllen ſy nit verſiglen. noch
kein geyſtlich perſon. Es ſol ſich sich
er in all weg lauter ſcheyden dz geyſt
lich vnd das weltlich. als es was von
angende von vnſern vordern geord
net vnd die recht noch heüt bey tage
weiſent.
Ein reichſtat ſol zwai inſigel haben
|
ITem es ſol in dem weltlichen
ſtat ein ietlich reichſtat zway
inſigel haben. das ein ſol be=
ſunder das reich angehoͤrn vnd das
heyſt ſigillum ſecretum. darumb dz
man das mit verſiglet daz heimlich
dem reich czuͦgehoͤret zethuͦn. Als ein
reichſtat der andern vers#schreiben wurd
vmb des reichs ſachen. Das ander in
ſigel ſol der ſtatt zaichen haben vnd
damit ſol man der ſtat ſachen verſig=
len vnd des reichs ſachen.
¶ Ein polliten.
¶ Jtem man ſol auch in allen reich
ſteten ein klein petſchafft haben. das
ſol lige[n] hinder einem getrewen mit
ten in einer ſtatt. da man es allwegen
vinden mag. das ſol politen geben al?
len fremden leüten. ſy reite[n] oder geen
es ſeien frawen oder man. niemant
außgenomen die ſol man fragen von
wannen ſy kommen. wa ſy hin woͤllen.
vnd ſoͤllen zaigen die politen die in ge=
ben wirt in der nechſten ſtat. Die po
lit nympt man in ab vnnd gibt inen
dann ein andere zuͦ der ſtat da er hin
will. mitt der ſtatt geſchrifft iren na=
men. Man kan kein nützer ſach vin=
den dem land vnd den ſteten Wann
vil vnrechtes wirt kundt dard[u]rch
Maniger empfuͤrt einen ſein guͦtt. oder
einem ſein weib. oder eygne boͤſe bot
ſchafft das dick vnd vil geſchicht. es
verhuͤt diebſtal vnd alle argkeyt. daz
thuͦt das er ein zaichen bringet von
ſeinem außgang vnd zaichen bringen
muͦß von ſeinem widergang.
| |
 | ⇭ |
¶ Ein ſtatſchreiber ſol
publicus notarius ſein.
¶ Jtem man ſol auch in allen reich
ſteten ein ſtatſchreiber haben der publi
cus notarius ſey. wa es notturfftig
wurd inſtrument czemachen das er
ym achte das man keinen andern ſuͦ
chte oder ſuͦchen muͤſte. wann in iſt
hoͤher zetrawen dann den anderen.
wann wa vyl iſt da iſt auch vyl be=
ſchedigung geſchehen. man hat ir ge
nuͦg an einem in einer ſtat.
¶ Kein prieſter ſol notarius ſein.
¶ Jtem es ſol kein prieſter weder ſtat
ſchreiber noch notarius ſein es gehoͤ
ret lauter iren ſtand nit zuͦ als yr doch
vil iſt in ſteten.
¶ Es ſoͤllen ſein vier vicari
des reiches.
NVn iſt auch zuͦ gedencken die
aller nützlicheſt ordnung vmb
frid vnd rechte gemeinſame.
zuͦhaben wider herrn vnd ſteten vnd
auff dem lande. wyr ſehen wol das
vmb liederlich ſach dyck groſſe krieg
auffſtaent vnd land vnnd ſtet ver=
wuͤſt werden ſchwerlichen wie man
das weißlich verhuͤte. ¶ Man ſoll
ordnen das ſeien vier vicari des rei=
ches do ein ietlicher des reichs gwalt
haben ſol. vnnd ein baner von dem
heyligen reich inn hab. Die ſoͤllen ſitz
en in den vier teylen der criſtenheyte
Als ein fürſt von oͤſterreich in einem
teyl. Ein here von mayland in dem
andern teyl. Ein herr von ſophoy in
dem dritten teyle. Ein herr von bur=
gundi in dem vierden teyl. Was ſtoͤß
oder mißhellung von herrn oder ſtetten
|
yendert aufferſtuͤnden das ſol für ſy
gebracht werden. die dem aller nech
ſten der vieren geſeſſen ſeind. ym dye
ſach fürlegen vnd nach klage red vnd
widerred die entſcheiden vnnd über
tragen mit recht oder freündschafft
in der guͦtigkeyt. were auch das dye
ſach mit der guͦtigkeyt oder mit dem
rechten nit ein fürgang haben moͤcht
welcher teyl dauon tret vnd auff fre
uel ſteen vermeinte vnd ſich des recht=
tens überſehen wolt. So ſol der mit
keyſerlichem gewalt ſtetten vnd herren
ſchreiben vnd gebieten über den tzuͦ
richten vnd in zuͦ ſchedigen vnd vn=
derzedrucken. vnd alle die jm des hel
fent. Were auch iemant der dem an=
dern abſagte als yetz gar gewonlich
iſt. vnnd die recht außſchlieg der ſoll
menigklich erlaubt ſein. ſein leib vnd
ſein guͦt. vnd ſol in niemant beſchir=
men. Hat einer vil hilff oder land zuͦ
kriegen do ſoͤllen alle helffer in gelei=
cher erlaubung ſteen. leibs vnd guͦt=
tes. wa auch fürſten. herrn. rieter vnd
knecht vnd guͦtigkeyt außſchliegent.
vnd nach irem haubt leben woͤlten
die ſol man vahen vnd mit irem wi
derteyl richten. wolten ſy aber muͦt=
willen wer in do beiſtendig were zuͦ
vnfrid vnd ob ſy halt in iren zwing
en begriffen weren vnd ſeſſen die ſoͤl
len den reichſteten beuolhen ſein. were
auch ſache das iemant dem anderen
ein hauß verprante das ſol auch den
reichſteten beuolhen ſein. das lannd
oder die zwing zuͦ gewinnen. vnnd
dem reich ſchweren vnd dienen.
¶ Das man frid mache.
| |
 | ⇭ |
ITem ein rei[ch]ſtat hat dye an
dern zuͦ manen bei aller yr frei
heyt beraubung ob ſy der er=
manung nit genuͦg wern. Jr fürſten
ir herrn wie iegklicher in seiner ſtat ſei
ich erman eüch bey des reichs hulden
des geleichen alle ſtet niemandt auß
genommen bei der heiligen criſtenlichen
ermanung. dz ir verhuͦtent alle krieg
zuͦ wenden. frid zuͦ haben. Wer die er
manung überſicht der ſol kein getre
wer criſt geheiſſen ſein. noch ſol ſein
ſtamm kein freiheyt noch lehen von dem
reich nymmer gewinnen. Er ſol ſteen
vnd den criſten als ein heyden vnd
falſcher criſt.
¶ Wie man das fürkauffen fürkom=
men ſol.
MAn ſol auch wiſſen daz not
türfftig iſt der gemeinen cri
ſtenheyt zuͦ verſorgen vmb
alles verkauffen. es ſey wein. flayſch
ſchmaltz. allerley was man nieſſen
ſol in einem land. geratet das dann
in denn andern do vindet man ma=
nigen der darauff ſicht vnd fürkaufft
vnd ſo es jm fuͦgklich iſt ſo ſchlechte
er vngewoͤnlichen gewin darauf vnd
dringet arm leüt das nun dick vnnd
vil nichtz wachſſet. es kommen hagel.
vngewitter. waſſergüſſen. was dye
element in irem gewalt habent. dye
element rechent durch vnnſer ſünde
gottes gerechtigkeyt. das die überſe=
hen werdent. yetz an der fruchte be=
raubung. yetz an hagel. yetz an wind
dann ſo dye frucht warm ſolt haben
ſo hat ſy kalt. dz gebeut nun dye vier
element zuͦ einem rechten gericht vnd
|
ſtraffung. wann nun ſolichs kommpt
ſo er[ſ]chrecken wir vnnd haiſſen dye
glocken leüten. Es iſt guͦt zuͦ einer er
mannung. ermanten wir vnnſer ver
nunfft vnd bekanten dye ſchwere der
ſünd. vnd was ſchadens dauon kom=
met. das wer das obereſt glid. ſicher
vns dienten die element czuͦ allem heyl.
¶ Es ſpricht Auguſtinus. Sünde
verunreinet das erdtreiche. Man
nem ſein war. wa ein todſünder geet
über ein frucht ſy nympt ab vnd mag
die frucht nit natürlich werden. wann
wir nun in fürkauffen vnsern nech=
ſten ſchetzen vnd betriegen wiſſentli
chen ſo prechen wir das gebo[r]t got=
tes vnd iſt ein todſünde. ditz iſt nun
alſo gemein worden das mengklich
todſünd auff jm hat. das iſt nun tzuͦ=
fürchten mit dem gewalt gotes wz
vnß rechter frücht natürlich wach=
ſen ſol iſt vnnatürlich.
¶ Jtem es iſt auch ein ander geri=
chte was der menſch mit bo_eſem ver=
kauffen. mit aufſetzen. mitt wuͦcher.
mit rauben hatt. vnnd in ankommpt
das mag nit natürlich verzert wer=
den. Es muͦß einweders geſtolen
werden. oder verprennen. oder an dem
pedt in kranckheyt verzert werden.
vnd ob es gleich verzert wirt zuͦ auff
enthaltung der natur ſo muͦß es von
jm prechen oder ſchwitzen. Diß alles
zuͦ fürſehen ſo ſol man in einer ietlich
en reichſtat von ietlichem handwerck.
ein weiſen frummen man woͤlen / vnd
die alle heyſſen ſchweren leiplich tzuͦ
got vnd den heyligen nach der frücht
iargang überſchlagen vmb korn vnd
| |
 | ⇭ |
wein vnd vmb alle andre ding. das
auch eſſig ſey. das der pauman vnd
rebman beſteen mügen. Dem ſchnei
der ſeinen lon ſetzen. des geleichen einem
ietlichen handwerck. dem tagwerck
er den ſumerlon von ſantioͤrgen tag
biß auff vnſer frawen tag zuͦ herbſt.
vnd dann auch den winterlon. Jtem
auff den ſuntag vor aller heyligen tag
die die diß ordnent. ſoͤllen zuͦſamen ſitz
en vnd verordnen bey iren eyden nie=
mant tzuͦ lieb noch zuͦ layde. Die ord=
nung ſol auch beſteen daz iar biß auf
den tag widerumb.
¶ Das man den pfund zol geben ſol
¶ Jtem man ſol von allen keüffen.
den pfund zol geben. vnd billich nemen
von iedem pfund zwen haller was
man verkaufft. das ſol den zuͦ gehoͤ=
ren. die zuͦ der statt nutz zuͤ ordnen er=
welt werden von reitenden oder ge
enden poten von der ſtatt oder land
nutz geſchickt werden. darczuͦ ſol der
pfund zol behalten ſein. vnnd des er
warten. wann man ſein bedarff das
man in habe. Diſen pfund zolle mag
man bei der ſtat groſſen buͦß handha=
ben dz ſol ſein zehen pfund gemeiner
landßwerung. wer es übertret vnd
verſchluͤg
¶ Das ein iede reichſtat mag bur=
ger auffnemen.
ALs auch iegkliche reichſtatt
die freyheit hat burger auff
zuͦnemen daz sol beſteen von
recht. wann es iſt von angende ange=
ſehen von des heyligen reichs wegen.
|
das ſy das ſterckten von tag zuͦ tag.
was wider das heylig reich wolte
ſein darumb die burger recht an ſich
memen ſoͤllen. ſy ſetzent ein gewiß vn=
derpfand das do heyſſet ein vardel.
in der ſtat es ſei ein hauß oder darauf
gekaufft ein vardel. das ſteet geſchri=
ben in einem vardelpuͦche. vnd vmn
das burgrecht vnd der ſtat freiheyt
ſol er geben drei pfund gemeiner mün
tze Vnd das ſol behalten werden vnd
an der ſtat nutz gekert werden. dann
ſol er ſchweren mitt drei aufgereckten
vingern vor an dem reich vnd der ſtat
nutz zuͦ füdern mit ſeinem leib vnd guͦt
wann auch ein vatter abgienge der
ſün oder toͤchter hett vnd begerten yr
burgrecht czuͦ ernewern das mügen
ſy thuͦn mit einem pfund haller vnd
auch ſchwern als vor ſteet. Diß hat
beſtetiget keyſer Sigmund allen reich
ſteten als ein merer des reichs der al
le freiheyt gibt vnd nympt nach ge=
ſtalt der ſachen.
¶ J[t]em wer an ſteten die vorbenant
ſeind das irrete. oder hinderte vnnd
burgrecht werte. der ſol in des reich=
es vngenaden ſein. wann er zug ge=
ren dem reich ab von dem er ſein frei
heyt hat. Es ſey frei. graf. ritter oder
edel wie ſy genant ſeind. Dye herren
bedürffent nicht gedencken das in yr
tzwing vnd penn mer helffen ſoͤllen
kriegen. ſy haben bißher auff ein ſoli=
ches gehalten vnd handig krieg auf
getriben vmb ein vortantz. es ſol ob
got will auß ſein. Dye kleinen ſoͤllent
erhoͤcht werden vnnd die gewalti=
gen genideret das criſtus ſelbs redt
| |
 | ⇭ |
in dem ewangeli. vnd die propheten
Des erſten ſpricht Matheus dz eins
mals iheſus ein iüngling hieß marci
alis ſtellet enmitten vnder die zwelff
ten vnnd ſprach. Es ſei dann das ir
werdent als der iunngling ſo mügent
ir nitt kommen in das reich der hymel.
Nun waren die zwelfpoten dye zwelf
seül darauff die criſtenheyt geſetzt iſt
dannocht gab er diß zuͦ einer figur.
das ſy ſich nit übernemen in iremge
walte vnd gedechten an dye kleinen
woͤlten ſy gen hymel kommen. Nun
ſeind vnſer prelaten cardinel biſchof
vnd bebſt mit dem haupt blind wor=
den. als da ſteet geſchriben. Dye boͤſe
ſuͤnd hat ſy erplendt. Nun wirt es ge
en als auguſtinus ſpricht. da er redt
eins auß dem geyſt. als er vnnder dem
feigenbaum ſaß. do vielent tropffen
ab den feigenpletern auff in do spre=
chent die lerer dz jm da dye gayſtlich
weißheyt eingeben ward. wann er
ward damitt criſten vnnd ließ ſich
ambroſium tauffen da ſprach er. Es
werden auff ſteen dye vngelerten vnd
begreiffen die himel vnd wir gelerten
geen in die hell. Diß heyſt wol ein er
manung wann ſicher got der geyſt
hat auß mir geredt. Nun ſpricht dar=
auff ſant Pauls Nit laſſent den geyſt
in vnß erleſchen / die propheceien ver
ſchmehent nit. darumb ſeien wir die
gemeinen wol ermanet. vnſer ver=
nunfft vnd vnſer verſtentnus zuͦ guͦ
ten wercken ſpringen. vnnd was die
propheten geſprochen haben ſy nicht
gethan dann der geyſt gotes hat in
das geoffenbart vnnß in der welte
|
darnach zerichten vnnd gottes ma=
nung zuͦ volfuͤren.
¶ Jtem man ſol mercken was der
prophet heſtras ſpricht. Es wirt auf
steen ein kleiner geweichter als man
zelen wirt vierzehenhundert iar. vnd
darnach jm neün vnd dreiſſigesten.
der wirt reichßnen von einem moͤre
byß an das ander. ſein fuͦß wirt alle
betruͤbtnus vnderdrucken alle newe
die werdent leücht. dye ſchedlichen
werden zerſtoͤrt vnd verbrennt. alles
volck wirt sich frewen. gerechtigkeit
hat loblichen ganck. Nun hat er nit
recht geweiſſagt das ſpürt man. di
ſe ſach iſt gantz überſchlagen von vn
ſerm herrn dem keyſer. dz in den neün=
ten iar diß außgeben ſolte. das iſt nun
ges[c]hehen. wann etlich reichſtet ha=
bent erworben in dem vordern iar.
vmb diſe ordnung vnd mainent auch
drzuͦ zethuͦn.
¶ Jtem man ſol auch wiſſen als er
ſcht ein kleiner gweichter ſteet auf
Es ſol niemant wundern. der erst kü
nig was Melchiſedech vnd wz ein
prieſter. vnnd mag kein keyſer ſein. er
ſei dann prieſter. vnnder den iſt alles
hayl auffgeſtanden der criſtenheyt.
vnnd ſeind in india noch dye beſten
criſten. Wer waiſt was got wircken
will. Vnſer herr der kayſer muͦß das
ewangelium leſen. das gehoͤrt ym zuͦ
von ordnung der criſtenheyt. darumn
iſt er prieſter vnd iſt deſter ſeliger vnd
mer zeloben dann [ni]cht. ¶ Das wir
aber weiſen ein andre prophecei dye
ſteet geſchriben deutronomij. Jn den
| |
 | ⇭ |
tagen iſt das wir behalten gotes ge
bot das er vnß geboten hat vnd ha
ben got lieb vnnd wandlen alle ſein
weg vnd got vnd der gerechtigkeit
beigeſtendig ſeien / ſo zerſtoͤrt got vor
ewerm angeſicht alles volck vnd be
ſitzent ſy die vil groͤſſer euch ſeind vnd
ſtercker alles erdtreichs das trit ew=
er fuͦß von dem berg libano vnd dem
groſſen waſſer eufrates. bis an das
moͤr gegen der ſunnen auffgang wer
wirt ewer als niemant ſteet wider
euch. got gibt euch vorchtſamlich in
allem erdtreich das ir betredten ſeind.
diß hat got ſelb geredt. Diſe prophe=
cei hat iren gang vnd wirdt auch al
ſo geen. wann got laſt die gerechten
nymmer. es iſt der rechten trew vnd
gerechtigkeyt herr vnd meyſter. Dar
umb alle getrewen fürſten vnd herrn
dye lehen nieſſen von dem heyligen
reich ir haben euch in langer zeit nit
geuͤbet noch dem heyligen reich ewr
dienſt erzaigt. ir werde ritterſchafft.
vnd ir erenreiche reichſtet. des ſelben
geleichen ir all gemeinklich ſeind er=
mant alles des ſo ir vor ermant ſind
vnd bey beraubung aller lehenſchafft
vnd aller freiheyt in einem monet friſt
nach diſer verkündung vnd offenba
rung. wa ir innen werdent das des
reiches baner auffgeſteckt werd mit
graf friderichs baner. ſo treten zuͦ vnd
ſpar ſich niemandt. Wer endlich iſt
dem wirt der lon jmmer mer von got
vnnd der welt. Vil andere ordnung
wirt man noch verhandlen die yetz
nit nottürftig ſeind zuͦ erzelen die wer
dent ein teyl den reichſteten empfol=
|
hen. ein teyl in ein concili geſchlagen.
Es iſt auch zewiſſen das vil anndre
ordnung beschehent dye der vorge=
nant friderich ſetzen wirdt. dye ſelig
vnd goͤtlich ſeind. beyde in geyſtlichem
vnd weltlichem ſtand.
¶ Wie es auffgeſtanden ſey zuͦ dem
erſten das gott will ein ſtand vnnd
ordnung haben.
NVn iſt zuͦ mercken wie es auf
geſtanden ſei zuͦ dem aller er
ſten das gotes mainung ſey
zehaben ein andern ſtand vnd ein dye
dem heyligen criſtenlichen ſtat zuͦ ge
hoͤrt. Jn dem namen gotes des herrn
iheſu criſti. Wir ſeien vnwirdig ge=
nant ein diener gotes vnd des heyli=
gen reichs ein merer. thuͦnd zewiſſen
was vnß geoͤffnet iſt worden in dem
geiſt. des wir ſer betruͤbt ſeien biß an
vnſer end. das wir ſo ſer klein vor dem
angeſicht gotes ſeien. alſo geſetzt wol
für ein haupt wir ſoͤllen aber nit vol
pringen die heylige ſelige ordnung als
ir hoͤrn werden mit kurtzen worten
Wir nemen es auff vnſer ſel. wir ſetzen
es in dye warheyt. vnd ſprechen bey
der marter criſti iheſu was wir hye
offnen das iſt vnß fürkommen in dem
iar als man czalt nach criſti gepurt.
Tauſent vierhundert vnd jm driten
iar. in vngern zuͦ preßburg. auff den
auffart tag am morgen ſo der tagſtern
herdringt kam ein ſtymm vnd ſprach
Sigmund ſtee auff bekenn gott be=
rait ein weg der goͤtlichen ordnung
wann alles geſchriben recht hat ge
prochen an gerechtegkeit. du magſt
es wol volpringen. du byſt wol ein
| |
 | ⇭ |
wegbereiter deß der nach dir kumen
ſol der iſt ein prieſter dardurch got wil
würcken. er wirt genannt Friderich
von Lantnaw. er wirt deß reichs zei
chen auffſetzen vnd wirt ſein zeichen
füren vnd ein creütz enmitten. er wirt
reichſnen vorchtſamigklich. es mag
niemant wider yn ſein. er bringt die
ordnung gotes zuͦ krafft. ym werden
herrn vnd ſtet gehorſam vnd wirt das
vnrecht gekeſtiget. Got hat yn ver=
suͦcht in mengem weg. mit menger=
ley kumer. er iſt allweg gfunden wor
den in gedultigkeit. ſein opffer iſt got
genem. darumb yn got anſehen wil
vnd die hertigkeit vnd den gebreſten
des die welt fol iſt. Als wir nun das
hoͤrten do wurden wir betruͤbt von
hertzen vnd hinderkamen vns zeken
nen wer wir wern. doch ward vns
ein beka[n]tnuß das wir ein weg dar
zuͦ bereiten ſolten. gwunnen wir ein
groß a[]uffenthalt vnd ein leichterung
von dem tag hyn als wir deß reichs
knecht vnd diener wurden. ſtalten wir
mit allen ſinnen dar nach das ein re
chte ordnung wuͦrd. vnd wie ein ord=
nung der pebſt würd. darnach ein con
cili verordnen ſolt den ſtat der heiligen
kirchen dartzuͦ wir arbeiten. vnd al=
les vnser vermügen in ſiechtagen vnd
gſuntheit koſt vnd willigklich vertruͦ
gen vnd hetten vnd gedachten das con=
cili zuͦ Koſtentz woͤlte ein ordnung.
Darumb es auch zuͦ einem teil ange=
ſetzt ward. aber die geiſtlichen heüb=
ter ſind aller goͤtlichen ordnung vn=
wirdig vnd widerſpenig. das iſt vil=
leicht nun guͦt. nun kumbt nur deſter
|
ee ein ordnung. got kan es sol ordnen
Alſo do es zuͦ Koſtentz nit geſein mo
cht do ward aber nichtz aus vnd
von dannen hyn zuͦ der Hohenſyn do
ward aber nichtz gereformirt. Allſo
ward doch ſo vil an getragen das der
pabſt vnd die cardinel ein geſchworn
concili ordneten gen Baſel do nemlich
die punckten geſetzt werden vnd aus=
getragen bey hoher geiſtlicher pen vnd
gelübte. Nun mocht es aber nit vol=
endet werden on die kraffte die gott
durch den eegenannten prieſter ge-se=
zet het. do ſol aber kein mittel durch
den boͤſen tod eingetragen werden.
ſo ſtat es lauter zuͦ gantzen zorn gotes
ſolich mittel. vnd einfellet gottes ver
hengknuß vns zuͦuersuͦchen zuͦ den rech
ten oder zuͦ den argen. Darumb wenn
die zeit kumbt das ir vernembt ein ſo
liche oͤffnung vnd verkündung ſo laſ=
ſent eüch gefunden werden an dem
rechten. Woͤlt got das wir den tag
ſehen ſolten wir wolten vns auch laſ
ſen vinden als ein getreüwen criſten
vnd mit dem prieſter biß in den tod tre=
ten. als auch all criſten billich ton soͤl
len. ¶ Nun tuͦen wir aber zewiſſen.
das wir mit hohen weiſen diſe vrkun
de als ſy an ir ſelbs geſchehen iſt erleü
tert haben vnd vinden darinn das war
lich gottes meinung iſt. das wir nun
von ſtuck zuͦ ſtuck erleütert haben zuͦ
eim rechten bekennen bracht. deß er=
ſten als wir ein bereitung vnd den weg
ſuͦchen ſolten zuͦ einer rechten ordnung.
do merckten wir das gott der heiligen
kirchen die hohe eer tuͦt dardurch ein
| |
 | ⇭ |
heilig concili iſt. nun recht betzeichnet
die heylig kirchen als oben etc. Man
merckt auch wol bey dem prieſter das
durch prieſterliche wirdigkeit der ge
laub geſterckt ſol werden. Wir haben
auch den prieſter entlich gesuͦcht vnd
haben yn auch gefunden. wir haben
yn auch zuͦ Baſel gehabt vnd haben
mer geton dann billich was. Wir ha
ben yn gekleite vnd haben ym empfol=
hen die heiligen ordnung der criſtenheit.
ym ſol das reich vnd deß reichs ban
dienen vnd vereint werden als er got
vereint vnd haben wil. Es iſt kumen
auff ertrich Jheſus Criſtus in elend
vnd armuͦt. Er will vns villeicht du=
rch die armen rechtfertigen. wir ſol=
len got geben die ere. Amen.
¶ Von den wappen deß gewaltig
en künigs.
ITem es iſt auch zewiſſen vmb
das wappen das er füren ſol.
Vnd was der Adler an deß
reichs baner bedeüt. vnd das creütz
das do enmitten aufrecht gefürt sol
werden. Des erſten deß reichs zeich
en der Adler in einem gülden velde be=
zeichent got den herrn der ſunnen klar
ſchoͤn vnd der nacht nuͦ an den alle fru
cht entſpringt. der Adler betzeichnet
vns die groſſen adelſchafft die wir
ſo gar von hymel darinn betzeichnet
verkündung auff dem erttrich den=
nocht als er ſchwartz iſt do vns Jo
hannes ewangeliſt ſo eerlich in des
adlers weiß ermant. Aber das gold
in dem der adler gefigurirt iſt bedeüte
vns die klaren goͤtlichen ſchoͤne vnd
koſtberkeit der ſcheinenden ewigen klar
|
heit vnd aller koſtberlicher lauterkeit.
vnd wenn man das ſicht im velde ſo
ſoll man erkenen die bleſenirung des
hohen edlen zeiches. Das creütz das
dann auch mit dem zeichen getragen
wirt betzeichent die hohen marter
Criſti. in der der menſch ſo eerlich er=
lediget iſt von allen banden durch cri=
ſti marter. wann wir ſo eerlich getau
fet ſeyen zuͦ vnſerm rechten erb recht
ergeben ſeien ewigen freüden das in
dem angeſichte deß creütz yederman
bedencken ſol. diß geit krafft vnd guͦten
willen wider all vnſer veind. es ma
cht krafftloß alle die die wider goͤt=
liche ordnung ſtellent vnd rechtent mit
frefelheit. Das drit zeichen das zuͦ der
lingken ſeitten gefürt ſoll werden iſt
blaw hymelfar. der groͤſſer teil enmit=
ten geteilt mit eim güldin ſtrich mit
zweyen loͤwenkoͤpffen vnden mit ei=
nem. der helm mit einem gepruſten leo zum
ſprung gericht aus einem roſenkrantz.
die rot ſind die loͤwen hond fürin flam
men greülich vnd zornigklich geſtal
te. Alſo iſt es verkündet worden als
vorſteet. ¶ Nun woͤllen wir haben
ein leütterung. ſo merckent. Die hy=
mel blow bedeüt vns lieb vnd mynn
zuͦ der ſteten ewigkeit der hymel. der gül=
din ſtrich enmitten bedeüt vns das
koſtber edel weſen gots das mit vn
ſer züuerſicht das zuͦbekennen ſtarck
vnd krefftig machet. darumb vns der
leo zuͦ hilff gegeben iſt der lat die feürn
flammen ſchieſſen. das iſt der zorn des
herten gericht gottes über all man
eid criſten die do verprennt vnd zer
ſtoͤrt wurden. als Criſtus Jeſus auch
| |
 | ⇭ |
ward gekroͤnt mit einer doͤrnen kron
in dem ſtreit ſeiner marter. Alſo vnder
dem leo vinden wir ein kron von ro
sen betzeichnet vns freüd die vns be=
gegnet in diſer zeit. wann ſicher ſeyen
wir treü got ſtercket vnſer leib vnd
guͦt durch das groß heil wir zerſtoͤ=
ren alles vnheile. vnd vinden in der
künfftigen zeit ſeligkeit. vnd wirt vns
got ein milter vater vnd bekummen
wes wir begern an ſeel vnd an leib.
¶ Nomen Regis
ITem. er ſoll heiſſen Friderich
von Lautnow. das der Fride
rich genannte iſt. iſt darumb
das er alle land reichlich zuͦ frid ſetzt
mit krefften zuͦ lande. Nun moͤcht man
gedencken wie moͤchts zuͦ gan wann
es ſey vnmüglich den gang zehaben
Das mag man hoͤren. Gottes mar=
ter iſt vns alſo troͤſtlich geweſen. vn
ſer freyheit ist als groß.vnſer mynn
vnd lieb die wir ſoͤllent zuͦſamen haben
vnſer gkaub ſtat als in rechten punc
ten. wenn wir das bedencken vnd recht
für vns vaſſen ſo vinden wir nichtz
das an allem rechten an vns vergeſ
ſen ſey got hat vns ſelb gewirdet dem
ewigen leben frey gemacht. Nun säse=
hent das alle vnrecht reichſnen. wenn
nun die gemein welt bekennen wirt
vnſer freiheit ſo iſt den gewaltigen
heübtern ir krafft genomen. wenn
merckent wer wolt wider ſich ſelb ſein
vnd lieber eigen ſein dann frey. Criſtus
Jeſus hat aus veterlicher weißheit
diſe freiheit wol der menſcheit zuͦ geſetzt
der menſch iſt got alſo lieb das er du=
rch ſeinen willen in den tot getreten
|
iſt. er hat von keinerley miſſetat geliten
dann lauter durch vnſern willen. wol=
te aber der ſein der nit durch ſeinen wil=
len auch leiden wolte. das ewig leben
leit vor vns wer nun nit ermant wil
ſein der heiſt billich nit ein criſt. der ſoll
wiſſentlich wiſſen das ym die helle
offen iſt. Darumb ir edlen freyen cri=
ſten tont dartzuͦ als wir gern wolten
kumen zuͦ ewiger ruͦ.
¶ Von der müntz vnd ir zuͦgehoͤrung.
MAn ſol auch mercken die groſ
ſen falſcheit aller müntzt. es
iſt yederman wol zuwiſſen.
das grob aufſetz vnd abſetz den mün=
zen geſchicht. ein müntz wirt von gol
de wol angeſetzt dick vnd vil vnd wirt
bey dem eid erkennt alſo zuͦ beſton für
wert als man dann verhandelt hat.
das beſtat nit lang ſy wirt abgeſetzt
vnd wird das gold geſmecht. do ſind
eer vnd eid kranck worden. do ſtat au
ch vil übels von auff. als ich eüch ſag
wenn man ymmer innen wirt das ei
ner müntz ein abſatz geſchicht. Nun
vindet man ſubtil leüt die ſchlahent
müntz die ſchwecher mit der form vnd
geprehte in gleichen iſt dad durch ſy
herrſchen vnd die leüt betrogen wer=
den. ergreifft man ſy ſo prennet man
ſy. die ſy [n]un verprennent hond ſteg
vnd weg dartzuͦ geben vnd getone des
erſten von deß boͤſen falſchen mer ſatz
ung wegen. ſinds herrn oder ſtet. geiſt
lich oder weltlich die ſolich abſetz tond
die ſind nun all ſchuldig als die man
darumb toͤtet. ſy hond auch vor got
vnd auch in den rechten ir freiheit zuͦ=
müntzen verlorn. Deß gleichen ſtat es
| |
 | ⇭ |
auch vmb die kleinen müntz. darinn
man auch groͤſlich überſchlechte ein
pfand für ein güldin wenn das gol
de an dem rechten ſtat ſo werent dreiſ
ſig ſchilling kaum eins güldin wert
Allſo den geitze hond nun die herren
vnd die ſtet erſchmeckt vnd wend nit
ablon. hat ein ſtat einen abſatz ſo ſpr
icht die ander ſtat wir haben ir müntz
geſchetzt vnd durchſuͦcht. ein ſolicher
abſatz thuͦt vns als wol als yn. vnd
alſo wirt die welt betrogen. es ſol ni
mer geſchehen mit der hilff gottes.
¶ Das all freiheit der müntz ab ſind.
ITem es ſollen all freiheit der
müntz ab ſein. gen ſteten vnd
herren. geiſtlichen vnd welt=
lichen. Wer müntzen woͤlle der mag
darumb werben. als auch her geſche=
hen iſt. mit bullen vnd briefen. die wer
dent lauten gold vnd ſilber ſol in welt
lichen werd in aller criſtenheit an wel
ſchem teütſchem wie die lender ſind
genannt niemant auſgenomen. vnd
ſol die müntz in allen ſteten an einem
teil des reichs zeichen haben vnd am
andern teil des herren oder der ſtatt
zeichen. Das iſt darumb. ob yemant
abtret oder abſatzte ſo fund man es
dann an der ſtat oder herren zeichen
wer auch dann gefunden würde mit
einam abſatz an gold oder an ſilber.
der ſoll ewiklich beraubt ſein der frei
heit zemüntzen. vnd dartzuͦ einer ka=
mer eines keiſers oder künigs hundert
marck goldes on gnad in die kamer
geben. Dartzuͦ sol man billich geden
ken es iſt ein ſache die nottürfftig iſt
zuͦuerſehen. den groſſen aufſatz der dar
|
uon auffgeſtanden iſt. allſo zuͦfürku=
men das vnrecht erſchreckt hat das
man etlich kauffmanſchatz hat gelaſ
ſen vnd nun fürt müntz von eim lan
de zuͦm andern wenn ſy bekenent das
groß vnrechte. an einer ſtatt gibt .xl.
ſchilling vnd iſt dannocht ein muͦntz.
es iſt boͤſer vnd vnrecht in der gemei=
nen criſtenheit. man ſol zuͦ der müntz
wol gedencken. wenn man ſchlecht
wirt in andern ſachen.
Von der terminirern der Antho
nier geiſter der betel orden.
MAn ſoll aber mercken. ein ge=
meinen ſtat der die weltlich
en vnd die geiſtlichen anrürt
das iſt von den terminirern. das die
oͤrden in bewerten ſtucken von der kir=
chen hand das almuͦſen zenemen. es
ſeyen anthonier oder geiſter die betel
oͤrden wie das iſt das ſy vor auch et=
was gerürt ſind. ſo ſol man doch bas
ein leütterung haben. Es iſt eine ſeit
auffgeſtanden. das man in die heili=
gen gotzgaben die von der heyligen
kirchen bewart ſind. vnd erlaubt ze=
geben. ſamlent mit dem heiltumb. als
ſant anthonien. vnd ander oͤrden. die
aus kündent heiltumb zeichen. war=
lich es mag ſeyn oder nit. do gond ley=
en mit vmb. ſy verkünden den ablaſ
ſy blaſinirent die bete. ſy ſitzent hoch.
ſy ſchlahent den geitz nit in der mynn
des heiligen ordens. doch fürentz ſis
üppigklichen. Nun ſicht man es teg=
lichen an yn. dennoch ſo geit man yn
Aber man ſol kürtzlich wiſſen wo ein
orden oder sant anthonien bet geoͤff
net wirt von eim leyen vnd ſein zeichen
| |
 | ⇭ |
zeigt. vnd den ablas verkündet. das
man daruon nichts halten ſoll. vnd
mag man auch den leien mit got vnd
mit dem rechten dem kercker preſenti
ren. zuͦ dem biſchoff. dartzuͦ ſoll man
nichtzit geben der bet biß das ſy ord=
enlichen nach dem rechten auſgeheb
te vnd erfordert wirt. durch ein prie=
ſter der gewalt hat. den ablas zuͦuer
künden. vnd das heiltumb ze zeigen.
daran man auch glauben haben ſol.
Wer auch das ſich ein prieſter nit er
berlichen hielte in dem almuͦſen zeſag
meln. ſo mag man vorhaben vnd laſ
ſen beleiben biß das almuͦſen goͤtlich
vmbgetzogen werd. Man iſt in allen
ſachen ſchier plindt worden. tuͦ man
die augen auff vnd ſech man bekenn
nun all lones der welt. ſo vindet man
nichts rechtz es iſt alles v[n]recht vnd
auch nichtzit guͦt. was yetz in der welt
iſt. alles almuͦſen ſol demuͤtigklich en
pfangen werden. treülich behalten
werden. nützlich angelegt werden.
gnadenreichlich verdient vnd troſt
lich genoſſen werden. denn ſo mag es
tauſentfeltige frucht bringen in dem
ewigen leben.
ITem als vor geleütert iſt von
den beteloͤrden ſo ſy das almuͦ
ſen vorderent auf dem termi
niren die hond kein heiltumb zetra=
gen. das moͤgent bruͤder ton die nit
prieſter ſind. ſy ſoͤllent auch nit ver=
künden. dann ein prieſter der pfarrer
ſein ſol der ſol ſy voͤrdern das iſt goͤt
lich. Aber ſant Anthonien ſant Va=
lentein deß heiligen geiſts ſoͤllent vnd
moͤgent wol prieſter ſein. alſo ſind ſy
|
weltlich. wenn ordenleüt die ſoͤllent
den orden halten als vor erleütert iſt
vnd geiſtlich das almuͦſen enpfahen
wenn das almuͦſen iſt heylig an ym
ſelbs. es iſt gotzgab vnd deß heylig
en der es vmb got verdient hat. wo
aber das üpigklichen vertzeret wird.
vnd got enterte vnd überſehen zuͦ ei
ner ewigen verdamnuß etc.
| |
 | ⇭ |
IN dem namen gottes Jheſu
Criſti Amen. An dem auffart
abent nach mettin zeit do ich
lag an meinem gebet. vnd die wort die
Dauid im pſalter gemacht hat ſpra
ch. do gedacht ich in meinem hertzen
an die kleglichen rach die do geſcheh
en iſt enhalb des meers zuͦ Jheruſalem
das ich dz gebet nit mocht volbrin=
gen von ir eines wegen. vnd ſprach.
Herr mein got biß nit zounig ewigk
lich über das volk. ſunder erbarm dich
über ſy. wann du ſy erloͤſt haſt mit dei
nem bluͦt. vnd gib die eer deins namens
nit dem vnglaubhafftigen volk das dei
nen heiligen namen vneret. Do ich nun
fürbas vaſt weinete. do erſchin mir
ein herber herr im biſchoff gwand vnd
het ein creütz in ſeiner hant. do ich yn
erſach erſchrack ich gar ſeer. vnd was
mir zuͦgleicher weiß als ob ich von ſi=
nen kumen were. vnd mocht auch nit
reden. Derſelbig man ſprach zuͦ mir.
Voͤrcht dir nit. vnd wein fürbas ni=
mer von des ſchlages wegen der do ge=
ſchehen iſt von dem vnglaubigen volck
wann das geſchehen iſt von ir ſünde
wegen. vnd von dem gerechten gerich
te gottes. ſunder hoͤr auff vnd merck
vil boͤſer ding vnd truͤbſal die do künf
tig werdent der criſtenheit. Die vn=
gerechten vnd auch die heiden. von
dem gericht gottes werdent wider=
ſtreben vnd groſſe ding thon wider
die criſtenheit. vnd die kirchen die en
halb deß mer ſind die werdent ſy zer
ſtoͤren. vnd die leichnam der criſten=
menschen werden ſy verwerffen für
die w[i]ldein thier. vnd aus den kirch-
|
en werdent ſy frauwen heüſer mach
en vnd ſtell deß viechs. vnd andre vn=
wirdigkeit werden ſy treiben vor dem
altar gottes zuͦ einer veruneerung. vnd
vil criſtenmenſchen wer=
dent yn übel voͤrchten vnd ſy fliehen
ir werdent auch vil gefangen wann
ſy yn nit widerſtreben moͤgent von
irer ſünd wegen. die auff gegangen
ſind für got. vnd beſunder die ſünde
des wuͦchers vnd der geitzigkeit. die
nun ſo groß ſind das ſy müglich die
gantzen welt übergangen haben vnd
von deſſelben wegen penniſch ſind
worden offenlich mit dem bann. Auch
ſind gar vil criſten die die gotzgaben
boͤſlich beſitzente. vnd aller meiſte in
welſchenlanden. wann do iſt vil fal
ſcheit vnd ketzerey. vnd vil vnkeüſch
vnd wuͦcherey. vnd darumb die vor
genannten boͤſen dinge werdent ku=
men gegen welſche lande wann vil
truͤbſal vnd boͤſer ding wert ir leiden
muͤſſen von dem gerechten gerichte
gottes. wann Rom wirt mit krieg
vmgeben. vnd daſſelbe wirt zuͦ geen
durch etlich cardinel. wee dir Rom.
wann du wirſt bald gedemuͤtiget von
deinen veinden. vnd vnderweilen ſo
wirt ein frid gemacht vnd doch kein
ſteter frid nit iſt. vnd das reich des
pebſtlichen ſtuͦls das wirt vil angſt
groſſe not vnd auch gar vil truͤbſeld
angen vnd zuͦſteen. vnd dem land zuͦ
| |
 | ⇭ |
Franckreich wirt er vil eer vnd gwalts
Hyſpani wirt betruͤbt. Vngern vnd
Behem wirt zerſtoͤrt. vnd die lannd
werden vil truͤbſal machen in der welt.
vnd etlich teil teütscher lant werden be
ſtriten von den vnglaubigen. vnd der
kleinſt künig wirt kumen mit etlichen
künigen die do nahent ſitzen dem ſelben
land die ſelben künig werden durch=
ziehen mit eim groſſen her vnd wer=
den über niemant kein erbarmung ha
ben. aber zuͦm letſten werden ſy vertri
ben von eim fürſten mit hilff der fürſten
aus teütſchenlanden vnd auch deß kü
nigs von Franckreich. vnd gotes dien
ſte wirt zerſtoͤrte vnd auch groſſer ge=
preſt an prieſterſchafft. vnd vil leüt der
criſtenmenſchen werden ſich koͤren von
der gerechtigkeit. der roͤmiſchen kirchen
vil geiſtlich menſchen werden abtrun
ge[n] von boßheit wegen ir oberſten die
als iſt das ſy die gantz welt übergan
gen hat vnd ſelten wirt volgen dem ge
bot ſeins biſchoffs. Vnd auch etlich
cardinel werden gefangen. vnd etlich
werden getoͤtte. vnd alſo von den wirt
genomen all ir hoffart vnd eer. wann
die iſt ſo groß das ſy ſich woͤllen nit alleine
woͤllen got zuͦ geleichen ſy woͤllen ſel=
ber ſein als die goͤtter. vnd woͤllen au=
ch das man yn vndertenig ſey als got
vnd woͤllen den menschen nit gleich sein.
darumb werden ſy von got geſtoſſen
in abgrunt der helle. Jn wirt auch ge=
nomen all ir zier vnd eere. vnd werdent
auch fürbas nimermer geheiſſen car
dinel ſunder nur roͤmiſch prieſter vnd
dyaken. vnd wirt geſchehen das man
ſelten ein wirt vinden der gern woͤlt
|
ſein ein pabſt oder ein cardinal. dar=
umb wann ir name wirt gar ſchnoͤd
vor allen leüten darumb das in yn iſt
alle hoffart vnd kein demu_etigkeit auch=
ch alle falſcheit vnd nindert kein war
heit. wann was ſy mit dem munt reden
das meinen ſy nit mit dem hertzen. vnd
auch als groß iſt ir geitigkeit das ſy
in keinerley weiß erfüllt moͤgen wer
den. vnd alle gerechtigkeit iſt bey yn
entwicht vnd volgent keiner wann
ſy allweg lieber habent gelt vnd auch
die die yn geben. vnd die armen biſtumb
vnd ander gotz gab verkauffen ſy. vnd
alſo von vnſers herren leiden vnd von
ſeinem roſenfarben bluͦt das ſy nun al
ſo verkauffent ire kinder vnd ander ir
freünd machen ſy dar mit reich. vnd
kleident auch ſich ſelb mit koſtlichem
gewand. vnd auch teglich vnmeſſig
klich hoffertigklich leben. wann von
der zeit ein pabſts der was Nicola
us genannt der drit deſſelben namens.
kein prelat ſeid der ſelben zeit gweſen
iſt on die ſünde die do heiſt ſymoney.
vnd darumb das ſy nit volgent den
wercken der heiligen zwelfpoten der
ſtat ſy vertrettent das ſy nit woͤllent
ſich demuͤtigen vnd arm ſein woͤllent
vnd das ſy die vnglaubigen verkoͤren
zuͦ dem gelauben. vnd das ſy ir leben
auch nit geben vmb die liebe gottes.
als dann ir vordern habent gethon.
darumb ſo wirt gegeben eyſen für gold.
vnd glas für edelgſtein vnd ſtecken
für roß. vnd anders vil deß gleichen
die künig werden ſich ſamlen wider sy.
| |
 | ⇭ |
vnd werdent ſy berauben. vnd ir freüd
wirt zerſtoͤrt vnd zerprochen vnd ir ge=
dehtnuß wirt vergeſſen mit einander
Vnd auch noch etlich prieſter wer=
dent nit ſehen laſſen ir blatten. vnd auch
ch in etlichen landen wirt das volck
ſein wider die fürſten. vnd werdent auc=
ch etlich erſchlagen. vnd alſo wirt truͤb
ſal in aller diſer welte. Do ſprach ich
mit groſſen vorchten. Lieber herr es
will villeicht got den glauben laſſen
vnder gan vnd zerſtoͤren. wann wie lei
cht die vnglaubgen den pabſt vnd
die prieſterſchafft alſo zerſtoͤrt ſo wer
den ſy vaſt herrſchen vnd die gerechten
werden vnder getruckt. Nach dem ant=
wurt mir der biſchoff. Die vngerech=
ten werden etlich zeit herrſchen über
den pabſt. aber an dem ende werden
ſy zerſtoͤrt von eim fürſten mit hillf der
teütſchen fürſten. vnd von den franck
en vnd von irem keiſer. vnd die roͤmiſch
kirch wirt iderbracht vnd dann all
ir auſrichter die werden ſchlecht vnd
gerecht. vnd werden auch nymer nach
folgen dem gelt. vnd all recht prelaten
werden wider kumen zuͦ der vndertenig
keit. vnd wirt dann auch verneüt die ei
nigung der criſtenheit. vnd wirt dann
auch ſelige zeit vntz das der ſun der ver=
damnuß kumbt. vnd wirt alles ge=
ſchehen wenn man zelt nach Criſti ge
burt viertzehenhundert iar. vnd dar=
nach in dem erſten iar ſo wirt es ſich an
heben. Vnd do er mir das alles geſag
te do verſchwand er vor mir.
|
&apara; Hie endet ſich das buͦch der Re=
formacion. ſo der aller durchleüchti=
geſt fürſt vnd herr herr Sigmund
Roͤmiſcher keiſer in dem nechſten con=
cili zuͦ Coſtentz die criſtenlichen kirch
en in beſetige ordnung zuͦbringen für
genomen het. Gedru[c]kt durch Lucas
Zeiſſenmair. in der keiſerlichen ſtatt
Augſpurg. am mitwoch nach Sy=
monis vnd Jude. Anno domini .M.cccc.
xcvij.
|
|